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Warum ein Denkmal zu Ehren der für Frankreich in den Auslandsoperationen gefallenen Soldaten?

Seit Ende des Algerienkriegs haben Tausende Soldaten zum Schutz ihrer Mitbürger und zur Verteidigung der Interessen Frankreichs außerhalb unserer Grenzen gedient. Hunderte haben dafür den höchsten Preis bezahlt. Den ihres Lebens. So erscheint eine neue Generation von Kämpfern,und mit ihr entsteht eine lebhafte Erinnerung an die jüngsten Konflikte.

Daher wurde die Idee geboren, all jenen ehrenvoll zu gedenken, die für Frankreich in Auslandsoperationen gefallen sind, an denen sich unser Land seit 1963 beteiligt hat. Seit dem Ersten Weltkrieg sind die Denkmäler für die Gefallenen, die man auf den Plätzen in jeder Stadt oder jedem Dorf Frankreichs findet, zum Anziehungspunkt für das gesamte kollektive Gedächtnis geworden und verkörpern heute noch die Anerkennung der Nation für das Opfer ihrer Töchter und Söhne.

Das Bestreben, der neuen Generation von Kämpfern ehrenvoll zu gedenken, hat sich begreiflicherweise einem geplanten Denkmal zugewandt, das die Inschrift der Namen aller für Frankreich bei Auslandsoperationen Gefallenen tragen soll. Diese Absicht kommt den Erwartungen der Familien der Vermissten, ihrer Kameraden sowie der Kriegsveteranenvereine nach, die die Erinnerung an sie weitergeben wollen.

Dieses Denkmal ehrt das Gedenken an jene, die ihr Leben opferten. Es drückt die ewige Anerkennung der Nation aus und sagt ihren Kameraden und Familien, dass Frankreich sie nicht vergessen wird. Dieses Denkmal soll auch die breite Öffentlichkeit für die Bedeutung der Beteiligung Frankreichs an den Operationen und friedenserhaltenden Missionen sensibilisieren, die es durchführt.

Das geplante Denkmal war Gegenstand eines 2011 veröffentlichten Berichts, der dem Armeegeneral Bernard Thorette, dem früheren Generalstabschef der Landstreitkräfte und Präsidenten des Vereins Terre Fraternité anvertraut war. Dieser Bericht wurde gemeinsam mit hochrangigen Vertretern der Streitkräfte und des Verbandswesens verfasst.

Im Vorfeld des Umzugs der Generalstäbe, Direktionen und Abteilungen des Verteidigungsministeriums auf das Balard-Gelände (15. Arrondissement von Paris) haben sich die politischen Stellen im Oktober 2014 für die Errichtung dieses Denkmals im Park André-Citroën innerhalb des Eugénie-Djendi-Gartens ausgesprochen, der gleichzeitig völlig neu gestaltet wird. Er bietet einen Ort, der für die Öffentlichkeit leicht zugänglich, geräumig genug und offen ist, um hier nationale Zeremonien zu feiern.

Das Denkmal wird nicht nur das Andenken der Nation ausdrücken, sondern auch Signalcharakter besitzen, um an die Einsatzbereitschaft Frankreichs zu erinnern. Über die vergänglichen, aktuellen Bewegungen hinaus drückt sich das Gedenken an die bei Auslandsoperationen eingesetzten Frauen und Männer in diesem Denkmal dauerhaft aus.

Die Direktion für Gedenken, Kulturerbe und Archive (DMPA) im Verteidigungsministerium ist für das Programm des Bauvorhabens verantwortlich und leitet das Projekt.

Als solches leitet, kontrolliert und betreut die DMPA alle Aspekte des Bauvorhabens: Festlegung, Beratung,

Sie finanziert das Bauvorhaben und bildet die Schnittstelle zwischen den verschiedenen Akteuren (Kabinett des Staatssekretärs beim Verteidigungsminister, das für die Kriegsveteranen und das Gedenken zuständig ist; Einführung des Dienstes der Verteidigungsinfrastruktur der Île-de-France; Agentur Jean-Paul Viguier et Associés; Rathaus Paris; Kabinett des Militärgouverneurs von Paris).

Sie leitet die Arbeitsgruppe, die für die Erstellung der Liste der für Frankreich gefallenen Soldaten zuständig ist, deren Inschriften das Denkmal tragen wird.  

Die Dienststelle der Verteidigungsinfrastruktur der Île-de-France (ESID IDF) führt die Bauarbeiten durch, deren Projektmanagement an die Agentur Jean-Paul Viguier et Associés übertragen wurde.

 

Das geplante Denkmal zu Ehren der für Frankreich bei Auslandsoperationen gefallenen Soldaten wurde von einer Jury ausgewählt, die aus folgenden Mitgliedern bestand: dem Generalleutnant und Militärgouverneur von Paris, Bruno Le Ray; der Generalinspektorin der Armee und Leiterin der Direktion für Gedenken, Kulturerbe und Archive, Myriam Achari; Generalleutnant Rémy Franco; Catherine Vieu-Charier, stellvertretende Bürgermeisterin von Paris, die für das Gedenken und den Bereich der Soldaten zuständig ist; Pierre Oudart, Abteilungsleiter im Kulturministerium, stellvertretender Direktor für plastische Kunst; Jean-François Lamour, Abgeordneter von Paris, Gemeinderat von Paris und dem 15. Arrondissement, ehemaliger Minister für Sport; Generalleutnant (2S) André Soubirou, Präsident des nationalen Verbands der Teilnehmer an Auslandsoperationen (ANOPEX); Laurent Attar-Bayrou, Präsident der nationalen Vereinigung der Veteranen von Auslandsoperationen (FNAME); Armeegeneral (2S) Bernard Thorette sowie Philippe Prost und Pierre Nora als Sachverständige.

 

 

Intentionen des Künstlers

„Dieses Werk zielt nicht so sehr darauf ab, Emotionen zu wecken als sie zu empfangen.

Dieser Mechanismus der Wiedergabe ist an diesem Werk essentiell, denn er ist mit der Erinnerung an das Gedenken eines verschwundenen Wesens gepaart. Durch diesen Mechanismus nimmt die ganze Gemeinschaft an der Trauer teil, indem sie dazu beiträgt, diesen leeren Raum dauerhaft zu füllen. Dieses Fehlen lässt einer Verbundenheit von persönlichen Erzählungen Platz, die von der Gemeinschaft jener, die bleiben, hervorgebracht und wahrgenommen werden. Natürlich habe ich dieses Denkmal zu Ehren der Gefallenen entworfen, aber auch als Ausdruck der Solidarität mit jenen, die zurückbleiben, denn das Thema der Zeremonie und des Denkmals umfasst auch den Blick auf die Lebenden.

Ein gegenständliches Denkmal vorzulegen ist zunächst eine Frage des Wunsches, ein Werk zu schaffen, das für die meisten zugänglich und sofort verständlich ist. Daher habe ich dieses Denkmal nicht mithilfe von abstrakten oder allegorischen Elementen konzipiert, die im Gegensatz dazu eine Anleitung zur Interpretation benötigen würden. Denn die Funktion dieses Denkmals und seine Aufstellung im öffentlichen Raum erfordern meiner Ansicht nach eine Formensprache, die für alle verständlich ist, damit jeder dieses Denkmal erfassen kann.

So entschied ich mich für die Eindeutigkeit, indem ich eine unmissverständliche Szene dargestellt habe, die ich absichtlich wegen ihrer Aussagekraft auf kollektiver Ebene gewählt habe: das Tragen des Sarges. Ein Ritual, das die gesamte Gesellschaft betrifft, und das man sowohl bei militärischen als auch zivilen Zeremonien vorfindet.  Ich wollte diesen Ehrenzug im realen Maßstab und nicht auf einem Sockel darstellen, auf dem Boden, um die Zugehörigkeit dieser Frauen und Männer zur gesamten Gemeinschaft hervorzuheben. Folglich nimmt dieser Ehrenzug denselben Raum ein wie jene, die zum Gedenken kommen, sodass der gesamte Jardin Noir Eugénie-Djendi zu einem gemeinsamen Vorstellungsraum des Denkmals und der Andacht wird. "

 

 Stéphane Vigny, Januar 2017

Quelle: Delegation für Information und Kommunikation der Verteidigung