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Der Widerstand in den Niederlanden

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Ausstellungsraum des niederländische Widerstandsmuseums Junior.

Rémi Praud

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Rémi Praud.

75. Jahrestag der Landung in der Normandie

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Die Flamme am Strand von Ouistreham.

Gedenken der Widerstandsgruppe, geschichtlicher Zugang

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Das Plateau der Glières ist ein mit dem Zweiten Weltkrieg verbundener Gedenkort. Vom 31. Januar bis 26. März 1944 versammelten sich hier fast 500 Männer unter dem Kommando von Leutnant

Tom Morel und später von Hauptmann Maurice Anjot, um Waffen entgegenzunehmen. Nach 2 Monaten boten jene, die sich entschlossen hatten „frei zu leben oder zu sterben“ dem gemeinsamen massiven Angriff der Vichy-Truppen und der Wehrmacht die Stirn. Mehr als 140 Widerstandskämpfer fanden dabei den Tod.

Auf dem Plateau der Glières, der symbolträchtigen Stätte der Werte des Widerstands, findet sich ein interessantes Angebot:


Der geschichtliche Bereich Mémoire du Maquis (Gedenken der Widerstandsgruppe) ist ungefähr 10 Monate im Jahr geöffnet. Dort werden regelmäßig Aktivitäten, Begegnungen und Führungen organisiert. Der Generalrat Haute-Savoie bietet Ihnen einen Multimedia-Bereich mit interaktiven Säulen, wo Sie die CD-ROM La Résistance en Haute-Savoie (Der Widerstand im Departement Haute-Savoie) sowie die Website Mémoire des Alpes frei einsehen können. Sie finden auch einen Vorführraum, wo die Geschichte der Glières mit dem Film „Vivre Libre ou Mourir“ (Frei leben oder sterben) (52 Minuten) oder dem Dokumentarfilm „August 1944: die Befreiung von Annecy und Haute-Savoie“ (25 Minuten) in Erinnerung gerufen wird. Die Einrichtung bietet auch einen Shop an.


Geschichtlicher Rundgang: dieser ausgeschilderte Rundgang in der Mitte des Plateaus, rund um das Gebiet der Fallschirmabwürfe, zeichnet die Organisation und das Alltagsleben des Bataillons der Glières im Winter 1944 nach. Mit einer Dauer von zwei Stunden ist er für alle gut zu Fuß zu bewältigen. Für Kinder steht ein didaktischer Fragebogen zur Verfügung, den sie mit Hilfe der Schilder entlang des Weges ausfüllen können.


Das nationale Denkmal für den Widerstand: dieses moderne Kunstwerk von Emile Gilioli symbolisiert den Widerstand und die Hoffnung. Es wurde 1973 auf Initiative der Überlebenden der Glières errichtet. Im Inneren des Denkmals befinden sich weitere Werke des Künstlers. Wenn man auf das Plateau der Glières kommt, hat man den Eindruck, als würde das nationale Denkmal für den Widerstand auf den grünen Matten dieses großen Almgebiets zu ruhen, da seine Geometrie die Formen der Berge übernimmt, vor allem jene des Berges Jalouvre, der ihm als ultimative Kulisse dient. Es ist eine Skulptur ohne Erhebung, ein Flachrelief, das vor dem natürlichen Hintergrund unverhältnismäßig groß wirkt und sich durch seine weiße Masse vom Rest der Landschaft abhebt.

 

 

Quellen: ©Gedenken der Widerstandsgruppe, geschichtlicher Zugang

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Informationen

Anschrift

Plateau des Glières 74570
Thorens-Glière
04 50 33 21 31

Gebühr

- Normaltarif: 3 Euro - Kinder und Jugendliche: 2 Euro von 9-25 Jahre - Gruppen: 2 Euro für mehr als 11 Personen - Kostenlos: kostenlos für Kinder unter 8 Jahren, für Kriegsveteranen - Pass/eventueller Gruppentarif: Pauschale für 2 Standorte, Familienpauschale

Wöchentliche Öffnungszeiten

Täglich außer samstags von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 17.00 Uhr im Juli und August: täglich geöffnet: von 10.00 bis 12.30 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr

Fermetures annuelles

Von Oktober bis Februar Office de Tourisme de Pays de Fillière - 22 Place de la Mairie, 74570 Thorens-Glières - Tel.: 04 50 22 40 31

Eine kanadische Stiftung für das Gedenken

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© Fondation Vimy
© Fondation Vimy

Cassandre ONTENIENTE, Schülerin der letzten Klasse des Gymnasiums Pierre Bourdieu im Département Haute-Garonne, berichtet über ihre Teilnahme am Beaverbrook-Programm der Fondation Vimy sowie über ihre Beziehung zur Gedenkarbeit. 

Netzwerk MMCC

Museum des Krieges von 1870 – Loigny-la-Bataille

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©Musée de la guerre de 1870 – Loigny-la-Bataille

Das Museum lädt Sie ein, die Geschichte des Krieges von 1870 zu entdecken. Folgen Sie vom Rheinufer bis in die Ebene der Beauce der Route der preußischen und bayerischen Armee und erfassen Sie die Bedeutung dieses Konflikts in der französischen und europäischen Geschichte.

Das Schlachtfeld, die Gedächtniskirche von Loigny, ihre Krypta und ihr Beinhaus sind in den Besuchskurs integriert.


> Gedächtnisweg Schlacht von Joigny vom 2. Dezember 1870
Dauer des Rundgangs: 30 Minuten mit dem Auto - 1,5 Std. mit dem Rad - 4 Std. zu Fuß

 

 

Ein hundertjähriges Museum

 

Der Aufbau der Sammlung des Museums Loigny-la-Bataille beginnt wenige Tage nach den Kämpfen. Pater Theuré, Pastor des Dorfes, begleitet die Genesung von General de Sonis, der während der Kämpfe verwundet wurde. Pater Theuré war von der Geschichte von Sonis stark beeindruckt und begann, einige Gegenstände vom Schlachtfeld aufzubewahren. Nachfolgende Priester eröffneten 1907 ein erstes Museum, ein zweites 1956. Im Verlaufs dieses Jahrhunderts erweitert sich die Sammlung dank vieler Schenkungen von Veteranenfamilien.

 

Ein neues interaktives und immersives Museum

 

Seit September 2017 begrüßt ein neuer 240 m² großer Museumsbereich die Besucher mit einem Raum, der der Geschichte gewidmet ist und einen Raum für die Erinnerung.

 

Im Geschichtsbereich wird der Krieg von 1870 anhand einer Reihe von Gegenständen erzählt, die die Härte der Kämpfe belegen:  Helme, Uniformen, Gewehre, weiße Waffen, Granaten ... Vom Elsass bis zur Loire können die Besucher die Route der Armeen auf Tischen mit Touchfunktion verfolgen und die Schlacht von Loigny auf der französischen oder der preußischen Seite nachspielen. In einem beeindruckenden Spektakel aus Bildern und Gegenständen taucht der Besucher an der Seite der Kämpfer in die Schlacht von Loigny am 2. Dezember 1870 ein.

 

Im Erinnerungsbereich wird der Besucher eingeladen, auf den Spuren von General de Sonis zu wandeln, dessen Opfer die französische Armee in Loigny vor der Vernichtung bewahrt hat. Das Schicksal der päpstlichen Zuaven von General de Charette wird ebenfalls nachgezeichnet: von ihrer Verpflichtung für den Papst in den 1860er Jahren bis zu ihren heldenhaften Taten auf den Schlachtfeldern von 1870.

 

Der Besuch wird mit der Entdeckung der Kirche, der Krypta und des Beinhauses fortgesetzt, in dem 1.260 französische und preußische Soldaten ruhen. Anhand dieses Erinnerungsteils soll der Besucher die entscheidende Rolle eines Konflikts ermessen, der manchmal vergessen wird, der aber den Keim für die globalen Konflikte des 20. Jahrhunderts in sich trägt.

 

Der Schlachtfeldbesuch in der virtuellen Realität

 

Das Schlachtfeld und seine Grabmäler und Gedenkstätten sind für Besucher zugänglich.
Seit 2019 wird das Schlachtfeld dank virtueller Realität wieder lebendig.

 

Das Prinzip ist einfach: Mehrere Terminals sind an verschiedenen Stellen des Schlachtfeldes installiert. Der Besucher scannt diese Terminals mit einem vom Museum zur Verfügung gestellten Tablet. Mit der virtuellen Realität können dann das Schlachtfeld und das Dorf Loigny wie im Jahr 1870 wiederhergestellt werden.

 

Die französischen, preußischen und bayerischen Soldaten erwachen zum Leben und der Besucher erlebt den Lärm und die Heftigkeit der Kämpfe: Zusammenstöße auf dem (inzwischen verlassenen) Dorffriedhof, Granatenexplosionen auf den Feldern, Infanterie-Angriffe, die die Ebene überqueren ...

 

Konferenzen und temporäre Ausstellungen finden das ganze Jahr über statt.

 

Das Museum bietet Ausstellungen, Konferenzen, Animationen in Verbindung mit der Kunst, der Geschichte und den aktuellen französischen und europäischen Geschehnissen an.

Sources : ©Musée de la guerre de 1870 – Loigny-la-Bataille

 

 

facebook.com/Museeguerre1870

twitter.com/Museeguerre1870

 

> Pressemappe

 


 

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Informationen

Anschrift

Place du 2 décembre 1870 28140
Loigny-la-Bataille
02 37 36 13 25

Gebühr

- Tarif plein : 5,50 € - Tarif réduit* : 2,50 € *6-17 ans, anciens combattants, étudiants, demandeurs d’emplois - Gratuité pour les enfants jusqu’à 5 ans inclus et pour les membres de l’association Les Amis de Sonis-Loigny - Tarif Pass Dunois : 2.50 € - Tarif CNAS : 4 €

Wöchentliche Öffnungszeiten

Du 1er avril au 31 mai et du 1er septembre au 31 octobre : Du mardi au vendredi : 14h30 – 18h30 - Le dimanche et jours fériés (sauf 1er mai) : 14h30 – 18h30 - Fermé le lundi et le samedi (ouvert le lundi de Pâques) Du 1er juin au 31 août : - Du mardi au vendredi : 10h-12 h & 14h30-18h30 - Samedi, dimanche et jours fériés : 14h30-18h30 - Fermé le lundi (ouvert le lundi de Pentecôte) - Ouvert toute l’année pour les groupes et les scolaires - Ouverture exceptionnelle le premier dimanche de décembre (commémoration de la bataille de Loigny)

Fermetures annuelles

Du 1er novembre au 31 mars * IMPORTANT * le Musée reste ouvert TOUTE l’année pour les groupes et les scolaires (sur réservation)

Einweihung eines französischen Grababschnitts in Äthiopien

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© Französische Botschaft in Äthiopien
© Französische Botschaft in Äthiopien

Am 16. Dezember letzten Jahres wurden drei Grabmäler zu Ehren von Fliegern des Freien Frankreichs von Botschafter Frédéric Bontems am französischen Abschnitt des Soldatenfriedhofs Gulele in Abbis-Abeba in Äthiopien eingeweiht. 

1919, Ehrung der Kämpfer

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Zusammenfassung

    Zusammenfassung

    DATUM: 14. Juli 1919

    ORT: Frankreich

    BETREFF: Siegesparade

    TEILNEHMER: Frankreich, Alliierte

    Der nationale Tag des 11. November, den heute jeder kennt, geht auf die Feiern des Jahres 1919 sowie auf seine doppelte Bedeutung zurück, die lange weiterbestehen wird: die Ehrung der Toten, welche die Massentrauer den kriegsführenden Nationen aufzwingt und der Wunsch, den Sieg gemeinsam mit den Alliierten zu feiern.

    Als neuartiger Konflikt unterscheidet sich der Erste Weltkrieg auch in der Hinsicht, wie die französische Gesellschaft die Erinnerung der Öffentlichkeit gestaltet und pflegt. Die Kriegsdenkmäler, die in den 36.000 Gemeinden des Landes errichtet wurden und denen in Paris der unbekannte Soldat entspricht, der unter dem Triumphbogen beigesetzt ist; das Ritual des 11. November, das von den lokalen Gemeinschaften vor den Denkmälern sowie von den höchsten Repräsentanten des Staates vor dem unbekannten Soldaten ausgeführt wird: all dies sind Elemente eines zusammengehörigen Gedenksystems. Obwohl es in nur wenigen Jahren eingeführt wurde, prägt es die Zeit und den kollektiven Raum wesentlich mit.

    Dieses Gedenken zeichnet sich auch durch seinen dauerhaften Eindruck aus. Die Hundertjahrfeiern haben erneut seine mobilisierenden Eigenschaften bewiesen, trotz der Tatsache, dass die letzten direkten Zeugen des Konflikts verschwunden sind: oder ist das Gedenken an 14-18 grundlegend nicht vielmehr die Dramaturgie eines Kampfes gegen das Vergessen, zu dessen Reaktivierung die öffentliche Inszenierung der verschwundenen „letzten Frontsoldaten“ Ende der 2000er-Jahre beigetragen hat?

    Die Untersuchung nur auf das erste Jahr nach dem Waffenstillstand zu konzentrieren, ist nicht naheliegend. Üblicherweise wird die Einrichtung des Gedenkens bis in die Mitte der 1920er-Jahre (als die wichtigsten Elemente des Gedenksystems bereits eingerichtet sind) oder in der Zwischenkriegszeit eingehend untersucht. Wenn man den zeitlichen Fokus verändert, kann man dagegen vielleicht etwas anderes sehen. In diesem im Aufbau befindlichen Gedenken mit einer Fülle von schnell aufgegebenen Projekten und Initiativen gab es viele Versuche und Streichungen, welche andere Vorstellungsmöglichkeiten der Kriegserinnerungen zuließen, Wege, die, auch wenn sie schließlich nicht eingeschlagen wurden, am Ende des Ersten Weltkriegs jedoch offenstanden. Auf diese Weise kann dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg seine Selbstverständlichkeit genommen werden. Darüber hinaus ist es vor allem die Gliederung in eine „feierliche“ Erinnerung der Sieger und an den Sieg einerseits und eine Erinnerung an die Toten und den Verlust andererseits, die sich aus dieser Beobachtung entnehmen lässt.

    FEIER DER SIEGER

    Die Unterzeichnung des Waffenstillstandes führt zu einer intensiven öffentlichen Debatte über das Kriegsgedenken. Inschriften der Erinnerung an den Krieg im Stein der Statuen und Stelen oder doch Eintragung im öffentlichen Kalender durch die Einrichtung eines eigenen Tages: ein Hauptabschnitt der Projekte und Veranstaltungen im Jahr 1918 hat die Sieger, die Helden und die von der Front heimkehrenden Soldaten zum Thema. In den Monaten November und Dezember 1918 werden in der Abgeordnetenkammer zahlreiche Entschließungs- und Gesetzesentwürfe eingebracht und diskutiert, welche die Ehrungen der Akteure des Krieges und die Mittel betreffen, sie zeitlich zu verorten. Auch wenn die Frage des Totenkults einen wesentlichen Platz in den Diskussionen einnimmt, ist sie nicht die einzige. Es geht allgemeiner auch darum, den Fortbestand der Erinnerung an den Sinn des Krieges selbst und seine Schlussfolgerung sicherzustellen, wie sie damals verstanden wurden.

    Bereits am 11. November debattieren die Abgeordneten über den Entwurf eines Gesetzes, das durch eine dauerhafte Verankerung in allen Schulen und Rathäusern „den Streitkräften, dem Ratspräsidenten, George Clemenceau, und Marschall Foch nationale Anerkennung zollen“ soll. Bezeichnenderweise wird ein Änderungsantrag der Sozialisten Bracke und Renaudel abgelehnt, der anstelle der im Originaltext genannten „Väter des Sieges“ nur die Republik in der Inschrift erwähnt. Die Frage einer politischen Instrumentalisierung des Sieges durch ein republikanisches Regime, dessen Gegner nie aufgehört hatten, vor 1914 die Kriegstüchtigkeit infrage zu stellen, wird ad acta gelegt: der Wunsch, die heilige Einheit fortzusetzen, hat daher starken Einfluss auf diese anfängliche Zeit der Bewahrung der Erinnerung an den Konflikt. Der republikanische Charakter des Sieges ist bis heute ein toter Winkel geblieben.

    Die Diskussion über eine zweite Änderung von Bracke und Renaudel illustriert eine weitere Koordinate der öffentlichen Kriegserinnerung, die sich am Ende der Kampfhandlungen zu bilden scheint: der zentrale Platz der Alliierten, der untrennbar mit dem Sinn verbunden ist, der damals am Ende des Krieges als Sieg der Demokratien über den Imperialismus gesehen wird. Die Änderung verlangt, dass ein zweiter Text, der Präsident Wilson würdigt, auf den Wänden aller Schulen und Rathäuser des Landes eingraviert wird. Der Vorschlag, der auf die amerikanische Nation und alle anderen Alliierten erweitert wird, sollte schließlich am 20. November angenommen werden. Die Tatsache ist – allgemeiner gesagt – für eine breite Übereinstimmung über die Bedeutung bezeichnend, die kollektive Figur der Alliierten in den Mittelpunkt der Darstellung des Ersten Weltkriegs zu stellen, die man damit der Nachwelt vermitteln möchte. Sie kündigt den Plan an, der wenige Tage später eingebracht wird, den 11. November zum Fest der Alliierten zu machen, um „den siegreichen Ausgang des Krieges zu rühmen und der Befreiung der Völker zu gedenken“. Dieser Entwurf, der vielen geplanten Denkmälern ähnelt, bei denen die Alliierten als zentrale Protagonisten inszeniert werden, lässt ebenfalls eine andere mögliche Erinnerung an den Ersten Weltkrieg erkennen. Ein Weg, der durch den rasanten Rückgang der Verherrlichung der Alliierten und die schnelle Renationalisierung der Erinnerung an den Krieg in den ersten Jahren nach dem Krieg aufgegeben werden sollte.

    VON DEN „HEIMKEHRERFEIERN“ ZUR „SIEGESFEIER“

    Neben der Diskussion über dauerhafte Gedenkprojekte ist das Jahr 1919 durch zahlreiche Feiern zur Würdigung der Kämpfer zum wichtigen Zeitpunkt ihrer Heimkehr gekennzeichnet. Während der 11. November 1918, wie Bruno Cabanes betonte, den Gipfel des Gefühls der Distanz darstellt, welche die Soldaten angesichts eines „Hinterlands“ empfinden, dem Gleichgültigkeit und Undankbarkeit vorgeworfen wird, ist ihre Wiedereingliederung in die zivile Welt eine große Herausforderung der Demobilisierung. Die Formen der Anerkennung, die damals den öffentlichen Raum sättigen, sollten im Rahmen der „moralischen Wirtschaftlichkeit der Demobilisierung“ die – klarerweise immer unzureichende – Honorierung der Opfer der Soldaten bilden und die Spaltung abwenden.

    Die Feiern zur „Heimkehr der Regimenter“ finden daher im Rhythmus des Demobilisierungsprozesses statt: die Truppen legen den Weg, der sie im August 1914 von ihrer Kaserne zum örtlichen Bahnhof führte, von wo sie an die Front aufgebrochen sind, in umgekehrter Richtung zurück.  Es geht darum, die Kriegszeit symbolisch zu beenden, nicht ohne der Fantasievorstellung einer „Rückkehr zur Normalität“ gerecht zu werden. Diese Feiern sind auch ein Mittel, um der unkoordinierten Rückkehr der Soldaten den Charakter einer kollektiven Erfahrung zu verleihen, wodurch auch die Zivilisten und lokalen Gemeinschaften die Kämpfer würdigen können. Dieser – weitgehend fiktive – Augenblick der Rückkehr der Regimenter ist auch für die neu entstandenen Veteranenverbände die Gelegenheit, mit der Organisation einer Feier eine erste Initiative zu ergreifen. Diese Verbände behaupten damit bereits ihre Rolle als Bewahrer der Erinnerung an die Opfer der Überlebenden und der Toten.

    Der Sommer 1919 ist der Höhepunkt der symbolischen Veranstaltungen zur öffentlichen Anerkennung der Soldaten. Die Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles am 28. Juni stellt eine wesentliche Etappe des Kriegsaustritts dar und bietet Anlass zu neuen gemeinsamen Feiern. Der Demobilisierungsprozess, der im April unterbrochen wurde, um einem eventuellen Vormarsch der Armee in Deutschland im Falle einer Ablehnung der Bedingungen der Friedenskonferenz vorzubeugen, wird wieder aufgenommen. Die Voraussetzungen für die Organisation einer „Siegesfeier“ am 14. Juli in Paris sind erfüllt und das nationale Pendant zu den Rückkehrfeiern. Das symbolische Programm des Tages ist bereits eine Form der Geschichte der Kriegserinnerung. Angeführt von den Marschällen Foch und Joffre ziehen französische und alliierte Truppen durch die Hauptstadt von der Porte Maillot unter dem Triumphbogen hindurch und die Champs-Élysées hinab, über die Place de la Concorde und die großen Boulevards entlang bis zur Place de la République. Zwischen ein und zwei Millionen Menschen sind bei dieser Parade dabei. Die Grundzüge bilden dabei die Unauffälligkeit des republikanischen Bezuges (an den nur der Endpunkt der Parade, die Place de la République, erinnert), die Omnipräsenz der alliierten Symbolik (mit Kontingenten aus allen alliierten Nationen) und die zentrale Rolle der Ehrung der Toten – auf die wir noch zurückkommen werden.

    Die drei Wochen später von der französischen Union der großen Verbände und der Regierung am 2. und 3. August veranstaltete „Feier der nationalen Anerkennung“ reiht sich in denselben Kontext ein. Im großen Hörsaal der Sorbonne lauschen am 2. mehrere Hundert Schulkinder im Beisein verwundeter und versehrter Soldaten den Erklärungen des Präsidenten der Republik, des Ratspräsidenten, von Marschall Foch, Ernest Lavisse und anderen Politikern und Kulturschaffenden. Am Tag des 3. August wird die Botschaft des Vortages im ganzen Land verbreitet. Die Präfekten verbreiten ein Grundmodell der Zeremonie, das offenbar von den Gemeinden weitgehend übernommen wird: Rede des Bürgermeisters, Wiedergabe der Erklärungen des Präsidenten der Republik und des Ratspräsidenten bei der Feier in der Sorbonne für die Bevölkerung, Übergabe eines Diploms an die Familien der für Frankreich Gefallenen.

    Die Szenographie der Feier in der Sorbonne gibt – besser noch als die Reden – klar die Richtung vor: um die Anerkennung des Landes für die Kämpfer zu bezeugen, muss auch die zivile Gemeinschaft Letzteren versichern, dass die Erinnerung an ihre Opfer – daher die spezifische Anwesenheit verletzter und versehrter Soldaten – bewahrt und erhalten wird – das ist der Sinn der anwesenden Kinder. Die Feier ist nichts anderes als eine Inszenierung des Aktes der Bewahrung der Erinnerung an den Konflikt oder, genauer gesagt, an die Opfer. Die Forderung der Anerkennung und das – gleichzeitige – Gefühl einer zu begleichenden Schuld müssen sofort nachhaltig wirken: die Sieger zu feiern läuft bereits darauf hinaus, das Gedenken an ihre Opfer aufzubauen. Jay Winter stellt fest, dass ab 1914 „das Gedenken zu einem Akt der Bürgerschaft wird. Sich erinnern bedeutete, die Existenz der nationalen Gemeinschaft und ihren moralischen Charakter zu bekräftigen.“

    EHRUNG DER TOTEN

    Das Gedenken der Toten steht im Mittelpunkt der Veranstaltungen zur Anerkennung der Sieger im Zuge der Demobilisierung, so sehr, dass es Letztere fast schon in den Schatten stellt. So schreibt Clemenceau in seiner Rede an die Kammer am 11. November 1918 „unseren großen Toten“ den ersten Verdienst des Sieges zu. Einige Monate später sind die Organisatoren der Siegesfeier vom 14. Juli 1919 ganz konkret mit der Schwierigkeit konfrontiert, das Ausmaß der Feiern der Sieger nicht durch die Ehrung der Toten zu schmälern. Schließlich entscheidet man sich für die Aufstellung eines mobilen Ehrengrabmals unter dem Triumphbogen: die Toten werden so von der versammelten Menge in der Nacht vor der Parade geehrt; am nächsten Morgen wird das Ehrengrabmal entfernt, um den Triumphzug passieren zu lassen. Es war sogar einmal geplant, dass die Truppen schweigend am Denkmal für die Gefallenen auf den Champs-Élysées vorbeiziehen.

    Bei den Feiern der nationalen Anerkennung am 3. August 1919 räumen die lokalen Feiern den Toten häufig einen zentralen Raum ein. Zum Beispiel lässt die Gemeinde Amiens 5.000 Schulkinder der Stadt an einem provisorischen Denkmal vorbeiziehen, das im Gedenken an die Vermissten errichtet wurde. Selbst mitten in der Würdigung der Lebenden lässt sich auch der Trend zu einer Erinnerung an den Ersten Weltkrieg erkennen, die mit dem Kult um die Toten zu verwechseln ist. Diese stehen an der Spitze einer Hierarchie von Soldaten, deren militärische Auszeichnungen nur eine untergeordnete Rolle nach dem höchsten Opfer darstellen. So erklärt Léon Robelin beim Pariser Teil der Feier der nationalen Anerkennung am 2. August 1919: „Die Toten […] haben noch mehr als die Lebenden den Fortbestand der Heimat sichergestellt.“

    Das Schicksal einer im November 1918 in der Kammer eingebrachten Resolution mit dem Ziel, alle Kriegsauszeichnungen in einem goldenen Buch zusammenzufassen, ist ebenfalls bezeichnend. Als deren Initiatoren fordern, dass die während des Krieges vergebenen Auszeichnungen in dem damals geplanten goldenen Buch der für Frankreich Gefallenen eingetragen werden, antwortet der Berichterstatter: „Wir dachten, das schönste Zitat ist auch das ausgewogenste: „Für Frankreich gefallen“. Wir möchten diesem goldenen Buch nichts als diese einfache, bewegende Inschrift hinzufügen.“ Der Tod gleicht in der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg nicht nur die militärische Hierarchie an (die Unterscheidungen der Grade sind auf den Gedenkstätten weniger präsent als nach früheren Konflikten), sondern das Heldentum selbst. Am 1. Oktober 1919 sieht das „Gesetz zur Errichtung eines Denkmals für den Ersten Weltkrieg in jeder Gemeinde“ auch vor, dass der Staat den Gemeinden ein Verzeichnis liefert, in dem die Namen, Auszeichnungen und Verwundungen all jener enthalten sind, die am Krieg teilgenommen haben. Dieses Gesetz beruht noch auf der Idee eines Gedenkens, das sich auf alle Soldaten erstreckt, „die an den Operationen des Feldzugs von 1914-1918 teilgenommen haben“, und nicht nur auf die Toten konzentriert ist. Bezeichnenderweise sollte es kaum angewendet werden.

    „LABORATORIEN DES GEDENKENS“

    De facto stellten die Anerkennungsfeiern im Zusammenhang mit der Heimkehr der Kämpfer und der Demobilisierung 1919 Laboratorien des Gedenkens dar. Das Ehrengrabmal der Siegesfeier vom 14. Juli 1919 kündigt die Kriegsdenkmäler ebenso an, wie das Zögern der Organisatoren bezüglich des Platzes, der der Stille inmitten der Feier mit der Bedeutung der Schweigeminute eingeräumt werden sollte, den sie in der Liturgie der Feierlichkeiten zum 11. November ab den 1920er-Jahren einnimmt.

    Natürlich machen Heimkehrerfeiern und Gesetzesdebatten nur den sichtbarsten Teil einer tiefgreifenderen Bewegung aus, die sich auch in den Regionen mit dem Auftauchen lokaler Feiern verankert. Denn im Jahr 1919 vervielfachen sich die Einweihungsfeiern von Kriegsdenkmälern, die auf Initiative der Bürgermeister oder anderer Persönlichkeiten und öffentlicher Ausschreibungen errichtet werden.

    Die Mobilisierung ist umso stärker, als die Denkmäler eine Art Ersatzgrab darstellen, da die Zahl der Vermissten, deren Leichnam nicht identifiziert werden konnte, in die Hunderttausende geht. Die Einweihungsfeiern dieser Denkmäler, von denen viele am 11. November 1919 stattfinden, stellen den ersten Entwurf des Gedenkrituals dar, bei dem im ganzen Land und rund um diese Denkmäler dazu aufgerufen wird, die Jahrestage des Waffenstillstands in der Zwischenkriegszeit und danach zu begehen.

    Ende 1919 ist die Frage der nationalen Einrichtung eines jährlichen Datums für das Kriegsgedenken jedoch immer noch offen. Die Schaffung eines Gedenkens am 11. November ist gewiss seit November 1918 geplant. Jedoch geht es damals darum, den Sieg feierlich zu begehen, sicherlich nicht mit einer militaristischen Verherrlichung, aber mit einer alliierten Feier des Triumphs der Demokratien. Ein Jahr später scheint das Datum des 11. November vom Gesetzgeber aufgegeben worden zu sein. Darauf bedacht, dass die Feiertage in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nicht mehr werden, sieht er daher vor, dass die Gemeinden am 1. oder 2. November (Allerheiligen und Allerseelen) Feiern organisieren, die „der Erinnerung und Verherrlichung der für die Heimat gefallenen Helden“ gewidmet sind und „[…] von der Gemeinde gemeinsam mit den zivilen und militärischen Behörden veranstaltet werden“. Erst 1922 erreichen die Veteranen, dass der 11. November zum Nationalfeiertag erklärt wird. Die Bedeutung dieses 11. November sollte jedoch völlig anders sein, als es 1918 geplant war. Der 11. November der Veteranen, der sich durchgesetzt hat, konzentriert sich auf die Bewahrung der Erinnerung an ihre verschollenen Kameraden.

    Fast ein Jahr nach Ende der Kämpfe reagiert die Verabschiedung des „Gesetzes über das Gedenken und die Verherrlichen der für Frankreich im Ersten Weltkrieg Gefallenen“ auf eine in der französischen Gesellschaft seit mindestens 1916 weit verbreitete Sorge. Der Text sieht insbesondere vor, dass im Panthéon Verzeichnisse mit den Namen aller für Frankreich Gefallenen hinterlegt werden; die Übergabe eines goldenen Buches mit den Namen der Gefallenen, die in der Gemeinde geboren wurden oder dort wohnten, an jede Gemeinde durch den Staat; die Errichtung eines nationalen Denkmals für die für Frankreich Gefallenen in Paris oder in der Umgebung; die Vergabe von Beihilfen an die Gemeinden für Initiativen zur Verherrlichung der für Frankreich Gefallenen; die - bereits erwähnte - Organisation einer Feier zum Totengedenken durch die Gemeinden jeden 1. oder 2. November. Mehrere Bestimmungen sollten nicht angewandt werden, was zeigt, dass die „Kulturarbeit“ (Daniel Sherman) zum Aufbau des Gedenkens erst teilweise geleistet ist. Jedoch festigt sich der Trend zu einer Reduzierung der öffentlichen Erinnerung an den Ersten Weltkrieg auf das Totengedenken allein deutlich.

    Zwischen den möglichen Wegen einer verherrlichenden Erinnerung der Nation durch ihre Verdienste, einer politisch legitimierten Erinnerung des republikanischen Regimes sowie des Sinns des Kampfes und einer Erinnerung der Andacht und des Trostes für die Trauernden, war die allgemeine Richtung des Sinns des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg bereits etabliert.

    Autor

    Victor Demiaux, Doktor für Geschichte, Kabinettdirektor des Vorsitzenden der EHESS

    Die Schlacht von Saint-Privat

    Aktie :

    Bataillon Nr. 9, die Jäger von Lauenburg, in Gravelotte, Ernst Zimmer (1864-1924), 1910. Quelle: Kreismuseum Ratzeburg

    Der Deutsch-Französische Krieg von 1870

    Aktie :

    „Die Verteidigung des Longboyau-Tores, Schloss Buzenval, 21. Oktober 1870“, Alphonse de Neuville, 1879

    Im Krieg von 1870/1871 stehen sich der Deutsche Bund und Frankreich sechs Monate lang gegenüber. Die unmittelbaren Folgen daraus sind bei den kriegführenden Parteien beträchtlich: auf der einen Seite der Fall des zweiten französischen Kaiserreichs, der Bürgerkrieg der (Pariser) Kommune, die Gründung der Republik; auf der anderen Seite die Schaffung des Deutschen Kaiserreichs unter der Führung Preußens.

    Ein Buch zu Ehren der Ostfront und der französischen Frontsoldaten von Saloniki zum 100. Jahrestag des Waffenstillstands

    Aktie :

    Am 29. September 1918 wurde der erste Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs an der Ostfront in der Stadt Thessaloniki in Griechenland unterzeichnet. 100 Jahre später wird in Griechenland des Waffenstillstands im Beisein der Staatssekretärin der Verteidigungsministerin, Geneviève Darrieussecq, gedacht.

    Die marokkanischen Goumiers, Berichte zur Erinnerung

    Aktie :

    © Hamid LAGRINI
    © Hamid LAGRINI

    Am 3. und 4. Oktober 2018 wurde eine Delegation von drei hundertjährigen Goumiers bei verschiedenen Feierlichkeiten auf Korsika geehrt. Diese ehemaligen marokkanischen Kämpfer der französischen Armee hatten sich bei den Kämpfen zur Befreiung Korsikas im Jahr 1943 ausgezeichnet. Diesem Ereignis wurde von den französischen Medien besondere Beachtung geschenkt, was zur Aufwertung der vielen gemeinsamen Erinnerungen beiträgt, welche die beiden Länder vereinen.

    Vermittlung und Gedenken der Auslandsoperationen

    Vermittlung und Gedenken der Auslandsoperationen

    Salon européen de l'éducation, 2013

    Es wird zunehmend eine Herausforderung, die Auslandsoperationen als Geschichtsobjekt und Erinnerung an die Frauen und Männer, die deren Akteure waren, insbesondere an die Jugend, weiterzugeben, genauso wie die Erinnerung an frühere Konflikte wie die beiden Weltkriege. Eine lebendige Erinnerung, denn die bei Auslandsoperationen eingesetzten Soldaten geben Augenzeugenberichte ab und vermitteln den Jüngsten die Werte, die sie antreiben. Dies geschieht auch durch den Unterricht über Verteidigung, den die jungen Generationen in der Sekundarstufe I und II oder später auf der Universität erhalten. Es geschieht weiters durch Gedenkrituale und -praktika an nationalen Tagen oder Ehrentagen für die bei den Operationen Gefallenen, die Gelegenheit bieten, die Öffentlichkeit für den Opfergeist unserer Soldaten zu sensibilisieren. Das Gedenken an die bei den Operationen eingesetzten Frauen und Männer ist ein noch im Aufbau befindliches Gedenken, welches das Verteidigungsministerium bereits in den Mittelpunkt gestellt hat, um es zu ehren und aufzuwerten. Die Auslandsoperationen werden daher zu einer Geschichte, die unterrichtet wird und zu Erinnerungen, die vermittelt werden.

    Untersuchung der Auslandsoperationen

    Untersuchung der Auslandsoperationen

    M. Riehl/ECPAD/Défense

    Auch wenn sich die Auslandsoperationen heute regelmäßig in den Schlagzeilen des Verteidigungsministeriums finden, sind sie nichts desto trotz ein Geschichtsobjekt und daher ein Forschungsobjekt. Obwohl Frankreich eine außergewöhnliche Beteiligung vorzuweisen hat, ist 2017 die Gelegenheit, diese militärische Beteiligung in eine historische Perspektive zu bringen, die den Platz widerspiegelt, den Frankreich seit über 50 Jahren in der Welt innehat. Die Auslandsoperationen sind heute Teil der Geschichte der zeitgenössischen Konflikte. Seit den 1960er-Jahren engagiert sich Frankreich militärisch in Afrika, Asien, im Nahen und Mittleren Osten, in Europa und in Amerika. Überall greift es mit unterschiedlichen Aufgaben ein: Hilfe für die Zivilbevölkerung, humanitäre Intervention, Kampf gegen den Terrorismus, Friedenserhaltung usw. Dieser Teil möchte nach einem ersten Schwerpunkt in Bezug auf die Gegenwart den Lauf der Geschichte zurückverfolgen, um die große Geschichte des Einsatzes der französischen Streitkräfte in Auslandsoperationen über einen längeren, ununterbrochenen Zeitraum zu betrachten.

    Erläuterung der Auslandsoperationen

    Erläuterung der Auslandsoperationen

    De l'opération "Boali" à Sangaris", 2013

    Sangaris, Serval, Chammal, Barkhane... Seit vielen Jahren sind uns diese Namen vertraut, die man immer wieder in den Medien liest und hört. Die Auslandsoperationen nehmen einen breiten Platz in den Nachrichten ein, sehr oft leider dann, wenn ein Soldat am Schauplatz des Einsatzes ums Leben kommt. Von der Entscheidung des Staatschefs, unsere Streitkräfte in einem Operationsgebiet einzusetzen, bis zur Rückkehr der Soldaten werden eine ganze Befehlskette in den Generalstäben und alle Abteilungen mobilisiert, um die Einhaltung des internationalen Rechts, den Schutz der Soldaten sowie die Effizienz der ihnen anvertrauten Mission zu gewährleisten. Bevor wir die Geschichte der Beteiligung Frankreichs an den Operationen seit den 1960er-Jahren nachzeichnen, möchte dieser erste Teil die Auslandsoperationen erläutern und dazu ihre rechtliche Grundlage genauer darlegen, die verschiedenen Befehlsschritte aufzeigen, aber auch die Gründe für den außergewöhnlichen Einsatz unserer Streitkräfte in den letzten fünf Jahren in Erinnerung rufen.

    Bibliographie, Linksammlung und Multimedia

    Bibliographie, Linksammlung und Multimedia

     

    D’ABZAC-EPEZY Claude Armée et secrets, 1940-1942, le contre-espionnage de l'armée de Vichy. IRICE - Bulletin de l'Institut Pierre Renouvin 2012-2, n°36, p. 45-56.

    ALBERTELLI Sébastien Les Services secrets de la France libre. Le bras armé du général de Gaulle, Nouveau Monde Éditions / Ministère de la Défense, 2012.

    ALBERTELLI Sébastien, LEVASSEUR Claire, CREMIEUX-BRILHAC Jean-Louis Atlas de la France libre : de Gaulle et la France libreune aventure politique, Éditions Autrement, coll. Atlas/Mémoire, 2010.

    AUDA Grégory Les Belles années du «milieu», 1940-1944 le grand banditisme dans la machine répressive allemande en France, Éditions Michalon, 2013.

    AZÉMA Jean-Pierre Jean Moulin. Le politique, le rebelle, le résistant, Paris, Perrin, 2003.

    BERLIÈRE Jean-Marc Policiers français sous l’Occupation, Paris, Perrin, 2001, coll. Tempus, 2009.

    BERLIÈRE Jean-Marc & LIAIGRE Franck Liquider les traîtres, Robert Laffont, 2015.

    BERLIÈRE Jean-Marc & LE GOARANT DETROMELIN François Liaisons dangereuses : truands, miliciens, résistants… Perrin, 2013.

    BONNET Yves Les Services secrets français dans la Seconde Guerre mondiale, Rennes, Ouest-France, 2013.

    BRUSTLEIN Gilbert Mémoires d’un terroriste à la retraite, Paris, À compte d’auteur, 1989. De la jeunesse dans la lutte armée, automne 1941, Paris, Fayard, 2004.

    CALVI Fabrizio & MASUROVSKY Marc Le Festin du Reich. Le pillage de la France occupée, 1940-1945, Paris, Fayard, 2006.

    DE CHEVEIGNÉ Maurice Radio libre, 1940-1945, Paris, Le Félin, 2014.

    DAIX Pierre Les Combattants de l’impossible. La tragédie occultée des premiers résistants communistes, Paris, Robert Laffont, 2013.

    DELARUE Jacques Histoire de la Gestapo, 1962, Paris, Fayard, 1962, réed. Nouveau Monde Éditions, 2008.

    EISMANN Gaël Hôtel Majestic. Ordre et sécurité en France occupée, 1940-1944, Tallandier, 2010.

    EISMANN Gaël & MARTENS Stefan (Dir.) Occupation et répression militaire allemande. La politique de «maintien de l'ordre» en Europe occupée, 1939-1945, Autrement, coll. Mémoires n°127, 2006.

    FORCADE Olivier La République secrète. Histoire des services spéciaux français de 1918 à 1939, Paris, Nouveau Monde Éditions, 2008.

    FONTAINE Thomas Déportations & génocide : l’impossible oubli, Tallandier, 2009.

    GERHARDS Auguste Tribunal de guerre du IIIe Reich. Des centaines de Français fusillés ou déportés. Résistants et héros inconnus - 1939-1945, Paris, Cherche-Midi / Ministère de la Défense, 2014.

    GUILLIN François-Yves Le général Delestraint, premier chef de l’Armée secrète, Paris, Plon, 1995.

    HENTIC Pierre Agent de l’ombre : Mémoires 1941-1945, Paris, La Martinière, 2012.

    HERBERT Ulrich Werner Best. Un nazi de l’ombre, Paris, Tallandier, 2010.

    JÄCKEL Eberhard La France dans l’Europe de Hitler, Fayard, 1968.

    KITSON Simon Vichy et la chasse aux espions nazis. 1940-1942 : complexités de la politique de collaboration, Paris, Autrement, 2005.

    LELEU Jean-Luc, PASSERA Françoise, QUELLIEN Jean & DAEFFLER Michel (Dir.) La France pendant la Seconde Guerre mondiale. Atlas historique, Paris, Fayard / Ministère de la Défense, 2010.

    LIAIGRE Franck Les FTP. Nouvelle histoire d’une résistance, Paris, Perrin, 2015.

    LOMBARD Maurice «L’Abwehr à Dijon» (1940-1944) in Annales de Bourgogne, 68, 1996, p. 69-78.

    MALOUBIER Bob Agent secret de Churchill, Paris, Tallandier, 2011.

    MENCHERINI Robert Résistance et Occupation (1940-1944), Midi rouge. Ombres et lumières. Une histoire politique et sociale de Marseille et des Bouches-du-Rhône de 1930 à 1950tome 3, Paris, Syllepse, 2011.

    MEYER Ahlrich L’Occupation allemande en France, 1940-1944, Toulouse, Privat, 2002.

    MIANNAY Patrice Dictionnaire des agents doubles dans la Résistance, Paris, Le Cherche Midi, 2005.

    NAVARRE Henri (Général) Le Service de renseignements 1871-1944, Plon, 1978.

    NEVEU Cédric La Gestapo en Moselle. Une police au coeur de la répression nazie, Metz, Éditions Serpenoise, 2012

    PAILLOLE Paul Services spéciaux, Robert Laffont, Paris, 1975.

    PEAN Pierre & DUCASTEL Laurent Jean Moulin, L’ultime mystère, Paris, Albin Michel, 2015.

    PENNETIER Claude Les Fusillés (1940-1944), Dictionnaire biographique des fusillés et exécutés par condamnation et comme otages et guillotinés en France pendant l’Occupation, Paris, Éditions de l’Atelier, 2015.

    PERQUIN Jean-Louis Les Opérateurs radio clandestins, SOE, BCRA, OSS, Paris, Histoire et Collections, 2011.

    SANSICO Virginie La Justice déshonorée, 1940-1944, Paris, Tallandier, 2015.

    THIERY Laurent «L’ange gardien des V1 face à la Résistance» in La répression allemande dans le Nord de la France (1940-1944), Lille, Septentrion, 2013, p. 239-256.

     

    LINKSAMMLUNG UND MULTIMEDIA

    DÄNZER-KANTOF BORIS Les avocats agréés auprès des tribunaux militaires allemands in La Résistance en Île-de-France, CD-ROM. Paris - AERI, 2004.

    DÄNZER-KANTOF BORIS Notices biographiques individuelles des 7 résistants du Procès de la Chambre des députés, in La Résistance en Île-de-France, CD-ROM. Paris - AERI, 2004.

    MINISTÈRE DE LA DÉFENSE : WWW.DEFENSE.GOUV.FR

    Publie sur son site le Bulletin officiel des Armées, dont l’édition méthodique (BOEM) présente l’architecture des grandes familles de résistance et les dispositions applicables à leurs membres ou agents. On s’y reportera avec intérêt, notamment pour toute question relative au statut des FFL, FFC, RIF, DIR, CVR, réfractaires au STO et passeurs bénévoles.

    Le texte intégral du décret 366 du 25 juillet 1942 et celui de sa circulaire d’application sont consultables sur : www.bo.sga.defense.gouv.fr/boreale_internet (accès BOEM/le personnel/dispositions générales/combattants de la Résistance)

    WWW.CHEMINSDEMEMOIRE.GOUV.FR Retrouvez votre revue en ligne.

    WWW.LACOUPOLE-FRANCE.COM Site Internet lié aux armes "V".

    WWW.SERVICEHISTORIQUE.SGA.DEFENSE.GOUV.FR Le site du SHD.

    WWW.FMD.ASSO.FR Fondation pour la mémoire de la Déportation.

    WWW.FONDATIONSHOAH.ORG Fondation pour la mémoire de la Shoah.

    WWW.FONDATIONRESISTANCE.ORG Fondation de la Résistance. Retrouvez notamment Les réseaux Action de la France combattante (édition 1986 et 2008 pour la version électronique) et les chapitres téléchargeables sur le site de la Fondation.

    WWW.FRANCE-LIBRE.NET Fondation de la France libre.

    WWW.MONT-VALERIEN.FR Le Mont-Valérien - Haut lieu de la mémoire nationale.

    Glossar

    Glossar

    2., 3., 5. BÜRO In einem herkömmlichen Generalstab kümmert sich das 2. Büro um die Aufklärung, das 3. um die Ausarbeitung von Aktionsplänen und das 5. um die Spionageabwehr.

     

    ABWEHR Nachrichten-, Aktions- und Spionageabwehrdienst der deutschen Armee, von 1925 bis 1944.

     

    AGENT O, AGENT P1, AGENT P2 Gelegenheitsgent (O), regulärer Agent aber kein Geheimagent (P1) und Geheimagent (P2) laut Definition des Dekrets 366 vom 25. Juli 1942.

     

    GEHEIMARMEE Die Geheimarmee geht aus dem Zusammenschluss paramilitärischer Gruppen der drei großen Bewegungen in der Südzone hervor: Combat, Libération-Sud und Franc-Tireur. Die von Jean Moulin geförderte Geheimarmee wird im Oktober 1942 in London für rechtsgültig erklärt. Im November überträgt General de Gaulle ihre Führung an General Delestraint, bevor sie im darauf folgenden Frühling auf die Nordzone ausgedehnt wird.

     

    AST Abwehrstelle. Territoriale Abwehrstelle in einer regionalen Hauptstadt, die den zentralen Stellen in Paris und Saint-Germain-en-Laye untersteht.

     

    AUSWEIS Bewilligung, Reisegenehmigung oder Passierschein, die bzw. der von den deutschen Behörden ausgestellt wurde.

     

    JUGENDBATAILLONS Sie sind vom Sommer 1941 bis zum März 1942 aktiv und bilden den bewaffneten Arm der geheimen kommunistischen Jugend.

     

    BCRA Zentralbüro für Aufklärung und Aktion (ab Juni 1942).

     

    BCRAA Zentralbüro für Aufklärung und Aktion in Algier (ab Ende 1943).

     

    BCRAL Zentralbüro für Aufklärung und Aktion in London (ab Ende 1943).

     

    BDOC Dokumentationsbüros. Sie folgen 1944 in jeder Militärregion auf die Büros der militärischen Sicherheit (BSM) und stellen Ermittlungen über Personen an, die in gewissem Maße der Kollaboration mit dem Besatzer schuldig oder verdächtig sind.

     

    BdS Befehlshaber der Sipo und des SD (siehe unten)Nationale Verbindungsperson der Sicherheitspolizei und der Sicherheitsdienste. Zentraldirektion der deutschen Polizei in Frankreich.

     

    BND Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland.

     

    CHANTIERS DE JEUNESSE Verpflichtender Zivildienst, den der französische Staat den Jugendlichen in der freien Zone auferlegte, die aufgrund der Ereignisse von ihren militärischen Pflichten befreit waren. Die Gruppierungen und Arbeitsdienste für Jugendliche wurden im Wesentlichen mit den Gesetzen vom 30. Juli 1940 und vom 18. Januar 1941 einführt.

     

    CNR Conseil National de la Résistance (Nationaler Widerstandsrat). Er wurde am 27. Mai 1943 gegründet und trat an diesem Tag erstmals unter dem Vorsitz von Jean Moulin im Auftrag von General de Gaulle zusammen. Dies markiert einen wesentlichen Schritt bei der Vereinigung des Widerstands. 1944 künden seine Arbeiten und sein Programm große Reformen an, vor allem im Bereich der Wirtschaft (Verstaatlichungen) und im Sozialbereich

    (Sozialversicherung) in der Nachkriegszeit.

     

    KOLLABORATIONISMUS Der Begriff wird erstmals von Marcel Déat im November 1940 verwendet, um jene zu bezeichnen, die für den Sieg des Reichs kämpfen und, auch militärisch, handeln. Die Kollaborationisten üben Druck auf die Regierung in Vichy aus, damit sie sich stärker für die Kollaboration engagiert.

     

    CNCR (Nationale Beratungskommission der Résistance) Die durch das Dekret Nr. 70-768 vom 27. August 1970 im Verteidigungsministerium eingerichtete Kommission, die auf Ersuchen dieses Ministers Stellungnahmen über die Genehmigung von Bewegungen, die Zulassung von Graden und Dienststellen und zu allen die Résistance betreffenden Fragen unterbreitet.

     

    COMPAGNONS DE LA LIBÉRATION (KAMERADEN DER BEFREIUNG) Mitglieder des Ordre de la Libération, der durch die am 16. November 1940 von General de Gaulle in Brazzaville unterzeichnete Verordnung Nr. 7 gegründet wurde, um Personen oder zivile und militärische Körperschaften auszuzeichnen, die sich im Zuge der Befreiung Frankreichs und seines Kolonialreiches hervorgetan haben. Die Bezeichnung „Kamerad“ unterstreicht den Zusammenhalt und die Einheit der auf diese Art gegründeten Gruppe.

     

    EINSATZKOMMANDO Eingreifgruppe.

     

    FELDGENDARMERIE Diese ist in ländlichen Gebieten eingerichtet und untersteht der Befehlsgewalt des Feldkommandanten. Nicht zu verwechseln mit der Geheimfeldpolizei (siehe unten GFP).

    Da die Feldgendarmen als Halskette auf der Brust ein Metallplättchen tragen, bezeichnen besonders ironische Franzosen diese als „Hundehalsband“ oder „prämierte Kühe“.

     

    FFI Die Französischen Streitkräfte im Inneren umfassen ursprünglich die Geheimarmee (AS) sowie die Freischützen und französischen Partisanen (FTPF). Mit der Aufnahme der Widerstandsorganisation der Armee (ORA) gehört der Großteil der militärischen Verbände der Résistance den FFI an.

     

    FREIES FRANKREICH Von General de Gaulle nach seinem Aufruf vom 18. Juni 1940 gegründete Organisation. Sie verschwindet im Laufe des Sommers 1943, um mit dem französischen Komitee für die nationale Befreiung zu verschmelzen, das Gaullisten und Giraudisten vereint, ohne dass die Verwendung ihres Namens ein Ende findet.

     

    FTPF (Freischützen und französische Partisanen). Die FTPF entstehen im Frühjahr 1942 aus dem Zusammenschluss von drei bewaffneten Zweigen, die aus der Kommunistischen Partei Frankreichs hervorgehen: die Sonderorganisation, die

    Jugendbataillons und die Eingewanderten Arbeitskräfte (MOI).

     

    GAULEITER Gouverneur der Provinz oder Region (Gau) unter dem Nazi-Regime.

     

    GEHLEN Die im Juni 1946 gegründete Organisation ist der Vorläufer des BND, der sie im April 1956 ersetzt.

     

    GFP Geheime Feldpolizei. Geheime Militärpolizei am Land. Operatives Organ der Abwehr. Nicht zu verwechseln mit der Feldgendarmerie (siehe oben).

     

    GROSS-PARIS Gebiet, in dem das deutsche Militärkommando seinen Einfluss ausübt und das die Départements Seine, Seine-et-Oise und Seine-et-Marne umfasst.

     

    HITLERJUGEND Nationalsozialistische Organisation zur Betreuung deutscher Jugendlicher.

     

    KdS Kommandeur/Kommando der Sipo und des SD. Regionalleiter der SIPO-SD (siehe unten) /Regionaldirektion der deutschen Polizei. Die KdS unterstehen der Befehlsgewalt des BdS (siehe oben).

     

    MOUVEMENT DE RÉSISTANCE Auf französischem Boden entstandene Widerstandsorganisation, die aus Einzelinitiativen, dann aus Zellen, Gruppen und immer größeren Gruppierungen hervorgeht. Bei ihrer Gründung (1940-1941) haben die Bewegungen praktisch keinen Kontakt zum Freien Frankreich.

     

    MOUVEMENT SOCIAL RÉVOLUTIONNAIRE Die revolutionäre Sozialbewegung MSR („Liebe und Diene“). Kollaborationistische Partei, die 1940 von Eugène Deloncle gegründet wurde. Viele ihrer Mitglieder waren 1935-1937 ehemalige Aktivisten der Organisation secrète d’action révolutionnaire nationale (Geheimorganisation der nationalen revolutionären Aktion, OSARN, auch „Cagoule“ genannt), die seit langem schon faschistischen Theorien anhing.

     

    NSDAP Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei. Abkürzung „Nazi“.

     

    PIANIST Funker.

     

    PPF Französische Volkspartei, 1936 von Jacques Doriot gegründet. Sie ist faschistisch geprägt und zusammen mit dem Rassemblement national populaire (Nationaler Zusammenschluss des Volkes, RNP) von Marcel Déat (siehe unten) die wichtigste kollaborationistische Partei Frankreichs.

     

    RNP Rassemblement national populaire (Nationaler Zusammenschluss des Volkes). Kollaborationistische Partei, die im Februar 1941 von Marcel Déat gegründet wurde. Ihre Führungskader gingen zum Großteil aus den Reihen der pazifistischen Linken und der neosozialistischen Strömung hervor.

     

    RSHA Reichssicherheitshauptamt. Dieses vereint alle deutschen Unterdrückungsdienste in der Nazi-Zeit.

     

    NETZWERK Ein Netzwerk in der Résistance ist eine militärische Organisation mit Verbindung zu einem Generalstab, die auf Aktionen (insbesondere Luftoperationen, Sabotage), Aufklärung aber auch Infiltrationen und Ausschleusungen spezialisiert ist.

     

    AKTIONSABTEILUNG Sie wurde im Frühjahr 1941 im Rahmen des SR des Freien Frankreich gegründet (wurde später zum BCRA) und kümmert sich um die Organisation der Verbindungen zu den Widerstandskämpfern, die paramilitärische Verbände organisieren möchten. Die meisten Agenten, die für das Freie Frankreich nach Frankreich geschickt wurden, unterstehen der Aktionsabteilung oder der Aufklärungsabteilung.

     

    AKTIONSABTEILUNG / PLANUNG UND KOORDINIERUNG Sie wurde im März 1942 im Rahmen des BCRA gegründet, um Sabotagepläne auszuarbeiten, welche die Widerstandsorganisation zur Unterstützung der künftigen Landung in Frankreich ausführen sollten.

     

    AKTIONSABTEILUNG / MISSIONEN Sie wurde im März 1942 im Rahmen des BCRA gegründet, um die praktische Organisation der Missionen für Aktionen in Frankreich in Zusammenarbeit mit der Sondereinsatztruppe Special Operation Executive sicherzustellen (Rekrutierung von Agenten, Ausbildung, Entsendung nach Frankreich und Begleitung ihrer Arbeit vor Ort).

     

    SPIONAGEABWEHRABTEILUNG Sie wurde im Dezember 1941 im Rahmen des SR des Freien Frankreich gegründet (und wurde später zum BCRA), um die Agenten und Organisationen in Frankreich gegen die Aktionen der Unterdrückungsdienste des Besatzers und von Vichy zu schützen. Bei ihrer Ankunft in Nordafrika oder in London befragt diese Abteilung Personen, die aus Frankreich geflohen sind sowie Freiwillige, wodurch sie ihre Karteien mit Personen speisen können, die der Résistance in Frankreich feindlich gegenüberstehen oder mit ihr sympathisieren.

     

    FLUCHTABTEILUNG Abteilung des Nachrichtendienstes (SR) des Freien Frankreich und später des BCRA, die den Auftrag hat, in Frankreich in Zusammenarbeit mit dem britischen MI9 Fluchtnetzwerke zu gründen.

     

    NACHRICHTENABTEILUNG Dieses Organ des BCRA kümmert sich von ihrer Rekrutierung bis zu ihrem Einsatzbeginn um die Agenten, verwaltet die informationsdienstlichen Netze, organisiert Luft- und Seeoperationen mit dem britischen SIS, bearbeitet die empfangenen und für die Agenten vor Ort bestimmten Schreiben. Die meisten Agenten, die für das Freie Frankreich nach Frankreich geschickt wurden, unterstehen dieser Abteilung und der Aktionsabteilung.

     

    SIPO-SD Die Sicherheitspolizei (Sipo) vereint die Kriminalpolizei (Kripo) und die politische Polizei (Gestapo). Sie wird 1939 mit dem Sicherheitsdienst (SD) der Nazi-Partei (siehe oben) zusammengeschlossen.

     

    SONDERKOMMANDO Für Spezialeinsätze gebildetes Kommando.

     

    SS Schutzstaffel der Nazi-Partei.

     

    STASI Das 1950 gegründete Ministerium für Staatssicherheit erfüllte die Aufgaben der politischen Polizei, der Aufklärung, der Spionage und Spionageabwehr der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

     

    VERGELTUNGSWAFFE Sogenannte „V-Waffen“. Die V-Waffen werden 1944-1945 vor allem gegen das Vereinte Königreich abgeschossen. Man unterscheidet die V1 (die wie unbemannte Flugzeuge oder fliegende Bomben aussehen) und die V2, die Raketen ähnlich sind.

     

    WUNDERWAFFEN Diese sollten der Wehrmacht ermöglichen, am Ende des Krieges eine Wende der Situation zur ihren Gunsten herbeizuführen.

     

    ZONEN Frankreich war während der deutschen Besatzung in „Zonen“ aufgeteilt. Man unterschied im Juni 1940 in die „besetzte Zone“ (nördlich der Demarkationslinie) und die sogenannte „freie“ Zone oder „nicht besetzte Zone“ (südlich dieser Linie). Nach dem 11. November 1942, das heißt mit der Ausdehnung der Besatzung auf das gesamte Staatsgebiet, schienen die Begriffe „Nordzone“ und „Südzone“ besser geeignet.

    Vom BCRA bis zum DGSE

    Aktie :

    Die Türme 1954. © DGSE

    Jede Epoche bringt ihre eigenen Bedrohungen mit sich, und die Aufklärungsdienste müssen sich ständig anpassen, um ihnen begegnen zu können. Die Erinnerung an die Entwicklung, die vom Zentralbüro für Aufklärung und Aktion zur Generaldirektion für äußere Sicherheit führt, gestattet uns, das Wirken unserer Vorgänger zu würdigen, aber auch an die Beständigkeit und den Sinn unseres Engagements im Dienste der Sicherheit Frankreichs und seiner Staatsangehörigen zu erinnern.

    Die Unterdrückung des Widerstands

    Die Unterdrückung des Widerstands

    Résistants français fusillés par les Allemands, sans date

    Von den Deutschen erschossene französische Widerstandskämpfer, ohne Datum Die Unterdrückung des Widerstands war besonders effizient. Ihre Bilanz lässt sich an der Zahl der Verhaftungen, Deportationen oder Exekutionen ermessen. Die Archive des Historischen Dienstes der Verteidigung tragen dazu bei, die Logik dahinter zu verstehen und die verschiedenen Akteure zu erkennen. Sie werfen ein neues Licht auf diese Frage, indem sie auf die Organisationen und Männer aufmerksam machen, die mit dieser Unterdrückungsaufgabe betraut waren. So lassen die bei Kriegsende konfiszierten Akten der Abwehr und der SIPO-SD die Techniken erkennen, mit denen in die Widerstandsorganisationen eingedrungen wurde: man erfährt viel über den Einsatz von Doppelagenten und die Rolle, die sie spielen konnten. Die von der SHD aufbewahrten deutschen Archive berichten auch von den Urteilen der deutschen Militärgerichte auf dem Staatsgebiet, wodurch das Wissen über das Justizsystem des Besatzers ergänzt wird.