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Guillaume II

1859-1941

Aktie :

Porträt Wilhelms II.
Quelle : Kriegsalbum 1914-1919. © L'illustration

 

Wilhelm II., Sohn Kaisers Friedrich III. und der Kaiserin Victoria, Enkel Wilhelms I. von Hohenzollern väterlicherseits und der Königin Victoria von England mütterlicherseits, wird am 27. Januar 1859 in Potsdam geboren. Nach seiner Schulzeit am Lyzeum in Kassel studiert er zwei Jahre lang an der Universität Bonn und beginnt dann mit seiner militärischen Ausbildung bei den Gardetruppen. 1877 wird er Leutnant im 1. Garderegiment zu Fuß, 1880 Hauptmann, 1881 Major der Gardehusaren und 1883 im 1. Bataillon des 1. Garde - Regiments zu Fuß, 1885 wird er zum Oberst befördert und kommandiert die Husaren. 1888 wird er zum General ernannt. 1881 heiratet er Prinzessin Auguste-Viktoria, die Tochter Friedrich - Augusts von Schleswig-Holstein. Im Mai 1884 reist er nach Russland, um nach den Anweisungen Kanzler Bismarcks die Allianz der drei Kaiser zu stärken (Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland). Am 15. Juni 1888 wird Wilhelm nach der dreimonatigen Regierungszeit Friedrichs III. zum König von Preußen und Kaiser von Deutschland gekrönt und will von nun an tatsächliche politische Macht ausüben. Seine Teilnahme an den Geschehnissen ist jedoch wegen seines schwankenden nervlichen Zustands sehr wechselhaft.

Seine Meinungsverschiedenheiten mit Bismarck, vor allem was die sozialen Fragen, die Beziehungen zu Russland oder die Kolonialpolitik betrifft, verstärken sich, woraufhin Bismarck 1890 zurück tritt. Wilhelm II. ernennt Leo von Caprivi zu dessen Nachfolger, auf ihn folgt 1894 Prinz Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst, 1900 Prinz Bernhard von Bülow und 1909 Theobald von Bethmann-Hollweg. Um die militärische Macht und den Reichtum des deutschen Kaiserreichs zu entwickeln, verlegt er sich nun auf eine expansive Wirtschafts-, Kolonial- und Flottenpolitik. Deutschland erlebt einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung und wird allmählich zur wichtigsten Industriemacht in Europa. Dies wirkt sich auch in sozialer Hinsicht aus, aber trotzdem gibt es große Spannungen. Die Sozialdemokraten gewinnen immer mehr an Boden und werden 1912 zur stärksten Partei im Reichstag. Innenpolitisch hat es das Land im Übrigen mit seinen verschiedenen Minderheiten zu tun: Polen aus Posen, Dänen aus Schleswig und Elsass - Lothringer, die sich gegen die Politik der Germanisierung zur Wehr setzen. In Europa ist man über das Wachstum Deutschlands und seine Außenpolitik beunruhigt. Konkurrenz auf wirtschaftlichem Gebiet, Interventionen im Nahen Osten oder auf dem Balkan sind Streitpunkte, umso mehr da der Kaiser keine eindeutige Haltung an den Tag legt, sondern sich einmal der einen und einmal der anderen der vier europäischen Großmächte annähert (Großbritannien, Frankreich, Österreich-Ungarn, Russland). 1890 verlängert er nicht den Vertrag für gegenseitige Hilfe mit Russland sondern konzentriert sich auf die Stärkung des Dreibundes zwischen Deutschland, Österreich und Italien, der 1892, 1902 und 1912 verlängert wird. Gleichzeitig macht er verschiedentlich Versuche, sich Großbritannien und Frankreich (die untereinander 1904 den Vertrag der Entente cordiale abschließen) und Russland selbst zu nähern. Die Beziehungen zwischen Deutschland und England verschlechtern sich aber zusehends. Das Verteidigungsbündnis mit Russland (der Vertrag von Björkö, 1905) ist ein Misserfolg. Ebenso wenig von Erfolg gekrönt ist der Annäherungsversuch an Frankreich nach der Agadir - Affäre (1911). Deutschland ist diplomatisch mehr und mehr isoliert. Wilhelm II. beschleunigt die Entwicklung seiner Marine und seiner Armee.

In dem Krieg, der 1914 ausbricht, ist er Oberbefehlshaber der Streitkräfte und behält sich das Recht auf Ernennung in die höchsten Funktionen wie auch der Koordination und Vermittlung zwischen Politikern und Militärs vor. Allerdings muss er die Leitung der Operationen an Hindenburg und Ludendorff abgeben, die nach den Erfolgen von Tannenberg und den Masurischen Seen vom August und September 1914 große Popularität genießen und im Sommer 1916 an die Spitze des Oberkommandos berufen werden. Auf Grund der deutschen Niederlage und der revolutionären Unruhen im November 1918 dankt der Kaiser am 9. November ab. Er flüchtet nach Holland, das den Antrag auf Auslieferung an die Alliierten ablehnt, die die im Versailler Vertrag vorgesehenen Sanktionen gegen ihn anwenden wollen. Er widmet sich nun dem Schreiben und publiziert 1922 und 1927 seine Memoiren: Ereignisse und Gestalten, 1878-1918 und Aus meinem Leben, 1859-1888. Er stirbt 1941 in Doorn.

Maurice Sarrail

1856-1929

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Porträt des Generals Sarrail. Quelle: l'album de la guerre 1914-1919. © L'illustration

 

Maurice (Paul-Emmanuel) Sarrail wird am 6. April 1856 in Carcassonne geboren und tritt 1875 in die Militärschule Saint-Cyr ein, er wählt die Infanterie und dient später in Algerien. Er nimmt an vielen Feldzügen teil, so in Südtunesien. 1883 absolviert er die Kriegsschule und ist ab 1885 Praktikant im Generalstab. 1900, die Dreyfus-Affäre bewegt noch die Gemüter, wird Sarrail von General André, dem damaligen Kriegsminister, als Ordonnanzoffizier berufen. Aus dieser Zeit stammen die freundschaftlichen Beziehungen zu den Kreisen der politischen Linken, die seiner Karriere oft nutzen. Als Preis dafür muss er aber auch Neid und Ablehnung hinnehmen. Er hat ein Kommando in der Militärschule Saint-Maixent und verfechtet dort demokratische Ideen. Einige Jahre hindurch ist er Kommandant der Militärgarde des Abgeordnetenhauses, und von 1907 bis 1911 wird er in das Amt des Infanteriedirektors im Kriegsministerium berufen. 1911 zum Divisionsgeneral befördert, befiehlt er zu Kriegsbeginn das 6. Armeekorps. Am 2. September ersetzt er General Ruffey in der 3. Armee und nimmt erfolgreich an der Marne-Schlacht teil. Seinen zwischen der Festung von Verdun und dem Durchbruch von Sainte-Menehould stationierten Einheiten gelingt eine glückliche Offensive gegen die deutschen Truppen.

Auf Rückzugsbefehl weicht sie etwa 50 Kilometer zurück, ohne mit Verdun den Kontakt zu verlieren. Bei Wiederaufnahme der Generaloffensive ist sie deshalb in der Lage, die Armee des Kronprinzen siegreich zurückzudrängen. Hätte Verdun in diesem Moment nachgegeben, wäre der gesamte Sieg der Marneschlacht gefährdet gewesen. Sarrail zählt, wie Galliéni im befestigten Lager von Paris und Foch im Sumpfgebiet von Saint-Gong, zu den Protagonisten des Marne-Sieges, der Frankreich rettete. Ende 1915 erhält General Sarrail die Oberbefehlshabe über die verbündeten Armeen im Orient. Unter schwierigen Bedingungen organisiert er das befestigte Lager von Saloniki und befiehlt die Offensive, die im November 1916 zur Einnahme von Monastir führt. Am 14. Dezember 1917 wird er seines Kommandos enthoben. Auch wenn es ihm nicht gegeben ist, die Früchte dieser zweijährigen Anstrengungen selbst zu ernten, so hinterlässt er seinen Nachfolgern, General Guillaumat und dann General Franchet d'Esperey, zumindest eine gefestigte Stellung, die der Endoffensive als Stützpunkt dienen soll. Im April 1918 wird General Sarrail Reservekader. Im Jahr darauf kandidiert er in Paris bei den Parlamentswahlen, jedoch ohne Wahlerfolg. Später wird er in den Kader der aktiven Armee ohne Altersbeschränkung eingegliedert. Diese Auszeichnung ehrt alle oberbefehlshabenden Generäle für Verdienste vor dem Feind. Im November 1924 wird Sarrail zum Hochkommissar der Französischen Republik in Syrien ernannt und ersetzt General Weygand in der Oberbefehlshabe der Armée du Levant. Nach dem Aufstand der Drusen und wegen seiner brutalen Art, die Ordnung wieder herzustellen, wird er nach Frankreich zurückgerufen. Sein Nachfolger in Beirut wird Henry de Jouvenel. Sarrail kehrt nach Paris zurück und beendet seine Militärkarriere Ende 1925. Am 23. März 1929 stirbt Sarrail an einer Lungenerkrankung. Er ist in den Invaliden beigesetzt.

Auszeichnungen: Großes Kreuz der Ehrenlegion Militärmedaille mit dem Kriegskreuz

Douglas Haig

1861-1928

Aktie :

Porträt von Sir Douglas Haig.
Quelle : L'Illustration - l'album de la guerre 1914-1919

 

Douglas Haig wird 1861 in Edinburgh (Schottland) in einer Familie von Whisky - Fabrikanten geboren. Sein Vater, John, lässt ihn klassische Fächer studieren. Nach seinem Diplom am Clifton College und Brasenose College in Oxford schreibt er sich 1864 in der Militärakademie von Sandhurst ein und tritt in das 7. Husarenregiment ein. Douglas Haig absolviert seine Grundausbildung in Indien, im Jahr 1886, wo er seine ersten Tressen erhält. Danach wird er zum aktiven Dienst in den Sudan geschickt (1898), bevor er unter dem Kommando von Generalstabschef Sir John French am Burenkrieg teilnimmt (1899-1902). Im Rang eines Oberst kehrt Haig 1903 nach Indien zurück, wo er bei Lord Kitchener verschiedene Verwaltungsaufgaben wahrnimmt (als Oberst und Generalinspekteur der Kavallerie). Da er eine besondere Eignung für die militärische Karriere zeigt, wird Douglas Haig der jüngste Generalmajor der britischen Armee, als er 1906 zum Leiter der militärischen Ausbildung im Kriegsministerium ernannt wird. Er arbeitet nun eng mit dem Staatssekretär im Kriegsministerium, R. B. Haldane, beim Aufstellen einer Territorialarmee und eines britischen Expeditionskorps (British Expeditionary Force) zusammen.

Als General eines Armeekorps im Jahr 1914 erhält er das Kommando über das 1. Armeekorps der schnellen Eingreiftruppe des britischen Heeres BEF in Frankreich und Belgien, wo er sich während der Kämpfe von Mons und Ypern auszeichnet. Nachdem er bis dahin zweiter Kommandant der britischen Streitkräfte in Frankreich unter dem Befehl von General French war, wird er nun im Dezember 1915 an die Spitze der erweiterten BEF versetzt, während French das oberste Kommando der britischen Streitkräfte erhält. Nach dem Februar 1916 drängt ihn der französische Generalstab, die Vorbereitungen für die im Sommer 1916 an der Somme geplante Offensive schneller voran zu treiben und auf diese Weise von der Front bei Verdun abzulenken. Von Juli bis November 1916 wird er mit seinen Truppen in die Schlacht an der Somme geworfen und nimmt aktiv an dem alliierten Durchbruch durch die Front auf 12 km teil, einer Operation, bei der 420 000 Angehörige der englischen Armee fallen und die ihm den Beinamen "Schlächter von der Somme" einbringt. Er ist auch beteiligt an den blutigen Angriffen um Passchendaele im Jahr 1917 (dritte Schlacht von Ypern), auf Grund derer er den Marschallstab erhält und die Pershing sagen lässt, er sei "der Mann, der den Krieg gewonnen hat".

1918 ermöglicht Douglas Haig den englischen Sieg an der Westfront (Fronten an der Somme und an der Aisne). Als Mitglied des Militärrates für den Waffenstillstand, der von Foch in Senlis zusammen gerufen wird, gibt er seine Zustimmung zu den militärischen Bedingungen eines Waffenstillstands mit den Mittelmächten. Seine verlustreichen militärischen Erfolge bringen ihm allerdings nach dem Krieg die Kritik der Politiker ein, wie z.B. von David Lloyd George, britischer Premierminister, wie auch von der britischen Presse, die den 1. Juli 1916 als "den blutigsten Tag für die britische Armee" bezeichnet. Nach der Rückkehr von der Front hat Douglas Haig bis zu seiner Pensionierung 1921 das Oberkommando der britischen Streitkräfte auf dem nationalen Territorium inne. Als er aus dem aktiven Dienst ausscheidet und den Grafentitel erhalten hat, widmet er einen großen Teil seiner Zeit den Veteranen auf dem Umweg über die Royal British Legion. Er stirbt 1928 in seiner Londoner Wohnung. Seine Bestattung wird Gegenstand einer nationalen Feier.

Louis Franchet d'Espèrey

1856-1942

Aktie :

Porträt von Louis Franchet d'Esperey.
Quelle: l'album de la guerre 1914-1919. © L'illustration

Louis Félix Marie François Franchet d'Esperey wird am 25. Mai 1856 in Mostaganem als Sohn eines Kavallerieoffiziers der afrikanischen Jäger geboren. Nach Beendigung seiner Ausbildung in Saint Cyr im Jahr 1876 dient er in Nordafrika im ersten algerischen Infanterieregiment. 1881 wird er in die Kriegsakademie aufgenommen, tritt aber erst mit dem folgenden Jahrgang ein, um an der Expedition gegen die Kroumirs in Tunesien teilnehmen zu können. Nach Beendigung der Studien geht er für zwei Jahre nach Tonkin und nimmt an den Kämpfen in Lang-Son und Lao-Qay teil. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich 1886 gehört er zum Offiziersstab und dann zum Kabinett des Kriegsministers Freycinet, bevor er zum Kommandeur eines Bataillons in Toul und später zum Kommandeur des 18. Jägerbataillons in Nancy ernannt wird. 1900 nimmt er als Kommandant der französischen Zone von Peking an dem Chinafeldzug gegen die Boxer teil. Wieder in Frankreich befehligt er zunächst das 69. Infanterieregiment in Nancy und dann die 77. Infanteriebrigade in Toul. 1903 wird er zum Oberst befördert und hat das 60. Regiment der Infanterie in Besançon unter seinem Befehl.

1912 dient der Brigadegeneral Franchet d'Esperey in der Nähe von Lyautey als Kommandant der Besatzungstruppen von Westmarokko und nimmt an verschiedenen Befriedungsoperationen in den Sektoren von Tadia, Chaouïa und im Großen Atlas teil. Zum Zeitpunkt der Kriegserklärung befehligt er das 1. Armeekorps in Lille. Während der Schlacht an den Grenzen ist er in Charleroi in Belgien und führt dann in Guise an der Oise einen siegreichen Gegenangriff gegen die deutschen Truppen durch. Am 3. September vertraut Joffre ihm die 5. Armee an, die eine entscheidende Rolle für den Sieg an der Marne spielt. Er kommandiert 1916 Heeresgruppen im Osten, dann 1917 im Norden. Im Juni 1918 löst er General Guillaumat an der Spitze der alliierten Streitkräfte im Osten ab und führt sie zum abschließenden Sieg. Seine siegreiche Offensive an der Moglena auf dem Balkan mit der bemerkenswerten Einnahme von Dobro Polje zwingt die Bulgaren, im September 1918 den Waffenstillstand zu unterzeichnen. Darauf folgt innerhalb weniger Wochen der Zusammenbruch der Türkei und Österreich - Ungarns und die Bitte Deutschlands um den Waffenstillstand.

Nach dem Ende des Konflikts leitet er als Kommandant der Besatzungstruppen in Konstantinopel bis 1920 die Operationen in der Ukraine und Bessarabien. 1921 wird General Franchet d'Esperey zum Marschall von Frankreich ernannt. Nach seiner Ernennung zum Generalinspekteur der Truppen in Nordafrika widmet er seine Zeit und sein Talent der Armee von Afrika. Unter seiner Führung werden auch die Straßen durch die Sahara gebaut, und am 19. März 1933 wird er in Gabès bei einem Autounfall schwer verletzt, als er die Möglichkeit einer südlichen Verbindung zwischen Tunesien und Marokko erkunden will. In dieser Zeit, als er als Vertreter Frankreichs an den offiziellen Feiern teilnimmt oder Missionen in Mitteleuropa oder Afrika zu erfüllen hat, beginnt er mit dem Verfassen seiner Memoiren und veröffentlich verschiedene Studien. 1934 wird er in die Académie Française aufgenommen und gründet die "Amitiés africaines" (afrikanische Freundschaften), ein soziales Hilfswerk, aus dem sich die "Dar el Askri" (Häuser der Frontsoldaten) entwickeln und das die moslemischen Kriegsteilnehmer vereinigt und ihnen hilft. 1940 zieht er sich in das Departement Tarn zurück, nach Saint-Amancet, wo er am 8. Juli 1942 stirbt. Er wird am 24. Oktober 1947 in der Krypta der Kirche Saint-Louis-des-Invalides in Paris beigesetzt. Er war Inhaber des Großkreuzes der Ehrenlegion und des Kriegsverdienstkreuzes 1914-1918.

John Pershing

1860-1948

Aktie :

Porträt von John Joseph Pershing.
Quelle : l'album de la guerre 1914-1919. © L'illustrationn

 

John Joseph Pershing wurde am 13. September 1860 in Linn Country, einem Dorf in Missouri geboren. Seine Familie kam aus dem Elsass - einer seiner Vorfahren war Mitte des 18. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert. Mit 22 Jahren tritt er in die Militärakademie von West Point ein, nachdem er als Grundschullehrer gearbeitet hatte. Er verlässt sie 1886 und macht eine klassische militärische Karriere: Leutnant in Arizona, Professor für Militärwissenschaften und Taktik an der Universität von Nebraska (1891), wo er auch Jura studiert, 10. Kavallerieregiment von Montana. Leutnant in Washington (1897), Teilnahme am Kubakrieg und an der Niederwerfung des Aufstandes der Moros auf den Philippinen. 1901 ist der Hauptmann Pershing Militärattaché in Tokio und verfolgt aus der Nähe den russisch - japanischen Krieg. 1906 wird er zum Brigadegeneral ernannt und erfüllt eine neue Mission auf den Philippinen, bevor er für eine Zeitlang nach Europa zurückkehrt, wo er Französisch lernt und 1914 das Kommando über die West - Division in San Francisco erhält. Er nimmt an der Niederschlagung des Aufstandes von Pancho Villa in Mexiko teil. Im August 1915 sterben seine Frau und drei seiner Kinder bei einem Feuer in San Francisco. Am 10. Mai 1917 überträgt ihm Präsident Wilson das Kommando des amerikanischen Expeditionskorps in Europa. Am 13. Juni 1917 kommt General Pershing in Paris an.

Dreizehn Tage später landen die ersten amerikanischen Truppen in Saint-Nazaire. Bis zum 11. November 1918 ist General Pershing damit beschäftigt, an der französischen Front eine unabhängige amerikanische Armee zu schaffen. General Pershing verlässt Frankreich am 1. September 1919; am 29. September erklärt der amerikanische Kongress, dass er sich um das Vaterland verdient gemacht hat. Nach dem Krieg wird Pershing zum Oberbefehlshaber des Generalstabs der amerikanischen Streitkräfte ernannt (1921). 1924 wird er in die Reservearmee versetzt. Von nun an zieht er sich aus dem öffentlichen Leben zurück und beschränkt seine öffentlichen Auftritte auf Gedenkfeiern, an denen er jedes Jahr in seiner Eigenschaft als Gründungspräsident der "American Battle Monuments Commission", teilnimmt, ein Organismus, der die amerikanischen Begräbnisstätten und Gedenkstätten in Europa verwaltet. So nimmt er 1937 an der Einweihung seines eigenen Denkmals in Versailles teil. Im Mai 1939 fährt er zum letzten Mal nach Frankreich. 1931 veröffentlicht er seine "Erinnerungen an den Krieg", ein Werk, das im folgenden Jahr mit dem Pulitzer - Preis ausgezeichnet wurde (in Frankreich bei der Librairie Pion publiziert). Am 4. August 1940 hält er zum letzten Mal eine Radioansprache an das amerikanische Volk, in der er gegen Hitler Stellung nimmt. 1944 zieht er sich in das Walter Reed - Krankenhaus in Washington zurück; dort empfängt er im selben Jahr General de Gaulle. John J. Pershing stirbt am 15. Juli 1948 und wird auf dem Nationalfriedhof Arlington in Gegenwart von Präsident Harry S. Truman beigesetzt.

Woodrow Wilson

1856-1924

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Portrait von Woodrow Wilson.

Woodrow Wilson ist der achtundzwanzigste Präsident der Vereinigten Staaten. Er führt sein Land im April 1917 in den Ersten Weltkrieg, nach drei Jahren Neutralität. Nach dem Krieg setzt er sich für die Versöhnung der europäischen Länder ein und erhält 1919 für dieses Engagement den Friedensnobelpreis. Woodrow Wilson ist der Sohn eines presbyterianischen Predigers, der ihn streng im Sinne seiner Werte erzieht. Nach dem Jurastudium an der Universität Princeton wird er Rechtsanwalt (Atlanta 1882-1883) und Professor für politische Wissenschaften an verschiedenen Einrichtungen (1890-1910). Nachdem er 1910 zum demokratischen Gouverneur des Staates New Jersey gewählt ist, wird er von der demokratischen Partei als Präsidentschaftskandidat für die Wahl am 5. November 1912 aufgestellt und gewinnt die Wahl dank der Meinungsverschiedenheiten zwischen seinen republikanischen Gegnern Theodore Roosevelt und William Taft. Wilson setzt sich für eine starke Exekutive ein und stellt ein ehrgeiziges Programm für Demokratie und Wirtschaft auf. Er setzt die Zölle herab, reformiert das System der Banken durch die Bildung einer Bundesreserve zur Erleichterung von Krediten und stärkt das Kartellgesetz durch die Genehmigung von Streiks und Boykott durch die Arbeiter. Im Bereich der Politik bringt er ein Gesetz gegen Kinderarbeit durch, führt das Wahlrecht für Frauen, die Einkommensteuer und ein Rentensystem für die Bediensteten des Bundes ein und begrenzt die tägliche Arbeitszeit auf 8 Stunden.

In der Außenpolitik ist Wilson zwar gegen den Interventionismus, entwickelt aber trotzdem eine aktive Diplomatie und stärkt die amerikanische Vorherrschaft auf dem Kontinent, indem er versucht, eine Demokratie nach amerikanischem Muster einzuführen. Auf Grund der Monroe - Doktrin, die den Vereinigten Staaten das Eingreifen in Europa und in die internationalen Probleme untersagt, ist er dagegen, dass sich die Vereinigten Staaten an den europäischen Konflikten beteiligen. Am 4. August 1914 erklärt er die amerikanische Neutralität in dem Krieg und versichert, dass "dieser Krieg nicht unser Krieg ist". Im Übrigen wird er im November 1916 vor allem deshalb wiedergewählt, weil "er uns vor dem Krieg bewahrt hat" (He kept us out of war). Allerdings deutet er bereits in seiner Antrittsrede an, dass diese Position sehr schwer zu halten sein werde. Auf Grund der Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Bootkrieges durch die Deutschen - er war unterbrochen worden, nachdem über hundert amerikanische Bürger bei der Torpedierung des Dampfers Lusitania am 7. Mai 1915 umgekommen waren - und erbost über die deutschen Versuche, Mexiko in einen Krieg gegen die Vereinigten Staaten hinein zu ziehen - Telegramm des deutschen Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Zimmermann - stellt Präsident Wilson vor dem Kongress den Antrag, in den Krieg gegen Deutschland eintreten zu dürfen, dem am 6. April 1917 stattgegeben wird. Einen Monat später, am 18. Mai, führt er die Wehrpflicht wieder ein, die seit dem Ende des Sezessionskrieges (1885) abgeschafft worden war.
Wilson organisiert den Kriegseinsatz und stellt den Alliierten materielle, moralische und militärische Hilfe zur Verfügung (Bis Oktober 1918 gehen fast zwei Millionen amerikanische Soldaten unter dem Kommando von General Pershing an Land, um in Frankreich zu kämpfen). Er bemüht sich auch um die politische Führung der Koalition und setzt die Kriegsziele der Alliierten fest. Am 8. Januar 1918 formuliert er in einer Rede vor dem Kongress ein Programm in vierzehn Punkten, in dem die Friedensbedingungen festgelegt sind. In diesen Vierzehn Punkten wird das Ende des Kolonialismus, die Abschaffung der wirtschaftlichen Hindernisse zwischen den Nationen, die Garantie der Freiheit der Meere, die Selbstbestimmung der Völker und die Schaffung eines Völkerbundes mit dem Ziel "gegenseitiger Garantien für politische Unabhängigkeit und territoriale Integrität der großen und kleinen Nationen" gefordert. Einige Punkte seines Programms dienen als Grundlage für den Versailler Vertrag von 1919.
Nach seiner Rückkehr in die USA legt Wilson selbst dem Kongress den Vertrag von Versailles zur Ratifizierung vor, trifft aber auf eine starke isolationistische Strömung, die sich weigert, einen Vertrag zu unterzeichnen, der zu einer Intervention in einem neuen Konflikt zwingen würde. Zweimal, im November 1919 und im März 1920, weist der Kongress den Versailler Vertrag zurück und spricht sich gegen den Beitritt zum Völkerbund aus. Auf Grund der Ablehnung durch den Kongress und der Mehrheit des amerikanischen Volkes erlebt Wilson die Ironie des Schicksals, dass sein eigenes Land sich weigert, dem Völkerbund beizutreten, aber seine Bemühungen um die Versöhnung der europäischen Länder verhelfen ihm trotz allem 1919 zum Friedensnobelpreis (den er 1920 erhält). Erschöpft von den Anstrengungen, den Frieden herzustellen, erleidet er einen Schlaganfall, durch den er praktisch gelähmt ist. Er lebt bis 1921 zurückgezogen im Weißen Haus, als der republikanische Kandidat Warren Harding einen überwältigenden Sieg davonträgt. Daraufhin zieht er sich in sein Haus in Washington zurück, wo er am 3. Februar 1924 stirbt. Er wird in der Kathedrale von Washington beigesetzt.

Philippe Pétain

1856- 1951

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Le maréchal Pétain en 1928, commandant en chef des armées. Source : SHD

 

Militaire et homme d'État français, Philippe Pétain est né le 24 avril 1856 à Cauchy-à-la-Tour (Pas-de-Calais), d'une famille de cultivateurs. Pensionnaire dans un collège de jésuites à Saint-Omer, il intègre ensuite l'école des Dominicains d'Arcueil. Très impressionné par les récits de son oncle qui avait servi dans la Grande Armée de Napoléon, et très marqué par la guerre de 1870, alors qu'il n'avait que 14 ans, il décide d'être soldat et entre à Saint-Cyr, en 1876. Il y est admis parmi les derniers (403e sur 412) et en sort en 1878 (Promotion De Plewna), dans un rang toujours très modeste, 229e sur 336, prélude à une carrière militaire qui s'annonce peu brillante. Il est affecté comme sous-lieutenant au 24e bataillon de chasseurs à pied (BCP) de Villefranche (Alpes-Maritimes). Lieutenant à l'ancienneté, il rejoint le 3e bataillon de chasseurs à Besançon en 1883 où il reste cinq ans, ne participant donc à aucune campagne coloniale.

Il est admis en 1888 à l'École Supérieure de Guerre dont il sort breveté d'état-major en 1890. Promu capitaine la même année, il est affecté à l'état-major du 15e corps d'armée, à Marseille avant de revenir au 29e BPC puis à l'état-major du gouverneur de Paris, aux Invalides.

En 1900, il est promu chef de bataillon et est nommé instructeur à l'École normale de tir du camp de Châlons-sur-Marne. Son enseignement et ses idées personnelles de commandement diffèrent alors de ceux de l'École, notamment sur l'intensité du tir qui doit primer, selon lui, sur la précision.

Il est muté en 1901 au 5e régiment d'infanterie (RI) à Paris où, en qualité de professeur-adjoint à l'École supérieure de guerre, il est chargé des cours de tactique appliquée à l'infanterie. Il s'y distingue par ses idées tactiques originales, rappelant l'effet meurtrier du feu et préconisant la défensive et la guerre de positions quand les théoriciens officiels prônent la guerre à outrance.

Nommé lieutenant-colonel en 1907, il est affecté à Quimper au 118e RI.

Promu colonel le 31 décembre 1910, il quitte alors l'École de guerre et prend le commandement du 33e régiment d'infanterie à Arras, où le sous-lieutenant Charles de Gaulle est affecté à sa sortie de Saint-Cyr et où se produira leur première rencontre, le 8 octobre 1912.

En juillet 1914, le colonel Philippe Pétain a 58 ans et s'apprête à prendre sa retraite. Lorsque éclate la Première Guerre mondiale, le 3 août 1914, il est à la tête de la 4e brigade d'infanterie et se distingue en Belgique, dans la province de Namur. Promu général de brigade le 27 août 1914, il reçoit le commandement de la 6e division qui atteint le canal de l'Aisne, après la victoire de la Marne. Le 14 septembre, il est général de division et le 22 octobre, il prend officiellement le commandement du 33e corps d'armée avec lequel il réalise des actions d'éclat, notamment dans les batailles de l'Artois en 1915, tout en se montrant soucieux d'épargner la vie de ses hommes.

Le 21 juin 1915, il reçoit le commandement de la IIe armée.

En février 1916, lorsque les Allemands déclenchent leur offensive sur Verdun, Pétain est désigné par Joffre pour prendre le commandement de ce front et organiser la défense aérienne et terrestre. Il parvient, en quelques jours, à stabiliser la situation et met en place une noria continue de troupes, de camions de munitions et de ravitaillement sur la petite route de Bar-le-Duc à Verdun qui va devenir la "Voie sacrée".

Unanimement reconnu comme "le vainqueur de Verdun", il ne reste pourtant qu'à peine plus de deux mois sur ce front avant de remplacer le général de Langle de Cary à la tête du Groupe d'Armées du Centre et d'être lui-même remplacé par le général Nivelle dont l'étoile de cesse de monter depuis le début de cette bataille pour aboutir à sa nomination, le 25 décembre 1916, de commandant en chef des armées à la place de Joffre. Le général Pétain est quant à lui nommé chef d'état-major général, poste spécialement crée pour lui.

Opposé aux méthodes brutales du nouveau généralissime qui envisage, dans l'Aisne, un assaut mené "jusqu'au bout de la capacité offensive" des unités, c'est-à-dire sans égard aux pertes, il ne peut s'opposer aux menaces de démission qui assurent en dernier lieu à Nivelle la confiance du gouvernement. La bataille du Chemin des Dames, déclenchée le 16 avril 1917, se solde rapidement par un échec très coûteux en vies humaines. Le mécontentement des soldats gronde et des refus collectifs d'obéissance se manifestent dans de nombreuses unités.

Nivelle est remplacé par Pétain qui est nommé, le 15 mai 1917, commandant en chef des armées françaises. Chargé de réprimer les mutineries et de ramener la confiance des troupes, il impose de dures mesures disciplinaires mais réduit au minimum les exécutions prononcées par le Conseil de guerre (49 exécutions pour 554 condamnations à mort), met fin aux offensives mal préparées et améliore les conditions de vie matérielles et morales des soldats, en attendant "les Américains et les chars".

En octobre 1917, il reprend aux Allemands, grâce à des offensives à objectifs limités et ne gaspillant pas la vie des soldats, une partie du terrain perdu du Chemin des Dames (le fort de la Malmaison).

Il développe parallèlement ses idées sur la nouvelle importance de l'aviation dans les batailles et sur son utilisation combinée avec les chars. Sa directive n° 5 du 12 juillet 1918 s'oriente ainsi nettement vers la guerre de mouvement : "la surprise tactique sera obtenue par la soudaineté de l'attaque à la faveur d'une préparation par l'artillerie et l'aviation de bombardement aussi brève et aussi violente que possible, soit sans préparation à la faveur de l'action de rupture des chars d'assaut ouvrant la voie à l'infanterie et à l'artillerie. Le rôle de l'aviation est de la plus haute importance".

Il prépare également une grande offensive en Lorraine, prévue pour le 14 novembre 1918, qui doit mener les troupes franco-américaines jusqu'en Allemagne. Mais elle est abandonnée car, contre son avis et celui du général Pershing qui souhaitaient que la signature de l'armistice n'intervienne pas avant que l'ennemi ne soit rejeté au-delà du Rhin, Foch, nouveau général en chef, et Clemenceau, président du Conseil, acceptent l'armistice demandé par les Allemands à la date du 11 novembre alors que les territoires français et belges ne sont pas encore tous libérés et que les alliés sont encore loin de la frontière allemande.

Bénéficiant d'une popularité considérable à la fin du conflit, véritable légende vivante, Pétain est élevé à la dignité de maréchal de France le 19 novembre 1918 et reçoit le 8 décembre suivant, à Metz, son bâton étoilé des mains du président Poincaré.

Reconduit dans ses fonctions de commandant des troupes françaises en juillet 1919, il est également nommé, par décret du 23 janvier 1920, vice-président du Conseil supérieur de la guerre et par décret du 18 février 1922, Inspecteur général de l'armée. Il se consacre durant toute cette période à la réorganisation de l'armée française.

En 1925, il est envoyé au Maroc pour combattre la rébellion de tribus aux ordres d'Abd-el-Krim, chef de l'éphémère République du Rif. Cette campagne s'achève en mai 1926 par la soumission d'Abd-el-Krim.

C'est la dernière campagne du maréchal Pétain et son ultime victoire.

Entré à l'Académie Française le 22 janvier 1931, il est nommé, le 9 février suivant, Inspecteur général de la défense aérienne du territoire. Son immense popularité, en particulier dans les milieux de gauche qui voient en lui le modèle du militaire républicain, lui permet d'accéder, en 1934, au poste de ministre de la guerre dans le gouvernement Doumergue, poste qu'il occupe jusqu'au renversement du cabinet, le 8 décembre 1934. Au cours de ce bref ministère, il travaille essentiellement à doter les forces françaises des moyens indispensables à la conduite d'une guerre moderne, offensive et audacieuse, grâce à l'emploi combiné de l'aviation et des chars. Mais il est confronté à des contingences politiques et financières qui ne lui laissent guère de moyens d'actions. Il préside par la suite le Conseil supérieur de la guerre où sa politique de guerre défensive s'oppose aux idées du colonel de Gaulle, partisan de la concentration de chars dans des divisions blindées.

Le 2 mars 1939, il est envoyé par Daladier comme ambassadeur de France en Espagne pour négocier la neutralité du régime de Franco en cas de guerre européenne et superviser le rapatriement à Madrid des réserves d'or de la Banque d'Espagne et des toiles du musée du Prado, mises à l'abri en France durant la guerre civile espagnole.

Le 17 mai 1940, Pétain, qui a alors 84 ans, est rappelé d'urgence en France par Paul Reynaud pour occuper le poste de vice-président du Conseil dans son gouvernement. Le général Weygand est nommé à la tête des armées en remplacement du général Gamelin mais il est déjà trop tard. Le gouvernement s'installe à Bordeaux et des centaines de milliers de Français et de Belges prennent les routes de l'exode pour fuir les troupes allemandes. Le 16 juin, Reynaud présente la démission de son gouvernement et propose de confier la Présidence du Conseil au maréchal Pétain, considéré par beaucoup comme l'homme providentiel.

Jusqu'en 1940, Pétain était avant tout et essentiellement un soldat. Après 1940, il doit gouverner au lieu de commander.

Le 17 juin, il prononce son premier message radio-diffusé et annonce aux Français son intention de demander l'armistice qui sera signé à Rethondes, le 22 juin après avoir été approuvé par le Conseil des ministres et le président de la République, Albert Lebrun. Le 29 juin, le gouvernement quitte Bordeaux et s'installe à Vichy où, le 10 juillet, une loi votée par les deux assemblées (569 voix pour, 80 voix contre et 17 abstentions) confie au Maréchal les pleins pouvoirs avec pour mission la promulgation d'une nouvelle constitution.

Mais Pétain décide de ne rien promulguer tant que la France ne sera pas libérée. Il institue donc un État provisoire, l'État français, pour le temps de l'occupation.

Dès lors commence la période la plus controversée de sa vie. Devenu chef de ce nouvel État, Pétain suspend les libertés publiques comme les partis politiques et unifie les syndicats dans une organisation corporatiste du travail. Il instaure un régime autoritaire, antiparlementaire, anticommuniste et anticapitaliste qui veut réaliser la "Révolution Nationale" avec pour devise "Travail, Famille, Patrie" et pour ambition le "relèvement de la France" qui passe d'abord par le rapatriement des réfugiés, le ravitaillement mais aussi le maintien de l'ordre et de l'unité nationale.

Il fait promulguer, anticipant les exigences allemandes, des lois d'exclusion contre les francs-maçons et les juifs qui les excluent de la plupart des activités et fonctions publiques.

Alors que le général de Gaulle, parti à Londres, appelle tous les Français à résister à l'ennemi, le maréchal Pétain s'engage officiellement dans la voie de la collaboration après son entrevue avec le chancelier Hitler dans la ville de Montoire (Loir-et-Cher), le 30 octobre 1940. Il poursuivra cette politique tout au long de la guerre dans l'espoir de faire de la France le partenaire privilégié du Reich dans une Europe durablement sous hégémonie allemande. Son choix collaborationniste exclut toute rébellion ou simple protestation contre les exactions de l'occupant et implique au contraire de dénoncer tous les actes de résistance intérieure ou extérieure et les opérations alliées contre des civils comme des "crimes terroristes". Il encourage les formations para-militaires, fer de lance de la Révolution Nationale et du régime et soutien des troupes allemandes sur le front russe.

Après le débarquement allié en Afrique du Nord le 8 novembre 1942 et les ordres que donne le Maréchal à ses généraux sur place de combattre les alliés, après la dissolution de l'armée d'armistice et le sabordage de la flotte française dans la rade de Toulon le 27 novembre 1942, après la dissidence de la plus grande partie de l'Empire et la fin de la "zone libre", le régime de Vichy ne dispose plus que d'un pouvoir illusoire face aux Allemands et le Maréchal perd, en France, une grande partie de la popularité dont il bénéficiait depuis 1940. De plus en plus affecté par son grand âge qui ne lui laisse plus, selon ses proches collaborateurs, que quelques heures de lucidité quotidiennes, il maintient néanmoins sa politique de collaboration et accepte le durcissement de la répression jusqu'en août 1944 où il est emmené contre son gré à Sigmaringen, en Allemagne, avec de nombreux dignitaires de son régime. Refusant d'y constituer un gouvernement fantoche, il traverse la Suisse et se rend aux autorités françaises le 26 avril 1945.

Traduit devant la Haute Cour de justice, son procès débute le 23 juillet 1945 et s'achève le 15 août suivant en le déclarant coupable d'intelligence avec l'ennemi et de haute trahison. Il est alors condamné à mort, à la dégradation nationale et la confiscation de tous ses biens mais la Haute Cour demande la non-exécution de la sentence, eu égard à son grand âge. Le général de Gaulle accède à cette demande, en raison peut-être également des mérites passés du Maréchal mais aussi de leurs anciens liens, et commue la sentence de mort en peine de réclusion à perpétuité.

Interné quelques mois au fort de Pourtalet, dans les Pyrénées, il est transféré au fort de la Citadelle, sur l'île d'Yeu, en novembre 1945. Il y décède le 23 juillet 1951, à l'âge de 95 ans, et est enterré au cimetière de Port-Joinville.

Joseph Doumenc

1880-1948

Aktie :

Portraitfoto von Joseph Doumenc

Joseph Doumenc (Grenoble 16. November 1880 – Massif du Pelvoux 21. Juli 1948):

 

Der ehemalige und sehr begabte Schüler der École d'application de l'artillerie et du génie de Fontainebleau, Joseph Édouard Aimé Doumenc wird 1907 in die Höhere Schule für Kriegsführung aufgenommen. Als Hauptmann des Generalstabs des 19. Armeekorpses unterstützt er die algerisch-marokkanischen Truppen, bevor er dann dem 60. Artillerieregiment Troyes zugeteilt wird. Während dem Ersten Weltkrieg ist er stellvertretender Direktor des Fahrzeugdienstes, um dann im Jahr 1917 die Direktion zu übernehmen. In dieser Funktion ist er verantwortlich für die Organisation von Straßentransporten, die den Nachschub für die Schlacht um Verdun im Jahr 1916 sichern sollten. Zwischen November 1916 und März 1917 ist er an der Seite von General Estienne außerdem beteilt am Bau der ersten Panzer. 1918 wird er zum Kommandant ernannt. Nach seinem Feldzug in Marokko im Jahr 1925 übernimmt er das Kommando über die 1. Infanteriedivision und dann über die 1. Militärregion. Im Jahr 1938 wird er in den Obersten Kriegsrat berufen. Inzwischen zum Armeegeneral befördert, wird er 1939 als Leiter der französischen Delegation nach Moskau geschickt, um eine militärische Übereinkunft mit der Sowjetunion zu verhandeln. Durch die Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Pakts wird seine Mission jedoch zwangsläufig beendet. Bei Kriegsausbruch übernimmt er die Leitung über das Luftverteidigungssystem, bevor er dann im Januar 1940 Major des Generalstabs wird. Seine Dienstzeit endet im Jahr 1942. 1948 stirbt er bei einem Unfall in den Alpen.

 

General Doumenc war Großoffizier der Ehrenlegion. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, insbesondere mit dem Kriegskreuz 1914 – 1818 mit neun Sternen in Bronze, dem Kriegskreuz für Auslandseinsätze und vielen weiteren ausländischen Auszeichnungen.

 

Werk: Commandant Doumenc Les transports automobiles sur le front français 1914-1918, 1920.

 

 

Sylvain Raynal

1867-1939

Aktie :

Major Sylvain Eugène Raynal. Quelle: D.R.

Sylvain Eugène Raynal wird am 3. März 1867 in einer protestantischen Handwerkerfamilie in Bordeaux geboren, von der er den Sinn für Arbeit und einen tiefen Patriotismus erbt. Nach dem Lyzeum von Angoulême besucht er die Schule von Saint-Maixent, die er mit derselben Note, dreizehn, verlässt, mit der er eingetreten war. Danach führt er ein Leben in der Garnison. Nach seiner Versetzung zum Führungsstab in Paris dient er unter dem Kommando von Guillaumat; dann lernt er im 7. Infanterieregiment von Constantine Algerien kennen, wo er im Sommer 1914 vom Kriegseintritt Frankreichs erfährt. Nachdem er im September 1914 durch eine Maschinengewehrkugel an der Schulter und im Dezember erneut durch einen Luftangriff auf seinen Gefechtsstand verletzt wurde, verbringt er zehn Monate im Lazarett, bevor er am 1. Oktober 1915 wieder an den Kämpfen teilnimmt. Ende 1915 konzentriert sich die deutsche Offensive unter Führung des Kronprinzen, des ältesten Sohns des Kaisers, auf den Abschnitt von Verdun. 300 Tage Auge in Auge, ein modernes militärisches Heldenlied: Bois des Caures, Froideterre, Mort-Homme, Douaumont, Fleury, usw., Vaux. Am 4. März 1916 befiehlt der deutsche Führungsstab, den Riegel von Verdun zu brechen und nach Paris vorzudringen.

Das vorgeschobene Fort de Vaux wird von 300 noch kampffähigen Männern des 142. Regiments der Infanterie unter dem Kommando von Raynal vom 96. R.I. verteidigt, der als Freiwilliger in Verdun kämpft, während er sich noch von einer Verwundung durch ein Schrapnell erholt, für die er zum Offizier der Ehrenlegion ernannt wurde. Vom 2. bis zum 7. Juni 1916 hält Major Sylvain Eugène Raynal mit seinen Leuten den deutschen Angriffen des 39. Infanterieregiments stand. "Das Heldentum entsteht manchmal in der einfachsten Umgebung" (Fleuriot de Langle, in Le Ruban Rouge)... Aus seiner isolierten Stellung schickt er am 4. Juni seine letzte Brieftaube "Vaillant" (Tapfer) ab (Wehrstammnummer 787-15), mit folgender Botschaft: "Wir halten uns noch, aber wir haben einen Gasangriff mit sehr gefährlichen Dämpfen; wir müssen dringend hier heraus geholt werden. Geben Sie uns sofort optische Nachricht durch Souville, der unsere Anrufe nicht beantwortet. Dies ist meine letzte Taube. Raynal." Da keine Antwort kommt, kein Trinkwasser mehr vorhanden ist und die Stellung offensichtlich keine Verstärkung erhalten kann, ergibt sich der Major schließlich mit seinen Leuten. Als er vor den Kronprinz geführt wird, überreicht er ihm ein Bajonett eines einfachen Soldaten, da sein Säbel in den Trümmern des Forts nicht gefunden werden konnte: "Prinz, diese Waffe steht für den Säbel eines Offiziers". Dieser teilt ihm mit, nachdem eine Botschaft des französischen Stabes abgefangen wurde, dass man ihn mit der roten Krawatte der Ehrenlegion ausgezeichnet hat. Sein Botschafter, der seine Mission erfüllt hatte, erhält den Orden des Ehrenringes - im Postmuseum in Paris ist die Taube bis heute zu sehen. Raynal ist als Gefangener vom 11. Juni 1916 bis November 1917 in Mainz, dann 3 Monate in Stressburg an der polnischen Grenze in Ostpreußen und schließlich in Interlaken in der Schweiz, vom 30. März 1918 bis zu seiner Freilassung am 4. November. Sylvain Eugène Raynal zieht sich nach dem Krieg in das Haus in der Rue Denfert-Rochereau Nr. 36 in Boulogne-Billancourt (Hauts-de-Seine) zurück, wo er bis zu seinem Tod am 13. Januar 1939 lebt. 1966 wurde dort am fünfzigsten Jahrestag der Schlacht von Verdun eine Tafel angebracht.

Edouard de Castelnau

1851-1944

Aktie :

Porträt von Castelnau. Quelle : SHD

 

Castelnau, Noël Marie Joseph Edouard de Curières, de (24. Dezember 1851 : Saint-Affrique, Aveyron - 19. März 1944 : Montastruc-la-Conseillère, Haute-Garonne)

 

Edouard de Castelnau stammt aus einer alten katholischen, monarchistischen Familie des Rouergue. Er besucht das Jesuitenkolleg Saint-Gabriel (Saint-Affrique), das er nach dem naturwissenschaftlichen Abitur verlässt, bevor er sich auf Saint-Cyr vorbereitet. Als Schüler der Militärschule von Saint-Cyr nimmt er zum ersten Mal im Krieg von 1870 an Kämpfen teil. Er gehört zu dem Jahrgang 1869 der Militärakademie, die er am 14. August 1870 als Leutnant verlässt , um in das 31. Infanterieregiment einzutreten. Da er sein Korps wegen des Durcheinanders hinter der Front nicht zur Zeit erreichen kann, wird er am 2. Oktober der Loire - Armee von General d'Aurelles de Paladine als Leutnant im 36. Infanterieregiment zugeteilt; vierzehn Tage später wird er zum Hauptmann befördert. Edouard de Castelnau kämpft in Tusey, Sainte-Maxime, Chambord, Gué-du-Loir, le Mans. 1871 nimmt er als Einwohner von Versailles an der Zerschlagung der Kommune unter Führung von Oberst Davout d'Auerstaedt teil. Nach der Rückstufung zum Leutnant durch den Ausschuss zur Neufestsetzung der Dienstgrade wird er erst 1876 erneut zum Hauptmann befördert.

Seine lange militärische Karriere ist dann höchst traditionell: Garnisonen von Bourg, Givet, Ham, Laon. 1878 tritt er in die Kriegsschule ein, die er 1880 mit dem Offizierspatent verlässt, bevor er zu dem 59. Infanterieregiment von Toulouse versetzt wird. Er verbringt eine Station seiner Ausbildung bei Stab des 17. Korps und danach beim Stab der 34. Division und kehrt 1888 zum 126. Infanterieregiment und zum 17. Korps zurück. Am 6. Mai 1889 wird er Bataillonschef und erhält 1891 das Kreuz der Ehrenlegion, wird 1893 in das erste Büro des Generalstabs in Paris zu General de Miribel versetzt. Als Oberstleutnant wird der am 10. September 1896 zum stellvertretenden Chef und dann zum Chef des ersten Büros ernannt. 1899 wird er Offizier der Ehrenlegion. Nach dem Eintritt von General André ins Kriegsministerium wird er aus der Leitung des ersten Büros entfernt. Als Oberst erhält er die Führung des 37. Regiments von Nancy von 1900 bis 1905. Als "jesuitenfreundlich" bezeichnet, dient das Armeekorps dem General dazu, seine Meinungen bekannt zu machen: während einer der Geschichte der französischen Armee gewidmeten Parade lässt er seine Leute ohne Unterschied vom Ancien Régime bis zur Republik in Szene setzen. Er wird Stabschef von General Michal, Oberkommandierender für die Verteidigung von Belfort. Am 25. März 1906 wird er Brigadegeneral und führt die 24. Brigade in Sedan, die 7. in Soissons, und wird am 21. Dezember 1909 Divisionsgeneral. Er war zum ersten Mal von General Sarrail von der Beförderungsliste gestrichen worden, als dieser Leiter der Infanterie war -, zu dem Zeitpunkt kommandiert er die 13. Division in Chaumont. Auf besonderen Wunsch von Joffre wird er zum Stab zurück gerufen und am 2. August 1911 zum ersten stellvertretenden Chef des Generalstabs unter seinem Befehl ernannt. In demselben Jahr wird er zum Kommandeur der Ehrenlegion befördert. Ende 1913 wird er Mitglied des Obersten Kriegsrats. 1914 kommandiert er die 2. Armee von Lothringen in der Schlacht von Morhange. Indem er zusammen mit der 1. Armee von Dubail methodisch vorrückt, erreicht er das Signal von Barouville jenseits von Dieuze und das Seengebiet. Er rettet die Stadt Nancy, indem er den Vormarsch des Prinzen Ruprecht von Bayern durch einen Angriff an der Flanke am 25. August aufhält. Bei dieser Gelegenheit widmet er der Jungfrau Maria ein Exvoto: "Unserer hilfreichen Lieben Frau in ewiger Dankbarkeit. Nisi Dominus custoderit civitatem frustra vigilat qui custodit eam [wenn Gott die Stadt nicht beschützte, würde der Wächter umsonst über sie wachen. (Psalm 118)]", am 12. September 1914. Es folgt eine heftige Schlacht, die bis zum 10. September dauert : Castelnau verlängert den Sieg an der Marne nach Osten durch den Sieg an der Schneise von Charmes, der verhindert, dass die französischen Truppen von rechts umgangen werden können, so dass sie sich neu aufstellen können. Er wird zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt (am 18. September). Nun beginnt der "Wettlauf zum Meer": Castelnau bringt die 2. Armee an den linken Flügel, um den Feind einzuschließen, der sich in die Dünen von Nieuport zurückzieht. In Roye und vor Arras kämpft er erbittert weiter.

 

Im Juni 1915 wird Castelnau zum Kommandeur des zentralen Truppenteils ernannt, leitet die Offensive vom 25. September 1915 in der Champagne: in wenigen Tagen macht er 25000 Gefangene, erobert 125 Kanonen und kontrolliert ein Gebiet von mehreren Kilometern Tiefe in Deutschland. Nach diesem Sieg erhält er das Großkreuz der Ehrenlegion (am 8. Oktober 1915) und wird Adjutant des Oberbefehlshabers Joffre. In der Öffentlichkeit ist Castelnau so populär, dass der Express de Lyon - ähnliches liest man auch in der ausländischen Presse, z.B. im Manchester Guardian - seine Ernennung folgendermaßen kommentiert : "Diese Beförderung verdankt er allein seinen unbestreitbaren Verdiensten, denn seine Treue zum katholischen Glauben hat ihn lange abseits stehen lassen. Es ist bekannt, dass General Castelnau unter dem freimaurerischen Denunziantentum eines Combes und eines Generals André ein General war, dem jedes Weiterkommen versagt blieb" (23. Dezember 1915). Sein Gegner, General von Kluck, sagt über ihn: "Der französische Gegner, dem instinktiv unsere Sympathie galt, wegen seines großen militärischen Talents und seiner Ritterlichkeit, das ist General Castelnau. Und ich würde mich freuen, wenn er das erführe". Im Februar 1916, nach einer Reise nach Saloniki, um die eventuelle Organisation des dortigen Stützpunkts zu untersuchen, haben seine Empfehlungen zur Verteidigung der Maas Einfluss auf die Schlacht von Verdun und ermöglichen es, dass das rechte Ufer nicht dem Feind überlassen wird. - General de Castelnau wird am 18. Januar 1917 mit einem Verbindungsauftrag nach Russland geschickt. Nach seiner Rückkehr im März wird der Kommandeur der Ostarmeen und nimmt, nachdem er im September mit der Militärmedaille ausgezeichnet wurde, an der Großoffensive von 1918 teil, die zum Sieg führte und nach der er im Triumph in Colmar und dann in Straßburg einzog. Trotz der Dienste, die er dem Vaterland erwiesen hat, wird er nicht zum Marschall befördert. Die Republik bleibt nach der Dreyfus - Affäre misstrauisch gegenüber den Militärs, und seine Beziehungen zu den traditionalistischen Milieus der Rechten und sein militanter Katholizismus - Clémenceau gibt ihm den Beinamen "gestiefelter Kapuziner" - rufen das Gespenst des Gesetzes von 1905 wieder wach. - Der Erste Weltkrieg nimmt ihm seine drei Söhne! Er bleibt im aktiven Dienst ohne Altersbegrenzung, ausgegliedert, bekommt aber kein Kommando und leitet den nationalen Ausschuss für Kriegsgräber, dem die großen nationalen Friedhöfe unterstehen.

Mit achtundsechzig Jahren wird er auf einer Liste des nationalen Blocks im Jahr 1919 zum Abgeordneten des Aveyron gewählt und arbeitet sehr aktiv im Ausschuss der Armee der Kammer. Wegen seiner ausgesprochen militanten rechten Einstellung und seines eindeutigen Militarismus wird er ins Abseits gedrängt. 1923 löst er Barrès an der Spitze der Liga der Patrioten ab. 1924 wird er nicht wieder gewählt und gründet im folgenden Jahr die nationale katholische Föderation (FNC), eine durch Pius XI. geförderte Bewegung, die den antiklerikalen Plan des Linkskartells zu Fall bringen soll. Die Föderation, die sich fest in den Gemeinden etabliert (er stellt in weniger als einem Jahr eine riesige pyramidenförmige Organisation aus 1,5 bis 2 Millionen Mitgliedern auf), die Massendemonstrationen organisiert, vor allem in Elsass-Lothringen, im Westen und im Zentralmassiv, zwingt die Regierung Herriot zum Rückzug. Die FNC, ein Betätigungsfeld für pensionierte Offiziere wie z.B. Tournès, Margot, Navel, de Reynies, de la Bussières, Picard, de Maitre d'Allerey, Etienne, Amiot, Mazurier und Keller, ist auch ein bedeutendes Druckmittel, indem sie, abgesehen von ihrer Schiedsrichterrolle bei den Wahlen, das parlamentarische Leben überwacht und nicht zögert, in der Presse die Liste der Parlamentarier zu veröffentlichen, die für oder gegen bestimmte Projekte gestimmt haben, vor allem in Bereichen wie Erziehung, Familie, Religionsfreiheit, und andere durch Vermittlung ihrer Vertreter in der Kammer vorzuschlagen. Im Übrigen verfügt General Castelnau außerdem über eine Tribüne, das Echo de Paris, eine einflussreiche rechte Tageszeitung, in der er den Antiklerikalismus und die französisch-deutsche Politik der Versöhnung unter Führung von Briand bekämpft. Der politische Einfluss von Castelnau nimmt in den 30er Jahren ab. Der Antiklerikalismus bewegt die Gemüter nicht mehr, der Katholizismus hat andere Tätigkeitsfelder gefunden, die nationalistischen Werte der Föderation werden von den reaktionären Ligen und faschistisch eingestellten Bewegungen abgelöst. 1940, als er zurückgezogen auf seiner Besitzung im Hérault lebt, zeigt er sich, obwohl ihm die nationalen Werte der Revolution am Herzen liegen, sehr misstrauisch gegenüber Pétain und verurteilt den Waffenstillstand. - Er stirbt 1944 im Schloss Lasserre in Montastruc-la-Conseillère und wird in dem neuen Familiengrab in Montastruc beigesetzt. Wenn ihn die Geschichte auch vergessen hat, so gehört Edouard de Castelnau doch zu den wichtigen Persönlichkeiten seiner Epoche. Als gebildeter Mann von Welt hatte er die Blumenspiele von Toulouse unter sich, war Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Gründungsmitglied des Hilfsvereins für den französischen Adel, Mitglied der Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Literatur des Aveyron. Sein Mut und seine Kenntnis der Kriegskunst haben ihm die internationale Ehre des Kriegskreuzes, des Großkreuzes des Ordre du Bain, des Heiligen Gregorius des Großen, des Weißen Adlers, Sankt Stanislaus und der Heiligen Anna von Russland, des Alexander - Newski - Ordens, des Viktoria - Ordens von England, des Ritters der Virtuti militari von Polen, und des Großkreuzes des Lazarusordens von Jerusalem eingebracht.