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John Pershing

1860-1948

Aktie :

Porträt von John Joseph Pershing.
Quelle : l'album de la guerre 1914-1919. © L'illustrationn

 

John Joseph Pershing wurde am 13. September 1860 in Linn Country, einem Dorf in Missouri geboren. Seine Familie kam aus dem Elsass - einer seiner Vorfahren war Mitte des 18. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert. Mit 22 Jahren tritt er in die Militärakademie von West Point ein, nachdem er als Grundschullehrer gearbeitet hatte. Er verlässt sie 1886 und macht eine klassische militärische Karriere: Leutnant in Arizona, Professor für Militärwissenschaften und Taktik an der Universität von Nebraska (1891), wo er auch Jura studiert, 10. Kavallerieregiment von Montana. Leutnant in Washington (1897), Teilnahme am Kubakrieg und an der Niederwerfung des Aufstandes der Moros auf den Philippinen. 1901 ist der Hauptmann Pershing Militärattaché in Tokio und verfolgt aus der Nähe den russisch - japanischen Krieg. 1906 wird er zum Brigadegeneral ernannt und erfüllt eine neue Mission auf den Philippinen, bevor er für eine Zeitlang nach Europa zurückkehrt, wo er Französisch lernt und 1914 das Kommando über die West - Division in San Francisco erhält. Er nimmt an der Niederschlagung des Aufstandes von Pancho Villa in Mexiko teil. Im August 1915 sterben seine Frau und drei seiner Kinder bei einem Feuer in San Francisco. Am 10. Mai 1917 überträgt ihm Präsident Wilson das Kommando des amerikanischen Expeditionskorps in Europa. Am 13. Juni 1917 kommt General Pershing in Paris an.

Dreizehn Tage später landen die ersten amerikanischen Truppen in Saint-Nazaire. Bis zum 11. November 1918 ist General Pershing damit beschäftigt, an der französischen Front eine unabhängige amerikanische Armee zu schaffen. General Pershing verlässt Frankreich am 1. September 1919; am 29. September erklärt der amerikanische Kongress, dass er sich um das Vaterland verdient gemacht hat. Nach dem Krieg wird Pershing zum Oberbefehlshaber des Generalstabs der amerikanischen Streitkräfte ernannt (1921). 1924 wird er in die Reservearmee versetzt. Von nun an zieht er sich aus dem öffentlichen Leben zurück und beschränkt seine öffentlichen Auftritte auf Gedenkfeiern, an denen er jedes Jahr in seiner Eigenschaft als Gründungspräsident der "American Battle Monuments Commission", teilnimmt, ein Organismus, der die amerikanischen Begräbnisstätten und Gedenkstätten in Europa verwaltet. So nimmt er 1937 an der Einweihung seines eigenen Denkmals in Versailles teil. Im Mai 1939 fährt er zum letzten Mal nach Frankreich. 1931 veröffentlicht er seine "Erinnerungen an den Krieg", ein Werk, das im folgenden Jahr mit dem Pulitzer - Preis ausgezeichnet wurde (in Frankreich bei der Librairie Pion publiziert). Am 4. August 1940 hält er zum letzten Mal eine Radioansprache an das amerikanische Volk, in der er gegen Hitler Stellung nimmt. 1944 zieht er sich in das Walter Reed - Krankenhaus in Washington zurück; dort empfängt er im selben Jahr General de Gaulle. John J. Pershing stirbt am 15. Juli 1948 und wird auf dem Nationalfriedhof Arlington in Gegenwart von Präsident Harry S. Truman beigesetzt.

Woodrow Wilson

1856-1924

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Portrait von Woodrow Wilson.

Woodrow Wilson ist der achtundzwanzigste Präsident der Vereinigten Staaten. Er führt sein Land im April 1917 in den Ersten Weltkrieg, nach drei Jahren Neutralität. Nach dem Krieg setzt er sich für die Versöhnung der europäischen Länder ein und erhält 1919 für dieses Engagement den Friedensnobelpreis. Woodrow Wilson ist der Sohn eines presbyterianischen Predigers, der ihn streng im Sinne seiner Werte erzieht. Nach dem Jurastudium an der Universität Princeton wird er Rechtsanwalt (Atlanta 1882-1883) und Professor für politische Wissenschaften an verschiedenen Einrichtungen (1890-1910). Nachdem er 1910 zum demokratischen Gouverneur des Staates New Jersey gewählt ist, wird er von der demokratischen Partei als Präsidentschaftskandidat für die Wahl am 5. November 1912 aufgestellt und gewinnt die Wahl dank der Meinungsverschiedenheiten zwischen seinen republikanischen Gegnern Theodore Roosevelt und William Taft. Wilson setzt sich für eine starke Exekutive ein und stellt ein ehrgeiziges Programm für Demokratie und Wirtschaft auf. Er setzt die Zölle herab, reformiert das System der Banken durch die Bildung einer Bundesreserve zur Erleichterung von Krediten und stärkt das Kartellgesetz durch die Genehmigung von Streiks und Boykott durch die Arbeiter. Im Bereich der Politik bringt er ein Gesetz gegen Kinderarbeit durch, führt das Wahlrecht für Frauen, die Einkommensteuer und ein Rentensystem für die Bediensteten des Bundes ein und begrenzt die tägliche Arbeitszeit auf 8 Stunden.

In der Außenpolitik ist Wilson zwar gegen den Interventionismus, entwickelt aber trotzdem eine aktive Diplomatie und stärkt die amerikanische Vorherrschaft auf dem Kontinent, indem er versucht, eine Demokratie nach amerikanischem Muster einzuführen. Auf Grund der Monroe - Doktrin, die den Vereinigten Staaten das Eingreifen in Europa und in die internationalen Probleme untersagt, ist er dagegen, dass sich die Vereinigten Staaten an den europäischen Konflikten beteiligen. Am 4. August 1914 erklärt er die amerikanische Neutralität in dem Krieg und versichert, dass "dieser Krieg nicht unser Krieg ist". Im Übrigen wird er im November 1916 vor allem deshalb wiedergewählt, weil "er uns vor dem Krieg bewahrt hat" (He kept us out of war). Allerdings deutet er bereits in seiner Antrittsrede an, dass diese Position sehr schwer zu halten sein werde. Auf Grund der Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Bootkrieges durch die Deutschen - er war unterbrochen worden, nachdem über hundert amerikanische Bürger bei der Torpedierung des Dampfers Lusitania am 7. Mai 1915 umgekommen waren - und erbost über die deutschen Versuche, Mexiko in einen Krieg gegen die Vereinigten Staaten hinein zu ziehen - Telegramm des deutschen Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Zimmermann - stellt Präsident Wilson vor dem Kongress den Antrag, in den Krieg gegen Deutschland eintreten zu dürfen, dem am 6. April 1917 stattgegeben wird. Einen Monat später, am 18. Mai, führt er die Wehrpflicht wieder ein, die seit dem Ende des Sezessionskrieges (1885) abgeschafft worden war.
Wilson organisiert den Kriegseinsatz und stellt den Alliierten materielle, moralische und militärische Hilfe zur Verfügung (Bis Oktober 1918 gehen fast zwei Millionen amerikanische Soldaten unter dem Kommando von General Pershing an Land, um in Frankreich zu kämpfen). Er bemüht sich auch um die politische Führung der Koalition und setzt die Kriegsziele der Alliierten fest. Am 8. Januar 1918 formuliert er in einer Rede vor dem Kongress ein Programm in vierzehn Punkten, in dem die Friedensbedingungen festgelegt sind. In diesen Vierzehn Punkten wird das Ende des Kolonialismus, die Abschaffung der wirtschaftlichen Hindernisse zwischen den Nationen, die Garantie der Freiheit der Meere, die Selbstbestimmung der Völker und die Schaffung eines Völkerbundes mit dem Ziel "gegenseitiger Garantien für politische Unabhängigkeit und territoriale Integrität der großen und kleinen Nationen" gefordert. Einige Punkte seines Programms dienen als Grundlage für den Versailler Vertrag von 1919.
Nach seiner Rückkehr in die USA legt Wilson selbst dem Kongress den Vertrag von Versailles zur Ratifizierung vor, trifft aber auf eine starke isolationistische Strömung, die sich weigert, einen Vertrag zu unterzeichnen, der zu einer Intervention in einem neuen Konflikt zwingen würde. Zweimal, im November 1919 und im März 1920, weist der Kongress den Versailler Vertrag zurück und spricht sich gegen den Beitritt zum Völkerbund aus. Auf Grund der Ablehnung durch den Kongress und der Mehrheit des amerikanischen Volkes erlebt Wilson die Ironie des Schicksals, dass sein eigenes Land sich weigert, dem Völkerbund beizutreten, aber seine Bemühungen um die Versöhnung der europäischen Länder verhelfen ihm trotz allem 1919 zum Friedensnobelpreis (den er 1920 erhält). Erschöpft von den Anstrengungen, den Frieden herzustellen, erleidet er einen Schlaganfall, durch den er praktisch gelähmt ist. Er lebt bis 1921 zurückgezogen im Weißen Haus, als der republikanische Kandidat Warren Harding einen überwältigenden Sieg davonträgt. Daraufhin zieht er sich in sein Haus in Washington zurück, wo er am 3. Februar 1924 stirbt. Er wird in der Kathedrale von Washington beigesetzt.

Henri Fertet

1926-1943

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Porträt von Henri Fertet. Quelle: Musée de l'Ordre de la Libération

 

Henri Fertet, Schüler der Oberstufe am Lycée Victor-Hugo in Besançon, wurde am 3. Juli 1943 von den Deutschen verhaftet und vom Militärgericht der Feldkommandantur 560 wegen Widerstandshandlungen zum Tode verurteilt und am 26. September 1943 hingerichtet.

Henri Fertet kam am 27. Oktober 1926 in Seloncourt im Département Doubs als Sohn einer Lehrerfamilie zur Welt.

Nach Abschluss der Grundschule verließ er seine Heimatstadt und trat 1937 in das Lycée Victor Hugo in Besançon ein. Als begabter und fleißiger Schüler interessierte er sich für Archäologie und Geschichte. Henri Fertet, der seit dem Waffenstillstand im Juni 1940 unter dem Joch der Nazis lebte, schloss sich im Sommer 1942, inspiriert durch seine augustinischen Studienfächer, der Gruppe von Marcel Simon an, der in Larnod Sekretär der Jeunesse agricole chrétienne (Christliche Landwirtschaftliche Jugend) war.

Die Simon-Gruppe schloss sich im Februar 1943 der Organisation der Franc-tireurs et Partisans an und nannte sich Groupe-franc „Guy Mocquet". Er leitete daraufhin geheime Untergrundaktionen.

Henri Fertet (registriert unter der Matrikelnummer Émile - 702) beteiligte sich als Teamleiter an drei Operationen:

  • Angriff auf den Wachposten des Forts Montfaucon am 16. April 1943, um ein Sprengstofflager zu besetzen, bei dem ein deutscher Wachposten getötet wurde.
  • Zerstörung eines Hochspannungsmastes in Châteaufarine in der Nähe von Besançon am 7. Mai.
  • Überfall auf den deutschen Zollkommissar Rothe am 12. Juni 1943 auf der Straße Besançon-Quingey mit dem Ziel, ihm seine Waffe, seine Uniform und die mitgeführten Papiere zu entreißen.

Henri Fertet schoss auf den Kommissar und verletzte ihn tödlich, aber die Ankunft eines Motorrads hinderte sie daran, die Dokumente zu erbeuten. Die Mitglieder der Gruppe wurden von nun an aktiv gesucht und ab Juni 1943 nacheinander verhaftet.

Henri Fertet wurde am 3. Juli 1943 von den deutschen Streitkräften aufgegriffen: Es war drei Uhr morgens, der junge Mann ruhte sich bei seinen Eltern in der Ecole de Besançon-Velotte aus. Henri Fertet, der jüngste der Angeklagten, war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 16 Jahre alt und wurde im Gefängnis La Butte (Besançon) inhaftiert. Er wurde vor das Militärgericht der Feldkommandantur 560 gestellt und am 18. September 1943 zum Tode verurteilt. Nach 87 Tagen Haft und Folter wurde der „Seelenverwandte" von Guy Mocquet am 26. September 1943 in der Zitadelle von Besançon hingerichtet.

Wie dieser richtete er seinen letzten Brief an seine Eltern:

„Liebe Eltern, 

Mein Brief wird euch großen Kummer bereiten, aber ich habe euch so voller Mut gesehen, dass ihr ihn, da bin ich mir sicher, auch weiterhin behalten werdet, und sei es nur aus Liebe zu mir.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich moralisch in meiner Zelle gelitten habe, wie sehr ich darunter litt, euch nicht mehr zu sehen und eure innige Fürsorge nur noch aus der Ferne zu spüren. Während dieser 87 Tage in der Zelle habe ich eure Liebe mehr vermisst als eure Pakete, und oft habe ich euch gebeten, mir all den Schmerz zu vergeben, den ich euch zugefügt habe. Ihr könnt nicht ahnen, wie sehr ich euch heute liebe, denn früher habe ich euch eher aus einer gewissen Gewohnheit heraus geliebt, aber jetzt verstehe ich alles, was ihr für mich getan habt, und ich glaube, ich bin bei der echten, der wahren Sohnesliebe angekommen. Vielleicht wird euch nach dem Krieg ein Kamerad von mir erzählen, von dieser Liebe, die ich ihm mitgeteilt habe. Ich hoffe, dass er bei dieser heiligen Aufgabe nicht versagen wird. 

Bedankt euch bei allen, die sich für mich interessiert haben, besonders bei unseren engsten Verwandten und Freunden. Erzählt ihnen von meinem Vertrauen in das unvergängliche Frankreich. Umarmt ganz fest meine Großeltern, meine Onkel, Tanten und Cousins, Henriette. Einen kräftigen Händedruck für Herrn Duvernet. Sagt jedem ein paar Worte. Bitte richtet dem Herrn Pfarrer aus, dass ich auch besonders an ihn und die Seinen denke. Ich danke dem Monsignore für die große Ehre, die er mir erwiesen hat, eine Ehre, derer ich mich, wie ich glaube, würdig gezeigt habe. Den Tod vor Augen grüße ich auch meine Schulkameraden. Nebenbei bemerkt: Hennemann schuldet mir eine Schachtel Zigaretten, Jacquin mein Buch über die Urzeitmenschen. Gebt „Der Graf von Monte Christo" in Emourgeon zurück, 3 Chemin Français, hinter dem Bahnhof. Gebt Maurice André aus La Maltournée 40 Gramm Tabak, die ich ihm schulde. 

Ich vererbe meine kleine Bibliothek an Pierre, meine Schulbücher an meinen Papa, meine Sammlungen an meine liebe Mama, aber sie soll sich vor der prähistorischen Axt und der gallischen Schwertscheide in Acht nehmen. 

ch sterbe für mein Vaterland. Ich will ein freies Frankreich und glückliche Franzosen. Kein hochmütiges Frankreich, das die führende Nation der Welt ist, sondern ein fleißiges, hart arbeitendes und ehrliches Frankreich. 

Dass die Franzosen glücklich sind, ist das Wichtigste. Im Leben muss man das Glück beim Schopf packen. 

Was mich betrifft, macht euch keine Sorgen. Ich behalte meinen Mut und meine gute Laune bis zum Schluss und werde „Sambre et Meuse" singen, weil du mir, meine liebe kleine Mama, das Lied beigebracht hast. 

Seid streng aber auch liebevoll mit Pierre. Überprüft seine Leistungen und zwingt ihn zur Arbeit. Lasst keine Nachlässigkeit zu. Er muss sich meiner würdig erweisen. Von drei Kindern bleibt eines übrig. Er muss sich bewähren.

Die Soldaten kommen, um mich zu holen. Ich beeile mich. Meine Schrift mag zittrig sein. Aber das liegt daran, dass ich nur einen kleinen Bleistift habe. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich habe ein so reines Gewissen.

Papa, ich flehe dich an, bete. Bedenke, dass es zu meinem Besten ist, wenn ich sterbe. Welcher Tod wäre für mich ehrenhafter als dieser? Ich sterbe bereitwillig für mein Vaterland. Wir vier werden uns bald im Himmel wiedersehen.  Was sind hundert Jahre?

Mama, vergiss nicht:

Diese Rächer werden neue Verteidiger finden, die nach ihrem Tod wiederum Nachfolger haben werden.

Adieu, der Tod ruft. Ich will keine Augenbinde und nicht gefesselt werden. Ich umarme euch alle. Es ist dennoch nicht leicht zu sterben.

Tausend Küsse. Es lebe Frankreich.

Ein 16-jähriger zum Tode Verurteilter

H. Fertet

Bitte verzeiht die Rechtschreibfehler, keine Zeit zum Gegenlesen.

Absender: Henri Fertet Au Ciel, près de Dieu (Im Himmel, nahe bei Gott)."

 

Quelle: Ordre de la Libération - MINDEF/SGA/DMPA

Guy Môquet

1924-1941

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Portrait von Guy Môquet. Quelle: SHD

 

Guy Môquet wird am 26. April 1924 in Paris geboren. Als Schüler am Lycée Carnot erwacht in ihm früh eine Leidenschaft für die Politik und er entscheidet sich, als sein Vater Prosper Môquet, Mitglied der Eisenbahnergewerkschaft und kommunistischer Abgeordneter verhaftet wird, in dessen Fußstapfen zu treten. Als ehemaliger Kämpfer im Ersten Weltkrieg tritt Prosper Môquet (1897-1986) in die Eisenbahngesellschaft SNCF ein, in der er aktiv für eine einheitliche Föderation der Eisenbahner kämpft. Seit 1926 ist er Mitglied der Kommunistischen Partei (PCF) und 1936 wird er als Abgeordneter gewählt. Trotz der Auflösung der Kommunistischen Partei Frankreichs im Jahre 1939, verfolgt er die Linie der Partei weiter und verrät den deutsch-sowjetischen Pakt vom 23. August 1939 nicht. Er beteiligt sich an der Bildung der Französischen Arbeiter- und Bauerngruppe. Nachdem er mit 43 anderen Abgeordneten dieser Gruppe im Oktober 1939 verhaftet wird, muss er im Januar 1940 sein Mandat einbüßen. Anschließend wird er wie seine Kameraden im April zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im März 1941 deportiert man ihn mit anderen kommunistischen Abgeordneten in das Straflager Maison-Carrée in Algerien. Im Februar 1943 nach der Ankunft von General De Gaulle in Algier wird Prosper Môquet befreit, nach dem Krieg hat er weitere Posten als Abgeordneter inne.

Nach der Verhaftung von Prosper, waren Guy, seine Mutter Juliette und sein kleiner Bruder Serge nach Bréhal in der Manche geflohen. Er kehrt allein nach Paris zurück und engagiert sich mit vollem Eifer zusammen mit den heimlich sich reorganisierten jungen Kommunisten. Er verteilt Flugzettel und klebt Plakate, die die Politik der Partei verkünden, sogar noch nach dem Einfall der Deutschen in Paris am 14. Juni 1940 und der Proklamation des Französischen Staates am darauf folgenden 10. Juli. Zur gleichen Zeit unterhält er einen Briefwechsel mit seinem Vater, für dessen Befreiung er sich engagiert einsetzt. Im November richtet er dazu ein langes Gedicht in Alexandrinern an Edouard Herriot, den Präsidenten der Assemblée Nationale, im folgenden ein Auszug: [align=center] "Ich bin junger Franzose und ich liebe mein Vaterland In meiner Brust schlägt das Herz eines Franzosen, das bittet und fleht, man möge ihm seinen Vater zurückgeben, ihn, der mit soviel Tugend für unser schönes Frankreich gekämpft hat".[/align] Am 13. Oktober 1940 wird Guy Môquet im damaligen Alter von 16 Jahren am Gare de l'Est von französischen Polizisten, die kommunistische Aktivisten suchten, verhaftet. Man verhört ihn. Man will ihn dazu bringen, die Freunde seines Vaters auszuliefern.

Inhaftiert im Gefängnis von Fresnes wird der junge Aktivist von demselben Chefankläger wie sein Vater der "Verletzung der Verordnung vom 26. September 1939 über die Auflösung kommunistischer Organisationen" beschuldigt. Am 23. Januar 1941 wird er von der 15. Strafgerichtskammer von Paris freigesprochen und ist auf Bewährung freizulassen. Guy Môquet wird trotzdem nicht freigelassen. Im Gegenteil: Er wird am darauf folgenden 10. Februar in das Gefängnis Santé in Paris verlegt. Der junge Mann wird ungeduldig, schreibt dem Staatsanwalt, doch nichts geschieht. Er wird wieder verlegt, nun in das Gefängnis von Clairvaux in der Region Aube, dann in das Camp Choisel in Châteaubriant in der Region Loire-Inférieure (heute Loire-Atlantique), wo weitere kommunistische Aktivisten festgehalten werden, die im allgemeinen zwischen Herbst 1939 und 1940 verhaftet worden waren.

Am 16. Mai 1941 kommt er in Baracke 10, die Baracke der Jugendlichen, wo er zahlreiche Freundschaften schließt. Am 20. Oktober 1941 töten die drei kommunistischen Widerstandskämpfer Marcel Bourdarias, Gilbert Brustlein und Spartaco Guisco in Nantes den Feldkommandanten Karl Hotz, Kommandant der Besatzungstruppen der unteren Loire-Region. Als Vergeltungsmaßnahme beschließt der Besatzer die Erschießung von 50 Geiseln.

Der Innenminister der Regierung von Vichy, Pierre Pucheu legt eine Liste vor, die im wesentlichen Kommunisten enthält, darunter 27 Gefangene aus dem Camp Choisel, unter ihnen Charles Michels, Generalsekretär der Lederverarbeitenden Industrie im Gewerkschaftsbund, Jean-Pierre Timbaud, Führer der Industriegewerkschaft Metall und Guy Môquet, Sohn eines kommunistischen Abgeordneten. Parallel dazu werden einundzwanzig weitere Personen in Nantes und in Paris erschossen.

Guy Môquet wird sterben. Wenige Minuten, bevor er zum Ort der Hinrichtung geführt wird, schreibt er, während er noch zusammen mit seinen Kameraden in Baracke 6 ist, einen letzten Brief an seine Familie, diesen berühmten Brief, der mit den Worten "Ich werde sterben!" beginnt und mit "Ich umarme Euch von tiefsten Kinderherzen" endet. Dann kritzelt er ein letztes Wort für eine junge Kommunistin, Odette Leclan (heute Odette Nilès), einer Aktivistin der Union des Jeunes Filles de France (Frz. Mädchenbund). Er hatte sie einen Monat zuvor kennen gelernt, als sie im Camp Choisel interniert wurde und intensivierte seither die Kontakte zu ihr anhand einer Holzpalisade über einer Absperrung, die den Bereich der Jungen von dem der Mädchen trennt. Sie verliebten sich schnell und der junge Guy trauert in seinen letzten Zeilen dem Kuss nach, den sie ihm versprochen hatte.

An jenem 22. Oktober 1941 werden die siebenundzwanzig Geiseln in drei Gruppen erschossen, in der Sandgrube La Sablière am Ortsausgang von Châteaubriant. Sie ließen sich nicht die Augen verbinden und riefen in ihren letzten Atemzügen laut "Vive la France". Am nächsten Tag verteilten die Deutschen ihre Leichname auf mehreren Friedhöfen im Umland, die Körper derjenigen, die General de Gaulle ab dem folgenden 25. Oktober in einer Radioansprache als "Märtyrer" bezeichnen sollte: "Indem er unsere Märtyrer erschießt, hat der Feind geglaubt, dass er Frankreich Angst einjagen kann. Frankreich wird ihm zeigen, dass es ihn nicht fürchtet."

Den Leichnam Guy Môquets bringt man anschließend auf den Pariser Friedhof Père Lachaise (carré 97) zur Bestattung in Anwesenheit des Bruders und der Mutter. Nachträglich erhielt Guy Môquet den Titel des Ritters der Ehrenlegion sowie das Croix de Guerre und die Medaille der Résistance.

 


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Albert Speer

1905-1981

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Albert Speer beim Nürnberger Prozess. Quelle: www.trumanlibrary.org

 

Albert Speer, (19. März 1905 Mannheim - 1. September 1981 - London)

 

Albert Speer stammte aus einer Architektenfamilie und besuchte die Technischen Hochschulen in Karlsruhe, München und schließlich Berlin, wo er bei Heinrich Tessenow studierte und 1931 seinen Abschluss machte. Nach einer Rede Hitlers im Jahr 1930 begeisterte er sich für den Nationalsozialismus und trat im Januar des folgenden Jahres der Partei bei - er war das 474.481. Mitglied.

Er war ein tüchtiger Arbeiter, effizient, talentiert und wurde bei vielen Wettbewerben ausgezeichnet, so dass Hitler auf ihn aufmerksam wurde der ihn, als er Kanzler wurde, zu seinem persönlichen Architekten machte, mit dem Auftrag, die Stadt Berlin neu zu gestalten. 1933 erhielt er seinen ersten offiziellen Auftrag: Joseph Goebbels bat ihn, an der Restaurierung der Reichskanzlei in Berlin mitzuwirken. Im Jahr darauf organisierte er die Inszenierung der Nürnberger Demonstrationen und ließ sich dabei von der antiken Stätte in Pergamon (Türkei) inspirieren. 1937 entwarf Speer den deutschen Pavillon für die Weltausstellung in Paris.

Sein Organisationstalent führte dazu, dass er 1942 das Rüstungsministerium als Nachfolger von Fritz Todt übernahm. 1943 unterstützte er Hermann Göring bei der Wirtschaftsplanung des Reiches und übernahm zu diesem Zweck die Prinzipien der Organisation Todt: Zwangsarbeit für den Bau von Straßen und strategischen Standorten.

Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler im Juli 1944 wurde er angeklagt und konnte nur gerettet werden, weil Claus von Stauffenberg auf der Liste der Verschwörer, die eine Regierung nach Hitler bilden sollten, die Notiz „wenn möglich" vermerkte.

Albert Speer gelang es 1944 auf dem Höhepunkt der alliierten Bombenangriffe, das hohe Niveau der deutschen Wirtschaftstätigkeit aufrechtzuerhalten und in den letzten Kriegsmonaten sogar die von Hitler angestrebte Politik der verbrannten Erde einzuschränken.

1946 wurde er im Nürnberger Prozess zu 20 Jahren Haft verurteilt, wo er abseits der Anklagebank saß und seine Schuld eingestand, jedoch seine Mitschuld an der Endlösung leugnete. Dies brachte ihm die Bezeichnung „guter Nazi" ein, wurde jedoch im Spiegel vom 2. Mai 2005 in Frage gestellt.

Zusammen mit Karl Dönitz, Walter Funk, Rudolf Hess, Konstantin von Neurath, Erich Raeder und Baldur von Schirach war er in der Festung Spandau inhaftiert und wurde 1966 freigelassen.

Sein Image als „guter Nazi" ermöglichte es ihm, in die SPD einzutreten, die in ihm ein Beispiel für deutsche Reue und Erneuerung sah.

Er veröffentlichte unter anderem Erinnerungen und Spandauer Tagebücher. Albert Speer starb 1981 in London an einer Gehirnblutung, während er an einer Sendereihe der BBC teilnahm.

 

Quelle: MINDEF/SGA/DMPA

Joseph Doumenc

1880-1948

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Portraitfoto von Joseph Doumenc

Joseph Doumenc (Grenoble 16. November 1880 – Massif du Pelvoux 21. Juli 1948):

 

Der ehemalige und sehr begabte Schüler der École d'application de l'artillerie et du génie de Fontainebleau, Joseph Édouard Aimé Doumenc wird 1907 in die Höhere Schule für Kriegsführung aufgenommen. Als Hauptmann des Generalstabs des 19. Armeekorpses unterstützt er die algerisch-marokkanischen Truppen, bevor er dann dem 60. Artillerieregiment Troyes zugeteilt wird. Während dem Ersten Weltkrieg ist er stellvertretender Direktor des Fahrzeugdienstes, um dann im Jahr 1917 die Direktion zu übernehmen. In dieser Funktion ist er verantwortlich für die Organisation von Straßentransporten, die den Nachschub für die Schlacht um Verdun im Jahr 1916 sichern sollten. Zwischen November 1916 und März 1917 ist er an der Seite von General Estienne außerdem beteilt am Bau der ersten Panzer. 1918 wird er zum Kommandant ernannt. Nach seinem Feldzug in Marokko im Jahr 1925 übernimmt er das Kommando über die 1. Infanteriedivision und dann über die 1. Militärregion. Im Jahr 1938 wird er in den Obersten Kriegsrat berufen. Inzwischen zum Armeegeneral befördert, wird er 1939 als Leiter der französischen Delegation nach Moskau geschickt, um eine militärische Übereinkunft mit der Sowjetunion zu verhandeln. Durch die Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Pakts wird seine Mission jedoch zwangsläufig beendet. Bei Kriegsausbruch übernimmt er die Leitung über das Luftverteidigungssystem, bevor er dann im Januar 1940 Major des Generalstabs wird. Seine Dienstzeit endet im Jahr 1942. 1948 stirbt er bei einem Unfall in den Alpen.

 

General Doumenc war Großoffizier der Ehrenlegion. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, insbesondere mit dem Kriegskreuz 1914 – 1818 mit neun Sternen in Bronze, dem Kriegskreuz für Auslandseinsätze und vielen weiteren ausländischen Auszeichnungen.

 

Werk: Commandant Doumenc Les transports automobiles sur le front français 1914-1918, 1920.

 

 

Franz Stock

1904-1948

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Porträt von Franz Stock. Quelle: wikipedia.org

1904 Geburt in Neheim (Westfalen) am 21. September

1926 Teilnahme am Kongress La Paix par la jeunesse (Frieden durch die Jugend) in Bierville (Frankreich), zu dem Marc Sangnier aufgerufen hatte

1928 Student in Paris (Karmeliterseminar des Institut Catholique)

1932 Priesterweihe in Paderborn

1934 Pfarrrektor der deutschen Gemeinde in Paris

1940 Deutscher Seelsorger in drei Pariser Gefängnissen: Fresnes, La Santé, Cherche-midi

1944 Er begleitet, hilft und unterstützt die zum Tode (über tausend auf dem Mont Valérien) oder zur Deportation Verurteilten sowie ihre Familien.

1945 Vorsteher des Stacheldrahtseminars, Le Coudray (Eure et Loir)

1948 Tod in Paris am 24. Februar

1963 Ratifizierung des Vertrags zur deutsch-französischen Freundschaft und Versöhnung. Überführung des Leichnams in die Kirche Saint Jean-Baptiste de Rechêvres (Chartres)

 

Das Stacheldrahtseminar

 

Nur wenige Menschen haben den Willen zur deutsch-französischen Versöhnung auf solche Weise verkörpert wie Franz Stock

 

 Sein Leben war ein Bekenntnis der Liebe zur Menschheit. Sein moralisches Vermächtnis besteht in den Büchern und Zeugnissen derjenigen fort, die ihn unter den extremen Umständen des Krieges kennenlernten.


 Die konkreteste Erinnerung, die in Frankreich an ihn zurückbleibt, ist Le Coudray in der Nähe von Chartres
 

Es ist das Gebäude, das von 1945 bis 1947 das beherbergte, was der Geschichte als Stacheldrahtseminar in Erinnerung geblieben ist und in dem unter der Leitung von Franz Stock fast 1000 junge Deutsche und Österreicher, Priester und Seminaristen in Kriegsgefangenschaft aufgenommen wurden, die dazu beitragen sollten, das neue Deutschland zu schaffen.
Bereits in den 60er Jahren wurden deutsche und französische Vereine von Leuten gegründet, die hofften, dass dieser außergewöhnliche Mann auf beiden Seiten des Rheins als Vorbild für all diejenigen dient, die ihren Beitrag zur Versöhnung zwischen unseren beiden Ländern leisten und ein Europa des Friedens aufbauen wollten.
 

 

Europäisches Begegnungszentrum Franz Stock

 

Heute haben drei Vereine,

  • Der Franz-Stock-Verein Chartres 
  • Das Franz-Stock-Komitee 
  • Die Freunde von Abbé Stoc

beschlossen, alles daran zu setzen, um auf dem Gelände des Stacheldrahtseminars das Europäische Begegnungszentrum Franz Stock (CERFS) zu gründen. Vor einigen Tagen haben die Bauarbeiten begonnen, und alle französischen und deutschen Vereine tragen zum Gelingen des Projekts bei.

 

Quelle: Französischer Verein Die Freunde von Abbé Stock

Théodose Morel

1915-1944

Aktie :

Portrait von Théodose Morel alias "Tom". Quelle: http://www.ordredelaliberation.fr

Théodose Morel, genannt "Tom"

Théodose Morel erblickt am 1. August 1915 in Lyon das Licht der Welt. Sein Vater stammt aus einer alteingesessenen Familie aus Lyon, die in der industriellen Verarbeitung von Seide tätig ist, seine Mutter stammt aus einer Savoyer Offiziers- und Juristenfamilie.

Er besucht die Primär- und Sekundärschule der Jesuitenbrüder und entscheidet sich dann, Soldat zu werden. Von 1933 bis 1935 bereitet er sich in der Sondermilitärschule in Saint-Cyr für die Aufnahme an der Sainte Geneviève in Versailles vor. 1935 wird er für die ESM zugelassen (im militärischen Jahrgang von Lyautey) und als er zwei Jahre später die Schule verlässt, öffnet ihm sein erreichter Dienstgrad viele Türen: Er entscheidet sich für das 27. Gebirgsjägerbataillon (27. BCA) in Annecy, wo er am 1. Oktober 1937 seinen Dienst antritt. Am selben Tag wird er zum Unterleutnant ernannt.

Théodose Morel heiratet im November 1938 Marie-Germaine Lamy und der in Chamonix ausgebildete Gebirgsaufklärer wird zum stellvertretenden Kommandant der Sektion der Gebirgsaufklärer in Abondance, bevor er später selbst die Leitung übernimmt. Im Mai 1939 gewinnt seine Sektion Savoyen und die italienische Grenze. Sein Posten ist oberhalb von Val d'Isère angesiedelt. Am 21. September wird er zum Leutnant befördert. Während sich das 27. BCA auf den Weg an die Ostfront macht, bleibt seine Sektion, sehr zu seinem Bedauern, vor Ort, um die Grenzen zu bewachen.

Dies hindert ihn dennoch nicht daran, sich auszuzeichnen, als er vom 12. bis 20. Juni den italienischen Gebirgstruppen gegenüber steht. Durch ein geschicktes, wenn auch riskantes Manöver gelingt es ihm gemeinsam mit einem seiner Jäger, vier feindliche Soldaten gefangen zu nehmen.

Obwohl er am 18. Juni von einer Kugel getroffen und am rechten Arm verletzt wird, bleibt er bei seinen Jägern und erhält dafür das Kriegsverdienstkreuz. Am 21. und 22. Juni 1940 wird er mit seiner Sektion nahe des Kleinen Sankt Bernhard Passes zur Verstärkung gerufen. Es gelingt ihm, die feindlichen Truppen aufzuspüren, wodurch die Artillerie das Feuer eröffnen und die feindlichen Truppen zum Rückzug zwingen kann. Leutnant Morel erhält eine zweite Auszeichnung und den Orden der Ehrenlegion verliehen.

Anschließend dient er in der Armee des Waffenstillstands in Annecy, wo Kommandant Vallette d'Osia das Kommando der 27. BCA übernommen hatte, mit dem Ziel, seine Einheit auf die Rache vorzubereiten.

Im August 1941 wird Leutnant Morel in Saint-Cyr zum Ausbilder ernannt, zieht sich nach Aix-en-Provence zurück und in der Hoffnung, dass der Kampf wieder aufgenommen wird, bildet er seine Schüler entsprechend aus. Nach dem Einmarsch der Deutschen im November 1942 in der Südzone und der Demobilisierung der Armee des Waffenstillstands, tritt er in der Haute-Savoie dem Widerstand bei und unterstützt unter dem Deckmantel einer Weberei die Untergrundbewegung. Er trifft erneut auf Vallette d'Osia, der die Geheimarmee (AS) des Departements befehligt sowie auf Hauptmann Anjot vom 27. BCA. Er kümmert sich um den Aufbau der AS in der Haute-Savoie, die durch die Einführung des Arbeitsdienstes (STO) im Februar 1943 unbeabsichtigt dazu beigetragen hatte, dieses Feuer zu entfachen. Durch die Verhaftung von Vallette d'Osia im September 1943 durch die Deutschen, die den Platz der Italiener eingenommen hatten, und seine anschließende Flucht nach England, verliert die AS der Haute-Savoie ihren Anführer. Sein Nachfolger wird Henri Romans-Petit, Leiter der AS in Ain. Morels Aktivitäten nehmen immer mehr zu und seine Familie entkommt nur knapp einer Verhaftung.

Ende Januar 1944 erhält Leutnant Théodose Morel, alias Tom von Henri Romans-Petit die Befehlsgewalt über die Widerstandsgruppe der Haute-Savoie. Seine Mission besteht darin, die Fallschirmabwürfe über dem Plateau von Glières in 1.500 m Höhe und ca. 15 km entfernt von Annecy, in Empfang zu nehmen. Die Aktionen des Widerstands und der Sabotage weiteten sich immer weiter aus und im Departement wird das Kriegsrecht verhängt. Tom entscheidet sich, 120 Widerstandskämpfer in Glières zu formieren. Es werden zwei Kompanien gebildet. Ab Februar nehmen die Auseinandersetzungen mit den Reserveeinheiten (GMR) in den folgenden sechs Wochen ständig zu. Ende Februar sind drei Kompanien mit über 300 Männern auf dem Plateau eingekesselt.

Mit hohem Kraftaufwand organisiert Tom mit den ihm verbleibenden Mitteln die Verteidigung von Glières und schwört sein Bataillon zu einer starken und homogenen Truppe zusammen, um den Befreiungskampf zu gewinnen. Dank seinem Impuls gelang es dem Bataillon, dessen Devise nun lautete „frei leben oder sterben“, nicht nur die Mitglieder der AS, sondern auch die Franc-Tireurs et Partisans (FTP) und einige Dutzend spanische Republikaner zu vereinen, eine erfolgreiche Mischung aus Soldaten unterschiedlicher Einheiten und der Widerstandskämpfer aus Savoyen.

Dank dem ersten Fallschirmabwurf von 54 Containern waren sie nun mit Leichtwaffen ausgestattet. Am 2. März wurde die Operation gegen das Hôtel Beau séjour in Saint Jean de Sixt entschieden, wo die GMR stationiert war. 30 Männer wurden gefangen genommen und zum Austausch für die Befreiung von Michel Fournier benutzt, ein Medizinstudent und Sanitäter in der Untergrundbewegung, der von Grand Bornand nur wenige Tage zuvor gefangen genommen wurde. Trotz der informellen Zusage des Polizeiintendanten Lelong von Annecy, wurde Fournier dennoch nicht freigelassen.

Am 5. März erfolgt der nächste Fallschirmabwurf mit 30 Containern. Mit der Absicht, Lelong zur Einhaltung seines Versprechens zu zwingen, plant Tom für die Nacht vom 9. März 1944 eine wichtige Operation gegen die P.C. der GMR in Entremont, bei der ungefähr 100 Männer involviert sind. Das Hauptangriffsziel stand fest: Angriff auf das Hôtel de France, Sitz des Generalstabs der Polizei. Die Sektion der Gebirgsaufklärer dringt ins Innere ein und führt einen erbitterten Kampf.

In dem Moment, als die Jäger ihre Gefangenen entwaffnet hatten, zieht Kommandant Lefèvre, Chef der GMR, eine Waffe aus der Tasche, lädt diese und zielt auf Tom Morel, der durch einen Schuss ins Herz zusammenbricht, bevor der Schütze selbst niedergeschlagen wird.

Leutnant Théodose Morel wird von seinen Kameraden am 13. März auf dem Plateau von Glières begraben. Am 2. Mai 1944 wird sein Leichnam in das Tal gebracht. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Militärfriedhof von Morette, heute bekannt unter Nécropole Nationale des Glières, in der Haute-Savoie.

  • Ritter der Ehrenlegion
  • Compagnon de la Libération – Erlass vom 20.11.44
  • Kriegsverdienstkreuz 1939 – 1945 (2 Auszeichnungen)

Dominique Larrey

1766 - 1842

Aktie :

Baron Jean-Dominique Larrey. Portrait. 1804. Von Anne-Louis Girodet de Roussy-Trioson. Quelle: Insecula.com

Jean-Dominique Larrey (8. Juli 1766: Baudéan – 25. Juli 1842: Lyon)

 

Dominique Larrey spielt in der Geschichte der Militärmedizin eine entscheidende Rolle. Er gilt als „rettender Engel der Soldaten“, führt als Chirurg während der Schlacht um Eylau 800 Operationen durch und arbeitet an der Entwicklung von mobilen Rettungsfahrzeugen.

Dominique Larrey wird 1766 in Baudéan, in der Nähe von Bagnère-sur-Bigorre als Sohn einer protestantischen Familie aus den Pyrenäen geboren und nimmt auf den Schlachtfeldern Napoleons eine entscheidende Rolle ein. Er studiert in der Klinik Lagrave in Toulouse bei seinem Onkel Alexis Larrey Medizin, der als Betreuer der Königlichen Akademie der Chirurgie arbeitet. Im Alter von 20 Jahren verfasst er eine These über Knochenfraß und macht sich dann auf den Weg nach Paris, wo ihm sein Onkel eine Empfehlung für Desault, Chirurg im l'Hôtel-Dieu, schreibt. Er schreibt sich in der Marineakedemie für Chirurgie ein und erlernt dort Grundkenntnisse in der Chirurgie, die er dann auf der Fregatte La Vigilante anwendet.

1791 wirkt er an der Weiterentwicklung der Chirurgie mit und arbeitet im Hôtel national des Invalides unter der Fürsorge von Sabatier.

1792 tritt er in die Rheinarmee ein und unterstützt sie auf ihrem Feldzug in Deutschland. Während der Schlacht um Spire kann er im September 1792 die Grundzüge der maritimen Chirurgie bereits anwenden. Er widersetzt sich tapfer den bestehenden Verboten für Offiziere im Gesundheitsdienst, sich mindestens eine Meile von den Kampfschauplätzen fern zu halten, und rettet unzählige Verletzte. 

Er ist fest entschlossen, die schlechte Organisation des Gesundheitssystems zu verbessern und gründet 1793 in Mayence eine Einrichtung für die Fortbildung seiner Kollegen. Baron und Chirurg François Percy erbaut während seines Einsatzes in der Rheinarmee einfache Fuhrwerke für Verletzte. Diese kleinen Kastenwagen auf Rädern dienten nicht nur zum Transport von Verletzten, sondern auch als abnehmbare und faltbare Tragbahren.

Zurück in Paris beschäftigt sich Larrey dann mit seiner Vorstellung von so genannten fliegenden Lazaretten. Diese hängenden Kisten sollten gleichermaßen für den Transport von Verletzten dienen, wie auch deren Abtransport vom Schlachtfeld, um Operationen binnen 24 Stunden zu ermöglichen. Zuvor waren die Verletzten mehrere Tage auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, teilweise zwischen den Toten, und dann von den Bauern weggebracht worden. 

Im Jahr 1796 wird Larrey am kurz zuvor errichteten Ausbildungsspital von Val-de-Grâce zum Professor für Chirurgie ernannt. Als Mann der Tat nimmt er an verschiedenen Feldzügen der Revolution, des Konsulats und des Königreichs teil. Er gründet die Schule für Chirurgie in Caire.

Als leitender Chirurg der konsularischen Garde (1800), allgemeiner Arzt des Gesundheitsdienstes und als leitender Chirurg der Großen Armee, führt es Larrey quer durch Europa: Deutschland, Spanien, Österreich. Während der Schlacht um Eylau (8. Februar 1807) führt er in drei Tagen 800 Operationen durch. Napoléon I. erhebt ihn zum Dank in den Adelsstand und ernennt ihn zum Kommandant der Ehrenlegion. Nach Wagram (1809) wird er zum Baron ernannt.

Seine legendären Methoden bei Amputationen ist es zu verdanken, dass nahezu 75% aller Verletzten gerettet werden konnten und kein Wundstarrkrampf ausbrach. Sein Einsatz führte ihn an weitere Schlachtfelder, was ihm während des Rückzugs aus Russland (1812) den Spitznamen „Rettender Engel der Soldaten“ einbrachte. Der Kaiser nannte ihn den "tugendhaftesten Mann, den ich je kennengelernt habe" und vererbte ihm 100.000 Franken.

1813 wendet Dominique Larrey in Lutzen-Bautzen erstmals seine forensischen Kenntnisse an.

Er wird in Waterloo verletzt und gerät in Gefangenschaft, wird jedoch vom preußischen Offizier Blücher gerettet, der in ihm den früheren Retter seines Sohnes erkennt.

Nach seiner Befreiung wird im Zuge der Restauration gegen ihn ermittelt, doch er erhält 1815 die Bestätigung seines Titels als Baron. Er ist Gründungsmitglied der ersten Medizinakademie im Jahr 1820 und wird 1829 Mitglied des Instituts.

Dominique Larrey stirbt 1842 im Alter von 76 Jahren und nach Rückkehr von einer Inspektionsreise durch Algerien in Lyon.

Louise de Bettignies

1880 - 1918

Aktie :

Portrait von Louise de Bettignies. Quelle: beh.free.fr/npc/hcel/index.html

Louise, die "Jungfrau von Orléans des Nordens", ist die Tochter von Julienne Mabille de Ponchevillle und Henri de Bettignies und entstammt somit einer alten wallonischen Adelsfamilie aus dem Hennegau, die im 18. Jh. die königlich-kaiserliche Porzellanmanufaktur von Tournai gründete. Ihr Urgroßvater Louis-Maximilien gründet eine Porzellanmanufaktur im "Moulin des Loups" genannten Weiler von Saint-Amand-les-Eaux. Henri de Bettignies verkauft das Werk aufgrund finanzieller Schwierigkeiten kurz vor der Geburt seiner Tochter. Dem jungen verarmten Mädchen werden trotz allem eine standesgemäße Erziehung und entsprechende Werte vermittelt. Sie studiert in Valenciennes und findet im Studium einen einen Trost für ihre Mittellosigkeit und den Tod ihres Vaters im Jahr 1903. Sie beschließt zunächst, dem Weg ihres Bruders und ihrer Schwester in das religiöse Leben zu folgen und in ein Kloster einzutreten, ändert danach jedoch ihre Pläne und nutzt ihre intellektuellen Fähigkeiten, um eine Stellungen als Gouvernante in englischen und deutschen Familien anzunehmen und auf diese Weise deren Sprachen zu erlernen und Europa zu entdecken. Im Jahr 1914 fallen die deutschen Truppen in den Norden Frankreichs ein. Louise engagiert sich gemeinsam mit ihrer Schwester in der Verteidigung von Béthune, indem sie die belagerte Stadt mit Nahrungsmitteln versorgt.

Im Februar 1915 wird die junge Frau während eines Aufenthalts in Saint-Omer von einem französischen Offizier des 2. Büros kontaktiert, der ihr vorschlägt, ihrem Land im Nachrichtendienst zu dienen. Dieser Vorschlag wird kurz danach von Major Kirke für den britischen Nachrichtendienst wiederholt. Sie holt hierfür zunächst die entsprechende Zustimmung ihres geistigen Führers, Vater Boulengés, dem sie ihren Spitznamen 'Jungfrau von Orléans des Nordens' verdankt, ein. Daraufhin organisiert sie im Bezirk von Lille, beraten von Monseigneur Charost, dem Bischof von Lille, die Anfänge des zukünftigen "Service Alice" oder "Service Ramble". Über Belgien oder die Niederlande übermittelt die junge Frau unter dem Namen Alice Dubois Informationen nach Großbritannien. Ab Frühling 1915 wird sie hierbei von der aus Roubaix stammenden Marie-Léonie Vanhoutte alias Charlotte Lameron unterstützt. Letztere war seit August 1914 in der Einführung des Rettungsdienstes tätig gewesen und nutzt ihren Status jetzt für ihre Spionagetätigkeit. Anlässlich ihrer Reisen zwischen Bouchaute, Gand und Roubaix, die an sich der Übermittlung von Nachrichten an die Familien von Soldaten und der Verteilung von Post dienen sollen, informiert sie die Briten über die Bewegungen der deutschen Truppen und strategische Stellen. Das Alice-Netzwerk besteht aus vierundzwanzig Personen. Es arbeitet so effizient, dass Informationen innerhalb von vierundzwanzig Stunden gesammelt und übermittelt werden können. Es besteht aus zwei Polen. Der erste dient der Überwachung der belgischen Grenze und der deutschen Truppenbewegungen. Es besteht somit aus an strategischen Stellen platzierten Beobachtern und Mittelsmännern: Schrankenwärtern, Bahnhofsvorstehern, örtlichen Widerstandskämpfern wie den Herren Sion oder Lenfant, dem Polizeikommissar von Tourcoing. Den zweiten Pol bilden in der Region Lille, Frelingues, Hellemmes, Santes und Mouscron, wohnhafte Personen, die gegenüber den Besatzungsbehörden eine rege Reisetätigkeit rechtfertigen können. Diese Personen, darunter Comboin genant José Biernan, Madeleine Basteins, Frau Semichon, Frau Paul Bernard, Mme de Vaugirard, Victor Viaene und Alphonse Verstapen übermitteln Informationen über sensible Bereiche (Stellung von Artilleriebatterien, von DT-Posten...) und übernehmen gelegentlich Kurierdienste. Vervollständigt wird das Ganze durch ein Chemielabor, das für die Reproduktion von Karten, Plänen und Fotos verwendet wird, das vom Ehepaar Geyter zur Verfügung gestellt wird. Die auf diese Weise gesammelten Informationen werden auf winzige Blätter Japanpapier übertragen und, großteils zu Fuß, nach Holland, in erster Linie von Louise de Bettignies und Marie-Léonie Vanhoutte, zwischen Gand und Brüssel, und schließlich nach Beerse gebracht.

Ab Mai 1915 arbeitet Alice Dubois von Zeit zu Zeit mit dem zweiten Büro von Kommandant Walner unter dem Pseudonym Pauline. Ihren Aktionen ist die Zerstörung von 2.000 Artilleriefahrzeugen bei den Schlachten von Carency und Loos-en-Gohelle zu verdanken. Im Sommer 1915 wird ein neues Informationsnetz im Sektor von Cambrai-Valenciennes, Saint-Quentin und Mézières eingeführt. Es übermittelt im Herbst 1915 Informationen über einen anstehenden Angriff auf Verdun. Nach dem Einführungs- und Verwaltungsstadium ist Louise de Bettignies mit dem Gegenangriff der deutschen Truppen konfrontiert. Alice und Charlotte haben den Eindruck, überwacht zu werden. Am 24. September 1915 wird Marie-Léonie Vanhoutte nach einem Treffen im Lion Belge (Brüssel) in der Familienpension Adriatiques verhaftet und anschließend in das Gefängnis Saint-Gilles gebracht. Die Bedingungen dieser Verhaftung sind unklar. Charlotte wird zunächst von den Herren Lenfant und Sion dringend aufgefordert, sich nach Brüssel zu begeben, um einen Brief zu überbringen. Sie versäumt daraufhin das ursprünglich vorgesehene Treffen, nimmt jedoch zwei Postkarten entgegen, die ihr in die Auberge geschickt wurden. Die eine ist von Alice, die andere, von einem gewissen Alexandre, enthält die folgende Nachricht: "Kommen Sie so schnell wie möglich, heute abend oder morgen gegen acht zum Lion Belge mit einer Zeitung in der Hand; es geht um Alice". Die deutsche Polizei hetzt sie schließlich ergebnislos durch die Straßen von Brüssel und fordert sie auf, Louise de Bettignies auf einem Foto zu identifizieren. Die zu dieser Zeit in England befindliche Louise kommt nach Frankreich zurück, um die Operationen zu leiten.

Sie wird ihrerseits am 20. Oktober in Tournai beim Versuch, die französisch-belgische Grenze mit falschen Papieren zu überschreiten verhaftet. Ihr Autovermieter Georges de Saever erfährt das gleiche Schicksal. Daraufhin organisieren die deutschen Behörden eine Gegenüberstellung und eine Durchsuchung bei den Geyters. Der von den vom Netzwerk Alice gesammelten Informationen abhängige britische Nachrichtendienst setzt seine Tätigkeiten mit der Organisation "la Dame Blanche" unter der Leitung der Tendel-Fräuleins fort. Louise stößt im Gefängnis von Saint-Gilles schon am 26. Oktober erneut auf ihre Freundin. Sie kommunizieren, indem sie auf die Kanalrohre schlagen. Die Untersuchung untersteht der Leitung von Richter Goldschmidt. Während der sechsmonatigen Untersuchung weicht Louise de Bettignies nie von ihren Aussagen ab: "wie ein Fuchs in seinem Bau, gab sie nichts preis, sprach wenig und leugnete stets". Da die Deutschen nicht in der Lage sind, eine Verbindung zwischen Louise de Bettignies und Alice Dubois nachzuweisen, wenden sie eine besondere Taktik an, um einige Beweisstücke für ihre Akten zu sammeln. Louise Letellier, einer angeblich auch unter dem Kreuzfeuer der Deutschen stehende "Landsmännin" gelingt es, Louise de Bettignies ein Geständnis und sieben Schreiben zu entlocken. Nach Beendigung der ersten Phase seines Plans verwendet Richter Goldschmidt die in den Briefen enthaltenen Informationen, um Marie-Léonie Vanhoutte vom Verrat ihrer Gefährtin zu überzeugen, jedoch vergebens. Am 16. März 1916 verurteilt der in Brüssel tagende Kriegsrat, dem General Von Bissing und der Kriegsberater Stoëber angehören, Louise de Bettignies wegen Spionagetätigkeit zum Tode, ohne jedoch nachweisen zu können, dass sie tatsächlich an der Spitze des Netzwerkes stand. Das Urteil wird vermutlich aufgrund des Renommees der Familie de Bettignies in lebenslange Haft umgewandelt. Marie-Léonie Vanhoutte und Georges, die zunächst zum Tode verurteilt wurden, erhalten schließlich 15 Jahre Arbeitslager wegen Verrat im Kriegszustand und Beihilfe zur Spionage. Diese Revision des Urteilsspruchs soll das Ergebnis einer Erklärung von Louise de Bettignies ihren Richtern gegenüber gewesen sein - ihre einzige Aussage in deutscher Sprache während des gesamten Prozesses! -, in der sie ihre Verantwortung anerkennt und um Gnade für ihre Gefährten bittet. Die Verurteilten absolvieren ihre Strafe ab April 1916 im Gefängnis von Sieburg in der Nähe von Köln. Fast zeitgleich, am 20. April wird Louise de Bettignies von Marschall Joffre mit der Citation à l'Ordre de l'Armée ausgezeichnet. Ende Januar 1917 wird Louise de Bettignies eingekerkert, da sie sich geweigert hat, Munition für das deutsche Heer herzustellen und eine Meuterei unter ihren Mitgefangenen angestiftet hat. Louise de Bettignies erliegt am 17. September 1918 an den Folgen eines schlecht operierten Pleuraabszesses. Sie wird im Westfriedhof von Bocklemünd bestattet. Am 21. Februar 1920 wird Sie in ihre Heimat zurück überführt. Am 16. März 1920 organisieren die Alliierten in Lille eine Zeremonie zu Ehren der 'Jungfrau von Orléans des Nordens', während derer diese mit dem Kreuz der Ehrenlegion, dem Kriegskreuz 14-18 sowie der englischen Militärmedaille ausgezeichnet wird und zum Offizier des Ordens des britischen Königreichs ernannt wird. Louise de Bettignies, alias Alice Dubois, ruht heute im Friedhof von Saint-Amand-les-Eaux. Am 11. November 1927 wird auf Veranlassung von Marschall Foch und General Weygand eine Statue auf dem Boulevard Carnot eingeweiht. In Notre-Dame de Lorette wird in einem Schaukasten das Grabkreuz des Grabes von Louise de Bettignies auf dem Kölner Friedhof sowie die ihr zuerteilte Auszeichnung der Citation à l'Ordre de l'Armée aufbewahrt.