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Das Château de Joux weckt Erinnerungen …

im Zusammenhang mit dem Zyklus der Gedenkfeiern zum Deutsch-Französischen Krieg

Das Château de Joux legt auf außergewöhnliche Art Zeugnis von der Entwicklung der Militärarchitektur ab. Über zehn Jahrhunderte hin wurde das Schloss immer wieder auf neue Art gestaltet, befestigt und genutzt. Als militärische Festung spielte es in bewaffneten Konflikten immer wieder eine wichtige Rolle. Zu diesen Konflikten zählte auch der Deutsch-Französischen Krieg von 1870-1871.

Im Januar 1871 wurde zwischen Frankreich und Preußen, die sich seit Juli 1870 im Krieg befanden, ein Waffenstillstand unterzeichnet. Doch der Osten Frankreichs blieb davon ausgeschlossen. Die Armée de l’Est (Ostheer) unter dem Kommando von General Clinchant wurde an der Schweizer Grenze in die Enge getrieben und von den Preußen in Pontarlier eingekesselt.

Erschöpft, ausgehungert, bei einem Meter Schneehöhe und Temperaturen von -15 °C blieb den Soldaten nur noch ein Ausweg, die Schweiz. Clinchant handelte ein Abkommen über die Internierung der französischen Armee auf neutralem Schweizer Gebiet aus. Die französischen Soldaten sollten unbewaffnet von den Schweizern, unter anderem dem Roten Kreuz, in Empfang genommen werden.

Die Truppen brachen auf und nahmen den Durchgang von La Cluse am Fuß der Festungen Joux und Larmont. Doch die Preußen folgten ihnen und griffen die Nachhut des Ostheeres an. Die Kanonen der Festungen, die ihre strategische Stellung nutzen konnten und zudem hinter einer Schneewand versteckt waren, erwiderten das Feuer und gaben der französischen Infanterie die nötige Unterstützung. Diese Schlacht ermöglichte es rund 88.000 Soldaten, die Schweiz zu erreichen.

La Château de Joux sous la neige

La Château de Joux sous la neige

Die Festungen von Joux und Larmont blieben noch bis Mai 1871 unter Belagerung. Sie wurden nicht eingenommen, doch dieser Krieg machte die Notwendigkeit einer Stärkung der Ostgrenze deutlich. Die 5. Ringmauer der Festung von Joux wurde 1880 gemäß dem Verteidigungskonzept von General Séré de Rivières wieder aufgebaut.

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