Newsletter

Sir Winston Leonard Spencer Churchill

1874-1965

Aktie :

Winston Churchill mit seinem berühmten „V“ für „Victory“, am 5. Juni 1943. Quelle: Imperial War Museum Collections. Lizenzfrei.

Blenheim, 30. November 1874 - London, 24. Januar 1965

 

Winston Churchill ist ein britischer Staatsmann, der aus einer der größten britischen Adelsfamilien abstammt, den Herzogen von Marlborough.

Der am 30. November 1874 geborene Winston Churchill besuchte zunächst nur mittelmäßige Schulen, bevor er dann im Jahr 1893 auf die Militärschule Sandhurst wechselte und 1896 als 20. Bester von 130 Absolventen die Schule abschließt.

Er kämpft in Kuba gegen die Spanier und ist später in Indien und im Sudan im Einsatz, wo er 1898 an der Seite von General Kitchener im Einsatz ist. Während dem zweiten Krieg von Boers in Südafrika gerät er 1899 in Gefangenschaft, kann jedoch entkommen. Diese haarsträubende Geschichte wird von der nationalen und internationalen Presse begeistert aufgegriffen. Halb Offizier und halb Journalist verfasst er sehr lebendige und ausdrucksstarke Artikel, die allseits geschätzt sind und die ihm 1900 die Türen in das Unterhaus öffnen.

1900 wird er von der konservativen Partei ins Parlament gewählt. Dieses verlässt er 1904 wieder, um sich den Liberalen anzuschließen, bei denen er eine brillante politische Karriere beginnt: 1905 wird er zum Unterstaatssekretär für die Kolonien ernannt, 1908 folgt das Amt des Handelsministers und 1910 wird er zum Innenminister ernannt.

1908 lernt er seine Ehefrau Clémentine Hozier kennen, mit der er fünf Kinder zeugt.

1911 wird er im Alter von 37 Jahren Erster Lord der Admiralität (Marineminister). Diesen Posten behält er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs inne.

1915 bereitet er eine französisch-britische Seeexpedition gegen die Türkei vor, die seinerzeit mit den Deutschen eine Allianz bildete. Seine Ziele sind die Besetzung der Meerenge von Dardanelles und die Wiederaufnahme der Gespräche mit Russland. Die Landung in Gallipolli im Frühjahr 1915 wird jedoch zum regelrechten Desaster, die ihn sein Regierungsamt kostet und seiner Karriere einen deutlichen Knick beschert. Ohne zu zögern dient er an der französischen Front und übernimmt das Kommando über das 6. Bataillon der Royal Scots Fusiliers. Lloyd George ruft ihn jedoch erneut in den Regierungsdienst und übergibt ihm zunächst das Munitionsministerium und später das Kriegsministerium (1917) und das der Luftfahrt (1918 bis 1921). 

Nach dem Misserfolg der Liberalen im Jahr 1922 verliert Churchill seinen Sitz als Abgeordneter. Also tritt er wieder in die konservative Partei ein, die nicht nachtragend war und ihn 1924 als Finanzminister einsetzte (zuständig für Finanzen und Kunstschätze).

In den 30er Jahren versucht er mehrfach jedoch vergeblich vor der Bedrohung durch Hitler-Deutschland zu warnen.

Während Chamberlain 1938 das Münchener Abkommen unterschreibt, verkündet er: „Sie haben die Wahl zwischen Krieg und Unehre; Sie haben sich für die Unehre entschieden und somit auch für den Krieg“.

Im September 1939 wird Churchill erneut zum Ersten Lord der Admiralität ernannt. Nach dem Rücktritt von Neville Chamberlain am 10. Mai 1940 wird er Premierminister von Großbritannien. Er erweist sich sodann als wahrhaftiger Kriegsherr, der fest entschlossen ist, seinem Land den Sieg zu bescheren. Während seiner Antrittsrede verkündet er vor dem Unterhaus, dass er dunkle Tage im Kampf um England sehe: „Ich kann nichts anderes versprechen außer Blut, harte Arbeit, Schweiß und Tränen“.

Im Alter von 66 Jahren ist Churchill erstmals an der Spitze der Macht und diese Position hält er bis zum Ende des Konflikts inne. Seine Rolle ist für die Erhaltung der Moral der Engländer von äußerst hoher Bedeutung. Der Mann mit den bissigen Reden, der Zigarre und dem V für Victory wird zum Symbol des britischen Widerstands gegen die Nazis. Er ist es, der die Evakuierung des Brückenkopfs von Dünkirchen organisiert. Er autorisiert de Gaulle seinen berühmten Befehl vom 18. Juni zu erteilen. Er appelliert während dem Kampf in England und dem Blitzkrieg mit Beständigkeit an das britische Volk („nie zuvor in der Geschichte der Kriege haben so viele Männer so viel geleistet wie diese kleine Anzahl“, Debatte im Unterhaus am 20. August 1940) und er macht den Sieg zu einer nicht verhandelbaren Bedingung.

Schon immer war er ein großer Verfechter der Kooperation mit Frankreich, selbst dann, wenn die Beziehungen zum Leiter des Freien Frankreich häufig sehr hitzig waren. Dennoch fehlte es beiden Männer nicht an gegenseitigem Respekt. Gleichzeitig zögert er nicht, die Flotte Frankreichs in Mers el-Kébir zu versenken, um zu vermeiden, dass diese in die Hände der Achsenmächte gerät. Als überzeugter Anti-Kommunist reicht er Stalin die Hand, als Russland am 22. Juni 1941 von Deutschland angegriffen wird. Kurz darauf unterzeichnet er jedoch mit Roosevelt im August 1941 die Atlantikcharta.

Seine Politik verfolgt stets nur ein einziges Ziel: Widerstand gegen die Nazis und die Bekämpfung von Hitler, wobei er maßgeblich zum Sieg der Alliierten beitrug.

Nach Kriegsende versucht Churchill Roosevelt näher mit Russland zusammenzubringen. Dennoch kann er auf der Konferenz von Jalta (Ukraine) die Aufteilung Europas zwischen der Sowjetunion und den Amerikanern nicht verhindern.

 

1945 wird er von der Labour Party für die Wahlen aufgestellt. Churchill wird Vorsitzender der konservativen Opposition, die seit 1946 den Eisernen Vorhang anprangert und auf die Bedeutung von Commonwealth und den Sonderbeziehungen mit den USA pocht.

Nach seiner Rückkehr in das Amt des Premierministers im Jahr 1951 übergibt er sein Amt 1955 an Anthony Eden. Seine letzten Lebensjahre widmet er sich der Malerei und der Literatur.

Im Jahr 1953 wird Sir Winston Churchill der Nobelpreis für Literatur verliehen und er ist Autor zahlreicher Werke, darunter seine Kriegsmemoiren (1948 – 1954), ein kostbares Zeugnis seiner außergewöhnlichen Beharrlichkeit in den dunkelsten Zeiten Großbritanniens und der freien Welt.

Am 24. Januar 1965 erleidet er in London einen Hirnschlag und stirbt im Alter von 90 Jahren.

William Birdwood

1865-1951

Aktie :

William Birdwood.
Source : Wikimedia Commons - lizenzfrei

William Ridell Birdwood wird am 13. September 1865 in Kirkee, Indien, geboren.

 

Nach dem Besuch des Clifton College in Bristol und der Königlichen Militärakademie Sandhurst beginnt er seine Karriere 1883 bei den Royal Scots Fusiliers. 1885 geht er zur Kavallerie und dient bei den 12. und 11. Lancers und der Viceroy's Bodyguard in Indien, wo er an den Operationen an der Grenze im Nordwesten teilnimmt. 1899 geht er nach Südafrika zum Stab von General Kitchener, als der Burenkrieg der Siedler gegen die britische Herrschaft im Gang ist. 1911 wird er zum Generalmajor ernannt und geht zurück nach Indien, wo er im folgenden Jahr Sekretär in der Abteilung der indischen Streitkräfte wird. Im November 1914 beauftragt ihn Kitchener, der damals britischer Kriegsminister ist, ein Armeekorps mit den australischen und neuseeländischen Truppen zu bilden, die in Ägypten ausgebildet werden, bevor sie an die Westfront geschickt werden. Dieses Korps, das Anzac (Australian and New-Zealand Army Corps) hat seinen ersten Einsatz bei der Landung auf der Halbinsel Gallipoli am 25. April 1915, mit deren Hilfe die Kontrolle über die Meerenge der Dardanellen übernommen werden soll, die das Ägäische Meer über den Bosporus mit dem Schwarzen Meer verbindet. Während des Feldzuges ersetzt er kurz Ian Hamilton an der Spitze der Expeditionstruppen im Mittelmeer und übernimmt dann, nachdem er zum Generalleutnant ernannt wurde, Mitte November 1915 das Kommando über die britische Dardanellenarmee, die jetzt von dem Anzac und dem 8. und 9. britischen Korps gebildet wird.

Im März 1916, nach der Umbildung des Anzac, übernimmt er das Kommando des 1. Korps des Anzac, bestehend aus der 1. und 2. australischen Division und der neuseeländischen Division, die an die französische Front geschickt wird. Am 23. Oktober 1917 wird er General und kommandiert das australische Korps, als die fünf Divisionen des Anzac zur Jahreswende 1917-1918 zu einem einzigen Korps zusammengefasst werden. Er erhält das Kommando der 5. britischen Armee am 31. Mai 1918, die er während der letzten siegreichen Offensiven der Alliierten führt. Am Ende des Konflikts kommandiert er die Nordarmee in Indien, bis 1925, und übernimmt dann, nachdem er zum Marschall ernannt wurde, das Oberkommando der britischen Armee in Indien. Nach seiner Pensionierung von der Armee im Jahr 1930 möchte er Generalgouverneur von Australien werden, erhält den Posten aber nicht. Er stirbt am 17. Mai 1951 im Schloss Hampton Court. 1916 wird er geadelt, und 1919 wird der Baron Birdwood of Anzac and of Totnes in Devon Peer. Für seine Dienste während des Ersten Weltkriegs wird er in Frankreich mit dem Orden der Ehrenlegion und dem Kriegskreuz, in Belgien mit dem Kriegskreuz und dem Kronenorden und in Ägypten mit dem Nilorden ausgezeichnet.

Douglas Haig

1861-1928

Aktie :

Porträt von Sir Douglas Haig.
Quelle : L'Illustration - l'album de la guerre 1914-1919

 

Douglas Haig wird 1861 in Edinburgh (Schottland) in einer Familie von Whisky - Fabrikanten geboren. Sein Vater, John, lässt ihn klassische Fächer studieren. Nach seinem Diplom am Clifton College und Brasenose College in Oxford schreibt er sich 1864 in der Militärakademie von Sandhurst ein und tritt in das 7. Husarenregiment ein. Douglas Haig absolviert seine Grundausbildung in Indien, im Jahr 1886, wo er seine ersten Tressen erhält. Danach wird er zum aktiven Dienst in den Sudan geschickt (1898), bevor er unter dem Kommando von Generalstabschef Sir John French am Burenkrieg teilnimmt (1899-1902). Im Rang eines Oberst kehrt Haig 1903 nach Indien zurück, wo er bei Lord Kitchener verschiedene Verwaltungsaufgaben wahrnimmt (als Oberst und Generalinspekteur der Kavallerie). Da er eine besondere Eignung für die militärische Karriere zeigt, wird Douglas Haig der jüngste Generalmajor der britischen Armee, als er 1906 zum Leiter der militärischen Ausbildung im Kriegsministerium ernannt wird. Er arbeitet nun eng mit dem Staatssekretär im Kriegsministerium, R. B. Haldane, beim Aufstellen einer Territorialarmee und eines britischen Expeditionskorps (British Expeditionary Force) zusammen.

Als General eines Armeekorps im Jahr 1914 erhält er das Kommando über das 1. Armeekorps der schnellen Eingreiftruppe des britischen Heeres BEF in Frankreich und Belgien, wo er sich während der Kämpfe von Mons und Ypern auszeichnet. Nachdem er bis dahin zweiter Kommandant der britischen Streitkräfte in Frankreich unter dem Befehl von General French war, wird er nun im Dezember 1915 an die Spitze der erweiterten BEF versetzt, während French das oberste Kommando der britischen Streitkräfte erhält. Nach dem Februar 1916 drängt ihn der französische Generalstab, die Vorbereitungen für die im Sommer 1916 an der Somme geplante Offensive schneller voran zu treiben und auf diese Weise von der Front bei Verdun abzulenken. Von Juli bis November 1916 wird er mit seinen Truppen in die Schlacht an der Somme geworfen und nimmt aktiv an dem alliierten Durchbruch durch die Front auf 12 km teil, einer Operation, bei der 420 000 Angehörige der englischen Armee fallen und die ihm den Beinamen "Schlächter von der Somme" einbringt. Er ist auch beteiligt an den blutigen Angriffen um Passchendaele im Jahr 1917 (dritte Schlacht von Ypern), auf Grund derer er den Marschallstab erhält und die Pershing sagen lässt, er sei "der Mann, der den Krieg gewonnen hat".

1918 ermöglicht Douglas Haig den englischen Sieg an der Westfront (Fronten an der Somme und an der Aisne). Als Mitglied des Militärrates für den Waffenstillstand, der von Foch in Senlis zusammen gerufen wird, gibt er seine Zustimmung zu den militärischen Bedingungen eines Waffenstillstands mit den Mittelmächten. Seine verlustreichen militärischen Erfolge bringen ihm allerdings nach dem Krieg die Kritik der Politiker ein, wie z.B. von David Lloyd George, britischer Premierminister, wie auch von der britischen Presse, die den 1. Juli 1916 als "den blutigsten Tag für die britische Armee" bezeichnet. Nach der Rückkehr von der Front hat Douglas Haig bis zu seiner Pensionierung 1921 das Oberkommando der britischen Streitkräfte auf dem nationalen Territorium inne. Als er aus dem aktiven Dienst ausscheidet und den Grafentitel erhalten hat, widmet er einen großen Teil seiner Zeit den Veteranen auf dem Umweg über die Royal British Legion. Er stirbt 1928 in seiner Londoner Wohnung. Seine Bestattung wird Gegenstand einer nationalen Feier.

Woodrow Wilson

1856-1924

Aktie :

Portrait von Woodrow Wilson.

Woodrow Wilson ist der achtundzwanzigste Präsident der Vereinigten Staaten. Er führt sein Land im April 1917 in den Ersten Weltkrieg, nach drei Jahren Neutralität. Nach dem Krieg setzt er sich für die Versöhnung der europäischen Länder ein und erhält 1919 für dieses Engagement den Friedensnobelpreis. Woodrow Wilson ist der Sohn eines presbyterianischen Predigers, der ihn streng im Sinne seiner Werte erzieht. Nach dem Jurastudium an der Universität Princeton wird er Rechtsanwalt (Atlanta 1882-1883) und Professor für politische Wissenschaften an verschiedenen Einrichtungen (1890-1910). Nachdem er 1910 zum demokratischen Gouverneur des Staates New Jersey gewählt ist, wird er von der demokratischen Partei als Präsidentschaftskandidat für die Wahl am 5. November 1912 aufgestellt und gewinnt die Wahl dank der Meinungsverschiedenheiten zwischen seinen republikanischen Gegnern Theodore Roosevelt und William Taft. Wilson setzt sich für eine starke Exekutive ein und stellt ein ehrgeiziges Programm für Demokratie und Wirtschaft auf. Er setzt die Zölle herab, reformiert das System der Banken durch die Bildung einer Bundesreserve zur Erleichterung von Krediten und stärkt das Kartellgesetz durch die Genehmigung von Streiks und Boykott durch die Arbeiter. Im Bereich der Politik bringt er ein Gesetz gegen Kinderarbeit durch, führt das Wahlrecht für Frauen, die Einkommensteuer und ein Rentensystem für die Bediensteten des Bundes ein und begrenzt die tägliche Arbeitszeit auf 8 Stunden.

In der Außenpolitik ist Wilson zwar gegen den Interventionismus, entwickelt aber trotzdem eine aktive Diplomatie und stärkt die amerikanische Vorherrschaft auf dem Kontinent, indem er versucht, eine Demokratie nach amerikanischem Muster einzuführen. Auf Grund der Monroe - Doktrin, die den Vereinigten Staaten das Eingreifen in Europa und in die internationalen Probleme untersagt, ist er dagegen, dass sich die Vereinigten Staaten an den europäischen Konflikten beteiligen. Am 4. August 1914 erklärt er die amerikanische Neutralität in dem Krieg und versichert, dass "dieser Krieg nicht unser Krieg ist". Im Übrigen wird er im November 1916 vor allem deshalb wiedergewählt, weil "er uns vor dem Krieg bewahrt hat" (He kept us out of war). Allerdings deutet er bereits in seiner Antrittsrede an, dass diese Position sehr schwer zu halten sein werde. Auf Grund der Wiederaufnahme des uneingeschränkten U-Bootkrieges durch die Deutschen - er war unterbrochen worden, nachdem über hundert amerikanische Bürger bei der Torpedierung des Dampfers Lusitania am 7. Mai 1915 umgekommen waren - und erbost über die deutschen Versuche, Mexiko in einen Krieg gegen die Vereinigten Staaten hinein zu ziehen - Telegramm des deutschen Staatssekretärs im Auswärtigen Amt Zimmermann - stellt Präsident Wilson vor dem Kongress den Antrag, in den Krieg gegen Deutschland eintreten zu dürfen, dem am 6. April 1917 stattgegeben wird. Einen Monat später, am 18. Mai, führt er die Wehrpflicht wieder ein, die seit dem Ende des Sezessionskrieges (1885) abgeschafft worden war.
Wilson organisiert den Kriegseinsatz und stellt den Alliierten materielle, moralische und militärische Hilfe zur Verfügung (Bis Oktober 1918 gehen fast zwei Millionen amerikanische Soldaten unter dem Kommando von General Pershing an Land, um in Frankreich zu kämpfen). Er bemüht sich auch um die politische Führung der Koalition und setzt die Kriegsziele der Alliierten fest. Am 8. Januar 1918 formuliert er in einer Rede vor dem Kongress ein Programm in vierzehn Punkten, in dem die Friedensbedingungen festgelegt sind. In diesen Vierzehn Punkten wird das Ende des Kolonialismus, die Abschaffung der wirtschaftlichen Hindernisse zwischen den Nationen, die Garantie der Freiheit der Meere, die Selbstbestimmung der Völker und die Schaffung eines Völkerbundes mit dem Ziel "gegenseitiger Garantien für politische Unabhängigkeit und territoriale Integrität der großen und kleinen Nationen" gefordert. Einige Punkte seines Programms dienen als Grundlage für den Versailler Vertrag von 1919.
Nach seiner Rückkehr in die USA legt Wilson selbst dem Kongress den Vertrag von Versailles zur Ratifizierung vor, trifft aber auf eine starke isolationistische Strömung, die sich weigert, einen Vertrag zu unterzeichnen, der zu einer Intervention in einem neuen Konflikt zwingen würde. Zweimal, im November 1919 und im März 1920, weist der Kongress den Versailler Vertrag zurück und spricht sich gegen den Beitritt zum Völkerbund aus. Auf Grund der Ablehnung durch den Kongress und der Mehrheit des amerikanischen Volkes erlebt Wilson die Ironie des Schicksals, dass sein eigenes Land sich weigert, dem Völkerbund beizutreten, aber seine Bemühungen um die Versöhnung der europäischen Länder verhelfen ihm trotz allem 1919 zum Friedensnobelpreis (den er 1920 erhält). Erschöpft von den Anstrengungen, den Frieden herzustellen, erleidet er einen Schlaganfall, durch den er praktisch gelähmt ist. Er lebt bis 1921 zurückgezogen im Weißen Haus, als der republikanische Kandidat Warren Harding einen überwältigenden Sieg davonträgt. Daraufhin zieht er sich in sein Haus in Washington zurück, wo er am 3. Februar 1924 stirbt. Er wird in der Kathedrale von Washington beigesetzt.

Emile Muselier

1882-1965

Aktie :

Porträt von Emile Muselier. Quelle: SHD

 

Emile Henry Muselier wurde am 17. April 1882 in Marseille geboren und starb in Toulon am 2. September 1965. Von 1899 bis 1901 war er Schüler der Ecole navale (Navigationsschule). Ab dann und bis 1939 durchläuft er eine glänzende Karriere, die ihn Posten in Einheiten (Ferner Orient von 1902 bis 1905, Yser 1915...) und hohe öffentliche Ämter (Mitglied der Kabinette von Painlevé, Jeanneney und Clemenceau) belegen lässt. Fähnrich zur See im Jahre 1902, wird er 1912 zum Oberleutnant zur See, 1926 zum Kapitän zur See, 1933 zum Konteradmiral und 1939 am Vizeadmiral befördert. Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst, kurze Zeit nach seiner letzten Beförderung, stößt er am 30. Juni 1940 zum General de Gaulle in London. Dieser beauftragt ihn mit dem Aufbau der Forces navales françaises libres (Seemacht der freien französischen Streitkräfte - FNFL) und der Forces aériennes françaises libres (Luftmacht der freien französischen Streitkräfte - FAFL). Bis zum 30. April 1942 kommt Muselier seinen Aufgaben als Führer der FNFL nach. Als Marinekommissar im französischen Nationalkomitee leitet er im Dezember 1941 das Unternehmen, das den Anschluss von Saint-Pierre-et-Miquelon herbeiführt. Am 3. März 1942 kündigt er sein Amt im Nationalkomitee auf. Er schließt sich im Mai 1943 General Giraud in Algier an und wird im Juni der stellvertretende Oberbefehlshaber der Forces maritimes d'Afrique du Nord (Seestreitkräfte Nordafrikas). Nach dem Zusammenschluss der FNFL und den Forces maritimes d'Afrique du Nord wird er im August 1943 seines Amtes enthoben.

Im September 1944 übernimmt er die Führung der Délégation navale à la mission militaire de la Défense nationale chargée des affaires allemandes (Delegation der Seestreitkräfte bei der militärischen Mission der nationalen Verteidigung für deutsche Angelegenheiten). Er verlässt den aktiven Dienst im Juni 1946. Bis 1960 ist er als beratender Ingenieur für das Haus Laignel tätig. Er beschäftigt sich ebenfalls mit Kriegsveteranenvereinigungen und Marineinfanteristen des ersten Weltkriegs und wird zum Ehrenpräsident der Union Franco Belge des Combattants de l'Yser et des Flandres (frz.-belgische Union der Yser- und Flandernveteranen) und zum Präsidenten der Association Nationale d'Entraide à la Vieillesse (nationaler Alten-Solidaritätsverein) ernannt. Vizeadmiral Muselier besaß die Ehrenauszeichnungen des Großoffiziers der Ehrenlegion, " Compagnon de la Liberation " und " Compagnon de l'Ordre du Bain ". Er war ebenfalls Träger des Kriegskreuzes 1914-1918 und des Kriegskreuzes für externe Operationsgebiete. Von seinen veröffentlichten Büchern möchten wir besonders erwähnen Marine et Résistance (1945) und De Gaulle contre de Gaulle (1946).

Edith Cavell

1865-1915

Aktie :

Portrait von Edith Cavell. Quelle : http://en.wikipedia.org

Edith Cavell wird 1865 in England geboren. Sie ist die Tochter eines anglikanischen Pastors. Sie studiert zunächst in Brüssel, dann in der Schweiz und schließlich in Dresden und Aachen, wo sie die deutschen Techniken der Medizin und Hygiene kennenlernt.1895 kehrt sie nach England zurück und arbeitet zunächst als Gouvernante, erhält dann ihr Diplom als Krankenschwester im "London Hospital" und kehrt 1906 nach Brüssel zurück, wo sie am Institut der Chirurgie arbeitet und das medizinische Institut Berkendael leitet. Im Jahre 1914 richtet das Rote Kreuz ein Krankenhaus in ihrer Einrichtung ein, was schnell in eine Empfangshalle für französische, belgische und englische Soldaten umgeformt wird, die der Armee in den Niederlanden beitreten möchten. Miss Vavell wird somit zu einem wichtigen Glied dieses "Fluchtnetzes", was vom Norden Frankreichs über Brüssel bis Holland reicht.

Die Aktivitäten ihrer Gruppe werden durch den Rückzug der französischen und englischen Divisionen in Richtung Marne verstärkt. Die verletzten Soldaten bleiben in den Landkrankenhäusern Nordfrankreichs und der Ardennen, andere haben keinen Kontakt mehr zu ihren Einheiten. Die Kriegsteilnehmer, die nicht die Aufmerksamkeit der deutschen Truppen erwecken, werden von Prinzessin Marie de Croÿ auf Schloss Bellignies aufgenommen, um dann anschließend zu Edith Cavell weitergeleitet zu werden, wo sie Kleidung und falsche Papiere erhalten, um dann wieder zu ihren Truppen zu stoßen. Durch diese gemeinsame Arbeit können zweihundert Personen von November 1914 bis Juli 1915 aus der deutschen Besatzungszone flüchten.

Die sechsundsechzig Mitglieder des Netzwerks werden angezeigt und ab Sommer 1915 festgenommen. Der französische Spion Gaston Quien wurde angeklagt, dass Netzwerk verraten zu haben, er wurde jedoch mangels Beweis freigelassen. Edith Cavell wird am 15. Juli festgenommen, als sie versuchte, alliierte Soldaten über die holländische Grenze zu schmuggeln. Sie wird im Gefängnis Saint-Gilles eingekerkert. Im Laufe der Befragung gibt sie zu: "ich hielt es für meine Pflicht, dies für mein Land zu tun". Dadurch wird sie als Verräterin und als Grund für den Zusammenbruch des belgischen Geheimdienstes angesehen. Edith Cavell wird in einer Einzelzelle eingesperrt. Die deutschen Behörden geben anscheinend dem diplomatischen Druck nach und erlauben, dass Maître Sadie Kirsten die Verteidigung übernimmt, ohne dass dieser jedoch mit ihr sprechen oder ihre Akte einsehen darf. Der Prozess bezüglich des Netzwerks findet vom 7. September bis 8 Oktober 1915 unter dem Befehl des General Ströbel statt. Der in den Medien dargestellte Prozess sollte eine abschreckende Wirkung haben. Die Todesstrafe für den Verrat am Feind wird gefordert. Am 11. Oktober 1915 werden Edith Cavell, die Gräfin Jeanne de Belleville und Louise Thuliez, eine Lehrerin, zum Tode verurteilt. Der Sekretär der amerikanischen Gesandschaft bemüht sich vergeblich, ein Gnadengesuch für Edith Cavell einzureichen. La sentence est exécutée.Am 12. Oktober 1915 um 7 Uhr morgens wird die Strafe vollstreckt.

Ihre Kameraden werden zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. In England und den den Vereinigten Staaten löst diese Hinrichtung im Zusammenhang mit der Torpedierung der Lusitania eine Sturmwelle von Protesten aus. Die anti-deutsche Propaganda nimmt ihren Lauf, Freiwillige strömen herbei. Nach dem Krieg, am 7. Mai 1919 wird die Leiche von Edith Cavell nach England gebracht. Eine Gedenkfeier wird in der Westminster Abbay abgehalten. Auf dem Trafalgar Square (London) wurde eine Säule in der Nähe der Nationalgallerie errichtet, die an diese transnationale Heldin erinnert. Ein Flachrelief wurde ihr im Musée du Jeu de Paume (Paris) gewidmet, das allerdings 1940 zerstört wurde.

 

Wilhelm Keitel

1882 - 1946

Aktie :

Wilhelm Keitel. Foto Sammlung DMPA

Wilhelm Keitel trat 1901 in die Armee ein und besetzte im Ersten Weltkrieg verschiedene Offiziersposten des Generalsstabs. Nach der Kapitulation Deutschlands im Jahre 1918 verfolgte er seine militärische Laufbahn in der neuen deutschen Armee, der Reichswehr, die im Abkommen von Versailles genehmigt worden war.

Als Adolft Hitler 1933 an die Macht kam und begann, die Streitkräfte wieder aufzubauen, machte Wilhelm Keitel schnell Karriere. Er wurde 1934 zum Brigadegeneral ernannt, wurde Vorsteher des Kabinets des Kriegsministers, Direktor des Wehrmachtsamtes und im folgenden Jahr mit der Koordinierung der Streitkräfte beauftragt. 1938 wird Wilhelm Keitel zum Chef des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) ernannt, das neu gegründet wurde. Am 22. Juni 1940 unterzeichnet er den französisch-deutschen Waffenstillstand in Rethondes. Dieser eifrige Ausführer der Befehle Adolf Hitlers wird im Juli 1940 zum Marschall ernannt und trifft während des Krieges alle militärischen Entscheidungen sowie die jeweiligen Terrormaßnahmen in den besetzten Gebieten, was sich hauptsächlich auf die Hinrichtung der Geiseln und der politischen Kommissare der Roten Armee, sowie auf die Hinrichtung von Kriegsgefangenen der NN ausrichtet. Trotz einiger Versuche seitens der führenden Kreise der Armee und des Generalstabs zum Austausch von Personen, behält er seinen Posten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Am 9. Mai 1945 unterzeichnet er die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht auf Anordnung des Kanzler-Admirals Dönitz. 1946 verurteilt ihn das Nürnberger Gericht für Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode.

Charles de Gaulle

1890-1970

Aktie :

Portrait de Charles de Gaulle. Source : Photo SHD

Der französische General und Politiker Charles de Gaulle (1890-1970) ist der erste, der für die Idee eintrat, dass Frankreich über eine Panzerkampfeinheit verfügen sollte. Diese bedeutende Persönlichkeit des französischen Widerstands während des Zweiten Weltkriegs war auch der Gründervater der V. Republik, die sich insbesondere durch die direkte Wahl eines Präsidenten durch das Volk auszeichnet.

Charles de Gaulle wurde am 22. November 1890 in einer patriotischen und katholischen Familie geboren. Er verbringt seine Kindheit in Paris, studiert bei den Jesuiten und entscheidet sich schon früh für eine militärische Laufbahn. 1908 wird er in die Militärschule École spéciale militaire de Saint-Cyr aufgenommen. Nach vier Studienjahren geht er 1912 als Unterleutnant nach Arras.

Während des Ersten Weltkriegs wird er drei Mal im Kampf verletzt und in der Schlacht um Douaumont (1916) für tot liegen gelassen. Er gerät in deutsche Gefangenschaft, aus der er fünf Mal zu fliehen sucht, aber immer wieder aufgegriffen wird. Er kommt erst mit dem Waffenstillstand am 11. November 1918 frei. Im Verlauf seiner weiteren Karriere beim Militär erfüllt der Hauptmann de Gaulle Missionen in mehreren Ländern (Polen, Libanon). Zwischen den beiden Weltkriegen veröffentlicht er mehrere Werke, in denen er die französische Verteidigungspolitik kritisiert. Er vertritt insbesondere die Ansicht, dass die Armee den Entscheidungen der Politiker zu folgen habe und dass es zum Schutz Frankreichs notwendig sei, eine Panzereinheit zu schaffen, die in der Lage wäre, der mechanischen Streitmacht Deutschlands entgegenzutreten. Parallel dazu beginnt seine Einführung in die Staatsangelegenheiten. 1931 erhält er einen Posten im Staatssekretariat der Verteidigung in Paris. Er wird 1937 zum Oberst und Befehlshaber des 507. Panzerregiments in Metz ernannt. Als Frankreich und England Deutschland am 3. September 1939 den Krieg erklären, erhält er das stellvertretende Kommando über die Panzer der 5. Armee. Bei der deutschen Invasion zeichnet sich de Gaulle mehrmals an der Spitze seiner Einheit aus, indem es ihm unter anderem gelingt, die Deutschen bei Abbeville (27.-30. Mai 1940) zu stoppen. Er wird am 1. Juni 1940 zum General ernannt und wird nur wenige Tage später Unterstaatssekretär der Verteidigung in der Regierung von Paul Reynaud.

Am 17. Juni bricht de Gaulle nach London auf, um den Krieg fortzusetzen; er ruft am 18. Juni auf dem Sender BBC zum Widerstand auf. Als Landesverräter wird er im August in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Von Churchill als "Anführer der freien Franzosen" anerkannt, organisiert de Gaulle die Streitkräfte, die Forces françaises libres, freie französische Streitkräfte genannt werden. Außerdem gibt er dem freien Frankreich eine Art Exilregierung, das französische Nationalkomitee (Comité national français), das am 3. Juni 1943 nach seiner Ankunft in Algier in Französisches Komitee für die Nationale Befreiung (Comité français de la Libération nationale - CFLN) umbenannt wird. Ab 1942 beauftragt de Gaulle Jean Moulin damit, den Nationalen Widerstandsrat (Comité national de la Résistance - CNR) in Frankreich zu organisieren, in dem die politischen Parteien, Gewerkschaften und Widerstandsbewegungen aller Richtungen vertreten sein sollen, um den Kampf zu koordinieren. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, setzt sich de Gaulle bei General Eisenhower dafür ein, dass Paris rasch befreit wird, während eigentlich vorgesehen war, direkt in Richtung Osten vorzudringen, ohne die Hauptstadt zu berühren. Schließlich befreit das 2. DB von General Leclerc Paris am 25. August.

 

Nach Beendigung der Kampfhandlungen beginnt de Gaulle an der Spitze einer provisorischen Regierung mit dem Wiederaufbau des Landes. Mehrere wichtige Maßnahmen werden von ihm getroffen (Gründung der Sozialversicherung). Am 20. Januar 1946 legt er die Macht nieder, da er mit der von den politischen Parteien gespielten Rolle nicht einverstanden ist. Die Konstitution der IV. Republik, die wenig später angenommen wird, enttäuscht ihn zutiefst. Er kritisiert sie wiederholt (Rede von Bayeux, Juni 1946) und wirft ihr die Schwäche der Exekutive vor. Von diesem Moment an begibt sich de Gaulle in die Opposition. 1947 gründet er die Sammlungsbewegung des französischen Volkes (Rassemblement du peuple français - RPF), die trotz zahlreicher Beitritte bei den folgenden Wahlen einen Rückschlag erlebt. Damit beginnt für de Gaulle während mehrerer Jahre die "Durchquerung der Wüste": Er zieht sich nach Colombey-les-Deux-Églises zurück, schreibt seine Memoiren und reist.
Frankreich ist seit 1954 in einen Entkolonialisierungskrieg in Algerien verwickelt. Am 13. Mai 1958 beginnen die algerischen Franzosen in Algier mit einem Aufstand, um ihre Positionen zu stärken. Sie verlangen nach der Machtübernahme durch de Gaulle. René Coty, der Präsident der französischen Republik hat Angst, dass diese Krise in einem Bürgerkrieg mündet und bietet de Gaulle den Posten des Ratspräsidenten an. Den Gaulle will nur unter der Bedingung zurückkehren, dass er das Recht hat, die Institutionen zu ändern. Während des Sommers 1958 legt er den Grundstein zu einer neuen Konstitution. Diese wird bei einem Referendum am 28. September 1958 von fast 80 % der Franzosen gebilligt. Die V. Republik war geboren. Am 21. Dezember 1958 wird Charles de Gaulle in einer indirekten Wahl erneut zum Präsidenten der französischen Republik gewählt.

Die wichtigste Aufgabe liegt damals in Algerien. 1959 schlägt de Gaulle die Selbstbestimmung der Algerier vor und organisiert 1961 ein Referendum zu diesem Thema. 75% der Franzosen sagen "ja" zur Selbstbestimmung Algeriens. Die Befürworter eines französischen Algeriens, unzufrieden mit dieser Entscheidung, versuchen im April 1961 in Algier zu putschen, allerdings ohne Erfolg. Die Verhandlungen zwischen Frankreich und Algerien enden mit den Verträgen von Evian, die am 22. März unterzeichnet und in Frankreich und Algerien per Referendum bestätigt werden. Das Jahr 1962 steht für eine echte Wende, in erster Linie auf institutioneller Ebene: Der General schlägt vor, das Staatsoberhaupt in direkter Wahl durch das Volk zu wählen. Diese Reform ruft eine heftige Opposition auf den Plan, aber das Referendum über die Verfassungsänderung ist mit 60% Jastimmen ein Erfolg. 1965 wird die Präsidentschaftswahl mit dem neuen direkten Wahlrecht zum ersten Mal in die Tat umgesetzt. Mit einem Prozentsatz von 43,7% der Stimmen geht de Gaulle damals gegen Mitterrand in den zweiten Wahlgang und wird dort mit einer Mehrheit von 54,8% der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Gegenüber dem Ausland führt de Gaulle eine Politik der nationalen Unabhängigkeit und stattet Frankreich mit eigenen Verteidigungsmitteln aus. Die erste französische Atombombe explodiert im Februar 1960 in Reggane in der Sahara. De Gaulle lehnt die Abhängigkeit von den USA ab und verlässt das integrierte System der NATO 1966, Frankreich bleibt aber weiterhin Mitglied des nordatlantischen Bündnisses. Zur gleichen Zeit tritt Frankreich am 1. Januar 1959 der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) bei. Im Mai 1968 durchlebt das Land eine ernste Krise. Studenten organisieren groß angelegte Demonstrationen und werden von den Arbeitern unterstützt, die einen Generalstreik ausrufen. De Gaulle gelingt es die Wogen zu glätten, in dem er den Arbeitern einige Vergünstigungen zuspricht. Am 27. April 1969 unterbreitet er den Franzosen ein Projekt zur Regionalisierung und zur Reform des Senats. Sein Vorschlag wird bei einem Referendum mit 52,4% der Stimmen abgelehnt. Nach dieser Niederlage vertritt er die Ansicht, das Vertrauen der Franzosen verloren zu haben und tritt zurück. De Gaulle zieht sich nach Colombey-les-Deux-Églises zurück, wo er weiter an seinen Memoiren schreibt. Er stirbt am 9. November 1970. Er liegt neben seiner Tochter Anne begraben mit als einziger Grabinschrift "Charles de Gaulle 1890-1970".

 

AUSLANDSOPERATIONEN

Aktie :

©Ecpad

?Die Auslandsoperationen

Nach einer Zeit, die zwei große Gedenkzyklen (100-Jahrfeier zum Ersten Weltkrieg und 70-Jahrfeier des Zweiten Weltkriegs) erlebt hat, ist 2017 ein wichtiges Jahr, um den Grundstein zum Gedenken an die Soldaten der Auslandsoperationen zu legen.

Fragen an Jean Tulard: Von Regime zu Regime.

Aktie :

Die Krönung Napoleons, von Jacques-Louis David – Diese Szene zeigt den Moment, in dem Napoleon die kaiserliche Krone aus den Händen Pius VII entgegennimmt, um damit seine Frau, die Kaiserin Josephine zu krönen.
Die Krönung Napoleons, von Jacques-Louis David – Diese Szene zeigt den Moment, in dem Napoleon die kaiserliche Krone aus den Händen Pius VII entgegennimmt, um damit seine Frau, die Kaiserin Josephine zu krönen.