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Das Historial Charles de Gaulle

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Anlässlich des 80. Jahrestages des Aufrufs vom 18. Juni führt das Armeemuseum ein völlige Neugestaltung des Historial Charles de Gaulle durch, damit das Publikum einen deutlich erneuerten und umfassenderen Museumsrundgang entdecken oder wiederentdecken kann.

„France Forever“, Mobile mit Lothringer Kreuz, 1942, von Alexander Calder, Armeemuseum. © 2020 Calder Foundation, New York/ADAGP, Paris
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Am 9. November 2004, dem Todestag des Generals, kündigt der französische Präsident Jacques Chirac die Einrichtung eines Historials im Armeemuseum im Invalidendom an, das Charles de Gaulle gewidmet wird. Nach dreijähriger Arbeit des Armeemuseums und der Stiftung Charles de Gaulle wird es im Februar 2008 eröffnet. Da es praktisch keine Sammlungen über de Gaulle gab, wurde eine besondere Kultureinrichtung geschaffen, die ein audiovisuelles Denkmal ist, das um die szenografische Darstellung von Archiven, Produktionen und Interviews mit Historikern konzipiert wurde. Die ursprüngliche Entscheidung, die zu seinem besonderen Standort im Keller führte, damit es über eine ausreichende technische Ausstattung im Hôtel national des Invalides verfügte, bewirkt seine technische Besonderheit, die diesen Ort der Geschichte und des Gedenkens zu einem echten „Interpretationszentrum“ machen, der oft als Vorbild für verschiedene spätere Einrichtungen in Frankreich wie im Ausland diente.

Obwohl Publikumsuntersuchungen und Analysen des goldenen Buches beweisen, dass das Historial immer noch als moderner Raum mit historischem Inhalt wahrgenommen wird, muss 12 Jahre nach seiner Eröffnung festgestellt werden, dass eine Auffrischung, d. h. eine Modernisierung angebracht ist, insbesondere hinsichtlich der Erneuerung der Materialien, die das Ende ihrer Lebensdauer erreichen. Auch wenn einige Vorrichtungen absolut relevant bleiben, erweisen sich andere mittlerweile als weniger erfolgreich und manchmal im Vergleich zur jüngsten technologischen Entwicklung als veraltet. Daher war eine Generalüberholung dieser Einrichtung angebracht, die laut einer umfassenden, 2017 vor Ort durchgeführten Untersuchung ca. 200.000 Besucher pro Jahr verzeichnet.

Die wichtigsten Sanierungsmaßnahmen betreffen verschiedene Aspekte. So wird zum Beispiel der Besucherempfang völlig neu gestaltet. Die Identität und Präsenz des Historials im Invalidendom werden daher völlig überarbeitet, vom Eingang am Ostflügel des Museums beginnend über die Treppenabsätze, das Treppenhaus und den Eingangsbogen. Nachdem der Besucher diesen neuen Eingangsbereich passiert hat, wird er von der wichtigsten Neuerwerbung des Armeemuseums empfangen: dem Mobile France Forever, das 1942 von Alexander Calder geschaffen wurde und vom Kulturministerium als bedeutendes Kunstwerk anerkannt ist. Dank der finanziellen Unterstützung der Bankengruppe CIC, die ein wichtiger Partner des Armeemuseums ist, steht dieses fast sonnenartige Mobile mit Lothringer Kreuz für den künftigen Sieg der Streitkräfte des Freien Frankreichs über die schwarzen Wolken der Unterdrückung und Barbarei. Eine eigene museografische Anlage begleitet die Präsentation dieses außergewöhnlichen Werkes.

Diese Neugestaltung des Eingangsbereichs wird von einer neuen Einteilung begleitet, die sich aus der Schaffung eines Bereichs für Ausstellungen und wechselnde Präsentationen zusammensetzt, die mit neuen Hilfsmitteln für den Besuch bereichert werden. So werden eine neue Audioguide-Generation mit Infrarotsystem zur automatischen Erfassung und zahlreiche zusätzliche Informationsbildschirme eingesetzt. Alle diese technischen Entwicklungen werden auch inhaltlich durch Austausch oder Anpassung der bestehenden Anordnungen, ergonomische Erneuerungen, Aktualisierung der Erfassungssysteme usw. umgesetzt. Die gesamten Modernisierungsarbeiten sollen einerseits den Komfort der Besucher erhöhen und andererseits den wissenschaftlichen Inhalt bereichern, der sich deutlich weiterentwickelt hat.


Auteur
Vincent Giraudier, Leiter des Historial Charles de Gaulle im Armeemuseum

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