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Pierre Clostermann

1921 - 2006

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Pierre Clostermann. Quelle: Wikipedia - lizenzfrei.

Helden des Freien Frankreich

Der Autor des Beststellers „Le Grand Cirque“, Pierre Clostermann, stirbt am Mittwoch, 22. März 2006 in Montesquieu-des-Albères. Er wurde 85 Jahre alt.

 

Der am 28. Februar 1921 in Curitiba (Brasilien) als Diplomatensohn geborene Pierre Clostermann tritt am 18. März 1942 in England dem Freien Frankreich bei und dient in der Jägergruppe „Alsace“.

Ende des Krieges ist er Kapitän und auf sein Konto gehen 2.000 Flugstunden, nahezu 600 kriegerische Lufteinsätze, 33 Luftsiege und 5 vermutlich erfolgreiche Siege sowie zahlreiche materielle Zerstörungen: 225 Lkws, 72 Lokomotiven, 5 Panzer, 2 Torpedo-Schnellboote.

Nach seiner Auszeichnung mit dem Compagnon de la Libération am 21. Januar 1946 beginnt er seine politische Karriere. Er wird acht Mal wiedergewählt, insbesondere im Departement Bas-Rhin: 1951 wird er Abgeordneter von Marne, dann von Seine (1956-1958), Seine-et-Oise (1962-1967) und von Yvelines (1967-1969).

Der zum Kommandant beförderte Clostermann dient dann in Algerien, wo er eine weitere Beförderung zum Oberstleutnant der Luftwaffe erhält (1956 – 1957). Zwischen 1963 und 1969 unterstützt er den Vizepräsidenten der Kommission der Nationalen Verteidigung und die Streitkräfte der Nationalversammlung. 

Parallel zu seiner Karriere als Ingenieur wird er ein erfolgreicher Autor, der in seinem Werk Le Grand Cirque über seine Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg berichtet. Von diesem 1948 erschienen Buch werden über 3.000.000 Exemplare verkauft.

Raoul Monclar

1892-1964

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Portrait von Raoul Monclar. Quelle: Ordre de la Libération

(07. Februar 1892: Budapest, Ungarn – 3. Juni 1964: Val-de-Grâce, Paris)

Raoul Magrin-Vernerey war Soldat mit Leib und Seele. Schon im Alter von sieben Jahren war er wild entschlossen, seine Familie zu verlassen und sich den Boers anzuschließen.

Als Sohn der in Wien tätigen Französischlehrerin Anne Magrin erweckt Raoul Charles das Interesse eines ungarischen Grafen, der seine intellektuelle und moralische Erziehung übernimmt. Der in kosmopolitischer Umgebung der österreichisch-ungarischen Gesellschaft aufgewachsene junge Mann behält sein ganzes Leben lang ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit. Zurück in Frankreich wird er dann von seiner Großmutter in Avison, Doubs erzogen. Nach seinem Studium an der Lycée Victor Hugo in Besançon und später am Seminar von Ornans, und immer noch besessen von seiner Leidenschaft, endlich eine Uniform tragen zu dürfen, flieht er im Alter von 15 Jahren von zuhause und verpflichtet sich in der Fremdenlegion. Zu jung für ein solches Abenteuer kehrt er zu seinen Studien zurück und beginnt seine militärische Karriere am 10. Oktober 1912 mit dem Eintritt in die spezielle Militärschule von Saint-Cyr.

1914 schließt er mit Diplom ab, geht nach Montmirail und schafft es in den Kriegswirren in das 60. Infanterieregiment: das Flachland im Elsass, Morte-Fontaine (Oise), die Kämpfe in Ourcq, Aisne, Freiwilliger beim Angriff auf Aumetzwiller (Moselle), Gegenangriff im Wald von Haumont (Bois des Caures), Angriff auf die Somme, Ypres, der Hügel von Tahure in der Gegend von Reims.

Der für seine heldenhaften Taten bekannte Monclar wird Opfer eines Giftgasanschlags, sechs Mal verletzt sowie 11 Mal lobend erwähnt, davon sieben Mal von der Armee. Mit einer Untauglichkeit von 90% wird er am 24. Juni 1916 zum Hauptmann des 260. Infanterieregiments befördert und von der Ehrenlegion ausgezeichnet.

Nachdem der Frieden eingekehrt ist, wird er an ausländische Einsatzorte wie Odessa (1919) und Syrien-Palästina (1920) versetzt, wo er sich erneut durch seine Verdienste einen Namen macht und mit dem Offizierskreuz der Ehrenlegion in Algerien, Marokko und dann im Dienst des 5. Auslandsregiment der Infanterie ausgezeichnet wird. Im Rahmen dieser Missionen gelingt es ihm, seinen Traum zu verwirklichen: Wiedereintritt in die Fremdenlegion im Jahr 1924.

Am 23. Februar 1940 gibt er sein Kommando über das 4. Infanterieregiment in Marokko auf, um zwei Marschbataillons der 13. Halbbrigade der Fremdenlegion für eine Expedition in Norwegen zu übernehmen. Er landet am 5. Mai in Ballangen, gewinnt die Herrschaft über Bjervik und Narvik, befreit 60 alliierte Gefangene und nimmt 590 Deutsche in Gefangenschaft. Die Expedition ist nur von kurzer Dauer und Magrin-Vernerey kehrt am 15. Juni nach Brest zurück. Mit Verkündigung des Waffenstillstands verlässt er gemeinsam mit Hauptmann Koenig und 500 Soldaten Frankreich, um sich der Befehlsgewalt von General de Gaulle zu unterstellen. Mit seiner Beförderung zum Hauptmann wird er bekannt als Monclar (Name eines Ortes in Tarn-et-Garonne, der Heimat seiner Familie) und Kämpfer für das Freie Frankreich. Im Dezember 1940 bricht die 13. Halbbrigade in Richtung Afrika auf: Dakar, Freetown, Kamerun, wo er eine kleine Abhandlung über sein Kampfkonzept verfasst, den so genannten Catéchisme du combat. Er landet im britisch-ägyptischen Sudan, nimmt an der Seite des Bataillons Garbay teil an den Kämpfen in Eritrea, befreit die Hauptstadt Massaouah und nimmt den Admiral und die Kommandochefs der italienischen Streitkräfte gefangen. Obwohl er sich geweigert hatte, dem Bündnis von Gabon beizutreten, möchte er sich auch in Syrien (Juni 1941) nicht engagieren, da er die Idee eines Bruderkriegs in der französischen Armee nicht unterstützen kann. 1941 wird er zum Brigadegeneral ernannt und führt verschiedene Kommandos in Großbritannien und dann im Morgenland. Er wird zum Kamerad der Befreiung.

Nach diversen Missionen in Algerien, Pakistan und Indochina wird er am 25. Juni 1948 zum Inspektor der Fremdenlegion ernannt.

Am 20. Februar 1950 nimmt Monclar als General des Armeekorps und bereits kurz vor Erreichen der Altersgrenze tatkräftig seine Aufgaben als Oberstleutnant wahr und meldet sich am 19. Oktober freiwillig für die Leitung des französischen Bataillons in Korea, das er bis 1951 gegen die kommunistischen Truppen Nordkoreas anführt.

Am 21. Oktober 1962 beginnt für die lebende Militärlegende, gewürdigt mit 17 nationalen und 21 internationalen Auszeichnungen, die Zeit als Pensionär. Er übernimmt die Nachfolge von General Kienst als Gouverneur der Invaliden.

Diesen Posten behält er bis zu seinem Tod im Jahr 1964 inne.

Henri Giraud

1879-1949

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Porträt von General Giraud. 1934-1936. Quelle: ECPAD

(18. Januar 1879: Paris - 11. März 1949: Dijon)

Henri Giraud, der aus einer einfachen elsässischen Familie stammt, die in Paris wohnt - sein Vater war Kohlenhändler - ein junger Mann voller Tatendrang, ist ein ausgezeichneter Schüler der humanistischen Gymnasien Stanislas, Bossuet und Louis-le-Grand und tritt 1900 in die französische Armee ein, als er seine Ausbildung an der Militärschule Saint-Cyr abgeschlossen hat. Er wird der Einheit der 4. Zuaven in Nordafrika zugewiesen, mit der er 1914 an die Front geschickt wird. Er wird in der Schlacht von Guise während des Gegenangriffs von General Lanrezac gegen die 2. deutsche Armee von Bülow verwundet und kommt am 30. August in Gefangenschaft. Ende September gelingt ihm mit Hilfe des Netzes von Doktor Frère die Flucht. Er trifft den französischen Militärattaché in Den Haag, der ihn nach England bringt, von wo er sich wieder nach Frankreich einschifft. Im Herbst 1917 zeichnet er sich erneut aus, als das 3. Bataillon der 4. Zuaven das Fort de la Malmaison am Chemin des Dames zurück erobert, und später bei den von Pétain organisierten Offensiven nach der Krise im Frühling 1917. Nach dem Krieg schließt er sich den Truppen von General Franchet d'Esperey in Konstantinopel an und kehrt als Oberst auf Betreiben von Lyautey nach Morokko zurück, wo er die Aufstände der Berber bekämpft. So trägt er zur Übergabe von Abd-el-Krim (27. Mai 1926) während des Rifkrieges bei, eine Heldentat, die ihm die Ehrenlegion einbringt.

Als Militärkommandant der Festung Metz trifft er mit den Obersten Charles de Gaulle und Jean de Lattre de Tassigny zusammen. 1936 wird Giraud General und Kommandeur der 7. Armee und Mitglied des Obersten Kriegsrats. Da er nicht an die Wirksamkeit der Panzerarmee glaubt, lehnt er die von de Gaulle vertretene Taktik ab, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Am 10. Mai 1940 halten seine nach Holland geschickten Einheiten den deutschen Vormarsch auf, vor allem bei Breda am 13. Mai. Er wird am 19. Mai in Wassigny gefangen genommen, als er versucht, sich in den Ardennen mit der 9. französischen Armee den Panzerdivisionen entgegen zu stellen. Er wird in Schlesien, im Schloss Königstein in der Nähe von Dresden gefangen gehalten. Am 17. April 1942 flüchtet Giraud mit Hilfe von Freunden, den Generälen Mesny, Mast, Baurès und des britischen Geheimdienstes, die ihm die Flucht von Schandau aus ermöglichen. Von dort aus geht er ins Elsass und dann nach Vichy. Sein Abenteuer, das bald allgemein bekannt ist und das er in Mes évasions (Meine Fluchten) erzählt, ärgert die deutsche Regierung, die seine Auslieferung verlangt. Diese kann er dadurch verhindern, dass er einen Brief an Marschall Pétain unterzeichnet, in dem er versichert, dass er nicht gegen dessen Regime opponieren wird. Während er unter Hausarrest lebt, nehmen die Alliierten bald mit Giraud Kontakt auf, da sie General de Gaulle aus der Vorbereitung der Operation Torch heraus halten wollen. Er wird im November 1942 über Gibraltar außer Landes gebracht und trifft sich mit Eisenhower, der ihn mit dem Kommando über die französischen Truppen beauftragt. Vor Ort entwickeln sich bürgerkriegsähnliche Zustände, da die Leute von Admiral Darlan sich weigern, seine Führung anzuerkennen. Durch die Ermordung von Darlan am 24. Dezember wird dieser Konflikt beendet. Giraud macht sich zu dessen Nachfolger, behält die Institutionen wie auch das Ausnahmestatut der Juden bei und lässt einige Widerständler in Lagern in der südlichen Sahara internieren, die bei der Landung geholfen hatten. Als Teilnehmer an der Konferenz von Casablanca wird er gezwungen, diese Widerständler frei zu lassen und seiner Regierung einen demokratischeren Anstrich zu geben. Er wird Mitglied des Direktoriums des französischen Komitees der nationalen Befreiung (CFLN), das "Duell Giraud - de Gaulle" erreicht seinen Höhepunkt. Auf Grund der immer größeren Anhängerschaft von General de Gaulle muss er aber bald weichen. Seine uneingeschränkte Unterstützung von Pierre Pucheu diskreditiert ihn schließlich bei seinen Anhängern. Dieser ehemalige Innenminister von Pétain war nämlich nach Marokko gekommen, um dem Freien Frankreich zu dienen, aber sein Schritt wurde als verspätet empfunden, da ihm Kollaboration mit dem Feind und die Teilnahme an der Verhaftung von Geiseln vorgeworfen wurde.

Am 13. September 1943 schickt er französische Truppen zur Landung nach Korsika, um die dortigen Widerstandsgruppen zu unterstützen. Es ist ein militärischer Erfolg, aber Giraud wird von General de Gaulle stark kritisiert, weil er die kommunistische korsiche Résistance bewaffnet hat, wodurch die Operationen zur Befreiung Europas einen politischen Anstrich erhalten und die Arbeit der Vereinigung der Résistance erschwert wird. Er verliert endgültig seinen Sitz im CFLN. Im April 1944 organisiert Giraud die Teilnahme Frankreichs an der Schlacht um Italien, wird aber wegen seiner zu starken Verstrickung in das repressive System von Vichy von seinem Posten als Oberkommandierender abgelöst und muss sich aus den militärischen Institutionen des Freien Frankreichs zurück ziehen. Er schreibt später über seine Erfahrungen aus diesen unruhigen Jahren in seinem Werk: Un seul but: la Victoire (Ein einziges Ziel: der Sieg), Algier 1942-1944. Er überlebt ein Attentat in Mostaganem am 28. August 1944. 1946 lässt sich Giraud in Lothringen auf der Liste der republikanischen Partei der Freiheit und der unabhängigen Landwirte für einen Sitz in der zweiten verfassungsgebenden Nationalversammlung aufstellen. Als er am 2. Juni gewählt wird, vereinigt er die Gruppe der unabhängigen Republikaner und trägt zur Gründung der Vierten Republik bei, obwohl er sich weigert, für die Verfassung zu stimmen. Er beteiligt sich an den Debatten über die Situation der noch nicht heimgekehrten Kriegsgefangenen (25. Juli 1946) und über die allgemeine Politik der Regierung in Algerien (22. August 1946). Bis Dezember 1948 hat er einen Sitz im Obersten Kriegsrat und erhält am 10. März 1949 die Militärmedaille für seine außergewöhnliche Flucht. Am nächsten Morgen stirbt er und wird im Invalidendom beigesetzt.

 

Georges Catroux

1877-1969

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Porträt von General Catroux. Quelle: SHD

(29. Januar 1877: Limoges - 21. Dezember 1969: Paris)

 

Als Sohn eines Angehörigen des Militärs, der sich in den Schlachten des Zweiten Kaiserreichs in Nordafrika und Asien ausgezeichnet hatte, und einer genuesischen Mutter, hat Georges Catroux den Geist des Dienens und das Interesse an fernen Ländern geerbt. Nach dem Schulbesuch in Limoges, Angers und Rennes, den Garnisonsorten des Vaters, wird er Schüler der staatlichen Militärschule Prytanée von La Flèche und später, 1896, der Militärschule von Saint-Cyr, wo er dem Jahrgang "Grandes manoeuvres" (Große Manöver) angehört und wählt nach Beendigung der Ausbildung die Infanterie (Grenoble). Als junger Leutnant der Fremdenlegion wird er 1900 zu einer Befriedungsmission in die Sahara geschickt. Drei Jahre später wird er dem Gouverneur von Indochina, General Paul Beau, zugeteilt, bevor er nach Nordafrika zurück kehrt, zunächst nach Algerien, wo er Lyautey trifft, (einige Jahre später schreibt er un Lyautey le Marocain - Lyautey der Marokkaner), dann nach Marokko, wo er bis 1911 die Besetzung des Territoriums vorbereitet. Danach kehrt er nach Algier zu General Lutaud zurück. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs ist er Kommandeur des 2. Regiments der algerischen Infanterie. Er wird im Oktober 1915 bei Arras verletzt und kommt in Kriegsgefangenschaft, wo er Charles de Gaulle im Fort IX von Ingolstadt trifft.

1919-1920 ist er Mitglied der französischen Militärmission in Arabien und wird danach zum Gouverneur des Staates Damaskus ernannt, wo er die Verwaltung und die Regierung von Syrien aufbaut, bevor er als Militärattaché nach Konstantinopel geht. Seine Erfahrung in der Levante findet in dem Werk Deux missions au Moyen-Orient (Zwei Missionen im Mittleren Osten) von 1919-1922 ihren Niederschlag. Lyautey ruft ihn während des Rifkrieges nach Marokko zurück, von Juni bis Oktober 1925. Als er zu Henri de Jouvenel, dem Hochkommissar in der Levante versetzt wird, tritt Catroux für die Unabhängigkeit von Syrien und Libanon ein. Da diese These kein positives Echo findet, bittet er um seine Ablösung und kehrt 1927 in die Wüste zurück, an die Spitze des 6. Regiments der algerischen Infanterie in Tlemcen. Als Oberst und später General kommandiert er in Marrakesch von 1931 bis 1934, dann in Mülhausen und schließlich das 19. Armeekorps in Algier von 1936 bis 1939. Zum Zeitpunkt der Kriegserklärung im September 1939 ist Catroux seit drei Monaten Generalgouverneur von Indochina: Mandel hatte ihn am 21. August aus der Reserve in dieses Amt berufen. Nach dem Waffenstillstand muss er mit einer Regierung zusammen arbeiten, die keine fremden Truppen auf diesem Territorium duldet und die Beziehungen mit China und den Japanern vorantreibt, die unbedingt den Kontinent besetzen wollen, um Peking auszuschalten. Die Regierung Vichy ruft ihn am 26. Juli 1940 zurück. Er weigert sich, nach Frankreich zurück zu kehren und schließt sich dem Freien Frankreich an,via Singapur und Kairo. Nach seiner Ankunft in London am 17. September 1940 betraut ihn General de Gaulle mit der Aufgabe, den Anschluss der Staaten der Levante als Vertreter des Freien Frankreichs in dieser Region vorzubereiten. Als Mitglied des Verteidigungsrates des Empire, Oberkommandierender und Delegierter des Freien Frankreichs im Mittleren Osten ruft er im Juni 1941 die Unabhängigkeit Syriens und des Libanons aus. Am 19. Juli wird er durch Verfügung von General Wilson, dem Oberkommandierenden der britischen Truppen in dieser Zone, zum Hochkommissar des Freien Frankreichs in der Levante ernannt. Er nimmt an den auf die Landung in Nordafrika folgenden Verhandlungen teil und macht sich daran, nachdem er am 25. November 1942 zum Kommandeur der französischen Streitkräfte ernannt wurde, die überseeischen Gebiete unter seinem Kommando zu vereinigen. Gleichzeitig übernimmt er die Rolle des Vermittlers zwischen de Gaulle und Giraud. Als Staatskommissar im französischen Ausschuss für die nationale Befreiung wird er im Mai 1943 mit der Koordinierung der muslimischen Angelegenheiten beauftragt und verfasst den Beschluss vom 7. März 1944, in dem bestimmten Kategorien von Mohammedanern die französische Staatsangehörigkeit verliehen wird und andere die Möglichkeit erhalten, sie zu erwerben. Im Juni 1944 wird er Generalgouverneur von Algerien und durch die Verleihung des Befreiungsordens Compagnon de la Libération und wird am 9. September durch die provisorische Regierung der französischen Republik zum Staatsminister für Nordafrika ernannt.

Die Erfahrungen als Botschafter in der Sowjetunion von 1945 bis 1948 finden ihren Niederschlag in seinem Werk J'ai vu tomber le rideau de fer (Ich habe den Eisernen Vorhang fallen sehen. Nach seiner Rückkehr ist er diplomatischer Berater der Regierung und wird 1954 zum Großkanzler der Ehrenlegion erhoben. Als eine Kommission damit beauftragt wird, die Verantwortung für die Niederlage von Dien Bien Phu zu klären, schreibt er über diesen Krieg in Deux actes du drame indochinois (Zwei Akte des indochinesischen Dramas . 1955 wird er mit der Lösung der Unruhen in Marokko beauftragt und spielt eine wichtige Rolle in den Verhandlungen zur Rückkehr von Sultan Mohammed V., der in Madagaskar im Exil lebt. Im folgenden Jahr ist er Minister - Resident in Algerien, tritt aber wegen der gegen die Europäer gerichteten Demonstrationen zurück. 1961 ist Catroux Mitglied des Militärgerichts, das die putschenden Generäle (Challe, Zeller) und ihre Komplizen aburteilen soll. 1969 scheidet er aus dem aktiven Dienst aus, und der Compagnon de la Libération Georges Catroux stirbt am 21. Dezember im Krankenhaus Val-de-grâce. Er wird auf dem Friedhof von Thiais (Val-de-Marne) beigesetzt.

Edmond Marin la Meslée

1912-1945

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Kommandant Marin la Meslée. Quelle: SHD

 

(5. Februar 1912: Valenciennes – 4. Februar 1945: Dessenheim)

 

Als Kind des Jahrhunderts des Luftkampfs erbt der junge Edmond von seinem Vater, Ingenieur für Arts et Métiers, die Leidenschaft für Flugzeuge. Gemeinsam erbauen sie Segelflugzeuge und gründen Luftfahrtclubs. Mit 16 macht er sein Abitur in der Fachrichtung Latein und Wissenschaften und beginnt kurzfristig mit einem Jurastudium. Nach wenigen Wochen beantragt er ein Stipendium für den Pilotenschein und beginnt eine Ausbildung an der Flugschule Morane. Am 1. August 1931 erhält er seinen Pilotenschein und beendet am 20. April 1932 seine Ausbildung in Istres. Gleichzeitig bereitet er sich auf die Aufnahme an der Hochschule für Offiziere der Reserve vor. Auf darauffolgenden 20. September wird er zum Unterleutnant und er findet sich damit ab, seine Bestrebungen für eine Tresse aufzugeben, indem er versucht die Vorschriften zu umgehen, die es Reservisten verbieten zu fliegen. Er verpflichtet sich dann als Unteroffizier für Jagdflieger und schreibt sich 1936 an der Schule für Luftfahrt ein. Diese verlässt er im Oktober 1937 wieder als Unterleutnant in Funktion als Beobachter. 

Er tritt dem 5. Fliegergeschwader in Reims bei und dient unter der Befehlsgewalt von Hauptmann Accard im ersten Jagdgeschwader namens "Champagne", Nachfolger der hoch angesehenen Spa-67 von Navarre. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wird er zum Leutnant befördert. Seine mit Curtis H-75 ausgestattete Truppe überwintert im Gelände von Suippes. Die Monotonie des Alltags wird lediglich unterbrochen durch lange Aufklärungsflüge.

Am 11. Januar 1940 lernt Marin la Meslée, im Radio nur als "Marina" bekannt, erstmals den Rausch der ersten Kämpfe kennen. Auf seiner Patrouille mit Leutnant Rey gelingt es den beiden Piloten, am Himmel über Verdun der Erkundungsmission einer Dormier-17 ein Ende zu bereiten. Aber es dauert noch bis im Mai, bis er unter dem ständig wachsenden Druck der deutschen Kriegsmaschinerie endlich zu Ruhm gelangt und als Legende der Jagdflieger in die Geschichte eingeht. Am 12. schießt er zwei Stukas Junkers-87 ab und am nächsten Vormittag Jagdflieger des Typs Messerschmidt-109. In den folgenden Wochen gehen auf sein Konto der Abschuss eines Heinkel Bombenfliegers, zwei Henschel-126 und eine Heinkel-111.

Am 1. Juni stehen auf seiner Abschussliste bereits 16 Flugzeuge und er wird zum Leiter des Geschwaders Cigogne. Er wird somit zum Nachfolger des schwerverletzten Hauptmanns Accard. Zum Zeitpunkt des Waffenstillstands zeigt seine Bilanz 106 Flüge, 15 Siege in Frankreich, 5 in Deutschland und 10 verliehene Armeeorden. Seine Trefferliste ist außergewöhnlich.

 

Im November 1942 agiert das Geschwader unter der Befehlsgewalt von Vichy in Nordafrika und er hegt erneut den Wunsch, den Kampf wiederaufzunehmen. Im Rahmen der britisch-amerikanischen Landung fliegen die "Cigognes" für das Freie Frankreich über dem Himmel Tunesiens, wenngleich es sich nur um einfache Aufklärungsflüge handelt. Der Leutnant fliegt 105 Einsätze an Bord einer "Airacobra P-39" und erzielt vier Siege an der afrikanischen Küste. Im Juni 1944 kehrt er als Kommandant in das Gebiet von Salon-en-Provence zurück, wo er am 20. September, einen Monat nach der Landung in der Provence das Kommando über eine P-47 "Thunderbolt" übernimmt. Seine Gruppe wird der 1. Armee Frankreichs unterstellt.

Anfang 1945 werden die Kämpfe um die Rückeroberung des Elsass immer erbitterlicher. Ziel der alliierten Flieger ist es, sämtliche Hindernisse zu zerstören, die ein Vorankommen der Infanterie aufhalten können, sofern notwendig auch mit schwersten Waffen. Am 4. Februar überfliegt Kommandant Edmond Marin la Meslée zum zweiten Mal die deutschen Linien. Sein Flugzeug wird von einer DCA abgeschossen und explodiert zwei Kilometer neben dem Dorf Rustenhardt.

Seine Flügel sind im Morgengrauen seines 33. Geburtstags endgültig gebrochen:

 

"Ein wahrer Vertreter der Jagdfliegerei, die er leidenschaftlich ausführte,

bleibt er mit seiner Tugendhaftigkeit und seinen Siegen in Erinnerung

als einer der herausragenden Figuren der Luftwaffe

und als Held zum Wohle der Nation" 

Auguste Spinner

1864-1939

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Porträt von August Spinner in Uniform - 1915. Quelle : Gebührenfreie Lizenz

(Wissembourg, am 14. Juni 1864 - Straßburg, am 1. April 1939)

 

Der heute fast in Vergessenheit geratene August Spinner war eine der markanten Persönlichkeiten im Elsass der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er war zugleich Maler, Dekorateur, Architekt, Spion, Journalist, Soldat und französischer Beamter. Auguste Spinner wurde 1864 in Wissembourg geboren und wurde entscheidend geprägt durch die Schlacht vom 4. August 1870, die seine Geburtsstadt traf. Er wuchs so in der Erinnerung an Frankreich auf, nachdem das Elsass dem wilhelminischen Reich angegliedert worden war. Nach dem Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe übernimmt er in den 1890er Jahren die Maler- und Dekorationsfirma der Familie. Ihm sind insbesondere die Fresken zu verdanken, die sich im Innern des historischen Museums in Haguenau befinden. Er begeistert sich für Geschichte und ist 1905 Mitbegründer des Vereins zur Erhaltung der Altertümer in Weissenburg und Umgebung, deren Kassenwart er wird. Außerdem zeichnet sich August Spinner in dieser Zeit als einer der größten Sammler von Waffen und Uniformen des Elsass aus, und als einer der besten Historiker des Krieges von 1870 im Nordelsass.

Im Übrigen publiziert er 1908 eine der ersten detaillierten Studien zu den Abenteuern des Grafen Zeppelin anlässlich der Affäre vom Schirlenhof, bei der es die beiden ersten Opfer des deutsch - französischen Krieges gab. Ab 1906 setzt er sich für die Errichtung eines Ehrenmals auf dem Geisberg in Wissembourg für die unter dem Befehl von Marschall de Villars (1705-1706), Marschall Coigny (1744), General Hoche (1793) und General Abel Douay (1870) auf dem Feld der Ehre gefallenen französischen Soldaten ein. Er wird sofort von Paul Bourson und allen frankophilen führenden Persönlichkeiten im Elsass der damaligen Zeit unterstützt, und sein Projekt wird 1909 verwirklicht, nach hartnäckigen Verhandlungen mit der kaiserlichen Regierung in Deutschland. Die Einweihung des Denkmals am 17. Oktober 1909 wird zu einer phantastischen profranzösischen Demonstration, bei der über 50 000 Elsass - Lothringer begeistert die von der Stadtkapelle Reichshoffen gespielte Marseillaise singen, während die Vertreter der deutschen Behörden versteinert zusehen. Spinner wird zum Generaldelegierten der Vereinigung Souvenir Français im Elsass gewählt und ist von nun an zugunsten Frankreichs tätig, indem er zur Bildung neuer Sektionen von Souvenir aufruft und die ehemaligen französischen Frontsoldaten von der Krim, aus Italien, Mexiko und aus dem Krieg von 1870 in Vereinen zusammenschließt. 1910 setzt er sich sogar zusammen mit Joseph Sansboeuf, dem Präsidenten des Vereins der ehemaligen Frontsoldaten Frankreichs, und Maurice Barrès dafür ein, dass die französische Nationalversammlung die Gedenkmedaille für den Krieg von 1870-1871 einführt.

Ohne jeden Fanatismus und Chauvinismus organisiert er am 24. Juli 1910 zur vierzigjährigen Wiederkehr des Scharmützels vom Schirlenhof eine der ersten Feierlichkeiten der Geschichte zur deutsch - französischen Versöhnung, indem er auf den Gräbern der beiden ersten Opfer des Konflikts von 1870 einen Teil der Beteiligten dieses Kampfes zusammen führt. Aber angesichts der vielen politischen Prozesse und der Verhaftungen in den frankreichfreundlichen Kreisen, von denen ihm nahestehende Personen wie der Abbé Wetterlé, Hansi, Zislin...betroffen sind, fühlt sich Auguste Spinner bedroht und zieht es im September 1912 vor, nach Nancy ins Exil zu gehen. Allerdings ist er trotzdem immer noch sehr aktiv in dem annektierten Elsass - Lothringen tätig. So ist er an der Gründung des Museums Westercamp in Wissembourg im Jahr 1912 beteiligt, dem er seine Sammlungen vermacht, und er wird Vizepräsident des Souvenir Elsass - Lothringen, das 1913 durch die kaiserlichen Behörden aufgelöst wird. Hansi widmet ihm damals implizit sein Album mit dem Titel "Mon village - Ceux qui n'oublient pas" (Mein Dorf - diejenigen, die nicht vergessen), das zu Weihnachten 1913 veröffentlicht wird und in dem der Vater von Auguste Spinner, Laurent, der in Wissembourg geblieben ist, in der Figur des Nachtwächters verkörpert ist.

Spinner wird zu der damaligen Zeit Agent von Oberstleutnant Albert Carré, der 1913 von dem französischen Oberkommando damit beauftragt wird, in Besançon eine Sammelstelle für Elsässer zu gründen, die im Fall eines Krieges aus der deutschen Armee desertieren würden. Spinner tritt am 28. Juli 1914 als Freiwilliger in die französische Armee ein und wird als Dolmetscher - Offizier bereits in den Führungsstab berufen, bevor die Feindseligkeiten beginnen. Nach einem offenen Brief von Maurice Barrès an den Kriegsminister vom 22. August 1914 wird er damit beauftragt, Elsass - Lothringer unter den deutschen Kriegsgefangenen auszusortieren. Nach der Auszeichnung mit der Ehrenlegion 1915 wird er ab 1916 in den Nachrichtendienst des Generalhauptquartiers berufen. Nachdem er zum stellvertretenden Verwalter der Stadt Wissembourg ernannt wurde, betritt er als erster französischer Soldat die wieder französisch gewordene Stadt am 24. November 1918. Nach seiner Demobilisierung im Jahr 1920 wird er Direktor des Lagers für den in Straßburg hergestellten Tabak und übt wichtige Funktionen im Souvenir Français im Departement Bas Rhin, in der Vereinigung der freiwilligen Kriegsteilnehmer und in anderen patriotischen Vereinen aus. 1935 beendet er seine militärische Karriere als Major - Dolmetscher und Offizier der Ehrenlegion. Als gelegentlicher Mitarbeiter der Zeitschrift L'Alsace Française organisiert er 1934-1935 eine bedeutende Feier zum 25. Jahrestag des Denkmals von Wissembourg. Sie wird von General Gamelin geleitet und vereinigt am 28. Juli 1935 über 75 Generäle elsässischen Ursprungs und mehrere tausend Zuschauer, zu denen auch sein Freund Hansi gehört.

Ende März 1939 wird Auguste Spinner Opfer eines Angriffs und stirbt am 1. April 1939. Ein großartiges Begräbnis wird organisiert, und wie es seinem letzten Willen entspricht, wird sein Sarg in die Trikolore gehüllt, die bei der Einweihungszeremonie 1909 gehisst worden war. Ein Jahr später wird "sein" Denkmal von den nationalsozialistischen Behörden gesprengt, und seine Familie muss ins Exil gehen. Nach der Befreiung sammelt sein Sohn Georges, der Architekt bei der französischen Denkmalpflege geworden ist, ein paar Sandsteinblöcke von dem zerstörten Denkmal, um sie für den Grabstein seines Vaters in Wissembourg zu verwenden. Später wird ein neues Denkmal erbaut und auf dem Geisberg am 13. November 1960 eingeweiht.

Antoine Béthouart

1889-1982

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General Béthouard, Befehlshaber des Expeditionskorps in Narvik. Quelle : SHD

(17. Dezember 1889 : Dôle, Jura - 17. Oktober 1982 : Fréjus, Var)

Der in eine aus dem pikardischen Marquenterre stammende Familie geborene Antoine Béthouart bereitet sich in der Schule Sainte-Geneviève in Versailles auf sein Abitur vor und wird 1909 Schüler von Saint-Cyr. Er gehört zusammen mit Alphonse Juin und Charles de Gaulle zu dem Jahrgang "Fez". Nach seiner Ernennung zum Leutnant im Oktober 1912 wird er dem 152. Infanterieregiment in den Vogesen zugeteilt und dient in verschiedenen Einheiten, bevor er in das 158. RI eintritt, in dem er sich während des Ersten Weltkriegs im Elsass, in Verdun, an der Somme, am Chemin des Dames und beim Sturm auf den Mont Kemmel auszeichnet. Er wird dreimal verwundet und ebenso oft ehrenvoll erwähnt und schließt den Krieg mit dem Grad eines Hauptmanns ab. 1919-1920 wird er in einer Mission zu der finnischen Armee nach Viborg geschickt, bevor er in die Kriegsschule aufgenommen wird und von 1922 bis 1924 im Stab des 12. Armeekorps und im 6. Bataillon der Alpenjäger dient. Im März 1928 wird er Bataillonschef und führt das 24. Bataillon der Alpenjäger in Villefranche. 1931 wird er Adjutant des französischen Militärattachés in Jugoslawien und übt diese diplomatische Funktion dann nach seiner Ernennung zum Oberstleutnant 1934 selbst bis 1938 aus.

Im September 1939 bewacht Oberst Béthouart an der Spitze der 5. Halbbrigade der Alpenjäger (Chambéry), die Grenze in den Alpen und geht dann an die Maginot - Linie im Abschnitt Bitsch an der Mosel. Im Februar 1940 baut er die Hochgebirgsbrigade für die Operationen in Skandinavien auf. Die Einheit wird am 12. April eingeschifft. Ihr Gründer erhält bei dieser Gelegenheit die Sterne eines Brigadegenerals. Nach Bjervik erobern seine Leute am 28. Mai Narvik und drängen die deutschen Bataillone unter General Dietl an die Grenze zurück, eine Heldentat, die ihn zum Kommandeur der Ehrenlegion macht. Das französische Expeditionskorps in Norwegen wird nach dem Waffenstillstand zum Teil nach England evakuiert. Béthouart bleibt seiner Einheit treu und folgt den Männern, die nach Frankreich zurück kehren wollen. Er wird schließlich nach Marokko repatriiert, wo er nacheinander die Subdivision von Rabat führt, den Vorsitz der französischen Waffenstillstandskommission in Marokko und im Januar 1942 das Kommando der Division von Casablanca innehat. Aus dieser strategischen Position organisiert er die Unterstützung der Alliierten bei ihrer Landung im November. Er wird von dem Generalresidenten Noguès verhaftet und am 10. November in Meknes vor das Kriegsgericht gestellt, wo er zum Tode verurteilt wird. Nach ein paar Tagen wird er befreit, zum Generalmajor ernannt und von General Giraud im Dezember 1942 zum Chef der Militärmission in Washington ernannt, wo er mit der amerikanischen Regierung die materielle Hilfe für die französische Armee aushandelt. Als Stabschef der nationalen Verteidigung in Algier bemüht er sich um eine Annäherung zwischen den FFL und den afrikanischen Streitkräften, begleitet General de Gaulle nach Rom, London und Bayeux. Als Kommandeur des 1. Armeekorps ist er im August 1944 mit der 1. Armee an der Schlacht an der Burgundischen Pforte beteiligt (14. November), nimmt Héricourt, Montbéliard und Delle ein und erreicht Mülhausen ; er wird im Namen der Armee ehrenvoll erwähnt. Am 29. Januar 1945, während der Kesselschlacht Colmar, besiegt er die Verteidiger der südlichen Verteidigungsstellung der Deutschen und stellt die Verbindung mit den Teilen der 1. Armee her, die von Norden kommen. Am 9. Februar erreicht er das Rheinufer; er wird nun zum Großoffizier der Ehrenlegion erhoben. Während der Schlacht um Deutschland nimmt er Konstanz, Ulm, Friedrichshafen und Bregenz ein und beendet seinen Feldzug auf dem Gipfel des Arlbergs (Österreich) am 6. Mai 1945. General Béthouart, Compagnon de la Libération, wird am 8. Juli 1945 zum Hochkommissar der französischen Republik in Österreich ernannt und bekleidet diese Stellung bis zum 30. September 1950. Er scheidet im Rang eines Generals am 12. Januar 1949 aus dem aktiven Dienst bei der Armee aus.

Nach seiner Rückkehr nach Frankreich ist er Präsident des Flammenkomitees unter dem Arc de Triomphe und des europäischen Bundes der Frontkämpfervereinigungen und dient Frankreich weiter als Abgeordneter. Er vertritt 1955 die Franzosen aus Marokko im Senat, dann ab 1959 die außerhalb Frankreichs wohnenden Franzosen und wird außerdem zum Mitglied des Ausschusses für Außenpolitik, Verteidigung und Streitkräfte ernannt. Am 2. und 3. Juni 1958 stimmt er für die unbeschränkten Vollmachten von General de Gaulle und die Verfassungsänderung. 1960 stimmt er für das Gesetz, das die Regierung ermächtigt, die Ordnung in Algerien aufrecht zu erhalten. Im folgenden Jahr beteiligt er sich an der Diskussion über die Hilfe für Repatriierte aus Nordafrika. Von 1963 bis 1971 macht er als Berichterstatter der außenpolitischen Kommission für den Gesetzentwurf über Kredite des Außenministeriums Bemerkungen zu verschiedenen Themen, u.a. die technische Zusammenarbeit, die Lage der französischen Staatsangehörigen im Ausland (1963), die Entschädigung der in Marokko enteigneten Landwirte (1964), die Repatriierten (1966), die Militärkredite an die Länder in Nordafrika, die diplomatischen Posten und ihr Personal (1967), Kredite für kulturelle Angelegenheiten, die Arbeit des Obersten Rates der Franzosen im Ausland, die Verteilung der Wehrdienstpflichtigen (1969), die Alliance française, die Militärhilfe an Algerien und die Situation in Kambodscha (1970). Im Juni 1970 ist er Mitglied der Sonderkommission zur Prüfung des Gesetzentwurfs zu der Entschädigung von repatriierten Franzosen. Als Vizepräsident der französischen Delegation bei der parlamentarischen Konferenz der NATO 1965 und 1968, spricht Béthouart in öffentlichen Sitzungen des Senats 1966 und 1967 zu der Frage der Beziehungen zwischen Frankreich und der Atlantischen Allianz. Er beschäftigt sich auch mit den Fragen der Reform der französischen Streitkräfte, beteiligt sich 1965 an der Debatte über den Militärdienst, über die Gesundheitsversorgung der Streitkräfte im Jahr 1968 und 1970 über das Gesetz zu dem Programm der Ausrüstungen des Militärs in der Zeit von 1971-1975. 1971 geht er in den Ruhestand und verfolgt seine Karriere als Schriftsteller, die er mit La Bataille pour l'Autriche (Die Schlacht um Österreich)(1966) und Cinq années d'espérance (Fünf Jahre Hoffnung) (1968) begonnen hat. Er publiziert Des hécatombes glorieuses aux désastres (Von den ruhmreichen Hekatomben zu den Katastrophen) (Memoiren) 1972, dann Le Prince Eugène de Savoie (1975) und Metternich et l'Europe (1978), neben einer regelmäßigen Mitarbeit im Le Figaro. General Antoine Béthouart stirbt am 17. Oktober 1982 in Fréjus und wird in Rue an der Somme beigesetzt.

Edgard de Larminat

1895-1962

Aktie :

Porträt von Edgard de Larminat. Quelle: SHD

(29. November 1895: Alès, Gard - 1. Juli 1962: Paris)

 

Nachdem er 1914 in die Schule von Saint-Cyr aufgenommen worden war, Jahrgang "Grande Revanche" (Große Vergeltung) setzt Edgard de Larminat, dessen Vater Forstbeamter war, die Tradition der Familie seit dem 17. Jahrhundert fort, als Staatsdiener zu arbeiten. Er wird bei den Jesuiten in Montfré und Postes erzogen, ist Schüler der Lyzeen von Gap und Troyes und meldet sich im Alter von 19 Jahren als einfacher Soldat zum 27. Infanterieregiment. Er wird dem 134. Regiment zugewiesen und nimmt an Sonderkursen der Schüler von Saint-Cyr teil und kommt dann nacheinander zum 321. und 121. Infanterieregiment. Im September 1917 wird er zum Hauptmann befördert und bis zum Ende des Krieges viermal durch Tagesbefehl ehrenvoll erwähnt, er wird dreimal verwundet, einmal durch Gas (im März 1918). Vor dem Fort von Vaux, wo er im Juni 1916 durch eine Granate verletzt wird, zeigt er beispielhaften Mut. Daraufhin wird er in die Ehrenlegion aufgenommen. Auf Grund seines unabhängigen und wissensdurstigen Charakters geht er 1919 zur Marine (in der Kolonialarmee), nachdem er die Ausbildung in Saint-Cyr abgeschlossen hat. Er wird nach Marokko geschickt, um die Politik von Marschall Lyautey auf den Weg zu bringen. Bei der Führung des 13. Bataillons der senegalesischen Infanterie von Ouezzane zeigt er sein ganzes Können und wird wiederum ehrenvoll erwähnt.

Seine Führung bei der Einkesselung von Kiffa in Mauritanien von 1923 bis 1926 bleibt in Erinnerung, wie auch seine Mission in Indochina von 1928 bis 1931. 1929 wird er Bataillonschef und nimmt von 1933 bis 1935 an Kursen der Militärhochschule teil. Hier fällt er durch seine umfassende Bildung und seine Fähigkeit auf, militärische Fragen zu durchschauen. Als Oberstleutnant wird er im Januar 1936 in die Levante versetzt, in der Funktion des Stabschefs des Generalkommandeurs im Mittleren Osten. Im März 1940 wird de Larminat zum Oberst befördert und weigert sich, die Waffen nieder zu legen: als General Mittelhauser beschließt, den Anweisungen der Regierung in Bordeaux zu folgen, bereitet er die Überführung der Truppen, die weiter kämpfen wollen, nach Palästina vor. Er wird verhaftet und flüchtet am 1. Juli nach Damaskus und dann in das Freie Frankreich, dem er mit nie versiegender Begeisterung dient.

In Ägypten organisiert er die französischen Kontingente aus Syrien und arbeitet dann an der Seite von General Legentilhomme in Djibouti. Als er bei einem Aufenthalt in London von dem Aufstand im Tschad, in Kamerun und in Französisch Äquatorialafrika erfährt, begibt er sich nach Leopoldville, von wo aus er die Übergabe der Garnison von Brazzaville am 28. August vorbereitet. Er setzt den Generalgouverneur und Truppenkommandeur ab und übernimmt die zivile und militärische Führung der vereinigten Territorien. Nach seiner Ernennung zum Brigadegeneral ist er Oberkommandierender und Generalgouverneur und später Hochkommissar bis zum Juli 1941, dem Zeitpunkt seiner Ernennung zum Generalmajor und seiner Rückkehr nach Syrien zu General Catroux. Im Dezember beginnt sein Abenteuer in Nordafrika. Als Kommandeur der französischen Truppen in Libyen nimmt er an der Western Desert - Schlacht teil und zeichnet sich in den Schlachten von Gazalla (Mai 1942) und El-Alamein (Oktober-November 1942) gegen Rommel aus.

Er organisiert die 1. Division des Freien Frankreichs, an deren Spitze er sein Vaterland während der letzten Operationen der Schlacht von Tunesien im Mai 1943 bei Takroune und Djebel Garci glänzend vertritt, wodurch er sich die Sterne eines Generalleutnants verdient. Nach seiner Funktion als Generalstabschef der Freien Französischen Streitkräfte bei dem Französischen Komitee für die nationale Befreiung im Juni - Juli übernimmt er das Kommando des 2. Armee - Korps im August 1943, mit dem er im Mai - Juni 1944 an der Schlacht von Italien als Adjutant des Kommandeurs des französischen Expeditionskorps in Italien teilnimmt. An seiner Spitze schreibt er vom 10. Juni bis zum 4. Juli die ruhmreichsten Seiten dieser Operation zwischen Viterbo und Siena in der Toskana und erhält eine neue ehrenvolle Erwähnung und die Krawatte eines Kommandeurs der Ehrenlegion. Am 16. August geht de Larminat in der Provence mit dem 2. Armeekorps an Land, kämpft vor Marseille, befreit Toulon und öffnet so den Weg zur Rückeroberung des nationalen Territoriums. Von Oktober 1944 bis Juni 1945 leitet er die Abteilung der Atlantikarmee beim Kommando der West - Streitkräfte und spielt eine entscheidende Rolle bei der Ausschaltung der deutschen Widerstandsnester von Lorient, La Rochelle, Rochefort und Pointe de Grave. Im Winter 1944 - 1945 führt er auch die Überführung der Einheiten der französischen Streitkräfte im Innern, die aus dem Maquis entstanden sind, in reguläre Einheiten durch. Die Armee, die Résistance und die Nation liefern ihm die Themen für drei Werke: L'Armée dans la Nation ; Bertie Albrecht, Pierre Arrighi, général Brosset, D. Corticchiato, Jean Prévost, 5 parmi d'autres (5 unter anderen) ; Que sera la France de demain ? (Wie wird das Frankreich von morgen aussehen?)


Als Compagnon de la Libération übt er von November 1945 bis Juli 1947 die Funktion des Generalinspekteurs der überseeischen Streitkräfte aus, wird 1950 zum ordentlichen Mitglied des Obersten Kriegsrats ernannt, wird Präsident des Militärausschusses der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (1951-1954) - ein Thema, dass er in seinem Buch Die europäische Armee vertritt -, wird 1953 zum General befördert, arbeitet 1955 als Inspekteur der kolonialen Truppen und geht am 29. November 1956 in die Reserve. Im Juni 1962 wird er zurück gerufen, als er gerade das Buch Chroniques irrévérencieuses (Respektlose Chroniken) abgeschlossen hat (Erinnerungen von seinen Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges). De Larminat wird zum Vorsitzenden des Militärgerichts berufen, vor dem der Prozess gegen die Anstifter des Aufstandes von Algier im April 1961 geführt wird. Der Prozess wird am 2. Juli auf dem Hintergrund des Endes des Algerienkrieges, einer zerrissenen Nation, einer umstrittenen Staatsgewalt und heftiger Pressekampagnen eröffnet. Vaterland, Armee, Treue zum Gaullismus... das Dilemma ist zu groß für De Larminat, der seinem Leben am Vorabend des ersten Verhandlungstages ein Ende setzt. Am 6. Juli hält General Dio die Grabrede im Hof des Invalidendoms und schließt sein Lob mit den Worten: "Möge der Gott der Armeen Sie behüten, mein General. Und möge Sie die Erde Ihres kleinen Dorfs im Jura freundlich aufnehmen. Ihre alten Waffenbrüder, die mit so vielen Erinnerungen mit Ihnen verbunden sind, werden Sie immer in Erinnerung behalten" General Edgard de Larminat ruht auf dem Friedhof von Montain im Jura.

 

ber den Selbstmord von de Larminat: www.larminat-jm.com Historia, n° 610, 615, 620, 632 Philippe Oulmont, Dir., Larminat, un fidèle hors série (Larminat, ein unvergleichlich treuer Mensch), Fondation Charles de Gaulle/Éditions LBM. Diffusion Ouest France, 2008

Joseph de Goislard de Monsabert

1887-1981

Aktie :

Le général de Goislard de Monsabert. Début février 1944. Source : ECPAD

(30. September 1887: Libourne, Gironde - 18. Juni 1981: Dax, Dordogne) 

Joseph de Goislard de Monsabert stammt aus einer Militärfamilie, die den Kult und den Dienst für das Vaterland hoch hielt. Im Sinne der Tradition hörte der junge Mann schnell den Ruf der Waffen und bereitete sich auf die Militärfachschule von Saint-Cyr vor, in die er im Oktober 1907 (Marokko-Stipendium) eintritt, nach dem er sich ein Jahr lang im Dienst an der Waffe im 50. Infanterieregiment bewiesen hat. Nordafrika reizt ihn und er entschließt sich, in Marokko zu dienen, wo er ab 1912 in das 3. Schützenregiment aufgenommen wird. Als Leutnant bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wird er dem 1. gemischten Regiment aus Schützen und Zuaven der 1. marokkanischen Division zugeteilt. Als Kapitän im Mai 1915 zeichnet er sich im 9. Zuavenregiment aus, mit dem er den Krieg als vorübergehender Bataillonchef beendet, ausgezeichnet mit sieben Citations und der Ehrenlegion. In der Zeit zwischen den Weltkriegen hat er Gelegenheit Kurse der Militäroberschule zu besuchen und seine Kenntnis des Maghreb zu vertiefen, für den er bald Spezialist werden sollte.

Als Colonel befiehlt er ab Juni 1937 das 9. RT in Miliana zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, während er im Dezember in Blida zum Kommandanten der Gruppierung Südtunesien ernannt wird (81. Infanteriebrigade). Monsabert ist gezwungen, dem Waffenstillstand zuzustimmen, macht aber keinerlei Anstalten, den Kampf zu beenden. Im August 1941 wacht er als General über die Stabilität der Afrika-Armee, um an der Seite der Alliierten im günstigen Moment einzuschreiten, und bereitet so die Ankunft des General Giraud in Blida nach der Landung in Nordafrika im November 1942 vor. Der vom Vichy-Regime verbannte übernimmt die Spitze des Corps Franc d'Afrique, dann des 19. Armeekorps während der Tunesienaktion. Als Divisionsgeneral übernimmt er im März 1943 das Kommando der 3. algerischen Infanteriedivision, die er den ganzen Sommer lang quer durch die Wüste in Westalgerien führt, und sich so die Anerkennung der Führungsleute und seiner Männer verdient. Im Dezember bricht er in Bizerte nach Nisida auf. Innerhalb des französischen Expeditionskorps in Italien (CEFI) von General Juin beziehen die "Afrikaner" in den Abruzzen Stellung. Seine Einheit, die in den Bergen im Norden von Venafro steht, muss sich den Unbilden des Winters und der Hartnäckigkeit des Feindes stellen, der sich auf die Bergflanken des Monna Casale in Acquafondata und von der anderen Seite des Rapido zurückziehen muss. Er holt vor allem den Bergkamm des Belvédère, was ihm seine erste Erwähnung im Ordre de l'Armée einbringt. Die amerikanischen Truppen, denen es nicht gelingt, Monte Cassino einzunehmen, akzeptieren den Plan von General Juin, der ein Umzingelungsmanöver der Truppen des CEFI plante. Am 12. Mai erobern seine Truppen Castelforte und überqueren in wenigen Tagen die Aurunci-Berge. Die Alliierten ziehen am 5. Juni in Rom ein. Die Kämpfe gehen entlang des Bolsenasees weiter und über die Amiata nimmt die 3. DIA am 3. Juli Siena ein. Nach Italien, Frankreich: Seine Männer machen sich am 16. August auf nach Toulon, beteiligen sich an der Eroberung der Stadt (21. August), dann Marseille (28. August). Monsabert wird Ehrenbürger der ehemaligen Kolonie Phokaias und wird von General de Gaulle in die Würden des Grand Officier der Ehrenlegion erhoben.

Zum General des Armeekorps ernannt übernimmt er die Führung des 2. CA und setzt seine Arbeit der Rückeroberung fort: Saint-Etienne, Lyon, Mâcon, Chalon, Autun und Dijon fallen. Er wird zum Meister für Kampagnen in den Vogesen und Elsässer Bergen, beteiligt sich an der Verteidigung Strassburgs im Angesichts des Widerstandskessels der Deutschen, überschreitet die Lauter und den Rhein, um den Sieg in Stuttgart zu feiern. Als Oberkommandant der Besatzungstruppen in Deutschland erhält Monsabert am 24. Juli 1945 den Rang des Armeegenerals, er erhält die Médaille Militaire und das Grand Croix de la Légion d'Honneur. Von der aktiven Arbeit im Jahre 1946 entbunden zieht er sich in sein Haus in Toureil in Hastingues (Landes) zurück, wo er sich der Verteidigung der französischen Armee auch in der Literatur widmet: Il faut refaire l'Armée française (Die französische Armee muss neu erfunden werden) (Paris, 1950), auch in der Politik mit seinem Mandat als Abgeordneter der Basses-Pyrénées zwischen 1951 und 1955. Am 8. Juli 1985 ehrte die Stadt Bordeaux das Landeskind. Charles Hernu, der damalige Verteidigungsminister, weihte ein Denkmal zum Gedenken an General de Monsabert an der Place des Martyrs de la Résistance ein.

Gustave, Auguste Ferrié

1868-1932

Aktie :

Porträt von Gustave Ferrié. Quelle : l'album de la guerre 1914-1919.© L'illustration

(19. November 1868, Saint-Michel de Maurienne : Savoyen - 16. Februar 1932 : Paris) 

Gustave Ferrié wurde am 19. November 1868 als Sohn von Pierre Ferrié, Ingenieur der Eisenbahngesellschaft Süd und Antoinette Manecy geboren. Seit seiner Kindheit lebt er in einer Welt der Pläne und Bauten und wählt das militärische Ingenieurwesen, als er 1887 in die Ecole Polytechnique aufgenommen wird. Als Ingenieur für Rundfunkübertragungen wird er 1891 diesem Korps zugewiesen und bleibt bis 1898. Seine Arbeiten während dieser Zeit dienen vor allem der Vergrößerung der Reichweite des Senders auf dem Eiffelturm von 400 auf 6000 km. 1899 wendet er sich der drahtlosen Telegraphie zu, nachdem er eine Rede Marconis über diese neue Technologie gehört hat. Der Kriegsminister Freycinet holt ihn im selben Jahr in den Ausschuss zur Erforschung der drahtlosen Telegraphie zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich, um einen Bericht über die militärischen Anwendungen dieses Kommunikationsmittels zu erarbeiten. Er ist im Übrigen an der Entwicklung mobiler Militäreinheiten für Funkverkehr beteiligt und verbessert das System der Funkpeilung von Branly, indem er 1900 einen elektrolytischen Detektor entwickelt, ein Gerät, das die Übertragung des Schalls ermöglicht, dessen letzte Version (1910) im Ersten Weltkrieg von der französischen Armee benutzt wird. Als Oberst erforscht er 1914 die Eigenschaften der Elektronenröhre und vergrößert die Reichweite der Feldsender / -empfänger, die ab 1916 zur Ausrüstung der alliierten Truppen gehören.

1917 ist es mit Hilfe der Apparate von Ferrié möglich, die Botschaften von Mata-Hari abzufangen und ihre Spionage zu unterbinden. 1919 wird er zum General befördert und fährt mit seinen Forschungen und der Entwicklung ihrer militärischen Anwendungsmöglichkeiten fort : dem Bau von Funkgeräten für die Marine, die Kolonien und die Luftfahrt. Als diese neuen Verbindungen möglich geworden sind, verfeinert er die Messungen der geographischen Längengrade und der Ausmaße der Erdkugel. Als er das Pensionsalter erreicht hat, wird er ausnahmsweise nicht in den Ruhestand versetzt. Er arbeitet an der Entwicklung von Funktechniken und gründet eine Abteilung für Funk an der Hochschule für Elektrizität. Die wissenschaftliche Gemeinschaft erkennt die großen Fortschritte durch seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Radiotelekommunikation an : 1922 wird er in die Akademie der Wissenschaften gewählt und wird internationaler Präsident der Scientific Radio Union und des internationalen Ausschusses für Funklängen. Er ist auch stellvertretender Präsident des International Board of Scientific Unions, leitet den Ausschuss für Geodäsie und Geophysik und erhält die Ehrenmedaille des Institute of Radio Engineers. Als Auszeichnung der Ehrenlegion erhält Gustave Ferrié 1932 das Großkreuz. Kurz danach wird er in das Krankenhaus Val-de-Grâce eingeliefert und stirbt am 16. Februar. Er ist auf dem Friedhof Père-Lachaise (89. Abteilung) neben seiner Frau Pierrette Pernelle begraben, die er 1908 geheiratet hatte.


Literatur zum Thema : Amoudry (Michel), Le Général Ferrié et la naissance des transmissions et de la radiodiffusion (General Ferrié und die Geburt der Übertragung und des Rundfunks) , Presses Universitaires de Grenoble, 2000