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Entstehungsgeschichte und Präsentation der Archive

Entstehungsgeschichte und Präsentation der Archive

Die Archivräume der Nachrichtendienste in Schloss Vincennes. SHD/Dominique Viola

Die vom Historischen Dienst der Verteidigung aufbewahrten Archive der Nachrichtendienste bilden eine Dokumentensammlung, die fast 500 Laufmeter umfasst. Dieser lange Zeit unbekannte Bestand, der seit 2014 für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist, hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die ihn von London nach Algier, später nach Paris, von den Kellern des „Schwimmbads“ in jene des Schlosses Vincennes führte. Er zeugt von der Tätigkeit mehrerer Nachrichten- und Spionageabwehrdienste zwischen 1930 und 1945. Dort findet man einen Teil der Archive des Bureau central de renseignements et d’action (Zentralbüro für Aufklärung und Aktion, BCRA) des Freien Frankreich, jene der Travaux ruraux (TR) und des Bureau des menées antinationales (Büro antinationaler Umtriebe, BMA) von Vichy sowie jene der Direction de la sûreté militaire (Direktion der militärischen Sicherheit, DSM) und der Direction générale des études et des recherches (Generaldirektion für Studien und Forschung, DGER). Insgesamt fast 15 Jahre geheimdienstlicher Tätigkeiten. Die Geschichte dieser Sammlung von Dokumenten bildet bereits ein erstes Forschungsobjekt hinsichtlich der Erkenntnisse der Tätigkeit und Positionierung der produzierenden Dienste, aber auch der Ereignisse, denen sie ausgesetzt waren. Sofern nicht anders angegeben, stammen die zitierten Signaturen aus den vom SHD aufbewahrten Archiven, die im Lesesaal Louis XIV in Schloss Vincennes eingesehen werden können.