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Der Gedächtnistourismus, eine nationale Herausforderung

Aktie :

Halle du souvenir de Gravelotte.
Halle du souvenir de Gravelotte. - © L'Europe vue du ciel

Zusammenfassung

    Fotogalerie
    La ligne de front de la Moselle au Haut Rhin.
    Les nécropoles nationales.
    Autour des nécropoles nationales.
    La Lorraine et l?Alsace. À la découverte d'un patrimoine mémoriel unique.
    Riche (Moselle)
    Frémery (Moselle)
    Ban-de-Sapt - La Fontenelle (Vosges)
    Grandfontaine - Le Donon (Bas-Rhin)
    Orbey - Carrefour Duchesne (Haut-Rhin)
    Altkirch (Haut-Rhin)
    Guebwiller - Waldmatt (Haut-Rhin)
    Vitrimont - Friscati Mouton Noir (Meurthe-et-Moselle)
    Gerbéviller (Meurthe-et-Moselle)
    Cimetière militaire de Metz Chambière (Moselle)
    Halle du Souvenir et centre d?interprétation de Gravelotte (Moselle)
    Entonnoirs de Leintrey (Meurthe-et-Moselle)
    Cimetière allemand de Gerbéviller (Meurthe-et-Moselle)
    Paysages tourmentés (Meurthe-et-Moselle)
    Roche Mère Henry (Vosges)
    Musée - Mémorial du Linge (Haut-Rhin)
    Cimetière militaire roumain de Soultzmatt (Haut-Rhin)
    Monument national du Hartmannswillerkopf (Haut-Rhin)

    Zusammenfassung

    DATUM : 26. November 2015

    ORT : Militärschule, Paris

    AUSGABE : Dritte Ausgabe des Treffens des Gedächtnistourismus

    ORGANISATION : Verteidigungsministerium und Ministerium für Tourismus

    VORSITZENDE : Jean-Marc Todeschini, Staatssekretär für Veteranen und Gedächtnis

    Matthias Fekl, Staatssekretär für Außenhandel, Förderung des Tourismus und der Franzosen im Ausland

    Der Gedächtnistourismus ist eine große Herausforderung für die Regierung und vor allem für das Verteidigungsministerium: eine staatsbürgerliche und pädagogische Herausforderung bei der Weitergabe der Erinnerungskultur an die jungen Generationen, auch eine kulturelle und touristische Herausforderung bei der Bewahrung des Zeugnisses der Geschichte und der Entwicklung des Staatsgebiets.

    Kriegsgräber, wichtige Orte der nationalen Erinnerung, nationale Museen, Traditionsmuseen und andere Gedenkstätten... das Verteidigungsministerium hat in Frankreich und im Ausland ein überaus reiches historisches Erbe und Gedenkerbe, das unbedingt erhalten, gepflegt und ins richtige Licht gesetzt werden muss. Es ist daher selbstverständlich, dass das Verteidigungsministerium, der zweite kulturelle Betreiber des Staates, für die Gebiete, die sich für den Gedenktourismus einsetzen, zum Partner geworden ist.

     

    montluc
    Besucher vor der Hinrichtungsmauer im Gefängnis Montluc in Lyon, Rhône.
    © ECPAD / A. Karaghezian

     

    WICHTIGE STÄTTEN: GEDÄCHTNIS AN ZEITGENÖSSISCHE KONFLIKTE

    Als Orte des Gedenkens und der Erinnerung sind die neuen nationalen Gedenkstätten das Theater für die nationalen Gedenkfeiern. Indem sie das Gedenken an und das Opfer der Soldaten ehren, tragen sie durch die Weitergabe der Werte der Republik auch zur staatsbürgerlichen Bildung der Jugend bei. Diese Stätten rufen jeweils einen Aspekt des Gedenkens an zeitgenössische Konflikte in Erinnerung. Man findet darunter die beiden berühmtesten Militärfriedhöfe Frankreichs: die Nationalfriedhöfe von Notre-Dame de Lorette in le Pas-de-Calais und von Douaumont mit dem Bajonettgraben (Tranchée des Baïonnettes) an der Maas erinnern an das Opfer der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Fünf weitere Stätten sind dem Zweiten Weltkrieg gewidmet: die Gedenkstätte Mémorial de la France combattante auf dem Mont-Valérien in Suresnes (Hauts-de-Seine), die nationale Gedenkstätte Gefängnis von Montluc in Lyon, le Mémorial des martyrs de la Déportation (Denkmal für die Martyrer der Deportation) auf der Île de la Cité in Paris, die Stätte des ehemaligen KZ Natzweiler-Struthof im Elsass und Mémorial du débarquement et de la libération en Provence (Denkmal für die Landung und Befreiung der Provence) auf dem Mont-Faron in Toulon. Für die Zeit der Entkolonialisierung ehren zwei Gedenkstätten die Veteranen der Kolonialkonflikte: das Denkmal für die Gefallenen im Indochinakrieg und Fréjus und das Denkmal für den Algerienkrieg und die Kämpfe und Marokko und Algerien am Quai Branly in Paris.

     

    fraternisation
    Einweihung der Gedenkstätte durch den Präsidenten der Republik
    © Présidence de la République

     

    Jedes Jahr ziehen diese Gedenkstätten 300.000 Besucher an. Der Anstieg der Besucherzahlen , die Anpassung des Angebots an die neuen Erwartungen der Öffentlichkeit, die absolute Notwendigkeit, die Erinnerung an die jüngeren Generation weiterzugeben, haben die DMPA dazu veranlasst, seit mehreren Jahren an diesen Gedenkstätten ein großes Arbeitsprogramm zu absolvieren. Es begann mit der Schaffung des Centre européen du résistant déporté (CERD = Europäisches Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers) in Struthof im Jahr 2005. In ähnlicher Weise wurde in der Gedenkstätte von Fréjus der renovierte Saal 2010 für die Öffentlichkeit geöffnet. Auf dem Mont-Valérien wurden eine Dauerausstellung und ein Dokumentationszentrum eingerichtet. Seitdem wird das Programm vor allem mit Renovierungsarbeiten des Denkmals für die Märtyrer der Deportation und des Denkmals auf dem Mont-Faron fortgesetzt.

     

    DAS REICHE KULTURELLE UND HISTORISCHE ERBE DER VERTEIDIGUNG

    Drei nationale Museen sind an das Verteidigungsministerium angegliedert: das Musée de l'Armée (Armeemuseum) des Invalides, das Luft- und Raumfahrtmuseum in Le Bourget, und das Nationale Marinemuseum am Trocadéro und seine vier dazugehörigen Häfen in Brest, Port-Louis, Rochefort und Toulon. Diese drei öffentlichen Einrichtungen, die vom Namen "Museum von Frankreich" profitieren, empfangen jährlich über zwei Millionen Besucher.

    Das Ministerium besitzt 17 weitere Museen, die im ganzen Land verteilt sind. 16 Waffenmuseen, die Geschichte, Traditionen, Handwerk und Techniken der unterschiedlichen Waffen und Abteilungen des Heeres zeigen (Artillerie, Panzerwaffen, Kavallerie, Marinetruppen, Fremdenlegion, Fallschirmjäger, Technik, Kommunikation, Ausrüstung, Musée du Train et des Equipages, Gebirgsjäger, Leichtflugzeuge des Heeres…) und das Musée du Service de santé des armées.

    Darüber hinaus sind viele repräsentative Gebäude, die als historische Denkmäler geschützt sind, Staatseigentum und dem Verteidigungsministerium unterstellt: Das Hôtel national des Invalides, die Militärschule, das Schloss Vincennes oder auch die Zitadellen von Vauban. Das Verteidigungs- und das Kulturministerium, die mit der Erhaltung und Förderung dieses einzigartigen Erbes betraut sind, haben bereits seit 35 Jahren eine jährliche Finanzierungsvereinbarung der geplanten Restaurierungsprojekte von Denkmälern im gesamten Staatsgebiet unterzeichnet.

     

    PFLEGE DER GRÄBER DER FÜR FRANKREICH GEFALLENEN SOLDATEN

    Fast 900.000 Leichname ruhen in 266 Nationalfriedhöfen, 2.200 Militärparzellen der Gemeinden und sieben ausländischen Militärfriedhöfen in Frankreich. Tausende von Grabstätten befinden sich auch in 80 Ländern; dort ruhen 230.000 französische Soldaten. Ein mehrjähriges Programm (2011-2018) wurde für die bevorzugte Wiederherstellung der Friedhöfe des Ersten Weltkriegs gegründet. Es sieht in Frankreich die Wiederherstellung von über vierzig Nationalfriedhöfen und zahlreichen Parzellen der Gemeinden vor; dies sind nahezu 100.000 Gräber und 66 Beinhäuser; dabei sind die Arbeiten an den Stätten im Ausland, vor allem in Belgien und an der ehemaligen Ostfront noch nicht berücksichtigt. Ein Programm zum Austausch der historischen Informationstafeln auf diesen Friedhöfen und auf den wichtigsten Militärparzellen der Gemeinden wurde ebenfalls 2014 ins Leben gerufen. Schließlich legt eine 2015 erstellte Landschaftscharta die allgemeinen Grundsätze für die Raumplanung und -nutzung der Gedenkstätten fest, so dass sich die Besucher dort unter guten Bedingungen treffen können, aber auch etwas über die Geschichte des Ortes und der Soldaten, die dort begraben sind, erfahren und lernen.

     

    maissin
    Friedhof von Maissin, Belgien.
    © SGA-DMPA / G. Pichard

     

    PROJEKTE IN DEN GEBIETEN AUS NÄCHSTER NÄHE BEGLEITEN

    Das Verteidigungsministerium ist ein wichtiger Akteur im Gedächtnistourismus, fördert diesen aber genauso durch die Entwicklung lokaler Partnerschaften zur Verbesserung und Wiederherstellung der Gedenkstätten. Das Ministerium unterstützt Gemeinden und Trägerverbände der kohärenten und hochwertigen Denkmalprojekte. Bereits zwanzig Projekte auf dem gesamten Staatsgebiet wurden so bereits unterstützt. So war das Ministerium an der Förderung und Entwicklung des Hartmannswillerkopf (Haut-Rhin) einschließlich Sanierung der Krypta, des Denkmals des Beinhauses und Bau eines deutsch-französischen Dokumentationszentrums, das 2015 eingeweiht wurde, beteiligt.

    Ebenso werden die Maßnahmen des Rats des Departements Maas seit sechs Jahren unterstützt: Sanierung des Weltzentrums für den Frieden in Verdun, Sanierung des Beinhauses von Douaumont, Arbeiten an den Forts von Vaux und Douaumont und Renovierung des Mémorial von Verdun, die vor kurzem wieder für die Öffentlichkeit geöffnet wurde. Das Verteidigungsministerium ist auch auf seiten des Regionalrats von Nord-Pas-de-Calais bei einem ehrgeizigen Projekt zur touristischen Entwicklung und Förderung der Gedenkstätten wie der Ring der Erinnerung und das Centre d'Histoire Guerre et Paix in Souchez in der Nähe des Nationalfriedhofs von Notre-Dame de Lorette beteiligt.

    Im Departement Somme ist das Ministerium an der Neugestaltung des Museums Historial de la Grande Guerre in Péronne und am Interpretationszentrum von Thiepval beteiligt. Die Realisierung der Gedenkstätte Mémorial du camp de Rivesaltes (Pyrénées-Orientales), im Oktober 2015 vom Premierminister eingeweiht, die Sanierung des ehemaligen Bahnhofs von Bobigny (Seine-Saint-Denis) oder die Einrichtung eines der Résistance en Morvan (Nièvre) gewidmeten Gedächtniswegs erhielten finanzielle Unterstützung.

     

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    Nationalfriedhof Metz Chambière, Moselle.
    © ECPAD / J. Lempin

     

    Das Verteidigungsministerium unterstützt das Entwicklungsprogramm der Gedenkstätten durch Finanzierung von kulturellen Aktivitäten (Wechselausstellungen, Veröffentlichungen ...), Bildungsprojekten oder touristischen Mitteln wie Gedächtniswegen. Partnerschaftsabkommen sind diesbezüglich mit verschiedenen Gedenkstätten wie dem Historial von Péronne, dem Mémorial du Camp des Milles (Aix-en-Provence) oder dem CERCIL (Centre d'étude et de recherche sur les camps d'internement dans le Loiret et la déportation juive) zustande gekommen.

    Aufgrund des Interesses vieler Länder an der Erinnerung an zeitgenössische Konflikte überwindet die Gedächtnispolitik des Staats die Grenzen Frankreichs und nimmt internationale Dimensionen an: Denkmäler zu Ehren der an den zwei Weltkriegen beteiligten Länder werden saniert oder geschaffen. So wird ein französisches Denkmal im Memorial Park von Wellington, Neuseeland aufgestellt. Frankreich ehrt seine Verbündeten und mehrere Projekte wie die Sanierung der Gedenkstätte Mémorial de l'Escadrille La Fayette in Marnes-la-Coquette (Hauts-de-Seine) oder der Bau eines kanadischen Denkmals in Loos-en-Gohelle (Pas-de-Calais) müssten ausländische Touristen nach Frankreich ziehen.

     

    STRUKTURIERUNG DES SEKTORS: DIE ROLLE DES MINISTERIUMS UND DER AUFBAU EINES NETZWERKS

    Frankreich verfügt über ein ebenso wertvolles wie beeindruckendes Angebot für den Gedächtnistourismus. Um die Gedenkstätten und Partner des Gedächtnistourismus zusammenzuschließen, hat das Verteidigungsministerium ein Netzwerk von Museen und Gedenkstätten der zeitgenössischen Konflikte geschaffen (MMCC). Dieses professionelle Netzwerk fördert Synergien zwischen seinen Mitgliedern, koordiniert deren Initiativen und erleichtert die Integration sowohl im Rahmen der Gedächtnispolitik des Staates als auch der lokalen Politik zur Förderung touristischer Einrichtungen.

    Darüber hinaus haben das Verteidigungsministerium und das Tourismusministerium 2004 ein Partnerschaftsabkommen zur Strukturierung des Gedächtnistourismus unterzeichnet. Das Ziel besteht darin, international sichtbare Exzellenz über die Gedenkfeiern im Zusammenhang mit den zwei Weltkriegen hinaus zu bieten. Die erste Maßnahme ist die Messung der Besucherzahlen und des wirtschaftlichen Gewichts dieses Tourismussektors. 2010-2011 wurde die erste nationale Studie über den Gedächtnistourismus durchgeführt. Sie hat gezeigt, dass die historischen Stätten der zeitgenössischen Konflikte im Jahr 2010 über sechs Millionen Menschen angezogen und fast 45 Millionen Euro Umsatz gemacht haben.

    Um die Entwicklung dieser echten Begeisterung zu verfolgen, wurde 2015 eine Beobachtungsplattform, die in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Tourismus und dessen Betreiber "Atout France" entwickelt wurde, ins Netz gestellt. Mit diesem Tool können die Entwicklung des Sektors, die wichtigsten Trends und die Auswirkungen der großen Gedenkfeiern gemessen werden. Die Besucherzahlen der Gedenkstätten steigen ständig: 2014 betrug die Besucherzahl 14 Millionen, eine Steigerung von 42% gegenüber dem Vorjahr.

    Die Gedenkstätte Struthof zählte im Jahr 2014 172.745 Besucher (+5% im Vergleich zu 2013). Das Beinhaus von Douaumont zählte im gleichen Jahr 419.000 Besucher (+72% im Vergleich zu 2013).

    Das Ziel der zweiten Aktion ist die Einrichtung eines speziellen "QualitätstourismusTM" Labels für die Gedenkstätten. Diesem Ansatz liegt die nationale Marke "QualitätstourismusTM" zugrunde, die vom Ministerium für Tourismus unterstützt wird. Das Ziel besteht darin, den Empfang in den Einrichtungen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, zu verbessern. Eine weitere Maßnahme ist die Beteiligung an den Destinationsverträgen "Erster Weltkrieg" und "Gedächtnistourismus in der Normandie". Der Staat ist somit mit "Atout France" und den betreffenden Gebietskörperschaften Vertragspartner bei diesen Verträgen. Diese Projekte garantieren auch, dass diese zwei Destinationen im Ausland gefördert werden und haben das Ziel, die Professionalisierung der Gebiete in Bezug auf den Gedächtnistourismus und speziell beim Empfang auszubauen.

    Die letzte Maßnahme soll die Entwicklung innovativer Mediationstools ermöglichen. Die beiden Ministerien fördern den Einsatz neuer Technologien, um das Verständnis für die Geschichte zu fördern und den Weg der Besucher zu den Gedenkstätten zu begleiten. 2015 nahmen sie an einer Ausschreibung von Projekten zugunsten des Destinationsvertrags Normandie teil. Das Verteidigungsministerium wiederum subventioniert Projekte rund um digitale Technologien, die die Entwicklung und Förderung der Gedenkstätten in den Vordergrund stellen. Im vergangenen Jahr finanzierte das Ministerium einen Gedächtnisrundweg zur "Schlacht bei Abbeville" an der Somme.

    Das Netzwerk an Museen und Gedenkstätten der zeitgenössischen Konflikte - ein ausgezeichnetes Animationstool - umfasst heute über 90 Mitglieder, die im gesamten Staatsgebiet verteilt sind. Seit einigen Monaten öffnet es sich für ausländische Gedenkstätten, die ebenfalls dabei sein möchten, wie das Museum "In Flanders Fields" in Ypern in Belgien.

     

    Autor

    Laure Bougon - Leiterin des Bereichs Gedächtnistourismus, DMPA

    Mehr kennen

    DAS GEFÄNGNIS MONTLUC IN LYON, EINE GEDENKSTÄTTE FÜR DAS NATIONALE GEDÄCHTNIS

    Wie Jean Moulin und die Kinder von Izieu waren fast 10.000 Menschen während der deutschen Besetzung im Gefängnis Montluc interniert. Klaus Barbie, der ehemalige Chef der Gestapo von Lyon, wurde dort 1983 vor dem Prozess, in dem er 1987 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, symbolisch inhaftiert.

    Dieser Ort, der zur Gedenkstätte wurde, ehrt die Mitglieder der Résistance, die Juden und Geiseln, die vor ihrer Deportation, Hinrichtung oder Vernichtung nach Montluc kamen.

    Die vom ONAC-VG verwaltete Gedenkstätte bietet verschiedene Aktivitäten an, darunter eine Dauerausstellung über die Geschichte des Gefängnisses Montluc, Führungen und Workshops für Schüler, aber auch mehrere Gedenkfeiern im Zusammenhang mit den einzelnen Erinnerungen der Gedenkstätte.

    www.memorial-montluc.fr

    www.cheminsdememoire.gouv.fr

     

    DENKMAL DER VERBRÜDERUNG, NEUVILLE-SAINT-VAAST

    Während des Ersten Weltkriegs fanden Verbrüderungen zwischen französischen, englischen und deutschen Soldaten an der Front von Belgien bis zur Schweizer Grenze statt. Auf Initiative des Regisseurs Christian Carion und des Vereins ""Noël 14"" wollte die Gemeinde Arras ein Monument in Neuville-Saint-Vaast, in der Nähe der französischen, tschechischen, deutschen und britischen Militärfriedhöfe und unumgängliche Stätten für den Gedächtnistourismus des Nord-Pas-de-Calais errichten.

    Das Werk von Gerard Collin-Thiebaut und dem Landschaftsarchitekten Sensomoto wurde am 17. Dezember 2015 vom Staatspräsidenten der französischen Republik eingeweiht. Das Verteidigungsministerium war an diesem Projekt beteiligt.

     

    DER GEDÄCHTNISTOURISMUS IN BELGIEN, DIE VORGEHENSWEISE DES VERTEIDIGUNGSMINISTERIUMS

    Auf 114 Friedhöfen sind die sterblichen Überreste von 34.556 französischen Soldaten, die in den zwei Weltkriegen getötet wurden, begraben. Das französische Generalkonsulat in Brüssel, Betreiber der DMPA für die Pflege, Sanierung und Erschließung der französischen Militärfriedhöfe, hat sich verpflichtet, die Erinnerung an diese Soldaten zu bewahren: das Konsulat führt Arbeiten zur Sanierung und Erschließung (Realisierung einer Landschaftscharta) durch und nimmt an zahlreichen Gedenkfeiern teil.

    Im Rahmen der Entwicklung des Gedächtnistourismus hat das Konsulat das wichtigste Museum des Ersten Weltkriegs in Belgien, das ""In Flanders Fields"" in Ypern unterstützt. Eine Datenbank mit den Namen und Bestattungsorten der toten Soldaten auf belgischem Boden von 14-18 ist in Kürze verfügbar. 2016 wird das ""In Flanders Fields"" Mitglied im vom Verteidigungsministerium geförderten Netzwerk der Museen und Gedenkstätten zeitgenössischer Konflikte.

    www.inflandersfields.be/fr

     

    RIVESALTES, GEDENKEN AN DIE INTERNIERUNG

     

    Die Gedenkstätte des Internierungslagers von Rivesaltes in der Nähe von Perpignan - im Oktober 2015 vom Premierminister eingeweiht - ist ein Ort der Erinnerung und der Geschichte der Internierung in Frankreich. Die Gedenkstätte bietet einen Raum für Austausch und Diskussion und hat Bildungsaktivitäten in den Mittelpunkt ihres Projekts gestellt.

     

    Die Gedenkstätte des Lagers von Rivesaltes steht im ehemaligen Block F des Lagers inmitten der Ruinen der Baracken, den letzten Zeugen eines Lagers, in dem mehr als 60.000 Menschen waren. Entworfen vom Architekten Rudy Ricciotti, der sich entschieden hat, ""der versteckten Gewalt dieses Ortes die Stirn zu bieten"", fügt sich das Gebäude, das teilweise in der Erde vergraben ist, perfekt in seine Umgebung ein.

    In der Dauerausstellung entdecken die Besucher auf 1.000 m² die einzigartige Geschichte des Lagers und der Menschen, die dort interniert waren oder dort im Rhythmus der großen Tragödien des zwanzigsten Jahrhunderts durchgeschleust wurden: südfranzösisches Internierungslager für spanische Nationalisten, ausländische Juden und Zigeuner von 1941 bis 1942, überwachtes Aufenthaltszentrum für Kollaborateure und Kriegsgefangenenlager zwischen 1944 und 1948, Verbannungsort für die Harki und deren Familien zwischen 1962 und 1964 und 1965 Transitlager für Scharfschützen aus Guinea, Nordvietnam und Madagaskar. Die Szenografie stellt die einzigartige Geschichte dieses lange vergessenen Ortes im Herzen der Geschichte der Zwangsumsiedlungen der Bevölkerung in dieser Zeit nach, die eine Vielfalt von Geschichten und Erinnerungen gesehen und erlebt hat. Sie erinnert auch an den historischen Kontext der französischen Internierungslager zwischen 1938 und 1946.

     

    Die Vermittlung der Geschichte im Mittelpunkt von Bildungsaktivitäten

    Dank ihrer vielfältigen Ressourcen - Ausstellungen, kulturelle und wissenschaftliche Programme, Bildungszentrum und Dokumentationszentrum - ist die Gedenkstätte ein Ort des Austauschs und der Diskussion durch die Organisation von Symposien, Seminaren, Konferenzen. Für die Jugend wurde in der pädagogischen Abteilung ein Bildungsangebot für Schüler aller Schulstufen entwickelt. Dazu beteiligt sich das Team der Gedenkstätte, verstärkt durch sechs vom Rektorat entsandte Lehrer, an Bildungsprojekten und unterstützt Lehrer und Schüler bei den Besuchen und der Ausführung von Arbeiten und übernimmt die Vorbereitung und Betreuung von Fortbildungen für die Lehrer.

    Einige Bildungsaktivitäten werden in Übereinstimmung mit der Planung entwickelt wie beispielsweise ""Die Nacht der Gedenkstätte"". Diese Veranstaltungen bringen die Öffentlichkeit und Persönlichkeiten, Künstler und Vertreter der Zivilgesellschaft zusammen, die ihre Geschichte ausstellen und das Projekt erklären. Weitere kulturelle Veranstaltungen - die Europäischen Tage des Kulturerbes oder die Nationale Woche gegen Rassismus und Antisemitismus - bieten viele Gelegenheiten, die Schulen bei Besuchen, Konferenzen, Runden Tischen oder anderen Shows zu vereinen. Auch werden jedes Jahr ""Treffen junger Europäer"" organisiert. Alle diese Aktivitäten, die die Jugendlichen vereinen, tragen zum Dialog zwischen den Generationen bei und vermitteln die humanistische Botschaft der Gedenkstätte.

    Darüber hinaus hat die Gedenkstätte einen wissenschaftlichen Rat, der sich mit der Fortsetzung der Forschung über die Geschichte des Lagers, dem Sammeln von Beweisen, der Erweiterung der Dokumentenbestände und der Veröffentlichung der Werke befasst. Das wissenschaftliche Projekt dieses Rats besteht in der Erweiterung der Geschichte des Lagers auf alle Gesellschaftswissenschaften durch die Suche nach Fortsetzungen in der heutigen Welt, vor allem bei den Vertreibungen der Bevölkerung.

     

    Agnès Sajaloli - Direktorin der Gedenkstätte

    Gedenkstätte

    www.memorialcamprivesaltes.eu

    Online-Artikel

    Das Frankreich der Lager

    Internierung der Zigeuner

    Gedächtnisstätte

    Lager Joffre in Rivesaltes

    Andere Artikeln

    Gebiete des Gedenkens