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30. Jahrestag der akademischen Trinome

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Aktuelle Herausforderungen der Welt der Verteidigung und der nationalen Bildung, wie die Infragestellungen und Zweifel der französischen Jugend, beweisen heute mehr denn je die Daseinsberechtigung der akademischen Trinome.

Texte

Am kommenden 22. November treffen sich die akademischen Trinome zu ihrem 30. Jahrestag an einem besonders symbolischen Ort der französischen Militärgeschichte, dem Hôtel national des Invalides. Diese Veranstaltung bietet die Gelegenheit, über die seit 1987 durchgeführten Aktionen Bilanz zu ziehen,

Lehrkräfte zu Wort kommen zu lassen, aber auch über die Art und Weise nachzudenken, wie die Trinome Antworten auf die heutigen Herausforderungen in Zusammenhang mit der nationalen Verteidigung und dem Bürgersinn liefern können. „Die Erziehung zum Bürgersinn und der Unterricht über Verteidigung sind voneinander nicht zu trennen“, erklärt Olivier de Lavenère Lussan, Präsident der nationalen Kommission der Trinome in der IHEDN-Union (Union der Hochschulinstitute für nationale Verteidigung). „Es geht um die Ausbildung der jungen Menschen, damit sie ihren Teil der Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen können.“

ENTSTEHUNG UND ENTWICKLUNG DER AKADEMISCHEN TRINOME

Die akademischen Trinome gehen auf ein 1982 zwischen dem Bildungs- und Verteidigungsministerium unterzeichnetes Protokoll zurück, das eine Annäherung der beiden Institutionen vorschlägt, um die Verteidigungsbereitschaft und -kultur zu entwickeln und zu fördern. Fünf Jahre später, im September

1987, wird die erste Organisation der Trinome bereitgestellt, die auf Ebene der Akademien dezentral organisiert ist. Die ersten Maßnahmen bestehen im Wesentlichen aus Besuchen von Militäreinheiten und Konferenzen.

Jedes Trinom untersteht dem Rektor, der von der territorialen Militärbehörde und dem Präsidenten des regionalen Verbandes der Prüfer des Hochschulinstituts für nationale Verteidigung (IHEDN) unterstützt wird, einer öffentlichen Einrichtung, deren Hauptaufgabe die Entwicklung der Verteidigungsbereitschaft ist. Jean-François Dedieu, der 1991 Mitglied des IHEDN-Verbandes „Elsass“ war, bevor er 2004 dessen Präsident wurde, erinnert sich: „Anfangs war es wie ein Gang über rohe Eier. Zwei völlig entgegengesetzte Werte, die Bildung und die Verteidigung, haben einander entdeckt, sich kennen- und dann schätzen gelernt. [...] Heute wüssten wir nicht, was wir ohne diese Kontakte machen würden.“

EIN PARTNERSCHAFTLICHES VORGEHEN

Die akademischen Trinome sind also das Bündnis der militärischen Gemeinschaft und der lehrenden Gemeinschaft. Dort begegnen sich der Inspektor der Akademie und der Militärdelegierte des Départements, der Lehrer und der Präsident des regionalen Verbandes der IHEDN-Union, der Schüler und der Soldat. Das partnerschaftliche Vorgehen drückt sich konkret in drei jährlichen Sitzungen der Kommission zur Förderung des Verteidigungssinns aus. Die Mitglieder nehmen zu den eingereichten Projekten Stellung, von denen jedes Jahr ca. 300 durch die Direktion für Kulturerbe, Erinnerung und Archive (Direction des patrimoines, de la mémoire et des archives) subventioniert werden. Diese wollte ferner die Maßnahmen der Trinome sichtbarer machen. Dazu tragen eine Broschüre und ein Präsentationsclip auf der Internetseite www.cheminsdememoire.gouv.fr bei.

Seit der Unterzeichnung eines neuen interministeriellen Protokolls 2016 gehört auch der Landwirtschaftsminister zu den Trinomen und erweiterte so ihren Aktionsradius auf die landwirtschaftlichen Bildungseinrichtungen. Dieser Text schlägt vor, das partnerschaftliche Vorgehen durch Bildung eines Netzwerkes auszubauen, das Verbände, Studenten- und Schülervertreter, Reservisten oder auch Akteure aus den Bereichen Umweltschutz, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur umfassen soll. Eric Barrault, Beauftragter für die Erziehung zur Verteidigung in der Generaldirektion für Schulbildung empfiehlt: „Die Verwendung digitaler Werkzeuge, des Rektorenwebs, der Internetseiten regionaler Vereine und der Zusammenarbeitsplattform Viaeduc muss zur Schaffung echter, miteinander verwobener Gemeinschaften führen.“ Das Protokoll aus dem Jahr 2016 beabsichtigt schließlich die Erweiterung des Kompetenzfeldes auf Themenbereiche, wie die Erinnerung und den Kampf gegen den Schulabbruch, und schlägt die Entwicklung von Beziehungen zwischen der Verteidigung und dem Hochschulwesen vor. Es überträgt den Trinomen neue Verantwortungsbereiche, insbesondere die Aufgabe, direkt bei den Schülern, also den Bürgern von morgen, anzusetzen.

DEN VERTEIDIGUNGSSINN AUF ALLEN GEBIETEN FÖRDERN

Anne-Marie Hazard-Tourillon, Inspektorin der Akademie Créteil und Verantwortliche für das akademische Trinom im Namen der Rektorin Béatrice Gille, teilte uns im Gespräch mit: „Wenn ich den wichtigsten Beitrag der Trinome zusammenfassen müsste, würde ich sagen, dass dies der Beitrag zum Bürgersinn der Jugendlichen ist. Die akademischen Trinome tragen durch die mit den Professoren und Schülern durchgeführten Aktionen zum Verständnis dessen bei, dass für eine Demokratie wie Frankreich im Frieden eine nationale Verteidigung notwendig ist, um die Sicherheit der Bevölkerung in ihrem Staatsgebiet gewährleisten zu können. Dies ist eine äußerst aktuelle, zentrale Frage für das staatsbürgerliche Leben.“

Von der Bürger-Rallye in Lavelanet im Département Ariège am 9. Mai über ein Seminar über die Verteidigung der Werte der Republik, das vom Gymnasium in Kaweni auf Mayotte im Januar 2017 organisiert wurde, bis zum Besuch des Militärflugplatzes Base aérienne 115 in Orange im April 2017, überzieht der Verteidigungssinn unser gesamtes Staatsgebiet dank der Tätigkeit der Trinome als echte örtliche Vermittler des Unterrichts über Verteidigung. General Bertrand de Reboul, Kommandant der südöstlichen Landzone, drückt es folgendermaßen aus: „Für die Streitkräfte geht es um die Einbindung in die Erziehung zum Bürgersinn, damit wir darin unseren Platz vollständig einnehmen, aber auch nicht mehr. In diesem Rahmen ist das akademische Trinom für unsere Tätigkeit unerlässlich, da es uns die Türen zu den Grund-, Mittel- und Oberschulen der Akademie öffnet und unsere Tätigkeit dort legitimiert.“

30 JAHRE SPÄTER, WELCHE BILANZ?

Seit Beginn der Trinome haben bereits 100.000 Lehrkräfte an den Aktionen in allen Akademien des Mutterlandes und in Übersee teilgenommen. Die Jahresbilanzen der Aktivitäten der Trinome beweisen die immer größer werdende Einbindung der Akteure vor Ort. So hat sich die Beteiligung der Schüler in zehn Jahren verfünffacht. Ferner sind die Aktivitäten vielfältiger geworden. Heute sind es etwa 500.000 Schüler, die jedes Jahr für die Themen der Verteidigung mittels Bürger-Rallyes oder Treffen mit Einsatzsoldaten sensibilisiert werden.

Der 30. Jahrestag der Trinome in wenigen Wochen wird die Gelegenheit bieten, die neuen Ambitionen für die Akteure des Unterrichts über Verteidigung klar und deutlich sowie einstimmig zu bekräftigen. Diese bestehen darin, zur besseren Verbreitung der Trinome beizutragen, die Ausbildung der Lehrkräfte zu stärken, sich gegenüber neuen Partnern zu öffnen und bis in fünf Jahren eine ganze Altersgruppe zu erreichen, das sind 750.000 bis 800.000 Jugendliche pro Jahr.


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