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1918 - Les temps forts d'une année de combat

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Georges Clemenceau, französischer Regierungschef seit dem 16. November 1917, fotografiert am 19. im Kriegsministerium
Corps 1
Krieg führen: die Operationen Mit dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten, Chinas, Brasiliens usw. hatte sich der Konflikt im Jahr 1917 auf die ganze Welt ausgedehnt. Aber auf beiden Seiten gab es niemals entscheidende Erfolge. Infolgedessen machen sich die Kriegsparteien, wenn ihr Siegeswille auch ungebrochen ist, zu Beginn des Winters 1917-1918 keine Illusionen über die Dauer des Konflikts. Nach einem Frühjahr voller Unsicherheiten zerschlagen sich dann aber in den Sommermonaten die Hoffnungen für Deutschland und seine Verbündeten. Der Vorabend der Entscheidung Als Clemenceau in Frankreich an die Spitze der Kriegsregierung tritt, bringt dies neue Energien. Aber die Stabilität der Exekutive und die Ruhe in der Armee nach den Aufständen im Frühjahr 1917 verdecken die Probleme der Truppe nur dürftig.
Corps 2


Clemenceau : Ich führe Krieg Georges Clemenceau, der mit 77 Jahren am 16. November 1917 von Präsident Poincaré als Nachfolger des Kabinetts Painlevé berufen wird, ist der Mann der Stunde. "Mein Ziel, sagt er vor den Kammern, ist der Sieg." Seine unbezähmbare Energie, sein eiserner, unerbittlicher Wille angesichts des zu erreichenden Ziels, die ihm die Bezeichnung "Tiger" eingebracht hatten, sind imponierend und mitreißend. Das Problem der Truppe Der Abfall Russlands (Waffenstillstand von Brest-Litovsk am 15. November 1917) lässt binnen kurzem die Frage der Vormacht Deutschlands an der Westfront akut werden. Die allgemeinen Reserven müssen wiederhergestellt werden, und mit der amerikanischen Unterstützung ist erst nach einer langen Zeit zu rechnen. So wie sich die deutschen Abzüge an der Ostfront im März darstellen (10 Divisionen pro Monat), hat Ludendorff, der eine Million Soldaten in Russland gelassen hat (54 Divisionen) 40 Divisionen in den Westen überstellt. Pétain hat allen Grund zur Beunruhigung. Seit 1916 nehmen die französischen Truppen ab.

1917 werden die Divisionen von 4 auf 3 Regimenter verringert. Der Jahrgang 19, der im April eingezogen wurde, hat nur 180.000 Mann ergeben und wurde unzureichend verstärkt durch 110.000, die aus besonderer Verwendung "zurückgeholt" wurden - wobei es sich leider oft um Facharbeiter der Fabriken handelte -. Man greift auf Afrika zurück, 80.000 Mann, und auf 100.000 italienische Arbeiter; es wird ein Korps aus tschechischen und polnischen Freiwilligen gebildet. Im Ganzen stellt Frankreich 109 Divisionen auf, davon 67 an einer Front von 500 Kilometern, die Pétain gern durch die Engländer verkürzen würde, die mit 58 Divisionen, darunter 3 Kavalleriedivisionen, 158 Kilometer halten. Mit einer portugiesischen Division und den in der Ausbildung befindlichen amerikanischen Einheiten stellen wir 172 Divisionen auf. Gegenüber liegen 192 Divisionen (36.000 Offiziere, 3.500.000 Mannschaften). Das Materialproblem stellt sich allerdings nicht; die Rüstungsindustrie rotiert und ist sogar in der Lage, den landenden Amerikanern fast die gesamten schweren Waffen zu liefern. Im Juli 1918 hat sich dann die Lage an der Westfront völlig gewandelt. Die Alliierten verfügen über 195 Divisionen (103 französische, 60 britische, 12 belgische, 18 amerikanische und 2 italienische).

Das strategische Problem Die alliierten Generäle sind über die Gesamtstrategie im Fall eines deutschen Angriffs verschiedener Meinung. Der Engländer Haig will vor allem die Häfen am Ärmelkanal halten ; Pétain will Paris decken und nicht die Truppen der vorderen Linien benutzen, sondern den Angriff mit den Truppen in 2. und 3. Stellung abfangen (was Clemenceau zunächst ablehnen wird : man darf auch nicht das kleinste Stück nationalen Territoriums aufgeben) ; Foch tendiert zu einer Offensive an der Somme und im Norden. Pétain möchte vor allem die riesigen Reserven wiederherstellen und der französischen Armee eine vorrangige Rolle in der Allianz sichern. Der unnachgiebige Pershing verfolgt die Strategie der Konzentration der Kräfte an der Westfront und weigert sich, seine Einheiten mit den französischen Divisionen zu vermischen. Auf der gegenüberliegenden Seite will Ludendorff nicht abwarten, bis die amerikanischen Verstärkungen einsatzbereit sind und meint, dass seine Truppen nur darauf warten, von neuem anzugreifen.

Der verpasste Sieg von Ludendorff Ludendorff hat 56 Divisionen besonders vorbereiten lassen. Er sieht eine Reihe von Überraschungsangriffen vor, die voll genutzt werden sollen, sobald der Durchbruch erreicht ist. Er will zunächst die Front in zwei Teile teilen und die Franzosen von den Engländern trennen. Die Dornen der Rosen der Picardie: der Angriff im Norden und Flandern Der erste "Faustschlag" wird in der Picardie, von Arras bis La Fère erteilt. Am 27. März 1918 um 9 Uhr 40 kommt die Infanterie auf einem Frontabschnitt von 80 Kilometern zum Einsatz, mit Unterstützung von 6.200 Kanonen, wodurch die Vorbereitung auf nur 3 Stunden verkürzt wird (Überraschungseffekt). Die britische 3. Armee hält Stand, aber die 5. bricht ein, wie auch die 22. und 23. Ludendorff nutzt diesen Erfolg, um seinen Angriff auf Amiens auszuweiten. Es besteht die Gefahr, dass sich zwischen Franzosen und Engländern ein Vakuum bildet. Am 24. sind die Deutschen 20 Kilometer vorgerückt.

Angesichts der Gefahr der Einkesselung Haigs, der mit der Sicherung seiner Häfen beschäftigt ist, versammeln sich die Regierungs- und Armeechefs am 25. in Compiègne und am 26. in Doullens, wo man die Notwendigkeit eines einzigen Kommandos erkennt. Foch, Leiter des Generalstabs der französischen Armeen, der den Auftrag hat "die Einsätze aller Armeen der Alliierten an der westlichen Front zu koordinieren", wird darüber hinaus mit der strategischen Leitung der militärischen Operationen beauftragt und am 14. April zum Oberbefehlshaber der alliierten Armeen in Frankreich ernannt. Am 28. März hatte Pershing seine Divisionen bereitgestellt: Anfang April wird der Angriff, trotz des deutschen Vorrückens um 60 Kilometer, erstickt. Aber obwohl der Angriff am 6. April vor Amiens gestoppt wird, beginnt der deutsche Ansturm von neuem gegen den linken britischen Flügel, den Ludendorff an die Küste zurücktreiben will.

Die Schlacht von Flandern Sie ist kurz aber heftig. Am 9. April greifen 21 deutsche Kommandodivisionen an der Hauptachse Lille-Hazebrouck an. Pétain lässt 6 Divisionen zur Unterstützung anrücken, und ab dem 15. April wird der Angriff gebremst, und nach schweren Kämpfen um den Berg Kemmel und die Hügel von Flandern vom 2. bis zum 29. April kommen die Operationen ins Stocken und hören zum Ende des Monats auf.

Dies war ein ernstes Alarmsignal; das Vorrücken der Deutschen um 15 Kilometer. Die englische Armee, deren Divisionen fast alle beteiligt waren (55 von 60), ist mitgenommen: sie hat 300.000 Mann verloren. Die Franzosen waren mit 41 Divisionen beteiligt und haben 92.000 Mann verloren. In Paris herrscht Unruhe, die durch die Bombardierungen durch weit reichende Kanonen ("Bertha") verstärkt wird, so dass Hunderttausende flüchten. Aber Ludendorff hat seine Reserven stark angegriffen: 12.000 Offiziere und 326.000 Soldaten sind kampfunfähig. Da seine Bemühungen durch die französischen Verstärkungen zunichte gemacht wurden, ist er gezwungen, den Kern der französischen Kampftruppen für eine zeitlang auszuschalten, bevor er den Versuch fortsetzen kann, die englischen Truppen zu zerstören.

Die Schlacht am Chemin des Dames Zwischen der Oise und Reims überraschen die Deutschen Foch, der mit einer Wiederaufnahme der Operationen im Norden rechnete. Am 27. Mai wirft Ludendorff auf einem Frontabschnitt von 55 Kilometern 20 Divisionen in die Schlacht, die von 3.500 Kanonen unterstützt werden. Der Sturm trifft an der Front, die seit dem letzten Winter ruhig gewesen war, auf die 11 Divisionen der 6. Armee (Duchêne), von denen einige erschöpft sind. Dieselbe Taktik wie in der Picardie : kurze Vorbereitung durch die Artillerie und wolkenbruchartiger Einfall der Sturmtruppen. Der Angriff beginnt um 1 Uhr morgens, und um 8:30 Uhr sind die Deutschen schon bis zur Vesle vorgerückt und erreichen am 31. Mai die Marne. Die Front ist aufgebrochen, der Angreifer steht 60 Kilometer vor Paris, wo man bereits den Donner der Kanonen hört.

Ludendorff treibt den Durchbruch weiter vor; am 28. hat er Soissons eingenommen; links wird Reims beschossen, aber Micheler weigert sich, die Stadt zu räumen. Es herrscht Verwirrung. Pétain, der sich Sorgen um Paris macht, plant, die Gruppe der Armeen im Osten (Castelnau) zurückzunehmen, um manövrierfähige Truppen zum Schutz von Paris zur Verfügung zu haben. Es sind finsterere Tage als bei dem Rückzug 1914. Aber Ludendorff, der die Schlacht aus der Nähe verfolgt und seine Reserven in das Vakuum schickt, das sich vor ihm auftut, ist von dem schnellen Vorrücken überrascht und fürchtet das übermäßige Auseinanderziehen der Etappe und Versorgungsschwierigkeiten. Um die Bresche zu erweitern und den Erfolg voll zu nutzen, den er so eindeutig nicht erhofft hatte, schickt er nun seine 7. und 1. Armee in den Südwesten, in Richtung Compiègne und Epernay.

Foch bleibt gelassen und stellt Pétain seine 10. Armee (4 Divisionen) zur Verfügung. Am 31. Mai überzeugt er Pétain und Duchène im Beisein von Clemenceau davon, anzugreifen. Pétain hat dafür 31 Divisionen zur Verfügung. Clemenceau unterstützt die militärische Leitung voll und ganz und widerspricht am 4. Juni in der Kammer der Kritik, die sich gegen sie richtet, mit voller Überzeugung. Im übrigen wird der feindliche Angriff gebremst; aber am 9. Juni beginnt Ludendorff zwischen Montdidier und Noyon mit dem zweiten Teil seiner Offensive von Chemin des Dames. Die 18 Divisionen von Hutier treffen auf die Gegenoffensive von Mangin, die das Vordringen der Deutschen an der Westflanke des Durchbruchs aufhält. Am 15. Juni ist die Ruhe wieder hergestellt, aber der Feind ist in Noyon, worauf Clemenceau immer wieder hinweist; die Reserven sind aufgebraucht. Die Verluste der französischen Armee belaufen sich auf 3400 Offiziere und 136000 Mann, und das Vertrauen des Landes ist erschüttert. Tatsächlich hat der Schrecken aber auch Energien geweckt, so haben sich die amerikanischen Einheiten in der Schlacht von Cantigny (Somme) am 28. Mai und im Bois Belleau (Marne) am 6. Juni gut geschlagen, und der Gegner, der 40 Divisionen verbraucht hat, liegt in exponierter Stellung an den Flanken des Durchbruchs Soissons-Château-Thierry-Reims, wo seine Versorgung von der Artillerie behindert wird. Deshalb versucht Ludendorff, den Vorposten von Reims zu schwächen, um - mit Soissons - über eine zweite Eisenbahnkreuzung zu verfügen und die Franzosen endgültig auszuschalten und sich gegen die Engländer im Norden zu wenden.

Die Offensive in der Champagne Dieser Angriff mit der Bezeichnung "Friedensturm", bei dem Wilhelm II. zugegen ist, soll die Entscheidung bringen. Es ist der letzte Trumpf: in Italien konnten die österreichisch-ungarischen Truppen die Westfront nicht entlasten, und in Palästina geben die Türken gegenüber den Engländern nach. Aber die Deutschen haben einen Monat gebraucht, um alles für den Einsatz Notwendige vorzubereiten ; Foch nutzt diese Zeit, um seine Reserven wieder aufzufüllen, und Pétain, der über den bevorstehenden Angriff informiert ist, erhält die Genehmigung, nur wenige Truppen in vorderster Linie aufzustellen. Die Deutschen, die am 15. Juli auf 90 Kilometern angreifen, werden unmittelbar vor Beginn des Angriffs bombardiert und treffen dann auf verstärkte Stellungen in zweiter Linie. Wenn auch Dormans westlich von Reims eingenommen wird und die Marne östlich des Vorpostens in Richtung Châlons-sur-Marne angegriffen wird, geht die Offensive nicht vorwärts. Dieser halbe Erfolg setzt sich nicht fort. Ludendorff verliert von nun an die Initiative.

La marche a la victoire Die Überraschung vom 18. Juli Im Wald von Villers-Cotterêts, an der Westflanke des Durchbruchs, sind die 10. Armee (Mangin), die 6. Armee (Degoutte) und ein amerikanisches Korps versammelt, im Ganzen 16 Divisionen, darunter 3 amerikanische Infanteriedivisionen. Sie greifen am 18. Juli morgens um 4 Uhr 35 an, ohne Vorbereitung durch die Artillerie, aber hinter einem rollenden Sperrfeuer von 2.500 Geschützen und mit Unterstützung von 800 Flugzeugen und 350 Panzern. An diesem sonnigen Julimorgen mit seinen dahin ziehenden Nebelstreifen, rücken die Angriffswellen in dem schon hohen Getreide vor.

Die 10. Armee bricht am selben Abend durch, rückt 8 Kilometer vor und macht 10.000 Gefangene. Ludendorff muss sich an die Aisne zurückziehen. Dies ist ein wichtiger Sieg. Taktisch ist der Durchbruch vom 27. Mai beseitigt; 28.000 Gefangene werden gemacht, 612 Kanonen, 3.300 Maschinengewehre erobert. Strategisch muss Ludendorff darauf verzichten, die Engländer in Flandern anzugreifen. Die moralische Wirkung ist enorm: "Ihr habt Frankreich das Gefühl des Sieges wiedergegeben, ihr habt euch um das Vaterland verdient gemacht"; sagt General Mangin zu seinen Truppen. 8. August 1918 "Trauertag der deutschen Armee" Dieser Ausdruck stammt von Ludendorff. Als Foch am 7. August zum Marschall von Frankreich ernannt wird, hat sich das Kriegsglück zur Seite der Alliierten gewendet. Am 8. August ergreifen die Franzosen und Engländer in der Picardie die Initiative, dort, wo Ludendorff ihnen den Todesstoß versetzen wollte. Die Lage verschlechtert sich so rapide, dass das besorgte deutsche Oberkommando am 13. August den Kanzler auffordert, mit Friedensverhandlungen zu beginnen. Als Ludendorff im September angesichts unaufhörlicher Schläge durch die Alliierten einen allgemeinen Rückzug im Westen anordnet, brechen die Fronten im Orient und auf dem Balkan der Dreierallianz zusammen.

Der Anfang vom Ende In Mazedonien bricht eine gewaltige Offensive unter Franchet d'Esperey zwischen Vardar und Cerna durch, rückt bis Skopje vor, wo die Kolonialtruppen der Kampfgruppe Tranié und die Reiter von Jouinot Gambetta nach einem heldenhaften Eilmarsch im Rücken des Feindes auftauchen. Am 29. September unterzeichnet Bulgarien den Waffenstillstand, und die II. deutsche Armee kapituliert: 80.000 Mann, 1.600 Offiziere, 500 Kanonen. Die Straße nach Wien ist offen; die Serben sind auf der Donau. In Palästina und Syrien zerfallen die osmanischen Truppen unter den Schlägen der Engländer, und am 30. Oktober ist die Türkei gezwungen, den Waffenstillstand von Moudros zu unterzeichnen. Die französisch-englische Flotte fährt in den Bosporus ein.

Der letzte Angriff Ende August beschließt Foch, zur Generaloffensive überzugehen. Nach dem Angriff vom 8. August bringen die Angriffe vom 17. und 18. nördlich der Somme und östlich der Oise und der britische Angriff vom 26. im Artois die Alliierten an die Hindenburg-Linie. Péronne, Noyon werden erreicht. Die 1. amerikanische Armee von General Pershing nimmt vom 12. bis zum 15. September den "Bruch" von Saint-Mihiel mit vollem Erfolg, erobert Material und macht viele Gefangene.

Von nun an überstürzen sich die Ereignisse. Wenn die Deutschen auch noch über 193 Divisionen verfügen, so sind ihre auf 500 zum Skelett abgemagerte Männer reduzierten Bataillone zu einem geordneten Abzug gezwungen, wobei sie sich mit allen Kräften an das Terrain klammern. Foch kann 199 Divisionen aufstellen (102 französische, 60 britische, 30 amerikanische, 2 belgische, 2 italienische, 1 polnische und 2 portugiesische), mit denen er den Feind mit dem Schwert im Rücken von dem nationalen Territorium vertreibt.

Am 26. September greifen die Amerikaner mit Unterstützung der Armee Gouraud in Meuse-Argonne hart an und stoßen im Oktober nach Sedan und Charleville-Mézières vor, wobei sie die deutschen Verbindungen bedrohen; in der Champagne, der Picardie und in Flandern zieht sich Ludendorff zurück und versucht, die Front zusammenzuhalten und das Material zu retten. Laon und Lille werden befreit und geben Poincaré einen triumphalen Empfang. Am 26. Oktober beginnen die Italiener eine Großoffensive an der Piave, durchbrechen die Front und siegen bei Vittorio-Veneto. Österreich gibt den Kampf auf und unterzeichnet den Waffenstillstand von Villa-Guisti (am 3. November).

Deutschland kämpft hartnäckig weiter, allein. Am 26. Oktober tritt Ludendorff zurück. Am selben Tag übermittelt Foch Clemenceau die Liste der militärischen Bedingungen für den Waffenstillstand, die er für unverzichtbar hält, und die am 4. November von den Führern der Entente in Paris übernommen werden : Räumung der besetzten Gebiete und Elsaß - Lothringens, Besetzung des linken Rheinufers mit vier Brückenköpfen, Auslieferung von 5.000 Kanonen, 3.000 Schützengrabenkanonen, 30.000 Maschinengewehren, 5.000 Lokomotiven, 150.000 Wagen. Die Entente gibt Deutschland diese Bedingungen am nächsten Tag bekannt. Am 6. November benennt Kanzler Max von Baden die Bevollmächtigten. Es war höchste Zeit. Die Revolution brodelt in Deutschland. In Kiel meutern die Matrosen, und die Bewegung greift auf die Armee und die Zivilbevölkerung über. Arbeiter- und Soldatenräte werden gebildet. Man fordert den Rücktritt des Kaisers. Währenddessen zieht Pétain an der alliierten Front eine starke Armee in Lothringen zusammen, die von Castelnau befehligt wird und für eine Offensive im Kern der feindlichen Truppen bestimmt ist, Richtung Metz. Sie ist für den 14. November vorgesehen und sollte den Zusammenbruch der deutschen Front bewirken und den Krieg auf das Territorium des Reichs bringen. D.h. man erwartete den Waffenstillstand nicht vor 1919. Am 9. November bricht in Berlin der revolutionäre Aufstand los, und ein Generalstreik beginnt. Am selben Tag dankt der Kaiser ab und geht nach Holland.

Rethondes Am 7. um 20 Uhr finden sich die deutschen Bevollmächtigten an den französischen Vorposten in Haudroy, in der Nähe von La Capelle, Aisne, ein. Am 8. um 9 Uhr werden die Bevollmächtigten im Wald von Compiègne, in der Nähe von Rethondes, im Bürowagen des Marschalls Foch empfangen, der ihnen die Bedingungen des Waffenstillstands zu lesen gibt. Foch gibt ihnen 72 Stunden bis zur Annahme oder Ablehnung. Am 10. bekommt die deutsche Delegation die Genehmigung zur Unterzeichnung von der sozialdemokratischen Regierung Ebert, die in Berlin, in einem in Aufruhr befindlichen Deutschland gebildet worden ist. Die entmutigte, erschöpfte Armee will nur noch Schluss machen. Die Kämpfe gehen weiter, denn Foch hat keiner Waffenruhe während der Diskussionen zugestimmt, die mit annähernd denselben Bedingungen enden, wie die, die am 5. von den Regierenden der Entente gefordert worden waren. Der Waffenstillstand wird am 11. November um 5 Uhr 45 morgens unterzeichnet und tritt am selben Tag um 11 Uhr in Kraft.

Der Kanonendonner dauerte bis zur letzten Minute, und Männer fielen. In den Regimentern war die Freude groß, aber auch die Trauer um die gefallenen Kameraden. In den Städten und Dörfern, in denen Trauer herrscht, lässt das feierliche Läuten der Glocken ein Gemisch von Fröhlichkeit, Lachen und Tränen in unbeschreiblicher Begeisterung hervorbrechen. Das Drama war zu Ende. Unter großem Applaus der Kammer ehrt Clemenceau die Toten und begrüßt das rechtmäßig wieder gewonnene Elsaß-Lothringen. Am Rhein Am 17. November ziehen die französischen Truppen in Colmar und Mülhausen ein. Am 19. kommt Pétain nach Metz, wo Poincaré ihm den Marschallstab übergibt und erschüttert Clemenceau umarmt, seinen ewigen politischen Feind. Die Bedeutung des vollendeten Werkes hatte die beiden Staatsmänner einen Moment lang versöhnt. Rührender Einzug in Lothringen und Elsaß, Jubel des Volkes, gerührte Greise, die sich an 1870 erinnern und alte Fahnen hervorholen, 48 Jahre lang liebevoll gehütete Reliquien, Waffenbrüderschaft mit den Amerikanern, Engländern, Belgiern, die Ergriffenheit eines ganzen Volkes war tief, echt und so teuer bezahlt mit den Leben von Menschen. Solche Momente sind selten im Leben einer Nation. Dieser war unvergesslich. Durch Akklamation stimmt die Kammer über den Text ihrer Tagesordnung ab: "Der Bürger Georges Clemenceau, die Armeen der Republik, Marschall Foch haben sich um das Vaterland verdient gemacht". General Pétain schließt seinen letzten Tagesbefehl mit den lapidaren Worten : "Abgeschlossen wegen Sieg".