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80. Jahrestag der Operation Dynamo

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Eingang zum Fort des Dunes. © Fort des Dunes

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25. September - Nationaler Tag zu Ehren der Harkis und anderer Mitglieder der Hilfsformationen

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Ehrenfeier im Invalidendom

Eine Pyramide auf der Kriegsgräberstätte von Saint-Mandrier sur Mer

Eine FFI-Armbinde des Pariser Befreiungskomitees

25. August 1944 - Gedenken an die Befreiung von Paris

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77. Jahrestag der Befreiung von Paris

Kriegsgräberstätten in Südkorsika, im Herzen der Lavezzi-Inseln

Die Zukunft der Gedenkfeiern

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Schüler, die am 21. Juni 2016 an der Zeremonie zum hundertsten Jahrestag der Schlacht von Verdun teilnehmen. © A.Karaghezian/ECPAD

Frankreich ist zwar „das Land, dass dem Gedenken am meisten huldigt“, jedoch nehmen immer weniger Menschen an den Gedenkfeiern teil. Von diesem Thema sind zunächst die Gedächtnisstätten betroffen, deren Aufgabe es ist, das historische Erbe aufzuwerten und dem Publikum gewisse Kenntnisse zu vermitteln sowie eine Anzahl an Gedenkfeiern zu veranstalten. Sie stehen derzeit im Zentrum von Überlegungen über die Zukunft der Gedenkfeiern.

Welcher Ereignisse gedenken?

Welcher Ereignisse gedenken?

Feierliche Einweihung des Ehrenmals für die in Auslandsoperationen für Frankreich Gefallenen, Park André Citroën, Paris, 11. November 2019. © Philippe Servent/Présidence de la République

Auch wenn es vergangene Ereignisse, historische Persönlichkeiten, Kriege und Schlachten gibt, bei denen es sich von selbst versteht, ihrer zu gedenken, ist das nicht bei allen Erzählungen der Fall, die unsere nationale Geschichte ausmachen und allen Erinnerungen, die daraus hervorgehen. Während sich manche Länder Jahr für Jahr an einem Memorial Day versammeln, gliedert Frankreich seinen Gedenkkalender in elf nationale Tage und denkt über die Einführung neuer Tage nach. Wie soll man den „neuen Erinnerungen“ gedenken, die im Entstehen sind, wie zum Beispiel jenen an die für Frankreich in Auslandsoperationen gefallenen Soldaten und jenen an die Opfer von Terroranschlägen? Welche Richtung soll man militärischen Gedenkfeiern geben, die in der Tradition verankert sind, sowie anderen Formen von Gedenkveranstaltungen? Lauter Fragen, die wir in diesem zweiten Teil zu beantwortet versuchen, um eine französische Besonderheit hervorzuheben, aber auch die Gedenkherausforderungen von morgen zu skizzieren.

Den Opfern der Attentate gedenken

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Inschrift an der Fassade des Bataclan. © S. Gensburger

Frankreich war seit Ende des Algerienkriegs immer wieder Opfer von Terroranschlägen. Diese Attentate waren lange Zeit Anlass für spontane Gedenkfeiern, zumeist auf Initiative von Opferverbänden. Erst seit 2015 wurde eine nationale, systematische und öffentliche Gedenkpolitik für die Terroropfer umgesetzt.

Gedenken an Camerone oder aus der Quelle des Kampfgeistes schöpfen

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Die Fremdenlegion gedachte am 30. April 2019 des 156. Jahrestages der Schlacht von Camerone. Der Festakt des 1. Regiments der Fremdenlegion in Aubagne wurde vom Oberkommandierenden der Landstreitkräfte, General Jean-Pierre Bosser, geleitet. © Marco Fioril

Die alljährliche Gedenkfeier für das Gefecht von Camerone ist für die Fremdenlegion ein wichtiges Ereignis. Bei diesem Gefecht am 30. April 1863 standen sich 60 Mann der Kompanie Danjou des 1. Regiments der Fremdenlegion und 2.000 Mexikaner gegenüber. Es nimmt einen zentralen Platz in der Welt der Legionäre ein und ist ein bevorzugter Zeitpunkt für die Gemeinschaft der Legion, um ihren Zusammenhalt zu bekräftigen und zu festigen.

Gedenkveranstaltungen für Schriftsteller, ein republikanischer Ritus

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Festakt anlässlich der Überführung der Asche von André Malraux in den Pantheon, 23. November 1996. © Eric Feferberg/AFP

Nach den Pantheonisierung von Alexandre Dumas 2012 wird neuerlich ein Schriftsteller, Maurice Genevoix, in diesen republikanischen Tempel aufgenommen. Diese Entscheidung macht den zentralen Platz der Schriftsteller für die Bildung der republikanischen Kultur deutlich und könnte einen Anlass bieten, die Art und Weise in Frage zu stellen, wie die Politik ihr Gedenken einsetzt.

Die Zukunft der nationalen Tage

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Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Gründung des Conseil national de la Résistance (Nationaler Widerstandsrat), 27. Mai 2018. Daniel Cordier, Compagnon de la Libération (Kamerad der Befreiung) und Sekretär von Jean Moulin, umgeben von Schülern. © DR

Seit 1922 gibt es in Frankreich nicht weniger als elf nationale Tage, die durch Rechtsvorschriften und Verordnungen vorgeschrieben wurden und den heutigen Gedenkkalender des Verteidigungsministeriums prägen. Eine Situation, die manchmal von der breiten Öffentlichkeit hinterfragt wird. Die Herausforderung für die Gedenkfeiern der Zukunft liegt jedoch nicht so sehr in der Zahl der Feiern, als in der Erneuerung der Botschaften, die dabei verbreitet werden.

Welches Gedenken soll es für die Auslandsoperationen geben?

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Festakt zur Ehrung von 13 in Mali getöteten Soldaten, Invalidendom, Paris, 1. Dezember 2019. © Jean-Christophe-Mantrant/Generalstab

Als Generalstabschef achtet General Lecointre darauf, dass die Nation die auf den Schauplätzen der Auslandsoperationen (OPEX) gefallenen Soldaten ehrt. Die im Aufbau befindliche Erinnerung aufzuwerten, verfolgt auch das Ziel, das militärische Engagement Frankreichs in der heutigen Zeit besser zu vermitteln.

Warum gedenken?

Warum gedenken?

Feier zum 75. Jahrestag der Landung in der Normandie in Colleville-Montgomery, 6. Juni 2019. © Laurent Blevennec/Présidence de la République

In Frankreich besitzt die Erinnerung einen hohen Stellenwert. Dabei geht es darum, die Veteranen zu ehren, die sich in den zeitgenössischen Konflikten ausgezeichnet haben, den für Frankreich gefallenen Soldaten und zivilen Opfern die Ehre zu erweisen, der jungen Generation das Erbe dieser Vergangenheit zu vermitteln, die für die französische Gesellschaft identitätsstiftend ist, oder auch darum, aus der nationalen Geschichte Werte abzuleiten, mit denen sich die Gegenwart erklären und die Zukunft errichten lässt. Aber warum soll man in einer Zeit, in der die Akteure und Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs und des Algerienkriegs verschwinden, immer noch längst vergangener Ereignisse gedenken? Die Geschichte der Gedenkpolitik und -praktiken selbst bietet eine Antwort auf diese Frage und unterstreicht die großen Herausforderungen und Ziele des Gedenkens heute: die Vermittlung der Geschichte, die Stärkung des patriotischen Gefühls, die Aufwertung der Orte, an denen die Feiern stattfinden, die Bildung der jungen Generation und das Überwinden der ehemaligen Konflikte, um mit den früheren Alliierten und Gegnern eine friedliche Zukunft zu gestalten.

Vom Zeitzeugen zum Historiker: eine Geschichte des Gedenkens

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Einweihung der Mauer mit Namen in der Gedenkstätte der Shoah anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz, 27. Januar 2020. © Soazig de la Moissonniere/Présidence de la République

Gedenken bedeutet, sich einer Tatsache zu erinnern, daher sind an diesem Akt Zeitzeugen beteiligt. Gedenkfeiern stützen sich seit jeher auf Berichte von Akteuren und Opfern der Konflikte. Die Geschichte der Erfahrungsberichte von der Zeit unmittelbar nach dem Krieg bis heute zeichnet eine Geschichte des Gedenkens und des Aufbaus des Gedächtnisses nach.

Das Gedenken als bevorzugtes Mittel der Verteidigungsdiplomatie

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Besucher erkunden die australische Gedenkstätte von Villers-Bretonneux (Somme) anlässlich der Feierlichkeiten zum ANZAC Day, 25. April 2019. © Philippe Huguen/AFP

Seit vielen Jahren erleben wir in Frankreich einen intensiven Zyklus von Gedenkfeiern, die gemeinsam mit ausländischen Nationen, früheren Alliierten wie Gegnern, begangen werden und unseren Blick auf die Vergangenheit sowie unsere Gedenkreflexe weiterentwickeln. Diese Feiern wirken sich auf die bilateralen Beziehungen zwischen den Staaten aus, die Garanten und Themen der Gedenkpolitik sind. Die Gedenkhandlung ist auch ein Mittel der Verteidigungsdiplomatie, die in vielerlei Hinsicht über die eigentlichen Ziele hinausgeht.

Die patriotischen Gedenkfeiern

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Beinhaus von Champigny. © Gemeindearchiv von Champigny

Mit Ende des Ersten Weltkriegs entstand das Bedürfnis der Nation, die gefallenen Soldaten zu ehren und den nationalen Zusammenhalt rund um eine gemeinsame Erinnerung zu stärken. Heute gibt das Verschwinden der Akteure und Zeitzeugen dem Gedenken eine neue Daseinsberechtigung: den Orten einen Sinn geben und das Gedenken an die Vorfahren zu vermitteln.

Vermitteln und bilden

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Jugendliche nehmen an der nationalen Gedenkfeier vom 18. Juni 2017 beim Mémorial de la France combattante in Mont-Valérien teil. © Soazig de la Moissonniere/Présidence de la République

Die Jugend, die heute das „bevorzugte Publikum“ der Gedenkfeiern ist, wird von den Lehrern dabei unterstützt, die vergegenwärtigte Geschichte zu verstehen und Mittel zu finden, die Art und Handlung des Gedenkens zu erneuern. Die erzieherische Funktion des Gedenkens verlangt daher einen Übergang von der Gedenkpflicht zur Gedenkarbeit.

Juli 1940, Ausweis des Hauptmanns Leclerc