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Bobigny: Spuren am Gedenkort

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Ehemaliger Deportationsbahnhof von Bobigny. © H. Perrot

Seit mehreren Jahren möchte die Stadt Bobigny den Ort des ehemaligen Deportationsbahnhofs mit einem landschaftsgestalterischen und szenografischen Programm aufwerten. Das Projekt möchte einen der Öffentlichkeit wenig bekannten Ort der Geschichte und des Gedenkens zeigen, dabei jedoch seine ursprüngliche Topographie bewahren und in das Stadtbild einbinden.

Von Lagern ohne Gedenken zu einem Gedenken ohne Lager

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Internierungslager für französische und ausländische Juden in Pithiviers bei Orléans (Loiret), 1941. © Ullstein Bild / Roger-Viollet

Es ist weder albern noch deplatziert, wenn man über Landschaften spricht, um an die Internierungslager zu erinnern. Denn es hatte etwas mit ihrer Umgebung zu tun, dass sich zwischen 1939 und 1946 nicht weniger als 200 Lager räumlich und geschichtlich verankert haben. Aber kann man von Spuren in der Landschaft über diesen Zeitraum hinaus sprechen?

Ehemaliges Konzentrationslager Natzweiler-Struthof

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Le CERD. © Daniel OSSO

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Im Mai 1941 richten die Nazi am sogenannten Struthof, mitten im faktisch vom Dritten Reich annektierten Elsass, das Konzentrationslager Natzweiler ein. 52.000 Menschen werden in dieses Lager oder in eines seiner 70 Außenlager deportiert. Mehr als 20.000 sollten nie wieder von dort zurückkehren. ?Virtueller Rundgang direkt abrufen 

 

? Artikel von Frédérique Neau-Dufour, Direktorin des Europäischen Zentrums des deportierten Widerstandskämpfers : Zeitschrift LCDLM Nr. 259

Im KL Natzweiler werden vor allem Widerstandskämpfer aus ganz Europa interniert, aber auch Homosexuelle und Zeugen Jehowas, die dort für kräftezehrende Arbeiten zugunsten der Wirtschaft des Dritten Reiches eingesetzt werden. Etliche Deportierte aus Rassengründen (Juden und Zigeuner) werden ebenfalls nach Struthof geschickt, wo sie schrecklichen pseudo-wissenschaftlichen Experimenten unterzogen werden.

 

Heute zeigt die denkmalgeschützte historische Anlage, wie dieses einzige Konzentrationslager in Frankreich funktionierte, mit den Baracken, Krematorium und Gaskammer.

 

Das 2005 eröffnete Europäische Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers ergänzt den Besuch des Ortes mit einem gründlichen pädagogischen Konzept. Touchbildschirme, Filme, Objekte und Fotos zeichnen den Aufstieg des Faschismus und Nationalsozialismus in Europa sowie die Einrichtung des Systems der Nazi-Konzentrationslager nach. Parallel dazu würdigen sie den Widerstand, der sich gegen die Unterdrückung erhob.

 

Das Europäische Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers ist ein Ort der Begegnung und Reflexion, an dem regelmäßig temporäre Ausstellungen und Konferenzen stattfinden. Es hat sich die Verbreitung der Werte von Freiheit, Respekt, Toleranz und Wachsamkeit zur Aufgabe gemacht.
Die nationale und europäische Gedenkstätte Struthof wird vom Nationalen Büro der Kriegsveteranen geleitet, einer öffentlichen Einrichtung unter der Aufsicht des Verteidigungsministeriums.

 

 

 

 Quellen: ©Ehemaliges Konzentrationslager Natzweiler-Struthof - Europäisches Zentrum des deportierten Widerstandskämpfers

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Informationen

Anschrift

Route départementale 130 67130
NATZWILLER
Tél : + 33 (0)3 88 47 44 67 - Fax : + 33 (0)3 88 97 16 83

Gebühr

- Normaltarif: 6 Euro - Kinder und Jugendliche: 3 Euro - Gruppen (10 Personen): 3 Euro - Kostenlos: Kinder unter 10 Jahren (im außerschulischen Rahmen) Inhaber des Veteranenausweises Inhaber des Ausweises für deportierte oder internierte Widerstandskämpfer oder Politiker Inhaber des Ausweises der patriotischen Widerstandskämpfer gegen die Besatzung Inhaber eines Invaliditätsausweises oder des europäischen Parkausweises für Behinderte und die Begleitperson Inhaber der Karte Pro tourisme OTHVB Fremdenführer einer Reisegruppe Fahrer öffentlicher Verkehrsmittel, die eine Gruppe begleiten Militärisches und ziviles Personal des Verteidigungsministeriums Mitarbeiter des Nationalen Büros der Kriegsveteranen und Kriegsopfer Inhaber des Presseausweises Karte Pass'Alsace

Wöchentliche Öffnungszeiten

Die Gedenkstätte Struthof ist täglich geöffnet, auch in den Ferien Von 1. März bis 15. April, und von 16. Oktober bis 23. Dezember: Tgl. von 9 bis 17 Uhr Gaskammer: 14 bis 16 Uhr Bookshop: 9 bis 11.30 Uhr / 13.30 bis 16.30 Uhr Von 16. April bis 15. Oktober: Tgl. von 9 bis 18.30 Uhr Gaskammer: 14 bis 17 Uhr Bookshop: 9 bis 11.30 Uhr / 13.30 bis 17.30 Uhr

Fermetures annuelles

Von 23. Dezember bis 29. Februar. Tourismusbüro - Office de tourisme de la Vallée de la Bruche - 114 Grand Rue - F-67 130 SCHIRMECK - Telefon: + 33 3 88 47 18 51

Internierungslager Saint Pol

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Die Bewohner von Saint-Pol können erst Ende April 1945 in ihre Heimat zurückkehren.
Die Bewohner von Saint-Pol können erst Ende April 1945 in ihre Heimat zurückkehren. Foto von Phare Dunkerquois

Gefangene unter sich…

Obwohl Frankreich schon längst befreit worden ist, gibt es noch Menschen im Internierungslager in St-Pol, die dort verbleiben möchten. September 1944: Während der Norden schon nahezu befreit ist, zieht sich die Schlinge um die Deutschen immer mehr zu, die sich im Nadelöhr von Dünkirchen in einer ausweglosen Situation befinden. Die Zahl der dort Inhaftierten beläuft sich auf mindestens 12.000 Deutsche und 25.000 Zivilisten. Für den 4. und 5. Oktober wird eine Waffenruhe vereinbart mit dem Ziel, nahezu alle Zivilisten zu evakuieren. Allerdings gibt es vermehrten Widerstand, da viele dieser Menschen sich weigern, das Lager zu verlassen. Um diese Menschen besser unter Kontrolle zu halten (und sich ihrer Besitztümer zu vereinnahmen) errichten die Besatzer am 14. Februar 1945 vier Internierungslager in Coudekerque-Branche, Malo, Rosendaël und Saint-Pol.


Les Frontstalags

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Kriegsgefangene aus den französischen Kolonien