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La Guerre de Corée soixante ans après

Aktie :

Syngman Rhee, im Mai 1951
Corps 1
Der Koreakrieg sechzig Jahre danach : zwischen Geschichte und Erinnerung Am 25. Juni 1950 brach der Koreakrieg aus, ein ernster Konflikt während des kalten Krieges und einer der mörderischsten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dieser Krieg stellt damals einen ersten Test für die UNO dar, die eine internationale, von den Mitgliedsstaaten gestellte Streitmacht bildet, um einen neuen Weltkrieg zu vermeiden. Das Engagement Frankreichs mit der Teilnahme eines Bataillons von Freiwilligen, das sich bei verschiedenen Gelegenheiten auszeichnet, ist ein Vorläufer der französischen Militäroperationen im Ausland "Opex" und begründet eine Partnerschaft mit Südkorea.
Corps 2


Am Ende des Zweiten Weltkriegs führte die Entscheidung, Korea zeitweilig in zwei Besatzungszonen, eine sowjetische und eine amerikanische zu teilen, ohne den wirklichen Willen des koreanischen Volkes in Betracht zu ziehen, zu der Teilung eines Landes, das seit dem 7. Jahrhundert vereinigt war. Der kalte Krieg förderte die Bildung getrennter Institutionen und das Scheitern der Verhandlungen der gemischten sowjetisch - amerikanischen Kommission. Die unvollkommene Vermittlung durch die UNO konnte die Bildung von zwei koreanischen Staaten 1948 nicht verhindern. Gefördert durch den Willen zur Vereinigung und die Verhärtung der gegensätzlichen Blöcke brach so am 25. Juni 1950 der Koreakrieg aus, am Ende eines langen und komplexen Entscheidungsprozesses, der durch die Vorsicht Stalins und die Entwicklung der internationalen Situation in Ostasien gekennzeichnet war.

Die Sowjets hatten auf Bitten der nordkoreanischen Regierung eine richtige Armee ausgebildet, ausgestattet mit Flugzeugen und Panzern, während die Amerikaner Südkorea weder mit Panzern noch mit schwerer Artillerie versorgt hatten, da sie die südkoreanische Armee mehr als eine Macht zur Erhaltung der inneren Ordnung und nicht als kämpfende Truppe verstanden: Washington hatte Angst, die Truppen eines Syngman Rheedi zu stärken(1), denn auch er wollte die Halbinsel unbedingt vereinigen. Der größte Teil des Volkes sympathisierte mit den Linken in einem noch traditionell ausgerichteten Land, ohne dass die Südkoreaner allerdings eine genaue Kenntnis der Feinheiten der marxistischen Dialektik besaßen.

Soziale Gerechtigkeit, die Aufteilung des Bodens, jetzt wo in der Nordzone schon die Agrarreform proklamiert wurde, die Arbeitslosigkeit und die Wirtschaftskrise auf Grund der Trennung des industriellen Nordens von dem noch hauptsächlich landwirtschaftlich geprägten Süden, all das vertiefte die politischen Gräben und die Verbitterung. Darüber hinaus war die Polizei, die aus der japanischen Kempeitai hervorgegangen war, bekannt für ihre Brutalität, die quasi systematische Verwendung der Folter und die ärgerliche Neigung, in die Menge zu schießen. In der Folge verschiedener Brutalitäten der Polizei begann im April 1948 ein Aufstand auf Chejudo, der großen Insel im Süden, und ein Regiment von Gendarmen meuterte im Oktober. Die Unterdrückung dieser Unruhen durch die Polizei und durch Hilfskräfte, die aus radikalen Antikommunisten bestanden, häufig Flüchtlinge aus Nordkorea, die undiszipliniert waren und nicht bezahlt wurden, löste eine Spirale von Gewalt und Unterdrückung aus, die dazu führte, dass man die Legitimität der Regierung von Syngman Rhee bestritt. Am 25. Juni 1950 lösen die nordkoreanischen Streitkräfte mit ihrem Eindringen nach Südkorea einen "drei Jahre, 7 Monate und 27 Tage" lang dauernden Konflikt aus (2) , der bis in den Juli 1953 dauert. Dies ist das schwerwiegenste Ereignis in der Welt seit der Kapitulation der Nazis, trotz der Krisen in Griechenland und Iran oder der Blockade von Berlin.

Nach Meinung des Westens und vor allem der Amerikaner kann dieser Angriff nichts anderes sein als ein neues Manöver Stalins. Tatsächlich hatte der nordkoreanische Führer Kim II-seong seit 1948 beschlossen, Korea mit Waffengewalt zu vereinigen, da die, im Übrigen legitime Wiedervereinigung der koreanischen Nation nicht auf andere Weise möglich war. Stalin verweigerte sich zunächst, da er den Frieden an seinen Grenzen bewahren wollte. Aber der Sieg Maos und die Gründung der Volksrepublik China und der Erfolg der sowjetischen Atombombe änderten die strategische Sichtweise Stalins. Da er eine Annäherung der Volksrepublik China an die Vereinigten Staaten befürchtete, dachte er, wie neueste Studien zeigen, daran, zur gleichen Zeit seine Verbündeten und seine Gegner zu schwächen, indem sie sich in Korea gegenüber standen. Dieser paradoxer Weise aus einem Bürgerkrieg zwischen zwei künstlich gebildeten, sich auf dieselbe koreanische Legitimität berufenden Staaten entstandene Konflikt weitet sich bald zu einem internationalen Konflikt aus, als der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Bildung einer "internationalen Polizeimacht" fordert, die unter der Egide der UNO organisiert und von den Vereinigten Staaten geleitet wird, die auf Grund der Resolutionen des Sicherheitsrates vom 27. Juni und 7. Juli 1950 das größte Kontingent in Korea stellen.

So beginnt einer der schlimmsten Konflikte während des so genannten "Kalten Krieges", ein Ausdruck, der im Übrigen eine gegenüber seiner Bedeutung umgekehrt proportionale Entwicklung genommen hat, und einer der blutigsten Kriege des 20. Jahrhunderts. In drei Tagen nehmen die nordkoreanischen Streitkräfte Seoul ein, das praktisch verlassen ist. Ende August, als die Vereinigten Staaten damit begonnen haben, schlecht bewaffnete Truppen aus Japan zu überstellen, scheint nichts die siegreichen nördlichen Streitkräfte aufhalten zu können, die in den Süden einfallen. Aber die Amerikaner und Südkoreaner klammern sich schließlich an die Verteidigungslinie am Fluss Naktong, die den Kessel von Pusan schützt. Inzwischen haben General MacArthur und das Pentagon den Transport von Verstärkungen und Material organisiert, und sechzehn Länder folgen dem Aufruf der UNO. Die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Belgien und die Niederlande, Australien, Neuseeland, Kanada, Südafrika, Thailand, Kolumbien und Äthiopien, Griechenland und die Türkei, die Philippinen und sogar das kleine Luxemburg beteiligen sich militärisch an den Bemühungen der UNO. Andere Länder stellen Lazarettschiffe zur Verfügung.

Trotz starker Reserven wegen der Opfer in Indochina und des Plans der Wiederaufrüstung in Westeuropa erklärt sich Frankreich schließlich damit einverstanden, Truppen zu entsenden. René Pleven (3) und Jean Létourneau (4) haben eingesehen, dass Frankreich nicht allein seinen internationalen Rang halten, sondern darüber hinaus seine militärische Solidarität und politische Beständigkeit beweisen muss, wenn es amerikanische Hilfe in Indochina oder in Europa erwartet; so willigen sie in die Gründung eines "Bataillons von Freiwilligen" ein.

Dieses in Auvours (Sarthe) ausgebildete französische Bataillon der UNO in Korea (BF/UNO) ist Teil einer Struktur mit der Bezeichnung französische Landstreitkräfte der UNO, bestehend aus einem mit Spezialisten verstärkten Führungsstab und dem eigentlichen Bataillon. Der Verteidigungsminister will hiermit auch den Vorteil nutzen, Informationen zu erhalten, insbesondere über die Qualitäten und Schwächen der amerikanischen Panzer im Kampf gegen die sowjetischen Panzer, über den taktischen Einsatz der Luftstreitkräfte und über den Kampf gegen die Kälte. Zu dem Bataillon gehören Freiwillige Aktive und aus der Reserve, wobei man Reservisten vorzieht, die bereits Kampferfahrung haben; fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und jetzt, wo der Indochinakrieg in vollem Gange ist, gibt es viele davon.

Während die französischen Freiwilligen noch in Frankreich üben, unternimmt General MacArthur, der die nötige Verstärkung erhalten hat, am 15. September eine Operation mit Amphibienfahrzeugen gegen Incheon, den Hafen von Seoul, während die Truppen des Kessels von Pusan zur Offensive übergehen. Zum Monatsende ist das südkoreanische Territorium zur Hauptsache befreit, und Präsident Rhee kann in das verwüstete Seoul einziehen. Südkorea ist zwar befreit, trotz des noch vorhandenen kommunistischen Maquis, zu dem sich die Reste der nordkoreanischen Armee gesellt haben, denen durch die Operation von Inchon und die Rückeroberung der Rückweg versperrt ist, aber weder Syngman Rhee noch MacArthur wollen es dabei belassen. Seit den ersten Oktobertagen haben die Südkoreaner begonnen, nördlich des 38. Breitengrades vorzurücken. Die Amerikaner stoßen zu ihnen, sobald die UNO eine entsprechende Resolution verabschiedet hat.

Die Armee der UNO nimmt bald Pjöngjang ein, aber im Winter 1950, als die Regierung des Nordens sich an die Grenze geflüchtet hat, schickt China nach verschiedenen Vorwarnungen seine "Freiwilligenarmee", die der sterbenden Volksrepublik Korea zu Hilfe kommt.

Die Streitkräfte der UNO und Südkoreas sind angesichts der starken chinesischen Offensive, die sich das bergige Gelände und die Wetterverhältnisse geschickt zunutze macht, zum Rückzug gezwungen. Im Januar wird Seoul unter dem unaufhaltsamen Druck der chinesischen Freiwilligen wieder evakuiert. Ab Februar gewinnen die Amerikaner unter dem Kommando von General Ridgway wieder an Boden. Die langsame Rückeroberung des von den Amerikanern verlorenen Geländes ab dem Frühjahr 1951 und ihre Erfolge im Luftkrieg ermöglichen einen erneuten allmählichen Vorstoß zum 38. Breitengrad.

Die Kämpfe finden von nun an an einer Front statt, die etwa auf dieser künstlich gezogenen Linie verläuft. Truman lehnt die Kriegstreiberei um jeden Preis eines MacArthur ab, der sich für den totalen Krieg einsetzt und lautstarke Erklärungen abgibt, die die Politik Washingtons in Gefahr bringen: er setzt den alten Generalissimus schließlich ab. Die Spannungen klingen daraufhin zum Teil ab, und die Kommunisten sind zu Verhandlungen bereit. Zunächst gibt es Verhandlungen in Kaesong, dann in Panmunjom, wobei viele Schwierigkeiten und Unterbrechungen zu überwinden sind. Das Problem der Rückführung der Kriegsgefangenen wirft bald Probleme auf, nachdem die Alliierten das Prinzip der freien Wahl des Ziels der Rückführung aufgestellt haben und zehntausende von kommunistischen Gefangenen nicht in ihre Heimat zurückkehren wollen. Die Unterhandlungen werden mehrere Male unterbrochen. Währenddessen wird der Krieg fortgeführt, vor allem mit Bombardierungen der Amerikaner in Nordkorea, bei denen etwa 80% der Städte und der Industrieanlagen zerstört werden. Diese Zerstörungen, unter denen Chinesen und Nordkoreaner leiden, die viele Menschen verlieren, bringen die Sowjets dazu, massiv Material, Piloten und Mechaniker zu schicken. Bald werden ganze FLAK - Einheiten in Nordkorea stationiert, die versuchen, den nordkoreanischen Himmel für die Flugzeuge der UNO-Streitkräfte zu verschließen, während auch die kommunistische Artillerie verstärkt wird. In diesem Sinne war der Koreakrieg der schwerste Konflikt des kalten Krieges, da die Luftstreitkräfte der Sowjets und der Amerikaner einander mindestens zwei Jahre lang über dem koreanischen Territorium direkt gegenüberstanden.

Sowohl in Washington als auch in Moskau wurde jedoch alles getan, um diese Dimension des Konflikts zu verheimlichen, indem man das Vorkommen direkter Konfrontationen vor der öffentlichen Meinung geheim hielt, denn die Ausweitung zu einer allgemeinen Feuersbrunst sollte vermieden werden. So wurden der Plan MacArthurs, China zu bombardieren oder der Einsatz von Atomwaffen schließlich aus den strategischen Überlegungen gestrichen. Auch wurden Vorfälle, bei denen sowjetische Flugzeuge irrtümlich von den amerikanischen Jägern abgeschossen wurden, weitgehend vertuscht, da keine der beiden Mächte einen allgemeinen Konflikt wollte.

Nach Stalins Tod im März 1953 machten die Verhandlungen schnellere Fortschritte, da der Kreml gewisse Spannungen in Asien und Europa abbauen wollte. Im Juli wurde schließlich der Waffenstillstand von den Hauptkriegsparteien unterzeichnet und setzte einem Konflikt ein Ende, in dem zwei bis drei Millionen Menschen in drei Jahren und acht Monaten starben. Das französische UNO - Bataillon konnte im Koreakrieg seine Tapferkeit unter Beweis stellen. Während der drei Jahre kämpfte diese Infanterieeinheit ruhmreich an Orten wie Chipyong-ni und Twin-tunnels, 1037, Putchaeteul, Crèvecoeur oder ArrowHead. Nach Meinung der Experten ist das französische Bataillon der UNO mit zwei ehrenvollen Erwähnungen des Präsidenten von Korea, drei amerikanischen und einer Fülle von französichen ehrenvollen Erwähnungen die Einheit der UNO - Streitkräfte mit den meisten Orden. Sie hat niemals ihre Stellungen verlassen oder den Rückzug vor dem Feind angetreten. Trotz dieses eindrucksvollen Ergebnisses und der Tatsache, dass die französische Beteiligung am Koreakonflikt zu der französischen Tradition der "Opex" (5) im Dienst der UNO führte, ist die Erinnerung an diese brillante Beteiligung schon lange in Vergessenheit geraten. Nach bescheidenen Anfängen im Jahr 1948, mit der Überwachung der Waffenruhe im israelisch - arabischen Konflikt, hatte Frankreich in Korea die Gelegenheit, sich stärker bei den Operationen der UNO zu engagieren. Diese Tradition wird bis heute fortgesetzt, so stand Frankreich 1995 mit über 5 000 Mann an der Spitze der an den Friedenstruppen beteiligten Länder (6) in der ganzen Welt. Heute beträgt die Truppenstärke für Operationen im Ausland 8 800 Mann, die auf die ganze Welt verteilt sind. In Korea wird seit 2007 ein "Weg der Erinnerung" an den Orten der Kämpfe und der hauptsächlichen Biwaks der Franzosen gebaut, dank einer Partnerschaft zwischen der nationalen Vereinigung der Ehemaligen und Freunde der französischen Streitkräfte der UNO (ANAAFF/ONU), der koreanischen Vereinigung zur Erinnerung an die französische Beteiligung am Koreakrieg und verschiedenen französischen und koreanischen Organisationen und Stiftungen. Außer dem Denkmal von Suwon und dem Denkmal für den Major und Arzt Jules Jean-Louis (die dritte einem Ausländer gewidmete Statue in Korea), dem Friedhof der Vereinten Nationen von Pusan oder den Namenslisten des Gefallenenehrenmals von Seoul besteht der Weg der Erinnerung aus Stelen und Gedenktafeln, die in französischer, koreanischer und englischer Sprache an den Aufenthalt und die Opfer des französischen Bataillons von Korea erinnern, unter dem Titel "Für die Freiheit". An den verschiedenen Feierlichkeiten sind die Schüler des französischen Gymnasiums von Seoul und der benachbarten Schulen beteiligt, womit das Bild Frankreichs als Partner und Freund von Südkorea gefestigt wird.

Ein Botschafter Koreas in Frankreich hat kürzlich erklärt, dass Frankreich durch den Aufenthalt des französischen Bataillons in Korea und die Aufnahme französisch - koreanischer diplomatischer Beziehungen seit 1886 ein "natürlicher Verbündeter" der Republik Korea sei, ein Ausdruck, der große Bedeutung hat, wenn man die Spannungen mit dem Norden und die internationale Verurteilung der Torpedierung der Korvette Cheonan im vergangenen März bedenkt. Wenn die ehemaligen Frontkämpfer Frankreichs des BF/UNO über ihre Vereinigung lange Zeit für den französischen Einfluss und die französisch - koreanische Freundschaft gearbeitet haben, so wird dieser Weg der Erinnerung an die französische Beteiligung in dem koreanischen Konflikt, als Brücke zwischen den Generationen, ein leuchtendes Zeichen der französisch - koreanischen Freundschaft und Waffenbrüderschaft zwischen den beiden Armeen sein. Diese wurden 2010 anlässlich des 60. Jahrestages des Kriegsbeginns wieder geehrt. In Korea haben die staatlichen und lokalen Vertreter im Mai 2010 (7)die Menschen wieder mit der größten Herzlichkeit empfangen, die für die Freiheit der Republik Korea gekämpft haben, und in Paris hatten die Vertreter Südkoreas und die Veteranen die ganz besondere Ehre, die Flamme des Unbekannten Soldaten wieder anfachen zu dürfen.

Anmerkung



(1) Der frühere Chef der Exilregierung wird im Juli 1948 zum Präsidenten von Südkorea gewählt. (2) Cf. Kim Yòng-myòng, Koch'yò ssùn Hanguk hyòndae chòngch'i-sa (Überarbeitete zeitgenössische politische Geschichte Koreas), Seoul, 2001, S. 82. (3) Präsident des Rates. (4) Minister der assoziierten Staaten (Französiche Union), früher Minister der Kolonien. (5) Operationen im Ausland. (6) Cf. François Léotard, "Die französischen Blauhelme, fünfzig Jahre im Dienst für den Frieden", in André Lavier, La France et l'ONU (1945-1995), Arléa, Condé-sur-noireau, 1995. (7) Die Reise durch Korea, die von ANAAFF/UNO und von den koreanischen Behörden gemeinsam organisiert wurde, hat im vergangenen Mai stattgefunden.