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Saint-Pol-sur-mer

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Tableau de Jean-Baptiste Martin immortalisant la cérémonie inaugurale de l’écluse, le 6 février 1715. Cette œuvre préfigurait la future commune de Saint-Pol-sur-Mer (1871). Source : site communaute-urbaine-dunkerque.fr

Spuren des Krieges in Saint Pol sur mer.

In der Gemeinde mit 24.000 Einwohnern sind noch heute Spuren des Krieges zu finden. Hierzu zählen auch die Überreste der Schleuse „Jean Bart“, sichtbar im Park der Jacobsen Ansiedlung. Die Schleuse wurde 1715 an der Einmündung des Mardyck-Kanals (an der heutigen Schnellstraße) erbaut. Gemäß dem Friedensvertrag von Utrecht sollte dies als Kompensation für die Zerstörungen des Krieges dienen. Die Schleuse zählte damals zu den schönsten ihrer Art in Europa. Der Friedensvertrag von Den Haag legte dann im Jahr 1717 die Zerstörung der Schleuse fest und der russische Zar Peter der Große wurde mit der Überwachung der Arbeiten betraut. Heute erinnert eine Gedenktafel an die Kriegsjahre 1914 – 1918 sowie an den Jagdflieger Georges Guynemer. Am Abend vor dem Absturz am 11. September 1917 südlich von Poelkapelle durchstreifte er noch die 192 rue de la république, wo seine Escadrille seit Juli auf dem Gebiet von St Pol stationiert war.

Aus dem Zweiten Weltkrieg stammen der Panzer und der Luftschutzbunker, die in den Lagern von Pétrole Côtiers in der Avenue Maurice Berteaux zu sehen sind.

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Informationen

Anschrift

59430
Saint-Pol-sur-Mer
Tél. 03 28 29 66 00 / Fax 03 28 60 73 34

Wöchentliche Öffnungszeiten

Accessible toute l'année

Gravelines

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Fortifications de Gravelines. Source : http://www.espaces-fortifies.com

Die Festungsanlagen von Gravelines und das Musée du Dessin et de l'Estampe Originale (Museum für Zeichnungen und Drucke).

 

Die bis 1902 als Garnisonsstadt geführte Stadt Gravelines gehörte zu den strategisch wichtigen Städten. Sie war die erste flämische Küstenstadt, die die Grenze zwischen dem Königreich Frankreich und der Grafschaft Flandern bildete, zugehörig zu den Niederlanden unter Karl V., bevor sie dann im Zeitalter von Ludwig XIV. einen Platz innerhalb des königlichen Reviers einnahm. Von dieser strategischer Position sind nur noch rund 10 km Umfassungsmauern (die als historische Monumente unter Denkmalschutz stehen) und das Glacis erhalten; 3 km stammen aus der Zeit von Karl V. (im Wesentlichen die Kurtinen und Bastionen); 3,6 km von Vauban (die Außenwerke und Kontergarde), umgeben von einem 4 km breiten Glacis und Wassergräben.
 
 
Neben diesen brachliegenden Elementen befinden sich verschiedene Bauwerke, die zur Verstärkung der Stadtmauer dienen. Hierzu zählen unter anderem Pulvermagazine, Bunker, Wachhäuser sowie weitere für die Logistik genutzten Gebäude.

 

Das Herzstück dieser Bauten wird von den Einwohnern Gravelines Arsenal genannt.
 
Hierbei handelt es sich um militärische Einrichtungen zur Lagerung von Waffen und Munition, aber auch um Zisternen, Bunker (unterirdische Räume, die Schutz vor Bomben bieten) sowie ein Brotbackofen von 1693, der noch gut erhalten ist. Diese für militärische Zwecke genutzten Gebäude sind heutzutage auf verschiedene Art und Weise für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das große Pulvermagazin aus dem Jahr 1742, das sich inmitten des Arsenals befindet, beherbergt heute das Musée du Dessin et de l'Estampe Originale, welches jedoch für Ausstellungen auch Bunkerräume nutzt, um der Öffentlichkeit weitere Kunstwerke zugänglich machen zu können. Der Brotbackofen ist in einem Bunker aus dem Jahre 1528 untergebracht und über das Museum offen zugänglich.
 
 
Die militärischen Beobachtungsposten waren in den sechs Wachhäusern neben den Bastionen stationiert. Im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen wurden vier von ihnen (Porte aux Boules, Rue de Dunkerque, Bastion du Moulin, Place de l'Esplanade) wieder instandgesetzt. Der Erwerb des Pulvermagazins in der Nähe der Bastion du Roy bietet die Möglichkeit, einen kulturellen und pädagogischen Rundgang durch die Wachhäuser und Pulvermagazine zu errichten, die entlang der Festigungsanlagen gebaut wurden. Ludwig XIV. ging davon aus, dass die Zivilbevölkerung nicht zwangsläufig gerne Soldaten beherbergen wollte und bat deshalb die Herren de Louvois und Vauban, die Möglichkeiten für den Bau einer Kaserne zu prüfen. Die Idee wurde umgesetzt und Gravelines wurde mit Kasernen im Stil von Vauban ausgestattet.
 
Die Kaserne in Varennes (1737) bot Platz für 576 Unteroffiziere (vier Räumlichkeiten mit je 144 Plätzen) und ist von beeindruckender Größe (80 m lang auf drei Stockwerken). Eine Fassade bietet freie Sicht auf den Place de l’Esplanade, der unter anderem auch für Paradeübungen diente. Einst Unterkunft für Soldaten, dann während des Ersten Weltkriegs umfunktioniert zum Krankenhaus, zuletzt Sozialwohnungen. Nun werden in der Kaserne von Varennes aufwändige Sanierungsarbeiten durchgeführt, wodurch Wohnungen mit erhöhtem Mehrwert entstehen. Die Kaserne in Huxelles (75 m lang), zwischen 1793 und 1824 auf mehreren Bunkern erbaut, diente den Soldaten der Kaserne von Varennes als Rückzugsort im Falle einer Bedrohung durch Artilleriebeschuss. Während die Kaserne in der Dritten Republik noch als Stall diente, wird sie dann nach erfolgter Sanierung das Musée du Dessin et de l'Estampe Originale beherbergen, das momentan noch im Pulvermagazin des Arsenals untergebracht ist.
 
 
Zwischen den beiden Kasernen befindet sich eine Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 1.420.000 Litern, die zunächst als Trinkwasserspeicher für die Soldaten und anschließend bis 1945 für die Zivilbevölkerung diente. Die Zisterne ist heute leer. Sie wurde restauriert und dem Museum zur Verfügung gestellt.
 
La Porte de Dunkerque (unter Denkmalschutz stehend), oder auch Porte aux Boules genannt, wurde restauriert und als Fußgängerzone neu gestaltet.
Das Wasser erfüllt wieder seinen ursprünglichen Zweck und lädt zu einer gemütlichen Fahrt mit dem Kahn oder Tretboot ein, die einen rund um die Befestigungsanlagen führt und eine andere Sicht auf die Verteidigung dieses Ortes ermöglicht. Auch die Außenwerke und Kontergarde wurde restauriert und laden ein zu einer Bootsfahrt oder einem Spaziergang.
 
 
 
 
 
 
Tourismusbüro Rives de l'Aa
 
11, rue de la République B.P. 139 - 59820 Gravelines
 
Tel: +33 03.28.51.94.00
 
Fax: +33 03.28.65.58.19
 
 
 
Rathaus
 
Place Charles Valentin - 59820 Gravelines
 
Tel: +33 03.28.23.59.00
 
 
 
Führungen, einzeln oder in einer Gruppe:
 
Maison du Patrimoine 2, rue Léon Blum - 59820 Gravelines
 
Tel: +33 03.28.65.45.45
 
Fax: +33 03.28.65.58.19
 
 
 
Musée du Dessin et de l'Estampe Originale
 
Tel: +33 03.28.51.81.00
 
Fax: +33 03.28.51.81.01
 
 
 
Veranstaltungen am Journée Régionales des Villes Fortifiées finden am letzten Sonntag im April statt. Pardon des Marins wird am 15. August gefeiert. Nationale Feiertage zu Ehren des Denkmalschutzes werden am dritten Wochenende im September gefeiert.
 
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Informationen

Anschrift

59820
Gravelines
Tél. : 03.28.51.94.00Fax : 03.28.65.58.19

Wöchentliche Öffnungszeiten

Accessible toute l'année

Ambleteuse

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Fort Mahon, Ambleteuse. Quelle: ©chateau-fort-manoir-chateau.eu

Das Fort Mahon von Ambleteuse, Museum über die Geschichte von 1939-1945.

 

Der Anziehungspunkt für die Besucher ist das Seebad. Jedoch entdeckt er auf seiner Tour durch die Gegend auch die Küste von Slack, das Dorf sowie Fort Mahon, das vollkommen freistehend auf einem Felsvorsprung gelegen ist. Das Fort wurde von Vauban entworfen. Die Errichtung erfolgte in den Jahren 1684 bis 1690 auf dem Gelände der Batterie, die 1544 von den Engländern errichtet worden war. Das Bauwerk umfasst einen Turm, der hoch über eine ringförmige Kassematte ragt. Die Batterie wird flankiert von zwei Wachhäusern und einem Pavillon für Offiziere und sie bietet Platz für 20 Kanonen. Das Bauwerk verfügt über die traditionellen runden Öffnungen und kann auf drei Etagen von der Artillerie genutzt werden. Die Nutzung des unter Napoleon restaurierten Bauwerks, gemeinsam mit dem Lager von Boulogne, ist während der deutschen Besatzung ständigen Veränderungen unterworfen.

Heute findet man im Fort eine Ausstellung über die geografische Geschichte der Küste.

 

Fort Mahon

 

Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr von Juli bis August und sonntags von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr von September bis Oktober. Gruppen können das Gelände nach Vereinbarung unter Tel. +33 03.20.54.61.54 besuchen

 


Das Museum über die Geschichte von 1939-1945 in Ambleteuse möchte die Öffentlichkeit über alle markanten Ereignisse des Zweiten Weltkriegs informieren. Die Informationen reichen vom Feldzug in Polen im Jahr 1939 bis zur Kapitulation Japans am 2. September 1945 und der Besucher findet zahlreiche Erklärungen, Karten, Gegenstände, Uniformen, Waffen, die allesamt authentisch sind. Dieses Museum ist in seiner Art einzigartig in Frankreich und es wird durch weitere Einrichtungen in der Region ergänzt. Die meisten Museen und Einrichtungen in Frankreich decken keinen präzisen Zeitraum des Zweiten Weltkriegs ab. In einem Saal im Stil des Jahres 1940 werden Dokumentationen über diese Epoche sowie ein Film über die Schlacht in der Normandie gezeigt.


Diese umfangreiche und detaillierte Ausstellung ist möglich dank einer 30-jährigen weltweiten Recherche. Besonders interessant sind die Darstellung einer Straße in Paris, die während der Besatzung wieder erbaut wurde sowie die Ausstellung von seltenen Objekten, wie z. B. eine der beiden Regimentsflaggen der deutschen Truppen.


Museum über die Geschichte von 1939 - 1945

CD 940 62164 Ambleteuse

Tel: +33 03.21.87.33.01

Fax: +33 03.87.35.01

E-Mail: musee.39-45@wanadoo.fr

 

Geöffnet täglich vom 1. April bis 15. Oktober, in der Nebensaison an den Wochenenden und Feiertagen, im Dezember, Januar und Februar ist das Museum geschlossen.

 

Eintrittspreise Erwachsene: 6,90 € Kinder (7-16 Jahre): 5,00 € Ermäßigter Preis (Veteranen, Soldaten, Schüler und Studenten): 6,00 € Gruppenbesuche nach Vereinbarung.

 

 

Website des regionalen Tourismusverbands Nordfrankreichs

 

Offizielle Website des Historischen Museums 3945

 

Quizz : Forts und Zitadellen

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Informationen

Anschrift

CD 940 62164
Ambleteuse
Tel. : 03.21.87.33.01Fax : 03.87.35.01

Gebühr

Adultes : 6.90 € Enfants (7-16 ans) : 5.00 € Tarif réduit (anciens combattants, militaires, étudiants) : 6.00 €

Wöchentliche Öffnungszeiten

Fort Mahon : visite les samedi et dimanche de 15h00 à 18h30 en juillet-août et les dimanche de 15h00 à 18h30 en septembre-octobre. Visite de groupes sur rdv Musée : visite tous les jours du 1er avril au 15 octobre, les week-end et jours fériés en Hors Saison.

Fermetures annuelles

Fermé en décembre, janvier, février.

Portel-Plage

Aktie :

Portel Plage, Fort Couppes. ©J.Capez - Lizenz Creative Commons - Lizenzfrei

Die drei Befestigungsanlagen in Le Portel: Fort Heurt, Fort Mont de Couppes, Fort Alprech.

Die Gemeinde von Le Portel ist bestrebt, ihr historisches Erbe zu pflegen und der Bevölkerung nahe zu bringen. Die drei an der Küste gelegenen Befestigungsanlagen werden entsprechend gepflegt und als touristische Ausflugsziele beworben.

Das Fort Heurt wurde 1803 auf Befehl von Bonaparte, seinerseits 1. Konsul, errichtet und sollte in erster Linie die Landung in England unterstützen. Der Name Heurt hat folgenden Ursprung: „heustrière“, was für „Insel der Austern“ steht und sich im Laufe der Zeit zu Heustre und schlussendlich Heurt entwickelte. Die Baupläne wurden von Oberstleutnant Dode entworfen. Das Fort wurde erstmals im Juli 1804 in Betrieb genommen und im August 1805 dann wieder aufgegeben (Errichtung des Lagers von Boulogne). Heutzutage findet man zwar nur noch Ruinen vor, doch die enorme Größe beeindruckt noch heute die Besucher.

Während der Besatzung durch die Engländer und der Wiedereroberung von Boulogne entscheidet sich Marschall Dubiez zur Errichtung einer Befestigungsanlage. Der Friedensvertrag von Capécure im Jahr 1550 setzt den Kriegshandlungen ein Ende, woraufhin auch das Fort aufgegeben wird. In seinem Bestreben England einzunehmen, lässt Napoleon das Fort neu mit Waffen bestücken. Das Fort eignet sich ideal für die Unterbringung der Truppen, insbesondere in Kriegszeiten. Das Fort wurde zusätzlich mit einem Semaphor ausgestattet.

Das Fort Alprech wurde während der 3. Republik in den Jahren 1875 bis 1880 von dem für seine Genialität bekannten General Séré de Rivières errichtet. Hier finden sich Kassematten für die Unterbringung der Truppen (mehrere Hundert Menschen), Lagerräume sowie ein Pulvermagazin. Die Batterie von Alprech war seinerzeit mit Kanonen und Granatwerfern ausgestattet. Sie war insbesondere in den Kriegsjahren 1914/1918 in Betrieb und von 1940 bis 1944 von den deutschen Truppen besetzt. Die Restaurierungsarbeiten im Fort Alprech wurden 1999 durchgeführt.


Portel-Plage
Hôtel de ville 51 rue Carnot BP 26 62480 Le Portel
Tel.: +33 03.21.87.73.73
E-Mail: mairie@ville-leportel.fr

 

 

Website of the Regional Tourism Committee of the Nord Region

 

 

Quizz : Forts und Zitadellen

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Informationen

Anschrift

62480
Portel Plage
Tél. : 03.21.87.73.73

Wöchentliche Öffnungszeiten

Accessible toute l'année

Mont-de-Marsan, Saint-Pierre-du-Mont und Umgebung

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Dieser Faltführer ist für alle gedacht, die sich für die Weltkriege interessieren und die Orte entdecken wollen, an denen sich wichtige Ereignisse der beiden Epochen abspielten, die das lokale Leben stark beeinflusst haben.

 

Aufgrund seiner weit von der Front entfernten Lage war das Gebiet „Mont-de-Marsan – Saint-Pierre-du-Mont“ nicht besonders von den Kämpfen des Ersten und Zweiten Weltkriegs betroffen.

 

Wie viele andere Städte in Frankreich litt es dennoch an den direkten und indirekten Folgen dieser Konflikte, insbesondere durch den Aufbruch seiner Infanterierregimente ab August 1914 und die Ankunft der ersten deutschen Kriegsgefangenen, dann ab 1940 durch die Einrichtung der Demarkationslinie.

 

1944 begleiteten die Bombardierung der deutschen Luftwaffenbasis und der Kampf um die Brücke von Bats den Weg zur Befreiung.

 

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit ist dieses Dokument bemüht, die wichtigsten Ereignisse und damit verbundenen Orte vor Augen zu führen.

 

 

 Adresse und Kontakt:

 25 place du 6ème RPIMa 40000 Mont-de-Marsan 

 Telefon: 05 58 44 04 31 - E-Mail: aal.aldres@gmail.com

 

Website

 

Corps 2

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Informationen

Anschrift

25 Place du 6e RPIMA 40000
Mont-de-Marsan
05 58 44 04 31

Georges Picquart

1854 - 1914

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Eugène Carrière, Portrait des „Helden der Affäre Dreyfus“. ©Musée Eugène Carrière

Georges Picquart wird 1854 in Geudertheim im Elsass geboren. Der ausgezeichnete Schüler am kaiserlichen Gymnasium von Straßburg sieht seine Schulzeit durch den Krieg gegen Preußen im Jahre 1870 unterbrochen. Infolge der Annexion Elsass-Lothringens zieht sich seine Familie nach Versailles zurück. Das Trauma der Niederlage und Entwurzelung spielt zweifelsohne bei seiner Entscheidung eine Rolle, eine militärische Laufbahn einzuschlagen, die unter den besten Vorzeichen beginnt: nach Abschluss der Militärakademie von Saint-Cyr als Fünftbester verlief seine Laufbahn reibungslos. Picquart ist ein brillanter, an die republikanischen Werte gebundener Offizier und klettert im Eilschritt die Karriereleiter empor. Da er über eine hohe, mehrsprachige Bildung verfügt – er spricht fließend sechs Sprachen – besucht er gewissenhaft Salons, Museen und Veranstaltungen. Der Musikliebhaber ist mit Gustav Mahler freundschaftlich verbunden und zögert nicht, quer durch Europa zu reisen, um bei Konzerten dabei zu sein, die von ihm dirigiert werden. Nach mehreren Feldzügen in Algerien und Tonkin tritt er 1893 dem Stab von General Galliffet als stellvertretender Bürochef bei. In dieser Funktion nimmt er, ohne dabei eine zentrale Rolle einzunehmen, an der Untersuchung über Hauptmann Dreyfus teil, der der Spionage für Deutschland angeklagt war. Alfred Dreyfus wird Ende 1894 hinter verschlossenen Türen von einem Kriegsgericht zur Degradierung und dauerhaften Verbannung nach Französisch-Guyana verurteilt.

 Im Juli 1895 ersetzt Georges Picquart Oberst Sandherr und ist damit für die Gegenspionage in der Direktion des Deuxième Bureau (die sogenannte Statistik-Abteilung) zuständig.  Anders gesagt übernimmt er die Führung des Nachrichtendienstes. Gleichzeitig unterrichtet er Topographie an der Obersten Kriegsschule. Er ist wortkarg, respektiert die militärische Ordnung und ist bestrebt, die Armee im Hinblick auf die technische Leistungsfähigkeit zu modernisieren. Am 6. April 1896 wird er als Jüngster in diesem Rang zum Oberstleutnant ernannt. Er genießt das Vertrauen seiner Vorgesetzten, seine Beurteilungsbögen würdigen seinen „liebenswürdigen, sympathischen“ Charakter, sein „besonders geradliniges“ Urteilsvermögen, seine „perfekte“ Erziehung, seine „umfangreichen“ Kenntnisse und seine „überragende“ Intelligenz. Er repräsentiert zweifellos die Zukunft der französischen Armee.

Ein Jahr später ändert sich alles.

Im März 1896 entdeckt Picquart in einem Aktenbündel aus der deutschen Botschaft den Beleg, der die Affäre Dreyfus wieder ins Rollen bringt. Der Vergleich dieses Stücks Papier – des berühmten „kleinen Blauen“ („le petit bleu“) - mit dem „Borderau“, der im Prozess rechtswidrig Dreyfus zugeordnet wurde, lieferte Picquart den unwiderlegbaren Beweis für die Unschuld des auf die Teufelsinsel Verbannten. Aus dieser Überzeugung macht sich Picquart mit größter Entschiedenheit daran, der Wahrheit zum Sieg zu verhelfen. Dieser Sinn für die Wahrheitspflicht und dieses Verständnis von Gerechtigkeit, die er über alle anderen Überlegungen stellt – und über ein ungewisses höheres Interesse der Armee – sind die bestimmenden Persönlichkeitsmerkmale von Picquart. Nachdem Picquart die Untersuchungen seines Vorgängers wieder aufgenommen hat, ist er bald von der Unschuld Hauptmann Dreyfus‘ und der Schuld von Major Ferdinand Esterhazy überzeugt. Da seine Schlussfolgerungen nicht im Sinne der offiziellen Version der Affäre sind, erlebt die Laufbahn Picquarts ein jähes Ende: im Oktober 1896 wird Picquart von seinen Funktionen an der Spitze des Nachrichtendienstes enthoben und für unbestimmte Zeit auf eine Inspektionsreise durch Frankreich und anschließend nach Algerien und Tunesien geschickt, in ein so entlegenes Gebiet, dass Picquart, der sich bedroht fühlt, am 2. April 1897 sein Testament verfasst.

Aber Georges Picquart ist ein hartnäckiger Mann, was seine Suche nach der Wahrheit anbelangt: die Schikanen, denen er zum Opfer fällt, stärken nur seine Entschlossenheit, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. Er engagiert sich immer mehr auf Seiten der Dreyfusanhänger, was ihm seinerseits eine Anklage einbringt. Man muss sagen, dass der Kriegsminister, General Mercier, ein fanatischer Dreyfus-Gegner ist. Wenn man weiß, dass der Staatspräsident, Félix Faure, ebenfalls jede Wiederaufnahme des Dreyfus-Prozesses ablehnt, kann man sich eine genauere Vorstellung von der Hartnäckigkeit Picquarts machen. Dieser wird er im Februar 1898 aus der Armee entlassen, anschließend verhaftet und elf Monate, vom 13. Juli 1898 bis 9. Juni 1899, inhaftiert, weil er einem Politiker, Auguste Scheurer-Kestner, die Beweise übergeben hätte, über die er verfügte, um Dreyfus zu entlasten.

Picquart, ein Held für die Dreyfusanhänger, ein Verräter für deren Gegner, ist einer der Hauptakteure des Prozesses von Rennes im Jahre 1899, der mit der Begnadigung und Amnestie von Dreyfus endet. Dennoch gibt Picquart, der mittlerweile nur noch von seiner Majorspension lebt, seinen Kampf für die Wahrheit nicht auf: dieser Schuldspruch, der die Ehre der Armee schont, ohne seine wiederherzustellen, ist ihm ein Grauen. Der unversöhnliche Picquart stellt sich von ganzer Seele gegen jene, die er als „épongistes“ (A. d. Ü.: etwa „Wendehälse“) bezeichnet, da sie die Vergangenheit vergessen wollen. Während seiner Wüstendurchquerung ist sein einziges Ziel die vollständige Rehabilitation. Der Fall Dreyfus solle neu verhandelt werden, damit seine Unschuld schließlich anerkannt werde: allein so könnte das dem degradierten Hauptmann widerfahrene Unrecht wiedergutgemacht, aber auch die Beeinträchtigung der Ehre und der Laufbahn des entlassenen Oberstleutnants behoben werden. Mit seiner Wahrheitssuche sollte Picquart daher sein Schicksal mit dem Dreyfus‘ verknüpfen.

Am 12. Juli 1906 hebt das Berufungsgericht das Urteil von Rennes auf, erkennt die Unschuld von Dreyfus an und verkündet seine Rehabilitierung. Picquart seinerseits war nicht zu rehabilitieren, da er nicht verurteilt worden war. Im Gegenzug wurde seine militärische Laufbahn jäh unterbrochen und er erwartet sehr wohl eine Entschädigung. Am 13. Juli 1906 werden zwei Gesetzesentwürfe zur Wiedereingliederung eingereicht, der eine für Dreyfus, der andere für Picquart. Sie werden mit sehr großer Mehrheit sowohl in der Nationalversammlung als auch im Senat angenommen. Darin ist zu lesen:

Die Verkündung der Unschuld von Dreyfus zeigt die Legitimität der Anstrengungen, die Oberstleutnant Picquart in loyaler und mutiger Weise seit 1896 unternahm, um der Wahrheit zum Sieg zu verhelfen, obwohl er dabei Gefahr lief, seine Karriere endgültig zu zerstören. Dieser leitende Offizier, der am 26. Februar 1898 entlassen wurde, kann nur durch das Gesetz wieder in seine Tätigkeit eingegliedert werden. Wir fordern Sie außerdem auf, die Auswirkungen dieser Entlassung endgültig zu beseitigen, indem Sie ihm den Rang des Brigadegenerals verleihen, den 64 Offiziere erlangt haben, die weniger lang als er oder gleich lang im Rang des Oberstleutnants dienten und seine Ernennung auf den 10. Juli 1903 zurückzudatieren, welcher der Vortag der Beförderung des am längsten dienenden dieser Generalstabsoffiziere ist. "

Picquart widerfuhr Gerechtigkeit. Seine Ehre ist reingewaschen. Seine Karriere geht wieder voran. Mittlerweile seit drei Jahren rückwirkend als Brigadegeneral wird Picquart am 23. Oktober 1906 zum Generalmajor befördert. Zur selben Zeit erringen bei den Wahlen die Radikalen von Georges Clemenceau den Sieg, der für L’Aurore arbeitete, jene Tageszeitung, die „J‘accuse... !“ („Ich klage an...!“) von Zola veröffentlicht hatte. Der „oberste Polizist Frankreichs“ wird Ratspräsident. Er kennt den elsässischen General gut, dessen Charakterstärke, geistige Unabhängigkeit und Mut er zu schätzen wusste. Zur allgemeinen Überraschung, und besonders zu jener des Betroffenen, machte er ihn zu seinem Kriegsminister.

Mehr als jeder andere wusste der vormals Geächtete nur zu gut, dass die Affäre ihre Spuren und Gräben innerhalb der Armee hinterlassen hatte. Einmal in der Regierung bemüht er sich, sie neu und demokratischer aufzubauen. Der neue Minister unternimmt öfter Besuche und Begegnungen vor Ort und zeigt sich bedacht darauf, das Los der Soldaten durch Fortschritte bei den Unterkünften, der Ernährung, der Hygiene, den Transportmitteln und den Einsatzbedingungen zu verbessern. Er versteht es, dem Land zu zeigen, dass sich die Regierung um ihre Soldaten kümmert. Er perfektioniert die Ausbildung der Soldaten und stützt sich bei der Modernisierung der Militärschulen auf Foch und Joffre. Er arbeitet an der Aussöhnung der Armee mit sich selbst und mit der Nation. Sein Handeln beruhigt die politischen Auseinandersetzungen und festigt die Republik in ihrem Inneren. Durch seine Tätigkeit als Kriegsminister zieht sich schließlich wie ein roter Faden die Absicht, die militärische Ausrüstung zu modernisieren, besonders im Bereich der Artillerie. Mit dem Scheitern der Regierung Clemenceau Ende Juli 1909 scheidet General Picquart fast erleichtert aus seiner Ministerfunktion aus, trotz einer mehr als anständigen Bilanz.

Nach einigen Monaten der Freiheit, die er mit Reisen verbringt, kehrt Picquart im Februar 1910 in eine führende Stellung zurück. Mit 56 Jahren wird er – was sich wie eine Konstante durch seinen Werdegang zieht – der jüngste kommandierende General, als er die Spitze des 2. Armeekorps in Amiens übernimmt.

Am 14. Januar 1914 steigt Georges Picquart wie jeden Tag aufs Pferd. Es ist 7.30 Uhr, klirrend kalt und der Boden ist seit mehreren Tagen hart gefroren. Er reitet Voltigeur, ein bekanntermaßen unruhiges Pferd. Der General wird von seinem Standartenträger begleitet. Auf einem Feldweg zwischen Dury und Saint-Fuscien ist Voltigeur mitten im Trab unaufmerksam und schlägt aus. Sein Reiter lässt die Zügel los, fällt über das Pferd und schlägt mit dem Kopf auf. Er steht wieder auf, bleibt trotz einer starken Blutung sehr gelassen, lehnt es ab sich auszuruhen, steigt wieder aufs Pferd und reitet sogleich in Richtung Amiens. In seinem HQ angekommen steigt er von seinem Pferd und verlässt es nicht, ohne ihm wie immer ein Stück Zucker gegeben zu haben. Am selben und am nächsten Tag ist der General auf seinem Posten, gegen die Meinung seines Arztes und seiner Angehörigen. Aber sein Zustand verschlechtert sich: der heftige Sturz hat zu einem Gesichtsödem geführt, das sich verschlechtert und zu Erstickungsanfällen führt, die immer schlimmer werden. Der Letzte ist tödlich. Georges Picquart stirbt am Morgen des 19. Januar 1914. Er war nicht einmal 60 Jahre alt.

Fred Moore

1920-2017

Aktie :

©Museum des Ordre de la Libération

Oberst (h) Fred Moore - Ehrenkanzler des Ordre de la Libération - 8. April 1920 - 16. September 2017

Fred Moore wird am 8. April 1920 in Brest geboren. Sein Vater, ein ehemaliger Offizier der Royal Navy, der 1926 die französische Staatsbürgerschaft annimmt, ist seit 1921 Kaufmann in Amiens.

Nach seinem Studium am Gymnasium von Amiens tritt Fred Moore in die Optikfachschule „Ecole Nationale d'Optique“ in Morez im Département Jura ein.

Da er zu jung ist, um einberufen zu werden, meldet er sich im Mai 1940 als Freiwilliger bei dem in Chartres stationierten Fliegerbataillon Nr. 117, kann aber seine Einheit nicht erreichen.

Er begibt sich nach Brest, wo seine Eltern und sein Bruder Zuflucht suchten, nachdem sie aus Amiens evakuiert wurden. Da er die Niederlage nicht hinnimmt, verlässt er in Begleitung seines jüngeren Bruders am 19. Juni 1940 Frankreich mit einem Segelschiff von der Bretagne aus. In England angekommen, verpflichtet er sich am 1. Juli 1940 bei den freien französischen Streitkräften unter dem Namen der freien französischen Luftwaffe (FAFL).

Da er seit 1938 Führerscheininhaber ist, wird er schließlich der 1. Zugskompanie zugeteilt, bevor er an der Expedition von Dakar im September 1940 teilnimmt.

Im Dezember 1940 wird er ausersehen, den Unterricht für Anwärter im Camp Colonna d'Ornano in Brazzaville zu besuchen. Am 14. Juli 1941 wird er zum Anwärter ernannt und nach Beirut verlegt, um den Truppen in der Levante zu dienen.

Am 1. September 1941 wird er zu den marokkanischen Spahi als Anführer des 2. Zuges der 1. Staffel der Aufklärungsgruppe des Armeekorps in Damaskus abkommandiert, wo er sich auf die Teilnahme am Libyen-Feldzug vorbereitet.

Im April 1942 gelangt er mit seiner Einheit nach Ägypten, die bald zum 1. Marschbataillon der marokkanischen Spahi wird. Er beteiligt sich nunmehr an der Spitze des 2. Aufklärungszuges an allen Feldzügen mit der 1. Staffel des 1. RMSM. Zuerst kämpft er in Ägypten, dann in Libyen.

  1943 zeichnet er sich in Tunesien aus, besonders am 6. März im Gefecht von Oued Gragour, wo er seinen Zug angesichts der Überzahl der feindlichen Panzer entschlossen einsetzt und diese zweimal aufhält. Durch diese Verzögerungsaktion ermöglicht er dem Großteil der Truppen rechtzeitig einzugreifen und dem Feind eine Niederlage zuzufügen. Im April beteiligt er sich mit der Force L von General Leclerc an den Kämpfen rund um Djebel Fadeloun.

Im Juli 1943 wird Fred Moore für eineinhalb Monate zur Ehrengarde von General de Gaulle in Algier abkommandiert, bevor er wieder zur 1. RMSM nach Marokko zurückkehrt, wo sich die 2. Panzerdivision bildet.

Am 10. April 1944 schifft er sich mit seiner Einheit in Oran mit dem Ziel England ein.

Er wird im Juni 1944 in den Rang des Leutnant befördert und landet am 2. August 1944 mit der 2. Pz.Div. in Grandcamp in der Normandie. An der Spitze des 2. Zuges der 5. Staffel des 1. RMSM - in Wirklichkeit handelt es sich um die 1. Staffel, die in die 5. Staffel umbenannt wurde - kämpft Leutnant Moor in der Normandie. Von 15. bis 29. August 1944 setzt er mit seinem Zug drei deutsche Panzerabwehrkanonen außer Gefecht, nimmt mehr als hundert Gefangene und erbeutet zahlreiches Material, wobei er im Laufe dieser Operationen nur zwei Männer verliert.

Bei der Befreiung von Paris am 25. August 1944 beteiligt er sich aktiv an der Eroberung der Militärakademie und dann, am 27. August, an der Schlacht von Dugny - Le Bourget im Département Seine-Saint-Denis.
Es folgt der Feldzug in den Vogesen, wo er am 23. September 1944 in Buriville mutig und aktiv die Straße Luneville-Straßburg in den Gefechten des Mondon-Waldes unter Beschuss nimmt und dem Feind große Verluste in Bezug auf Material und Soldaten zufügt.

Während des Elsass-Feldzugs beteiligt er sich am 20. November aktiv am Kampf um Mittelbronn vor Sarrebourg und der Befreiung von Straßburg am 23. November, anschließend an der Eroberung von Plobsheim, Krafft und Gerstheim am 28., 29. und 30. November.

Im April 1945 nimmt Leutnant Moore an den Operation an der Front von La Rochelle teil, bevor er sich nach Deutschland auf den Weg macht, wo er an den letzten Kämpfen teilnimmt.

Im April 1946 aus dem Kriegsdienst entlassen, gründet er ein Optikergeschäft in Amiens.

Nachdem Fred Moore 1950 zum Hauptmann der Reserve befördert wurde, wird er im Mai 1956 wieder in den Dienst gestellt und zum 6. Regiment der marokkanischen Spahi abkommandiert. Er dient bis November 1956 als Kommandant der 4. Staffel in Algerien.

Anschließend wird er in der Reserve im Oktober 1958 zum Staffelführer, dann 1966 zum Oberstleutnant und 1971 zum Oberst befördert. Er ist Kommandeur der 54. RID der Oise.

Am 8. April 1982 wird er zum Honorarkonsul ernannt.

Nachdem er 1958 zum Abgeordneten des Département Somme in Amiens (1. Wahlkreis) gewählt wurde, technischer Berater im Kabinett des Industrieministers (1962 bis 1964) und Mitglied des Wirtschaftsrats (1964-1966) ist, scheidet er 1969 aus allen seinen politischen Ämtern aus und widmet sich seinem Beruf als Optiker.

Von 1969 bis 1974 ist er landesweiter Vizepräsident der Optikerkammer, Verwaltungsrat von Gesellschaften und Geschäftsführer der Société Industrielle de Développement Electronique et Nucléaire (S.I.D.E.N.).

Generaldelegierter der allgemeinen Gewerkschaft der französischen Optik sowie der Eurom, dem Pendant auf europäischer Ebene, von 1977 bis 1982.

Im März 2004 wird Fred Moore zum Mitglied des Rates des Ordre de la Libération ernannt, dann per Dekret vom 11. Oktober 2011 als Nachfolger von Professor François Jacob zum Kanzler des Ordre de la Libération.

Am 16. November 2012 wird er per Dekret zum Nationalen Delegierten des nationalen Rats der Gemeinden mit dem Titel „Compagnon de la Libération“ (Kamerad der Befreiung) ernannt. Nach der Verlängerung im Oktober 2015 zieht er sich im Januar 2017 von seinen Ämtern zurück und wird am 4. Mai 2017 zum Ehrenkanzler des Ordre de la Libération ernannt. 

Fred Moore stirbt am 16. September 2017 in Paris, wo er beigesetzt ist.


• Großkreuz der Ehrenlegion

• Compagnon de la Libération (Kamerad der Befreiung) - Dekret vom 17. November 1945

• Croix de Guerre 39/45 (zahlreiche Belobigungen)

• Médaille des Evadés

• Médaille Coloniale mit den Spangen „Libyen“, „Tunesien“

• Croix du combattant Volontaire 39/45

• Croix du combattant Volontaire de la Résistance

• Officier des Palmes Académiques

• Médaille des Services Militaires Volontaires

• Médaille Commémorative des Services Volontaires dans la France Libre

• Gedenkmedaille der Operationen für die Sicherheit und zur Erhaltung der Ordnung in Algerien

• Presidential Unit Citation (USA)

• Nischan-el-Iftikhar-Offiziersorden (Tunesien)

• Offizier des Ordens Ouissam Alaouite (Marokko)

 

Veröffentlichung : « Toujours Français Libre ! », Elytis, Bordeaux 2014
ITW [P. 5] Les Chemins de la Mémoire-n°232 - Dez. 2012/Jan. 2013
 Gedächtnisstätten | Musée de l'Ordre de la Libération

Henri Mathias Berthelot

1861-1931

Aktie :

Henri Berthelot wurde am 7. Dezember 1861 als Sohn eines Hauptmanns der Gendarmerie in Feurs im Departement Loire geboren. Nach seinem Abschluss in Saint-Cyr entschied er sich als Viertbester seines Jahrgangs für die Kolonialtruppe. Als Unterleutnant im 1. Zuavenregiment von Koléas in Algerien ging er anschließend nach Indochina, wo er seine Feuertaufe ablegte. Er wurde 1886 zum Leutnant ernannt und im Juli 1887 zum Ritter des Drachenordens von Annam geschlagen. Eine Fieberkrankheit führte ihn zurück nach Frankreich, wo er sich dem 96. Infanterieregiment in Gap anschloss.

Nach seiner Aufnahme in die École supérieure de guerre (Kriegshochschule) erhielt er sein Stabspatent und wurde 1891 zum Hauptmann befördert. Anschließend ging er nach Österreich, um sein Deutsch zu verbessern. Er wurde Ordonnanzoffizier unter General Joseph Brugère im 132. Infanterieregiment in Reims und anschließend im 8. Armeekorps in Bourges. Nachdem er in das zweite Armeekorps in Amiens eingetreten war, wurde er im Dezember 1897 zum 132. Infanterieregiment nach Reims zurückversetzt und im Juli 1899 zum 115. Infanterieregiment versetzt.
Nachdem er sich General Brugère, dem damaligen Militärgouverneur von Paris, angeschlossen hatte, beaufsichtigte er die Organisation des Armeepavillons während der Weltausstellung 1900. Im November desselben Jahres wurde er zum Bataillonschef ernannt und begleitete 1901 als Ordonnanzoffizier von Brugère Zar Nikolaus II. nach Reims.

1903 wurde er Kommandeur des 20. Bataillons der Fußjäger in Baccarat. Von Brugère im Januar 1906 zurückgerufen, wurde er im Dezember in das 2. Büro der Infanteriedirektion berufen. Im März 1907 wurde er Oberstleutnant und im Oktober Sekretär des Technischen Komitees des Generalstabs. Im Jahr 1910 zum Oberst befördert, übernahm er im folgenden Jahr die Leitung des 94. Infanterieregiments in Bar-le-Duc. 1913 wurde er in den Stab von Joffre, dem Generalstabschef der Streitkräfte, aufgenommen. Er war an der Ausarbeitung von Plan XVII beteiligt, dem Plan zur Mobilisierung und Konzentration der französischen Armee im Falle eines Kriegseintritts, und glaubte nicht an eine deutsche Bewegung durch Belgien.

Im Jahr 1914 war er als erster Generalstabsassistent von General Joffre für Operationen zuständig. Nach den Fehlschlägen im August in Ungnade gefallen, erhielt Berthelot am 21. November seinen Versetzungsbescheid an die Spitze der 5. Gruppe der Reservedivisionen. Im Januar 1915 leitete er eine Offensive bei Crouy in der Nähe von Soissons. Nach harten Kämpfen war er gezwungen, sich hinter die Ausgangspositionen zurückzuziehen.
Vom 3. August 1915 bis zum 19. September 1916 befehligte er das 32. Armeekorps (32. CA) oder „Groupement Berthelot", das im September/Oktober an der Champagne-Offensive teilnahm. Im März 1916 befand sich das 32. CA in Verdun, wo es die Anhöhe des Mort-Homme und die Höhe 304 zurückerobern sollte. Im Juni verließ das 32. CA Verdun, um in den Vogesen und später in der Somme zu dienen.

Am 14. Oktober 1916 leitete er die französische Militärmission in Rumänien, die fast 2.000 Offiziere und Unteroffiziere umfasste. Er strukturierte die rumänische Armee neu, die eine schwere Niederlage gegen Deutschland erlitten hatte und in Moldawien nur mühsam Widerstand leistete.. Nach dem Rückzug Russlands aus dem Konflikt von den Alliierten abgeschnitten, unterzeichnete Rumänien am 9. Dezember 1917 den Waffenstillstand von Focșani.

Nach seiner Rückkehr nach Frankreich übertrug General Foch General Berthelot vom 5. Juli bis zum 7. Oktober 1918 das Kommando über die 5. Armee, die an den Schlachten vor Reims und Epernay teilnahm.

Am 7. Oktober wurde er als Leiter für eine rumänische Mission abberufen. Seine Funktion war sowohl diplomatisch als auch militärisch. Nachdem die rumänische Armee modernisiert und umstrukturiert worden war, griff Rumänien am 10. November wieder zu den Waffen, während gleichzeitig die Zentralreiche zusammenbrachen. Diese erneute Militärintervention diente sowohl der Eindämmung des russischen revolutionären Drucks auf dem Balkan als auch der Erfüllung einiger rumänischer Gebietsansprüche, insbesondere im Hinblick auf Siebenbürgen und das nördliche Banat.

Nach der deutschen Niederlage wurde er damit beauftragt, während des Ungarisch-Rumänischen Krieges 1919 gegen die russischen Bolschewiki in Bessarabien und später gegen die ungarischen Bolschewiki in Siebenbürgen zu kämpfen. Anschließend war er bis 1922 Militärgouverneur in Metz und von 1923 bis 1926 in Straßburg.

Er starb im Januar 1931 in Paris und wurde in Nervieux, seiner Heimatregion im Forez beigesetzt.

Er war u. a. Träger des Großkreuzes der Ehrenlegion, des Kriegskreuzes 1914-1918 mit drei Palmen, der Militärmedaille, der interalliierten Medaille 1914-1918 sowie zahlreicher ausländischer Auszeichnungen.

Verteidigungsministerium/SGA/DMPA

Milan Stefanik

1880-1919

Aktie :

General Stefanik

Milan Stefanik wurde am 21. Juli 1880 als Sohn eines Pfarrers in Kosariska geboren. Nach dem Schulbesuch in Bratislava, Sopron und Sarvas trat er in die Universität von Prag ein. Er wurde Mathematiker, Astronom und im Jahr 1904 schließlich Doktor der Wissenschaften. Im Jahr 1905 war er in Frankreich Assistent des Direktors der Sternwarte in Meudon, veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen und organisierte sieben astronomische Beobachtungsexpeditionen zum Gipfel des Mont Blanc. Als Vielreisender unternahm er im Auftrag der französischen Regierung mehrere diplomatische und astronomische Missionen, darunter 1910 eine nach Tahiti, um den vorbeiziehenden Halleyschen Kometen zu beobachten.

 

Milan Stefanik während eines Aufenthalts am Observatorium in Meudon, Frankreich. Quelle: IMS

 

Nachdem er 1912 die französische Staatsbürgerschaft erhalten hatte und 1914 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt worden war, trat er in die französische Armee ein und stieg innerhalb von drei Jahren zum Brigadegeneral auf. Er wurde zur Luftwaffe eingezogen und verbesserte die Militärmeteorologie. In den Jahren 1916 und 1917 reiste er offiziell nach Rumänien, Sibirien und in die USA, um die Rekrutierung tschechoslowakischer Freiwilliger zu organisieren. Am 21. April 1918 unterzeichnete er in Italien zusammen mit Premierminister Orlando den Vertrag über die Aufstellung einer tschechoslowakischen Armee an der italienischen Front.

 

Sergeant Stefanik wird für seinen Einsatz bei der französischen Luftwaffe das Kriegskreuz mit Palme 1914-1918 verliehen. © SHD

 

Frankreich ernannte ihn zum Kommandeur der Ehrenlegion. Am 28. Oktober 1918 wird die Tschechoslowakei unabhängig und Stefanik wird Kriegsminister der noch jungen Regierung. Am 4. Mai 1919 starb er bei der Rückkehr in seine Heimat, als sein Flugzeug in der Nähe von Bratislava abstürzte. Sein Leichnam ruht seit 1928 im Mausoleum in Bradlo.

 

Quelle: Verteidigungsministerium/SGA/DMPA

Rouget de Lisle

1760-1836

Aktie :

Claude-Joseph Rouget de Lisle. 1792 © BnF

Claude-Joseph Rouget, geboren am 10. Mai 1760 in Lons-le-Saunier spielt Violine und komponiert bereits als Kind instinktiv. Um mit 16 Jahren in die Pariser Militärschule École du génie aufgenommen zu werden, ergänzt er seinen Namen mit der Endung „de Lisle“, die er von seinem Großvater übernommen hat.

Nachdem er diese sechs Jahre später als Leutnant verlässt, wird er nach drei Einsätzen 1791 nach Straßburg geschickt, wo er mit anderen Offizieren in den Salons von Bürgermeister Dietrich empfangen wird, dem die üblichen Marschgesänge auf die Nerven gehen und der den jungen Hauptmann, dem bereits der Ruf als Komponist vorauseilt, bittet, ein patriotisches Lied zu schreiben... Rouget ist überrascht und möchte sich dem entziehen, gibt dem Bürgermeister und den Offizieren jedoch nach, die ihn drängen, der Bitte nachzukommen.

Zuhause ergreift er die Geige und entlockt ihr Akkorde, während das zuvor am Abend Gehörte in seinem Kopf hämmert. Nach und nach entsteht die Melodie und die Worte überlagern die Musik. Erschöpft schläft der Urheber ein. Gleich im Morgengrauen geht er zum Bürgermeister, der sich, von soviel Schnelligkeit überrascht, ans Cembalo setzt und vom Lied angetan ist. Er ruft die am Vorabend anwesenden Offiziere zusammen und intoniert mit kräftiger Stimme: „Allons enfants de la patrie“. Alle zeigen sich begeistert und Rouget ist glücklich.

Dieses Lied wird am 29. April im Beisein von acht Bataillons, die sich zum Abmarsch bereit aufgestellt haben, auf der Place d‘Armes öffentlich aufgeführt. Die Männer hören zu und sind in den Bann geschlagen. Dieses Lied wird schnell in Paris bekannt, und zuvor in Marseille, wo es das in die Hauptstadt aufbrechende Regiment übernimmt. Es erhält den Namen „Marseillaise“. Der junge Hauptmann wird nach Huningue entsandt, um die dortigen Arbeiten zu leiten, und am 14. Juli wird das Lied im Feldlager Hoensingue aufgeführt. Am 25. August 1792 wird Rouget von den Regierungskommissaren seines Amtes enthoben, weil er gegen die Internierung Dietrichs protestiert hatte.

Nach der Ausrufung der Republik wird er wieder aufgenommen und kommt zur Nordarmee, jedoch fällt er unter Verdacht, da er seines Amtes als Hauptmann enthoben ist. Er wird verhaftet, zweifelsohne wegen seiner Kritik an der Hinrichtung des früheren Bürgermeisters von Straßburg, und eingesperrt; er verfasst eine Eingabe. Der Tod Robespierres gibt ihm die Freiheit zurück.

Das Dekret des Konvents vom 26. Messidor im Jahre III, das Die Marseillaise als Nationallied wählt, wurde niemals angewandt.

 

livret Marseillaise

 

Obwohl er wieder in die Armee aufgenommen wird, scheidet Rouget de Lisle aus ihr aus, um zur Poesie und Musik zurückzukehren. Am 10. Vendémiaire des Jahres IV werden seine Werke in der Oper und in der Komischen Oper aufgeführt. Bonaparte fordert Rouget auf, ihm ein Lied zu komponieren. Dieses gefällt ihm nicht und wird daher abgelehnt. Rouget schreibt gekränkt einen arroganten Brief an Bonaparte. Er würde dem Empire nie mehr dienen und wird wieder verdächtig. 1812 zieht er in das Haus der Familie nach Montaigu (Jura) und komponiert; 1817 zieht er sich nach Paris zurück und veröffentlicht 1825 eine Sammlung mit fünfzig Französischen Liedern.

Der Herzog von Orléans, der ein Kampfgefährte von Hauptmann Rouget de Lisle war, gewährt ihm drei Renten und bewahrt ihn so vor Bedürftigkeit. Er wird zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Mit siebenundsiebzig Jahren stirbt er in Choisy-le-Roi nicht wissend, dass sein Lied 1879 die französische Nationalhymne werden sollte. Er wurde am Friedhof Choisy-le-Roi beigesetzt, am 14. Juli 1915 wurden seine sterblichen Überreste in den Invalidendom überführt.

Marie-Louise Jacotey - Historikerin

Überführung der sterblichen Überreste von Rouget de Lisle in den Invalidendom - 14. Juli 1915 © BnF, Dist. RMN-Grand Palais / Bild BnF