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Die Gedenkstätte von Verdun

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Das 1967 geschaffene Mémorial von Verdun ist ein wichtiger Ort der Geschichte und der Erinnerung mitten auf dem Schlachtfeld.

Das komplette renovierte und vergrößerte Mémorial hat seine Türen am 21. Februar dieses Jahres, dem hundertsten Jahrestag des ersten Tags der Schlacht von Verdun wieder geöffnet.

Texte

Auf dem Gelände der Kämpfe eröffnet sich dem französischen und ausländischen Besucher in einem neu gestalteten und modernisierten Gebäude ein komplett erneuerter Museumsrundgang über die Schlacht von Verdun. Als Eingangstor zum Schlachtfeld präsentiert das Mémorial dank neuer Szenografie eine doppelte Sicht auf die Schlacht: eine französische und eine deutsche. So soll eine gemeinsame Erinnerung an das Bild der deutsch-französischen Aussöhnung vermittelt werden. Nach 3 Jahren Forschung und Kooperationen konnten die Sammlungen vervollständigt und eine Dauerausstellung geschaffen werden, die die Veteranen unabhängig von der Nationalität ehrt und das Herzstück der Gedenkstätte ist. Der Entdeckungsrundgang gliedert sich auf drei Ebenen, die sich durch die lehrreiche Anordnung auszeichnen, aber auch die emotionalen Aspekte nicht außer Acht lassen. Die Dauerausstellung, die auch in Deutsch und Englisch übersetzt wurde, ist in zwei Ebenen unterteilt: das Erdgeschoss ist den Kampfstätten gewidmet und die erste Etage der Umgebung der Schlacht.

Gleich am Eingang wird der Besucher aufgefordert, die Schlacht in den zeitlichen und historischen Kontext einzuordnen und taucht gleichzeitig mitten in das Schlachtfeld ein. Es geht also darum, die Kampferfahrung von Frontsoldaten nachzustellen. Objekte, Archivbilder, künstlerische Darstellungen der Kämpfer und eine einzigartige audiovisuelle Show auf 100 m2 zeigen ein unter Granatfeuern erzitterndes Land und erinnern an die Gewalt des Kampfes. Parallel dazu sind in den Vitrinen aus rohem Holz alltägliche Gegenstände der Soldaten zu sehen, die dem Besucher eine andere Sicht auf die Schlacht vermitteln. Ferner wird durch eine Darstellung des Voie sacrée (Heiliger Weg) an die Logistik dieser gigantischen Konfrontation erinnert.

In der zweiten Etage erschließt sich dem Besucher das Umfeld und der Kontext der Schlacht. Hier erfährt man vor allem etwas über die Rolle der Luftfahrt in dieser ersten Luftschlacht der Geschichte, die Rolle der Stäbe oder auch die heldenhafte Rolle der Sanitätsdienste der Armee sowie über die deutschen und französischen Etappen und Zivilisten . Durch die Augen der Soldaten auf Urlaub kann jeder den Alltag in Frankreich und Deutschland verstehen. Die Dauerausstellung endet dann in der ursprünglichen Eingangshalle, die der Geschichte des Mémorial gewidmet ist. Die lichtdurchflutete oberste Etage öffnet sich zur umliegenden Landschaft. Man sieht das Schlachtfeld, das anhand von Multimediasäulen zugänglich gemacht wird. Der Besuch wird dann im Raum der Wechselausstellung fortgesetzt.

Dank der neu gestalteten Architektur verfügt das neue Mémorial über eine zusätzliche Fläche von 1900 m2. Zwei Seitenflügel mit einer Fläche von jeweils 400 m2 wurden an das ursprüngliche Gebäude angebaut. Ein Seitenflügel beherbergt die Bestände der nicht ausgestellten Sammlungen, der andere, der in die Dauerausstellung integriert ist, ist der Artillerie und dem Voie Sacrée (Heiliger Weg) gewidmet. In der unteren Etage des Mémorial wurde auch eine Eingangshalle gebaut, die teilweise in die neu gestaltete Böschung integriert ist, die die Zufahrtsstraße überragt. Ticketschalter, Souvenirshop und ein Empfangsbereich für Touristen, der sich dem Gedächtnistourismus des Departements widmet, befinden sich ebenfalls in diesem neuen Bereich. Eine neu geschaffene weitere Ebene, die das Gebäude mit einem Glasdach überdeckt, bietet Zugang zu den beiden seitlichen Besucherterrassen und beherbergt einen Raum von 200 m2 für Wechselausstellungen, das Pädagogikzentrum, das Dokumentationszentrum und einen Aufenthaltsbereich.

Das Projekt wurde hauptsächlich aus öffentlichen Mitteln finanziert - vom Staat (Verteidigungsministerium), der Region Lothringen und dem Departement Maas. Man wandte sich auch an Sponsoren.


Auteur
Thierry Hubscher - Leiter des Mémorial von Verdun

Mehr kennen

Gedenkstätte

www.memorial-verdun.fr

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