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Georges Clemenceau

1841-1929

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Portrait von Georges Clémenceau. Quelle : www.netmarine.net

 

Am 28. September 1841 wird Georges Clémenceau in Mouilleron-en-Pareds (Vendée) geboren. Seine Kindheit verbringt er in der Vendée und wird dann Arzt, wie bereits sein Vater. Er studiert in Nantes und 1865 in Paris. Im Quartier Latin macht er seine ersten Schritte in die Politik. Mit 24 Jahren ist er Arzt und geht in die Vereinigten Staaten, um dort die Verfassung zu studieren. Dort verbringt er 5 Jahre und heiratet. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich nimmt er an einem Aufstand gegen das kaiserliche Regime in Paris teil. Im Alter von 30 Jahren wird er zum Bürgermeister von Montmartre und dann zum Abgeordneten der Seine gewählt, anschließend zum Stadtrat von Paris, 1875 zum Präsidenten des Stadtrats und 1880 zum Abgeordneten des Départements Var.

Der Tiger

Clémenceau ist seit 1876 Vorsitzender der radikalen extremen Linken und stellt sich vehement gegen die Kolonialpolitik von Jules Ferry. Er bewirkt den Sturz mehrerer Regierungen. Diese Krallenhiebe bringen ihm den Spitznamen « Tiger » ein. Er wird bei den Wahlen von 1893 geschlagen und kehrt zu seiner ersten Liebe, der Schrift und vor allem dem Journalismus zurück. Er arbeitet mit mehreren Zeitungen zusammen, darunter die Aurore, wo er den Artikel ?Ich klage an? von Emile Zola zugunsten von Dreyfus veröffentlicht.

Zunächst Senator des Departements Var im Jahre 1902 wird er Innenminister und von 1906 bis 1909 Präsident des Rats. Er gründete das Arbeitsministerium und erlässt Gesetze bezüglich der wöchentlichen Ruhepausen sowie dem 10-Stunden-Tag(!), der Rente der Arbeiter ...genauso hart geht er jedoch auch gegen Streiks vor. Nach seinem Sturz geht er in die Opposition und gründet eine neue Zeitung ; « Der freie Mensch », die im Jahre 1914 durch die Zensur zu ?Der gefesselte Mensch" wird.

Der Vater Der Sieg

Am 20. November 1917 wandte sich Poincaré mit der Bitte, nochmals den Vorsitz des Rats zu übernehmen, an ihn. Er war in der Lage, unpopuläre Maßnahmen zu treffen, war jedoch selbst beliebt, wenn er mit seinem Stock durch die Reihen ging (mit 76 Jahren). Ganz im Gegensatz zu den Abgeordneten vertraute er Foch. Am Tag nach dem Waffenstillstand war er Präsident der Friedenskonferenz und zeigte sich unversöhnlich gegenüber Deutschland. Da er Schwächen in dem Abkommen entdeckte, war er mit diesem nicht vollkommen einverstanden. 1920 trat er als Präsidentschaftskandidat der Republik an, wurde jedoch von Deschanel übertroffen. Daraufhin zog er sich in sein kleines Fischerhaus in Saint Vincent sur Jard in der Vendée zurück, wo er weiterhin schrieb und vor der Wiederaufrüstung in Deutschland warnte. Am 24. November 1929 starb er in seinem Wohnsitz in der Rue Franklin in Paris.