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11. November, Zeremonie zum Gedenken der für Frankreich Gefallenen

Fokus auf die Stadt Caen

 

Die Gedenkfeier des 11. November ist eine von vielen Zeremonien in ganz Frankreich, die das Ende des Ersten Weltkriegs feiert. Besondere Beachtung erhielt die Grundschule Jean Moulin, die eng mit dem nationalen Gedenken in Caen zusammengearbeitet hat und die von der "Direction de la Mémoire, du Patrimoine et des Archives" entsprechende Subventionen für pädagogische Projekte erhält.

Am 11. November nahmen 406 Schüler aus Caen an der Feier teil, um den 406 Frontsoldaten aus Caen zu gedenken, die im Jahr 1915 für Frankreich gestorben sind. Und so die 45 Schüler der Grundschule Jean Moulin, die Klassen CM1 und CM2, haben sich nicht gescheut, schon morgens früh aufzustehen, um dieser Soldaten zu gedenken. Direktor Marc Chenal erläutert: "Diese Gedenkfeier ist Teil eines globalen Projekts der 28 Schüler, die an einer zweitägigen Klassenfahrt nach Verdun teilnehmen werden, um die Geschichte der Stadt und deren Bewohner besser kennen zu lernen, die sie als Hintergrund für das Musical gewählt haben, an dem sie arbeiten". Ein Projekt mit sinnvollem Konzept, wie auch Nadia Sayah betont, die Lehrerin, die dieses Projekt ins Leben gerufen hat: "Die Klassen der Stufe CM2 werden das Stück verfassen, indem sie insbesondere Briefe von französischen aber auch deutschen Soldaten redigieren, da es vorgesehen ist, dass drei Schüler dann auf der Bühne daraus vorlesen".

 

Bisher haben diese Schüler jedes einzelnen Soldaten aus Caen, der für Frankreich gefallen ist, persönlich gedacht, indem sie den jeweiligen Namen des Frontsoldaten, sein Regiment und seinen Dienstgrad auf kleine Kärtchen geschrieben und diese dann auf einer Magnettafel zusammengeführt haben. Gérard Fournier, Historiker und Autor aus Calvados, sagt dazu: "Mir war dieses Gedenken wichtig, denn auf dem 1928 errichteten Monument zu Ehren der Gefallenen von Caen sind die Namen der Soldaten nicht notiert. Mit der Jahrhundertfeier 14-18 (offiziell ins Leben gerufen durch die Regierung vom 14. Juli 2014 Anm. d. Red.) wollte ich dieser Gedenkfeier ihren eigentlichen Sinn zurückgeben. Eine schwierige Aufgabe, denn Caen sowie die Stadtarchive wurden während des Angriffs im Jahr 1944 schwer beschädigt.

 

 

 

Befragt man diese Schüler, so ergibt das kollektive Gedenken durchaus einen Sinn: "Wir machen das für die Freiheit! " erzählt uns Thaïs, bevor er begeistert fortfährt: "Es ist auch interessant, den Präfekten und den Bürgermeister zu treffen". Ein überschwänglicher Dank geht an den Veteranen Léon Gaultier, der an der Landung in der Normandie beteiligt war und erst kürzlich von Premierminister Manuel Valls zum Kommandant der Ehrenlegion ernannt wurde:  "Wir haben für die Freiheit der Jugend gekämpft und ich bin glücklich, dass dies anerkannt wird. Ich habe außerdem den Eindruck, dass die jungen Menschen heutzutage deutlich motivierter sind als früher und gerne an diesen Gedenkfeiern teilnehmen". Eine Motivation, die seiner Meinung nach auch an die tragischen Ereignisse, die Frankreich Anfang des Jahres 2015 erschütterten, anschließt.

 

Nachdem ihnen im Rathaus von Jean Charbonniaud, Präfekt der Basse-Normandie und Calvados, Joël Bruneau, Bürgermeister von Caen sowie Franck Leconte, Direktor der ONAC-VG (Office Nationale des Anciens Combattants et Victimes de Guerre) in Calvados gedankt worden war, beendeten Schüler und Lehrkräfte diesen 11. November tief bewegt im Gedenken an die Helden von 14-18 und haben bereits viele neuen Ideen, um ihr Musical-Projekt* in die Tat umzusetzen.

 

 

 

*Die Aufführung ist im kommenden Mai im Theater von Caen geplant und wir werden auf der Website von Chemins de la mémoire weiter darüber berichten.

Verteidigungsministerium - SGA/DMPA/SDMAE/BAPI - Recherchiert von Sara Bernède

 

Fotos finden Sie auf der offiziellen Facebook-Seite des Verteidigungsministeriums