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Aufruf zu Beiträgen für den 80. Jahrestag des Jahres 1940

Gedenken Sie einmal anders, mit Ihren Bildern, Ihren Worten, Ihren Zeichnungen

 

Das Jahr 1940 ist für Frankreich ein Drama in drei Akten, das mit dem „Sitzkrieg“ beginnt, sich mit dem Untergang der „seltsamen Niederlage“ fortsetzt und mit den ersten Anzeichen einer politischen und militärischen Renaissance endet. 
1940 brachte Sedan und das Debakel, die Flucht, dann die Besatzung, aber auch Narvik, das Heldentum der Kadetten von Saumur, die Zeit verzweifelter Kämpfe und letzter Gegenangriffe.
1940 brachte Marschall Pétain, den Waffenstillstand und den Einstieg in die Kollaboration, aber auch General de Gaulle, den Aufruf vom 18. Juni und die ersten Widerstandskundgebungen. Es brachte die Entstehung des Freien Frankreichs im französischen Mutterland und in den Gebieten des Kolonialreichs, sowie die Gründung des Ordre de la Libération (Orden der Befreiung), um die Pioniere des Widerstands (Résistance) und die außergewöhnlichen Aktionen zur Befreiung des Landes zu unterscheiden.

 

80 Jahre danach lädt Sie das Verteidigungsministerium zum Gedenken am 80. Jahrestag des Jahres 1940 ein, indem es Ihnen auf einer eigenen Seite umfangreiche wissenschaftliche und pädagogische Ressourcen zur Verfügung stellt.

 

Gleichzeitig ruft das Ministerium gemeinsam mit dem Ministerium für nationale Bildung und Jugend zu Beiträgen auf. 

Gymnasiasten ermöglicht die Teilnahme das Kennenlernen des Jahres 40, wobei die neuen Lehrpläne der letzten Klasse des Gymnasiums einen verpflichtenden „Übergang“ der Lehren vorsehen.

Sie ermöglicht Gymnasiasten wie Sekundarschülern auch einen längeren Nachdenkprozess zu dem Thema, das dieses Jahr für den nationalen Wettbewerb zum Widerstand und zur Deportation ausgewählt wurde: „1940. Entrer en résistance. Comprendre, refuser, résister.“ (1940. Eintritt in den Widerstand. Verstehen, verweigern, Widerstand leisten.) 

Dank der Berichte jener, die damals Kinder waren, können Sie mit den Jüngsten in der Familie darüber sprechen, was der Krieg für ihre Urgroßeltern bedeutete, manchmal mit der Erfahrung der Flucht.

 

Da dieses Gedenken auch das Ihre ist, da diese Geschichte unsere Geschichte ist, laden wir Sie ein, sich selbst auf die Wege der Erinnerung des Jahres 40 zu machen und Texte, Archivbilder, Gegenstände und Zeichnungen rund um dieses Thema einzureichen.

 

Die Älteren unter Ihnen oder deren Nachkommen können auch ihre Familienarchive durchsuchen und uns ihre persönlichen Dokumente in digitaler Form übermitteln, begleitet von einer Vorstellung in wenigen Zeilen. 

Jene, die lieber reden als schreiben, können in einem kurzen Video über ihre persönliche Beziehung zu dieser Zeit berichten und zum Beispiel Fragen beantworten wie „Wo waren Ihre Eltern/Großeltern 1940?“, „Was bedeutet diese Gedenkjahr für Sie?“, „Haben Sie bereits an einer lokalen oder nationalen Feier in Erinnerung an ein Ereignis des Jahres 40 teilgenommen?“ oder jeden anderen vorstellbaren Bericht einsenden. 
Was die Jüngsten betrifft, so laden wir die Kinder ein, uns eine Zeichnung oder ein Werk zu schicken, in der sie erzählen, was diese Zeit oder eine ihrer besonderen Geschehnisse für sie bedeutet. 

 

Senden Sie Ihre Beträge vor dem 1. Dezember 2020 an folgende Adresse:
dpma-ceremonies.contact.fct@intradef.gouv.fr
 
Diese werden auf der Internetseite www.cheminsdememoire.gouv.fr sowie auf den sozialen Netzwerken des Verteidigungsministeriums verbreitet.

 

 

Das Jahr 1940 besser verstehen

 

Am 3. September 1939 erklären das Vereinigte Königreich und dann Frankreich Deutschland den Krieg, nachdem dieses in Polen eingefallen ist. Abgesehen von einigen Handstreichen und peripheren Aktionen bleibt die Front inaktiv, bis zum 10. Mai 1940, als die Deutschen brutal in die Offensive gehen. 
 
Auf den „Sitzkrieg“ folgen heftige Kämpfe. In sechs Wochen sind die französischen Streitkräfte trotz punktueller taktischer Siege und Erfolgen an der Alpenfront vertrieben und die Schlacht um Frankreich endet in der „seltsamen Niederlage“, wie Marc Bloch analysiert. Millionen Zivilisten ergreifen vor den vorrückenden Eindringlingen die Flucht. Marschall Pétain, der zum französischen Regierungschef geworden war und sich nach Bordeaux zurückgezogen hatte, bittet am 17. Juni 1940 um den Waffenstillstand. Dieser wurde am 22. Juni in Rethondes unterzeichnet und schreibt Frankreich besonders harte Bedingungen vor. Nachdem er am 24. Juni durch den mit Italien unterzeichneten Waffenstillstand ergänzt wurde, legt er die dauerhafte Teilung des Gebiets auf beiden Seiten einer Demarkationslinie fest, wobei die Südzone, die bald schon der Autorität des neuen, sogenannten Vichy-Regimes unterstellt wird, die Illusion einer französischen Souveränität wachhält. Ab Oktober 1940 steigt Marschall Pétain dennoch offiziell in die Kollaboration mit Nazideutschland ein. 
 
General de Gaulle hat jedoch am 18. Juni 1940 von London aus den Aufruf gestartet, der die Gründung des französischen Widerstands markiert. In den ersten Wochen schließen sich ihm hunderte Franzosen an und bilden den Kern der freien französischen Streitkräfte. Der Anschluss eines Teils der afrikanischen Gebiete gibt dem freien Frankreich im August 1940 die territoriale Grundlage und die personellen Mittel für eine Wiederaufnahme des Kampfes an der Seite der Alliierten. Im November 1940 bezeugt eine Demonstration von Schülern und Studenten auf den Champs-Élysées schließlich dieselbe Verweigerung der Niederlage und der fremden Besatzung. Daher heißt es 1940: „Tief unten im Abgrund steht [Frankreich] wieder auf, marschiert, erklimmt den Abhang“ (Charles de Gaulle, Mémoires de guerre (Kriegserinnerungen), Der Aufruf: 1940-1942)

 

 

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