Ein bisschen Geschichte...
Es war einmal... Biscarrosse, ein Dorf der Harzsammler, das in keiner Weise für ein aeronautisches Schicksal bestimmt war, wurde von Pierre-Georges Latécoère als Montage- und Versuchsort für die größten französischen Wasserflugzeuge ausgewählt. Das war 1930; am See von Biscarrosse entstanden von da an mehr als 120 gigantische Wasserflugzeuge.
Man nannte sie „Ozeandampfer der Lüfte“, mit Ziel New York oder Fort-de-France. Am Steuer dieser prestigeträchtigen Fluggeräte haben Flieger wie Mermoz, Guillaumet oder Saint-Exupéry ihren Abdruck in der Geschichte der Luftfahrt hinterlassen. Ihre Taten waren viel mehr als nur Fliegen, sie haben eine Legende geschaffen...
Heute erinnert uns das Museum daran, dass die Wasserflugzeuge nicht vollkommen verschwunden sind, auch wenn die berühmten „Ozeandampfer der Lüfte“ noch nicht ihren Platz bei den heutigen Fluglinien gefunden haben. Wasserflugzeuge kommen bei speziellen Missionen noch zahlreich zum Einsatz, wie bei der Brandbekämpfung, der Überwachung der Küsten und der Seenotrettung, der Beförderung von Personal und der Erkundung von Gebieten, die als unzugänglich gelten. Angesichts der Zunahme des Flugverkehrs von heute erwarten manche Konstrukteure die Rückkehr der Wasserflugzeuge als Frachtmaschine und sogar als Freizeitfahrzeug.
Das Abenteuer geht weiter...
Nach der Ansiedlung des Montage- und Flugversuchsstützpunktes Latécoère im Jahre 1930 und später jener der Hydrobase von Les Hourtiquets Ende der Dreißigerjahre war Biscarosse als wahres Tor zum Atlantik der perfekte Ort für die Gründung eines in Europa einzigartigen MUSEUMS FÜR WASSERFLUGZEUGE. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Wasserflugzeuge zu erzählen, von den Vorreitern in ihren seltsamen Maschinen bis zu den jüngsten Geräten, und das in der ganzen Welt.
Dazu wurden Archive, Fotodokumente, alte Karten, Autogramme, Originalausgaben, Fliegeranzüge, Auszeichnungen, Uniformen, Logbücher, Flugbücher, persönliche Erinnerungen berühmter Piloten, Einzelteile, Motoren, Propeller, teils sehr alte Wasserflugzeugmodelle, Innenausstattung, Originalgemälde und Reproduktionen, Plakate, Werbematerial von früher uvm. zusammengetragen
Diese historische Präsentation erstreckt sich auf einer Gebäudefläche von 850 m2. Einige Gebäude stammen aus früheren Zeiten, da sie als Unterkünfte für die Arbeiter der Hydrobase von Les Hourtiquets dienten. Wasserflugzeuge „in echter Größe“ sind heute sehr selten zu finden. Die Zeit und die Salzwasserkorrosion haben an ihnen genagt. Abgesehen von einigen Fluggeräten, die von Liebhabern restauriert wurden, befinden sich die geretteten Wasserflugzeuge heutzutage in den Museen.
Und warum dann nicht in unserem? In der großen Ausstellungshalle werden auf 480 m2 Wasserflugzeuge von 1912 bis in die Achtzigerjahre gezeigt, die restauriert wurden oder werden.
Das Museum ist daher bestrebt, diese Schätze sowie die Konstruktionstechniken auf diesem Gebiet zu retten.
Der Stadt Biscarrosse gelang es, ein seltenes Stück in die Sammlungen des Wasserflugzeugmuseums aufzunehmen, ein amerikanisches Grumman Albatross Amphibienfahrzeug, ein wahres Symbol der Forschung und Seenothilfe im Bereich der Aeronautik (erster Flug im Jahr 1947 - einige seltene Wasserflugzeuge dieses Typs fliegen noch außerhalb Europas).
Im Rahmen der Arbeiten am wissenschaftlichen und technischen Projekt des Museums und an der Neugestaltung der Produktionsstätte Latécoère rund um das Erbe der Wasserflugzeuge war es eine einmalige Gelegenheit, über ein so großartiges Wasserflugzeug zu verfügen, welches derzeit das einzige Exemplar in Europa ist.
Die Restaurierung soll eine statische Nutzung des Luftfahrzeugs mit optimalen Sicherheitsbedingungen für die Besucher an Bord erlauben. Nach der Restaurierung soll das Luftfahrzeug der Öffentlichkeit präsentiert werden und dem Museum als „Schaufenster“ dienen.

Quellen: ©Musée de l’Hydraviation
Tourismusbüro: 55 Place G. Dufau - BP 10001 - 40602 Biscarrosse Cedex - Tel 05.58.78.20.96