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Félix Eboué

1884-1944

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Félix Eboué. Photo DMPA

Adolphe Félix Eboué wird am 26. Dezember 1884 in Cayenne (Guyana) als vierter Sohn von insgesamt fünf Kindern einer schwarzen Familie geboren. Sein Vater, der zunächst als Goldsucher arbeitete, eröffnet 1898 mit seiner Frau einen Gemischtwarenladen. 1901 erhält er ein Teilstipendium um seine Studien in Bordeaux fortsetzen zu können. Er schließt die Schule 1905 ab und wechselt nach Paris auf die Kolonialschule, die er 1908 mit einem Diplom verlässt. Sehr früh schon wird er - auf Grund seiner kreolischen Abstammung - von Schwarzafrika und seinen Zivilisationen angezogen. Er entscheidet sich für die Verwaltung von afrikanischen Kolonien und wird 1909 als Chefverwalter in Ubangi-Schari (heute Zentralafrikanische Republik) eingesetzt, wo die Penetration der westlichen Zivilisation noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Er verbleibt bis 1933 auf diesem Posten, kommt aber für seinen Urlaub regelmäßig nach Guyana zurück. 1921 heiratet er Eugénie Tell. In Schwarzafrika erarbeitet Félix Eboué seine eigene Vorstellung von Kolonialpolitik, wobei er versucht, die Modernisierung des materiellen Lebens mit der Erhaltung der afrikanischen Kultur zu verbinden. Er fördert neue Agrarkulturen, wie zum Beispiel die Baumwolle und entwickelt das Schienen- und Straßennetz. Gleichzeitig setzt er sich für die Erhaltung der zur Ernährung dienenden Kulturen ein, erlernt die lokalen Sprachen und erweitert seine Forschungen über die Traditionen...

Verfechter der Angliederung - und nicht der Übernahme - der kolonialisierten Völker, kommt er häufig mit seinen Vorgesetzten in Konflikt, die seinen Eintritt die die Menschenrechtsliga im Jahr 1928 nicht befürworten. Félix Eboué stellt sich tatsächlich der großen Herausforderung, auf der einen Seite ein sorgfältiger Kolonialverwalter und auf der anderen Seite ein kompromissloser Humanist zu sein. 1934 begibt er sich in den französischen Sudan (heute Mali). Er stützt sich auf die schwarzen Eliten und beginnt mit einer Bewirtschaftung der Ufer des Sudan sowie der Ansiedlung der Nomaden, um die Felder zu bestellen. Zwischenzeitlich arbeitet er von 1932 bis 1933 als Generalsekretär auf Martinique, wo er versucht, die Insel weiterzuentwickeln, die Bedingungen der Ärmsten zu verbessern und die Konfliktpunkte zwischen Weißen, Mulatten und Schwarzen zu verringern.

Er wird im September 1936 aus dem Sudan abgezogen, um die Politik der Volksfront, der "Front Populaire" auf Guadeloupe umzusetzen. Er findet auf dieser Insel eine Krisensituation vor und eröffnet die Gespräche, er setzt einen Plan zur Hilfe bei der Kreditaufnahme, für die berufliche Weiterbildung und den Bau von Wohnsiedlungen ein und saniert die öffentlichen Finanzen. Am 4. Januar 1939 wird er zum Gouverneur des Tschads ernannt, einer neuen, gerade erst befriedeten Kolonie. Er ist sich über die strategische Lage des Landes in einer Region im Klaren, in der die italienische Gefahr immer deutlicher spürbar wird und beginnt mit bedeutenden Infrastrukturarbeiten. Am 6. Juni 1940 erreichen die Informationen der französischen Niederlage und des Waffenstillstands Fort-Lamy. Auch der Aufruf von General de Gaulle wird nur wenige Tage später gehört. In Brazzaville stellt sich der Generalgouverneur von Französisch-Äquatorialafrika, Boisson, am 29. Juni nach einigem Zögern auf die Seite von Pétain. Eboué, vertritt die Ansicht, dass dieser Waffenstillstand sein Land um die Werte bringt, die er stets verteidigt hat und schickt die Nachricht, dass er dessen Klauseln nicht umsetzen wird. Auch wenn seine isolierte Lage den Tschad in eine unbequeme Position versetzt, verbleibt das Land im Kriegszustand. Am 16. Juli sagt ihm ein Telegramm von de Gaulle die Unterstützung des Anführers des Freien Frankreichs zu, dessen Abgesandte am 24. August eintreffen. Am 26. August erklärt eine Proklamation die Zugehörigkeit des Tschads zum Freien Frankreich. Kamerun und Kongo folgen diesem Beispiel: Eboué hat das Zeichen für die afrikanische Abspaltung gegeben, und gab damit der Sache des kämpfenden Frankreichs einen wichtigen Rückhalt.

Von der Regierung in Vichy seiner Funktionen enthoben und in Abwesenheit zu Tode verurteilt, wird Félix Eboué am 13. November vom General de Gaulle zum Generalgouverneur von Französisch-Äquatorialafrika ernannt und sitzt mit im Verteidigungsrat des Reichs. Der Tschad wird zur Rückenstutzpunkt der Franzosen, die den Kampf wiederaufnehmen: Von hier aus startet Leclerc im März 1942 seinen legendären Angriff auf Kufra und von hier aus greifen die F.F.L. die Italiener in Fezzan und dann in Tripolitanien an. Zur gleichen Zeit, in der er die Truppen mit Nachschub versorgt, eine Kriegswirtschaft einrichtet, kommerzielle Kreisläufe wieder in Gang bringt, versucht Eboué, den zivilen Frieden nach Französisch-Äquatorialafrika zurückzubringen, und die seit 1940 bestehenden Spannungen zwischen Gaullisten und Petainisten abzubauen. Er ist außerdem fest davon überzeugt, dass sich eine französische Autorität ohne eine durchgreifende Reform der Kolonialpolitik nicht dauerhaft in Schwarzafrika halten kann.
In diesem Sinn sieht sein Rundschreiben vom 8. November 1941 auch den Respekt des Gewohnheitsrechts, die Zusammenarbeit der Verwaltung mit afrikanischen Ratsstrukturen, die Ausbildung von eingeborenen Führungskräften, die Ausweitung von Arbeitsverträgen etc. vor. Im Juli 1942 unterzeichnet de Gaulle drei Dekrete, die ebenfalls in diese Richtung gehen. Am 30. Januar 1944 eröffnet der Chef des Freien Frankreichs in Brazzaville eine Konferenz über die Zukunft der französischen Territorien in Afrika. Die Empfehlungen der Konferenz nehmen zwar die für Eboué so wichtigen Themen wie die Beteiligung der Einheimischen an der Verwaltung oder die Verteilung der Regionen entsprechend der ethnischen Zugehörigkeit auf, er ist aber dennoch nicht zufrieden. Eine spätere Autonomie wird von der Konferenz abgelehnt, auch wenn eine gewählte Vertretung der afrikanischen Territorien empfohlen wird. Müde geworden nimmt Eboué Urlaub und fährt im Februar 1944 mit seiner Familie, die 1942 aus Frankreich zu ihm gestoßen ist, nach Ägypten. Dort findet er noch Zeit, an den diplomatischen Beziehungen zwischen diesem Land und der provisorischen Regierung der französischen Republik zu arbeiten. Am 17. Mai 1944 stirbt er an den Folgen einer Lungenstauung. Am 19. Mai 1949 wird die Asche von Félix Eboué in das Panthéon nach Paris überführt. Zu diesem Anlass erinnert der Senatspräsident Gaston Monnerville daran, dass "es eine Nachricht der Menschlichkeit gewesen sei, die Félix Eboué, und uns alle, die Widerstandskämpfer jenseits des Ozeans, zu einer Zeit geleitet hat, in der bestialischer Fanatismus fast die Lichter des Geistes ausgelöscht hätte, und in der, zusammen mit Frankreich beinahe auch die Freiheit untergegangen wäre". Die Erinnerung an Félix Eboué wird heute durch mehrere Denkmäler und Gedenktafeln wach gehalten. In Paris trägt eine Station der Untergrundbahn seinen Namen, gemeinsam mit dem von Daumesnil.

Charles Péguy

1873 - 1914

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Charles Péguy - Portrait von Pierre Laurens. ©Harlingue-Viollet

 

Heureux ceux qui sont morts pour la terre charnelle,

Mais pourvu que ce soit pour une juste guerre.

Heureux ceux qui sont morts pour quatre coins de terre.

Heureux ceux qui sont morts d'une mort solennelle »

Charles PEGUY, Prière pour nous autres charnels

 

Charles Péguy wird am 7. Januar 1873 in Orléans, in einer bescheidenden Familie geboren. Sein Vater, der Schneider war, stirbt im selben Jahre seiner Geburt. Seine Mutter ist Stuhlflechterin und erzieht ihn also alleine auf. Charles PEGUY ist ein ausgezeichneter Schüler und kann daher von einem Stipendium profitieren, der ihm die Möglichkeit gibt, brillante Studien, nach der Schule zu machen. Nach seinem Wehrdienst in der 131 I.R. von Orléans im Jahre 1892, wird er 1894 die Lehrerbildende Hochanstalt besuchen und mit anspruchsvollen Professoren, wie Joseph Bédier, dem Autor Romain Rolland oder dem Philosophen Henri Bergson arbeiten. Der Letztere wird im übrigen einen großen Einfluss auf das intellektuelle Reifen des jungen Studenten ausüben. Hochschulabsolvent in Geisteswissenschaften im Jahre 1896, wird er die Prüfung im Auswahlverfahren für das Lehramt in Philosophie nicht besteht und verlässt daher die Institution im Jahre 1897. Er gibt die religiösen Praktiken auf, um sich nach der Bekanntschaft mit Bernard Lazar seinen Überzeugungen in der drayfusistischen Frage zu widmen. 1897, wird Péguy für die "Revue Blanche" mitwirken und beendet im Juni sein erstes Werk, "Jeanne d'Arc", gefolgt ein Jahr später von "de Marcel, premier dialogue de la cité harmonieuse".

1898 feiert er seine zivile Hochzeit mit Charlotte Bauouin, Schwester seines besten Freundes, der kurz davor gestorben war. Das Paar wohnt in Rue de l'Estrapade in Paris. Sie werden vier Kinder haben: Marcel im Jahre 1898, Germaine im Jahre 1901, Pierre 1903 und schließlich Charles-Pierre 1915. Marcel Baudouin gab ihm die sozialistische Orientierung. An Seiten von Jean Jaurès, Lucien Herr udn Charles Andler wird er sich der politischen Angelegenheiten widmen und an der Revue Socialiste mitwirken. Er investiert ebenfalls in einer Bücherei, die er mit Georges Bellais öffnet und die schnell ein Treffpunkt für jener sein wird, die eine marxistische und sozialistischen Einstellung haben, und die von Jules Guesde gepredigt wird. Jean Jaurès widmet sich der Frage der parlamentarischen Linken. Doch dieses Betrieb scheitert infolge zahlreicher Schwierigkeiten, was Grund für Pégunys entgültige Distanzierung zu seinen Linken Freundschaften bewirkt. Im Januar 1900 gründet Charles Péguy das "Cahier de la Quinzaine", ein unabhängiger Verlag, der jeden Monat eine eigene Zeitschrift veröffentlicht. Der Verlag befindet sich in 8, rue de la Sorbonne, dessen Leitung er persönlich übernehmen wird. 229 Werke werden zwischen dem 5. Januar 1900 und Juli 1914 veröffentlicht, was Péguy die Möglichkeit geben wird seine Werke zu veröffentlichen, sowie die seiner Freunde André Suarès, Anatole France, Georges Sorel oder Julien Benda. Péguy verfasst auch Aktualitätstexte, z.B. bezüglich der Trennung von der Kirche und dem Staat, die Bildungskrise...

Als im Jahre 1905 der Zwischenfall von Tanger stattfindet, ist ihm die deutsche Bedrohung und die "universelle Bosheit" bewusst. Péguy erhebt sich daher gegen den Pazifismus und dem Internationalismus der Linken. Er veröffentlicht zu diesem Zweck "Notre Patrie" (Unser Vaterland), ein polemisch-patriotisches Schriftstück. In den folgenden Jahren wird der Schriftsteller auch die Wissenschaftsgläubigkeit der "intellektuellen Partei" verurteilen, mit anderen Worten kritisiert er seine ehemaligen Hochschulprofessoren. Das Jahr 1908 ist von der Wiederfindung seines Glaubens geprägt. Er wird dies seinem Freund Joseph Lotte anvertrauen. Von 1912 bis 1914 wird Charles Péguy mehrere Wallfahrten nach Notre-Dame de Chartres unternehmen. Der Schriftsteller prangert das offizielle Sozialismus an, dem er seine Demagogie und den antiklerikalistischen Sektierertum, nach der Trennung von der Kirche und dem Staat vorwirft. Der Schriftsteller schreibt mystische, philosophische Texte, wie z.B. Clio, Dialogue de l'Histoire et de l'Âme païenne, das er zwischen 1909 und 1912 veröffentlicht, oder auch Victor-Marie, comte Hugo im Jahre 1910. Er wird seinen persönlichen, zeitlosen Stil in umfangreichen, rednerischen Gedichten ausdrücken : Le Mystère de la charité de Jeanne d'Arc im Jahre 1910 Le Porche du Mystère de la deuxième Vertu im Jahre 1911 Le Mystère des Saints Innocents et La Tapisserie de sainte Geneviève et de Jeanne d'Arc, 1912, La Tapisserie de Notre-Dame im Jahre 1913. In seinen letzten Werken wird Charles Péguy sich mit den Themen der Konfrontation zwischen Mystizismus und Politik, sowie das innere Leben des Volkes beschäftigen. Schließlich vollzieht er erneut, mit "Eve" im Jahre 1913 ein umfangreiches Gedicht von etwa 3000 Vierzeilern. Hier zelebriert er noch einmal die Toten "für die Liebe der Erde", und zwar die Erde unserer Vorfahren.

 

 

Am 2. August 1914 ist er wegen der allgemeinen Mobilisierung gezwungen, sein Vermerk über Descartes und der kartesianischen Philosophie, ein Plädoyer über die Verteidigung Bergsons zu unterbrechen. Am 4. August übernimmt er das Kommando der Reservisteneinheit in Colommiers und erreicht Lothringen. Nach einer kurzen Kampagne vor Metz, rückt sein 276. Infanterieregiment auf Aisne zurück, wo die französische Armee den Rückzug unternimmt. Am 5. September 1914 in Villeroy in der Nähe von Meaux, während den ersten Kämpfen der Marne Schacht, stoßt die Einheit von General Péguy mit der des Feindes zusammen der die Absicht hatte in Paris vorzurücken. Während er den Beschuss kommandiert, wird der Offizier von einem Schuss mitten in der Stirn getötet. Er wird unter seinen andren Kameraden im nationalen Friedhof von Chaucoin-Neufmontiers begraben.

 

Heureux les grands vainqueurs.

Paix aux hommes de guerre.

 

Qu'ils soient ensevelis dans un dernier silence.

Que Dieu mette avec eux la juste balance

Un peu de ce terreau d'ordure et de poussière.

 

Que Dieu mette avec eux dans le juste plateau

Ce qu'ils ont tant aimé, quelques grammes de terre.

Un peu de cette vigne, un peu de ce coteau,

Un peu de ce ravin sauvage et solitaire.

 

Mère voici vos fils qui se sont tant battus.

Vous les voyez couchés parmi les nations.

Que Dieu ménage un peu ces êtres débattus,

Ces coeurs pleins de tristesse et d'hésitations.

 

Et voici le gibier traqué dans les battues,

Les aigles abattus et les lièvres levés.

Que Dieu ménage ces coeurs tant éprouvés

Ces torses déviés, ces nuques rebattues.

 

Que Dieu ménage un peu de ces êtres combattus,

Qu'il rappelle sa grâce et sa miséricorde.

Qu'il considère un peu de ce sac et cette corde

Et ces poignets liés et ces reins courbatus.

 

Mère voici vos fils qui se sont tant battus.

Qu'ils ne soient pas pesés comme Dieu pèse un ange.

Que Dieu mette avec eux un peu de cette fange

Qu'ils étaient en principe et sont redevenus."

Extrait de l'œuvre poétique Eve, publiée dans le Quatorzième cahier de la quinzième série, le 28 décembre 1913.

 

Anna Marly

1917-2006

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Anna Marly

 

Anna Betoulinksy wurde am 30. Oktober 1917 während der Revolution von 1917, in der ihr Vater erschossen wurde, geboren. Anfang der 20er Jahre verließ sie Russland und ging nach Frankreich. Sie flüchtete mit ihrer Mutter, ihrer älteren Schwester und dem treuen Kindermädchen in die russische Gemeinde Menton und durchlebte dort schwierige Jahre, von denen sie dennoch eine schöne Erinnerung behält. Mit dreizehn Jahren schenkte man ihr eine Gitarre. Dieses Geschenk, von dem sie sich nie trennte, veränderte ihr Leben. "In dieser Zeit entdeckte ich den Zauber der Töne unter dem Einfluß von Charles Trénet." 1934 gelangte Anna nach Paris und begann eine Künstlerlaufbahn unter dem Pseudonym Anna Marly, einen Namen, den sie aus dem Telefonbuch wählte. Sie tanzte zunächst in den russischen Balletvorführungen von Paris, die sie auf eine Reise durch Europa brachten, dann im Ballet Wronska, das sie als Startänzerin engagierte.

Dennoch vergißt Anna die Musik nicht. Nach einem Besuch der Musikhochschule von Paris, um ihre Stimme zu schulen, tritt sie ab 1935 mit ihrer Gitarre und einem kleinen Repertoire im Shéhérazade, dem Pariser Cabaret der goldenen Jugend und dann im Théâtre des Variétés und im Savoy Club von Den Haag auf. Bei ihrem Aufenthalt in Holland lernt sie den Mann kennen, der im April 1939 ihr Mann wird, der Baron van Doorn. Im gleichen Jahr hat Anna großen beruflichen Erfolg, da sie die Jüngste der SACEM wird (Gesellschaft der Komponisten und Herausgeber von Musik). Am 13. Juni 1940 wird Paris zur offenen Stadt erklärt. Anna und ihr Mann verlassen die Hauptstadt und wandern aus. Nach einer Reise durch Spanien und Portugal lassen sie sich 1941 in London nieder, wo Anna sich freiwillig in der Kantine der Forces Françaises Libres engagiert. Manchmal singt sie auch im Café. Bald danach trennt sie sich von ihrem Mann und wird Filmvorführerin, meldet sich dann im Armeetheater an und singt am Mikrofon der BBC in der Sendung "Franzosen sprechen zu Franzosen".

Aus dieser Zeit stammen die berühmtesten Lieder von Anna Marly, vor allem "Le Chant des partisans". Eines Tages, Ende 1942, nachdem sie in den britischen Tageszeitungen von der Trägodie der Schlacht von Smolenks gelesen hat, erwacht ihre russische Seele. Ein Wort kommt ihr in den Sinn, das Wort "Partisanen". "Aufgeregt nehme ich meine Gitarre und spiele eine rythmische Musik, die durch diese russischen Verse direkt aus meinem Herzen gelangt: Wir gehen dorhin, wo der Rabe nicht fliegt/und das Raubtier sich keinen Weg freimachen kann. Keine Macht und niemand/läßt uns zurückschrecken." Dieses Lied, was zunächst "La Marche des partisans" heißt, wird von seiner Autorin ins Russische übersetzt, bis dass Joseph Kessel beim ersten Zuhören ausruft "Genau das braucht Frankreich" und er die französische Übersetzung zusammen mit seinem Neffen Maurice Druon schreibt. Das Lied wird als Slogan der BBC-Sendung "Honneur et Patrie" und dann als Erkennungszeichen in der Widerstandsbewegung verwendet. "Le Chant des partisans" (englisch "Guerilla Song") setzt sich schnell als Hymne des Widerstands durch.

La Complainte du partisan wird zur gleichen Zeit geschrieben. "Als ich an das besetzte Frankreich dachte, habe ich eine stechende Melodie ohne Worte geschrieben." Es war Emmanuel d'Astier de la Vigerie, Leiter der Bewegung Libération-Sud, der den Text zu diesem Lied schrieb, was später von Joan Baez und Leonard Cohen gesungen wurde. Bei ihrer Rückkehr nach Frankreich im Jahre 1945 wird Anna Marly gefeiert. Dennoch entscheidet sie sich, nach Südamerika zu gehen, wo sie Botschafterin des französischen Gesangs wird. 1947 lernt Anna in Brasilien ihren zweiten Mann, den Russen Yuri Smiernow, kennen. Sie reist immer noch viel und durquert Afrika, immer in Begleitung ihrer Gitarre. Heute lebt sie in den Vereinigten Staaten, wo sie sich auf das Schreiben von Fabeln und von Erinnerungen durchwebten Gedichten spezialisiert hat. Genau wie ihre kürzlich veröffentlichten Memoiren (Anna Marly, Troubadour de la Résistance. Tallandier-Historia), wünscht sie, dass das vorliegende Werk der jungen Generation und all denen, die diese aufgewühlten Zeiten der Geschichte nicht miterlebt haben, als Zeugnis dient, damit sie wiederum das Licht der Erinnerung weitergeben.

Anna Marly, auch "Troubadour des Widerstands" genannt und von der General de Gaulle schrieb "sie machte aus ihrem Talent eine Waffe für Frankreich" hat mehr als dreihundert Lieder komponiert (darunter "Une chanson à trois temps" für Edith Piaf). Einige darunter sind heute nationales Kulturerbe. In den 60er Jahren gehörte "Chant des partisans" zusammen mit "la Marseillaise" und "Le Chant du départ" zum Pflichtunterricht. Die Lieder von Anna Marly handeln alle vom Krieg und stellen ein lebendiges Zeugnis der Geschichte Frankreichs dar. Dafür wurde sie 1965 mit dem Großen Staatlichen Verdienstkreuz und 1985 von der Ehrenlegion ausgezeichnet. Im Jahr 2000 nimmt sie anlässlich des 40. Geburtstags des 18. Juni an einer Ehrung von Jean Moulin teil, wo sie mit den französischen Armeechören den "Chant des partisans" singt. Anna Marly stirbt am 17. Februar 2006 im Alter von 88 Jahren in Alaska.

Edmond Michelet

1899-1970

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Foto von Edmond Michelet. Foto délégation régionale du Limousin

 

Edmond Charles Octave Michelet wurde am 8. Oktober 1899 im 19. Arrondissement in Paris geboren. Mit 18 Jahren meldet er sich freiwillig und ist während des ganzen Krieges Soldat. Als Angehöriger des 126. Infanterieregiments von Brive entdeckt er die Corrèze und heiratet dort. Er ist aktives Mitglied der ACJF (Action catholique de la jeunesse française - katholische Tat der französischen Jugend), deren Präsident er im Béarn und in der Corrèze wird. 1932 entwickelt er die sozialen Teams weiter, die 1919 von Robert Garric gegründet worden waren und deren Ziel es war, die berufliche, intellektuelle und moralische Entwicklung aller benachteiligten Mitglieder zu fördern. Angesichts des immer stärker werdenden Nazismus gründet er den Cercle Duguet, eine Gruppe des Nachdenkens, die unter anderen Aktivitäten eine Vortragsreihe mit dem Titel "die Gefahren, die unsere Zivilisation bedrohen" ins Leben ruft. Als Familienvater wird er 1939 nicht eingezogen und organisiert stattdessen die nationale Hilfsorganisation zur Unterstützung der vielen Flüchtlinge.

Seine Widerstandstätigkeit beginnt 1940, als er mit Freunden in Brive ein Flugblatt mit einem Text von Péguy verteilt: "wer sich nicht ergibt hat Recht, wer sich ergibt hat Unrecht". 1942 wird er regionaler Leiter und übernimmt schließlich die Führung der Region 5 der vereinigten Widerstandsbewegungen MUR. Michelet wird wegen seiner Aktivitäten im Widerstand am 25. Februar 1943 von der deutschen Polizei festgenommen. Zunächst sitzt er in Fresnes 6 Monate in strenger Isolationshaft und wird am 15. September 1943 nach Dachau deportiert. Bei der Befreiung des Lagers am 29. April 1945 vertritt er Frankreich im internationalen Häftlingskomitee und kümmert sich um die Rückführung aller internierten Franzosen und Spanier. Am 27. Mai 1945 kehrt er nach Frankreich zurück.

Im Juli 1945 wird er von der nationalen Befreiungsbewegung MLN zum Mitglied der vorläufigen beratenden Versammlung berufen. Am 21. Oktober 1945 wird er für die Partei MRP (Mouvement Républicain Populaire) zum Abgeordneten der Corrèze in der ersten verfassungsgebenden Versammlung aufgestellt. Im November 1945 wird er Staatsminister für die Streitkräfte in der Regierung De Gaulle. Im Juni 1946 wird er zum Abgeordneten der zweiten verfassungsgebenden Versammlung gewählt, und im November 1946 zum Abgeordneten der ersten gesetzgebenden Versammlung. Nach seiner Niederlage bei den Parlamentswahlen am 17. Juni 1951 in der Corrèze wird er im Mai 1952 zum Rat der Republik gewählt und wird 1958 Vizepräsident des Senats. 1954 leitet er die französische Delegation in der UNO. Im Juni 1958 wird Michelet Minister für die Kriegsteilnehmer. Im Februar 1962 wird er Mitglied des Verfassungsrates. Am 12. März 1967 wird er zum Abgeordneten des ersten Bezirks im Finistère, Quimper, gewählt. Einen Monat später kehrt Edmond Michelet als Minister für den Öffentlichen Dienst in die Regierung zurück.

Nach dem Mai 1968 ist er Staatsminister ohne Geschäftsbereich. Im Anschluss an die Wahlen vom 23. und 30. Juni 1968 wird er in der Regierung Couve de Murville wieder Abgeordneter des Finistère in der Nationalversammlung. Er gibt diesen Sitz am 22. Juni 1969 auf, um Kultusminister in der Regierung Chaban-Delmas und Nachfolger von André Malraux zu werden. Diesen Posten hat er inne, bis er am 9. Oktober 1970 in Marcillac in der Nähe von Brive stirbt. Edmond Michelet ist 1959 mit dem Literaturpreis der Résistance und 1960 mit dem Großen Preis der französisch-belgischen Literatur für sein Erinnerungswerk Rue de la Liberté (Straße der Freiheit) ausgezeichnet worden. Er war Präsident des Freundeskreises der ehemaligen Häftlinge von Dachau, den er trotz des kalten Krieges zusammen halten konnte, und Gründungspräsident der Vereinigung Frankreich - Algerien im Jahr 1963.

Antoine de Saint-Exupéry

1900 - 1944

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Antoine de Saint-Exupéry Flieger und Schriftsteller. Foto Sammlung DMPA

 

Antoine de Saint-Exupéry erblickt mit dem 20. Jahrhundert, genauer gesagt am 29. Juni in Lyon das Licht der Welt und erhält eine klassische Ausbildung in einer Klosterschule. Flieger und Dichter? Schriftsteller und Pilot? Wie dem auch sei, die kurze Existenz des sagenumwobensten für Frankreich gestorbenen Soldaten des zweiten Weltkriegs birgt zahlreiche Reichtümer. Schriftsteller und Dichter Am Abend seines ersten Flugs schenkt der damals zwölfjährige Antoine einem seiner Lehrer ein Gedicht; ein erstes Zeichen für die spätere Zweifachorientierung in seinem Leben. Von Kindheit an schreibt Antoine de Saint-Exupéry kurze Texte, die meisten davon in Versform. Im Jahr 1926 entscheidet sich der Autor mit der Veröffentlichung der Novelle 'Der Flieger' endgültig für die Prosa. Der in Marokko im Jahr 1929 geschriebene Roman "Südkurrier" ist das erste von fünf Werken, die den Ruhm von Saint-Ex noch vor dessen tragischem Tod begründen. "Nachtflug" wird im Jahr 1931 mit dem

Femina-Preis ausgezeichnet und ist nur der Vorbote des unglaublichen Erfolgs, den er mit dem im Jahr 1938 herausgebrachten Werk "Wind, Sand und Sterne" erzielt. Während seines Exils in den USA veröffentlicht Antoine de Saint-Exupéry seine beiden letzten literarischen Werke: "Flug nach Arras" im Jahr 1942 und schließlich "Der kleine Prinz" im Jahr 1943. Im Jahr 1948 erscheint "Stadt in der Wüste", ein in den letzten Monaten seines Lebens verfasstes, unvollendetes Werk. Später dann werden eine Reihe von Briefen und anderen Schriften veröffentlicht: Essais, Schriftwechsel, Presseartikel. Der geniale Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry war gleichzeitig ein moderner Cineast und schrieb in dieser Eigenschaft zahlreiche Drehbücher.

 

 

Erfinder und Techniker

Schon in sehr jungen Jahren zeichnet sich Antoine de Saint-Exupéry durch einen ganz erstaunlichen Erfindungsgeist aus und versucht, mit Hilfe seiner Geschwister technische Neuheiten zu entwickeln. Später dann, zwischen 1934 und 1940, veranlassen ihn seine wissenschaftliche Neugier und seine Flugkenntnisse dazu, eine Reihe von Patenten aus dem Bereich der Fliegerei einzureichen. Diese Entdeckungen zielen auf die Entwicklung von Geräten zur Verbesserung der Flugzeugsteuerung oder von Verfahren für eine genauere Navigation ab. So beinhalten zwei dieser Patente ein neues Landesystem für Flugzeuge bei schlechten Sichtverhältnisses gemeinsam mit den für dessen Realisierung notwendigen Geräten und Anlagen. Wie sämtliche anderen von Saint-Ex entwickelten Innovationen werden auch diese Erfindungen nie industriell genutzt.

Pionier der zivilen Luftfahrt

Antoine de Saint-Exupéry wird im Jahr 1921 einberufen und dem 2. Fliegerregiment in Strassburg zugewiesen, wo er seinen Flugschein ablegt. Im Jahr 1926 wird er aufgrund dieser Qualifizierung zum Mechaniker und anschließend zum Piloten der Compagnie Générale Aéropostale Pierre Latécoère ernannt. Saint Exupéry wird dann zum Leiter der Zwischenstation von Cap Juby (Marokko) ernannt und ist in dieser Eigenschaft dafür verantwortlich, diesen Streckenabschnitt zwischen Toulouse und Dakar zu sichern. Im Jahr 1929 kommt er zu Mermoz und Guillaumet nach Buenos Aires und wird Leiter und Pilot der Aeroposta Argentina, eines Tochterunternehmens der Aéropostale, das eine Verbindung nach Patagonien herstellen soll. Die legendäre Geschichte der Aéropostale endet im Jahr 1933, als die zivilen Fluglinien unter dem Namen Air France zusammengefasst werden. Nach einer kurzen Periode als Testpilot, während der er Opfer mehrerer schwerer Unfälle wird, stösst Antoine de Saint-Exupéry zur Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des neuen Unternehmens und hält ab 1934 eine Reihe von Vorträgen über die Luftfahrt.

Tollkühner Militärflieger

Nach seinem Einzug im September 1939 wird der Reservekapitän Saint-Exupéry auf seine eigene Bitte hin zu der in Orconte, in der Region Haute-Marne, basierten Aufklärungsstaffel 2/33 berufen und führt mehrere Missionen über Deutschland, Belgien und dem Norden des besetzten Frankreichs aus. Im März 1943 stösst er nach einer erneuten Mobilisierung wieder zu Staffel 2/33, dieses Mal in Marokko. Trotz seines Alters gelingt es ihm die Militärbehörden zu überzeugen, erneut zu fliegen, nicht ohne auf die Feuerprobe gestellt zu werden.

Weder Anhänger des Vichy-Regimes noch Gaulliste

Nach dem Waffenstillstand im Jahr 1940 lässt sich Saint-Exupéry nicht in den Bann der nationalen Revolution des Vichy-Regimes ziehen und exiliert in die USA, wo er sich abseits der restlichen Exilfranzosen aufhält. Der bereits damals sehr berühmte Schriftsteller findet in dieser zwischen Anhängern de Gaulles und Kollaborateuren mit dem Feind zweigeteilten Welt nicht seinen Platz. Beide Lager werben um seine Gunst, doch Saint-Exupéry verweigert beiden seine Zustimmung und spricht sich für die innere Versöhnung eines durch Niederlage und Besatzung zerrissenen Landes aus. Als Mann des Worts gibt er sich nicht schweigend besiegt und veröffentlicht im Jahr 1943 seine an seinen in Frankreich verbliebenen Freund Léon Werth adressierten 'Briefe an eine Geisel', in denen er die Franzosen dazu aufruft, sich im Kampf für die Verteidigung der Menschenrechte zu vereinen.

Das Rätsel seines Verschwindens

Als Mann der Tat tritt er im Jahr 1943 in den Kampf und schließt sich der France Libre an. Am Morgen des 31. Juli 1944 verlässt er Borgo in Korsika an Bord seines Lightning P-38 und kommt von dieser Aufklärungsmission, die der Vorbereitung der Landung der Alliierten in der Provence dienen sollte, nie zurück. Am 7. April 2004 schließlich, rund sechzig Jahre nach dem Verschwinden des Pilots, gibt die französische Presseagentur eine von der Abteilung für archäologische Unterwasserforschung von Marseille veröffentlichte Information bekannt: am linken Pfosten eines in 70 m Tiefe vor Marseille liegenden Flugzeugs hat ein Taucher eine vierstellige Zahl, die Herstellungsnummer des Flugzeugherstellers Lockheed entdeckt, die der Nummer des Militärflugzeugs von Saint-Exupéry entspricht. Nach sechzig Jahren unter Wasser kann das Wrack des Flugzeugs die genauen Ursachen für das Verschwinden des Vaters des Kleinen Prinzen nicht mehr preisgeben. Der mythische Poet der Luftfahrt wird somit für immer Teil der Legende. Dieser Mann, dem es gelungen ist, auf der Suche nach dem Wesentlichen stets sämtliche Ungewissheiten aus dem Wege zu räumen, bleibt für viele sowohl aufgrund seines Gedankenguts als auch seiner Taten ein wichtiger Wegbereiter des 20. Jh.s.


Der 1943 nach Buchenwald deportierte Widerstandskämpfer und mehrmalige Minister von Général de Gaulle, Pierre Sudreau, erzählt in seinem Werk "Au-delà de toutes les frontières" von seinem ungewöhnlichen Zusammentreffen mit dem legendären Piloten.

Jean Maridor

1920 - 1944

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Jean Maridor. Foto: Gründung des Freien Frankreich

Das Opfer von Jean Maridor

Jean Maridor wird 1920 in Havre geboren.

Als Sohn von Kleinhändlern entdeckt er schon bald seine Leidenschaft für die Fliegerei, ausgelöst durch eine Flugshow. Nach seinem Abschluss auf dem Gymnasium meldet sich der begabte und eifrige Schüler an der Militärschule der Luftwaffe für Unteroffiziere in Istres an. Gleichzeitig macht er im Alter von 17 Jahren den privaten Pilotenschein.

1939 erhält er seine Zulassung in Istres und zählt dort im Winter 1939/40 zu den Jahrgangsbesten der Piloten. Am 24. Juni geht er gemeinsam mit fünf Kameraden und polnischen Fliegern an Bord eines Schiffes, das in Saint-Jean-de-Luz in Richtung England aufbricht. Nach einer Zusatzausbildung auf der Militärbasis von Odiham wird Jean Maridor am 1. Oktober 1940 zum Unteroffizier der Royal Air Force ernannt.

Er wird der Einheit Winston Churchill unterstellt und fliegt 1941 zahlreiche Angriffe gegen die deutschen Schiffe im Ärmelkanal und in der Nordsee, die den Kampf gegen die deutschen Jagdflugzeuge unterstützen. 

Im Jahr 1942 wird er zum Unterleutnant der FAFL und dann zum Leutnant ernannt. 1943 wird er zum Hauptmann befördert und wird anschließend mit dem Kriegskreuz und dem Distinguished Flying Cross, dem Verdienstkreuz für die Befreiung ausgezeichnet.

1944 spezialisiert er sich auf die Jagdflieger V1, deren fliegende, deutsche Bomben mit großer Reichweite schon bald auf England niederprasseln. 

Am 3. August 1944 verfolgt Jean Maridor eine V1, die einen Angriff auf ein Krankenhaus fliegt. Er eröffnet das Feuer auf kurze Distanz und opfert sich, um zu verhindern, dass die Bombe ihr Ziel erreicht.

René Mouchotte

1914 - 1943

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Kommandant René Mouchotte, geboren am 21. August 1914 in St Mandé (Val-de-Marne) und das Maskottchen der Staffel. Photo: Fondation de la France Libre

 

René Mouchotte erhält seinen Militärpilotenschein 1937 und wird 1939 eingezogen. Er kommt als Schüler-Ausbilder in die Jagdfliegerschule École de chasse d'Avord und wechselt zusammen mit seinem Freund Guérin 1940 in das Ausbildungszentrum der Jagdflieger in Oran. Am 30. Juni startet Mouchotte mit acht seiner Kameraden entgegen der erhaltenen Befehle mit zwei Flugzeugen nach Gibraltar. Sie erreichen Liverpool am 13. Juli 1940 und nehmen am folgenden Tag an der ersten Parade des 14. Juli unter der Leitung von General de Gaulle teil. Nach einem Training in der School of Army Cooperation in Old Sarum, in der Nähe von Salisbury, stößt er zur 6. Operational Training Unit von Sutton Bridge, um als Jagdpilot auf einer Hawker Hurricane ausgebildet zu werden. Anfang Oktober geht er mit dem 615. nach Notholt, in den Westen von London.

Am 11. Oktober fliegt René Mouchotte seinen ersten operativen Einsatz und sieht die Küste Frankreichs. Am 15. Dezember 1940 kehrt das 615. zu seiner Basis in Kenley, im Süden Londons zurück. Am 4. März erhält René Mouchotte für begrenzte Zeit die Leitung eines Flight. Am 26. August schießt er eine Junkers 88 ab. Am 10 November 1941 kommt René Mouchotte auf die RAF-Basis von Turnhouse, wo sich die erste Jagdgruppe Nr. 2 "Ile de France" (340. Schwadron) im Aufbau befindet. Als der Kapitänleutnant Philippe de Scitivaux im Februar 1942 die Leitung der Truppe übernimmt, nimmt René Mouchotte seinen Platz an der Spitze der 1. Staffel "Paris" ein. Er wird am 15. März 1942 zum Hauptmann ernannt. Von General de Gaulle erhält er am 14. Juli 1942 das Freiheitskreuz und am 1. September wird er mit dem Distinguished Flying Cross ausgezeichnet. Er übernimmt die Führung der 65. Schwadron. Anschließend rückt er an die Spitze der Jagdgruppe Nr. 1 "Elsass", die nach Einsätzen im Mittleren Osten als 341. Schwadron der RAF nach Großbritannien versetzt wird. Am 17. März 1943 wird die 341. als bereit erklärt, in der 11. Group zu fliegen, in der die Feindaktivität bedeutend ist und begibt sich auf den Stützpunkt von Biggin Hill. Am 15. Mai 1943 startet der Wing von Biggin Hill, der einen Rekord von 998 gewonnenen Lufteinsätzen hat, zu einer Schutzmission. Das "Elsass" fliegt mit der 611. Schwadron, geführt vom Leiter der Schwadron Charles. Der Wing wird über dem Pas de Calais von einer großen Formation von Fw 190 angegriffen. Charles schießt ein Flugzeug ab, was das Ergebnis des Wings auf 999 erhöht, dann erreicht Mouchotte mit einem weiteren Abschuss den tausendsten Sieg. Das Testament des Kommandanten René Mouchotte lautet wie folgt: "Auch wenn das Schicksal mir nur eine kurze Zeit als Kommandant lässt, so danke ich doch dem Himmel, dass ich mein Leben für die Befreiung Frankreichs opfern durfte. Sagen Sie meiner Mutter, dass ich immer stolz und glücklich war, Gott, meinem Vaterland und denen, die mir lieb waren zu dienen, und was auch immer geschieht, ich werde immer bei ihr sein." Die letzten Linien seines Bordbuchs sagten: "Die Starts gehen mit einer höllischen Kadenz weiter. Ich habe jetzt einen Rekord von 140 erreicht. Meine Müdigkeit ist unerbittlich, ich fühle, wie meine Nerven sich abnutzen. Alles in mir schreit nach Ruhe. Ich habe seit über zwei Jahren keine acht Tage Urlaub mehr gehabt. Immer in Bereitschaft. Ich bin müde, aber morgen, ...geht es weiter. 26 August". Er wird nicht zurückkommen, abgeschossen über Belgien. Er brachte es auf 1.748 Flugstunden, darunter 408 in 382 Kriegseinsätzen. "Gefallen für Frankreich" in einem Lufteinsatz im September 1943.

 

Marc Montalembert

1714 - 1800

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Marc René de Montalembert . Foto SHAT

Marc René de Montalembert wird am 15. Juli 1714, am Ende der Herrschaft Ludwig XIV in Angoulême geboren. Er stammt aus einer alten adligen Familie des Poitou, wo er durch seine Geburt dem Waffenstand zugesprochen wird und sich für eine Militärlaufbahn entscheidet. Beim Erbfolgekrieg von Österreich hebt er sich hervor und wird 1742 zum Gardekapitän des Prinzen von Conti ernannt. 1747 schließt er sein akademisches Wissenschaftsstudium ab und wird vom Duc de Choiseul entdeckt, der ihn beauftragt, die schwedischen und russischen Stäbe während des 7-jährigen Krieges, in welchem er vor allem die Vormärsche in Pommern leitet, zu verfolgen. 1761 wird er zum Feldmarschall ernannt und dient ab dann in der Bretagne. Gleichzeitig arbeitet er an einem Werk über die Kunst der Festungsanlagen.

Die letzten Jahre des Alten Régimes sind von dem Unwillen zur Erneuerung der Militärarchitektur geprägt. Cormontaigne wird als einer der Erben Vaubans angesehen, die Pläne des Marc René de Montalembert stehen in einem krassen Gegensatz zu denen des berühmten Marschalls. Als gelernter Artillerist bevorzugt er im Gegenteil zu Vauban eine konzentrierte Festung, von der aus er dem Feind mit einer großen Feuerfront aus zahlreichen Kanonen gegenübertreten kann, was präziser und stärker als die frühere Strategie ist. So hat er viele Kanonengießereien gegründet, darunter die Schmieden von Ruelle nicht weit von seiner Geburtsstadt entfernt. Während der Umstrukturierung der Artillerie durch den Generalleutnant de Gribeauval empfiehlt Graf von Montalembert, die Kanonen bei der Verteidigung an erster Stelle zu verwenden und nicht das Gewehr, welches der Oberwehranwalt der Festungsanlagen von Ludwig XIV bevorzugt. Zwischen 1776 und 1794 veröffentlicht er die elf Bände seines Hauptwerkes « Die senkrechte Verteidigung oder Verteidigung ist besser als Angriff. Marc René de Montalembert ist davon überzeugt, die Festungen an die Waffenentwicklung anpassen zu müssen und rät dazu, die Schlachtfelder aus den Mauern der Festungen zu entfernen und bricht mit den von Vauban errichteten Bauwerken mit Aussenecken und einspringenden Winkeln der Bastionen und deren Verbindungsmauern. Er tritt als Vorreiter auf und bewirkt dadurch die Ankuft von Festungen mit einem Polygonzug, der durch die Kanonentürme und Schießgruben verstärkt wird, jedoch keine Bauten für die Verteidigung nach vorne besitzt. Die vom Graf von Montalembert vorgeschlagene architektonische Aufteilung besitzt mehrere Festungen, die sich gegenüber stehen und die dem Gegner von vorne dargeboten sind. Zeit seines Lebens werden diese Theorien in Frankreich kaum eingesetzt. Das im Jahre 1779 auf dem Ort der Festung Rade (Insel von Aix) erbaute provisorische Bauwerk ist eine der wenigen Verteidigungserrichtungen, welche von dem Grafen geschaffen wurden. Dieses Bauwerk mit abgesicherten Befeuerungsstufen wurde jedoch ab 1783 zerstört. Erst im 19. Jahrhundert werden Festungen nach dem Prinzip des Grafen von Montalembert gebaut, darunter das Fort Boyard vor der Insel von Aix und die Festung La Ferrière auf Haiti. Die senkrechte Verteidigung wird vielmehr von ausländischen Militäringenieuren begrüßt, darunter die österreichischen und die sardinischen. So ist z.B. die Festung von Esseillon ein bemerkenswertes Anwendungsbeispiel der architektonischen Ideen des Marc René de Montalembert. Unter den Bauwerken, welchen diesen beeindruckenden Verteidigungswall bilden, ist die Festung Marie-Christine mit Sicherheit die bezeichnendste der innovativen Konzeptionen des Grafen : dieses regelmäßige Sechseck, welches ab 1819 errichtet wurde, ermöglicht einen konzentrierten Beschuß der senkrechten Artillerie auf eingeschränktem Raum. Von der Revolution überzeugt, ohne jedoch die Anwendung seiner Theorien bezüglich der Militärarchitektur verwirklicht haben zu können, stirbt Marc René de Montalembert am 26. März 1800 in Paris.

Philippe Leclerc

1902-1947

Aktie :

Der General Leclerc. Foto SHAT

 

Am 22. November 1902 wird Philippe de Hauteclocque als fünftes der sechs Kinder des Grafen Adrien und Marie-Thérèse Van der Cruisse de Waziers in Belloy (Picardie) geboren. Die aus der Region Artois stammende Familie, deren Adligkeit seit dem XII Jahrhundert bescheinigt ist, hat an Kreuzzügen teilgenommen, unter Fontenoy und Wagram gedient und Stadtratsämter innegehabt. Dank seiner Kindheit auf dem Lande in traditionellen Umgebung ist er aussergewöhnlich widerstandsfähig und jagt leidenschaftlich gerne, zeigt einen brennenden Patriotismus, einen christlichen Glauben, der auf dem römischen Katholizismus beruhrt und durch die Erziehung der Jesuitenmönchen der Vorhersehung in Amiens bestärkt wird. Er beginnt eine Laufbahn an den Waffen. Nach Abschluss des Jahrgangs "Metz-Straßburg" der Schule Saint-Cyr, wählt er nach einer ersten Stelle in Deutschland eine Aufgabe in Marokka, zunächst als Lehrer an der Schule der einheimischen Offiziere von Dar El-Beida, dann an der Spitze einer Truppe bei Befriedungseinsätzen von abtrünnigen Stämmen.

Er wird dann Lehrer an der Militärschule von Saint-Cyr, 1938 wird er an der Kriegschule aufgenommen, was ihm die Perspektive einer guten Karriere eröffnet. 1925 heiratet er Marie-Thérèse de Gargan, die mit Wendel verwandt ist und mit der er sechs Kinder hat. Kapitän de Hauteclocque wird im Juni 1940 in Lille zum Generalstab der 4. Infanteriedivision ernannt. Gefangen genommen, geflüchtet kehrt er zur Front zurück, wo er der 2. Panzergruppe zugeordnet wird. Er wird verletzt und auf Befehl hospitalisiert, flüchtet vor dem Vorschreiten des Feindes und erreicht Paris mit dem Fahrrad. Dort entschließt er sich, General de Gaulle über Spanien in London zu treffen, nicht ohne zuvor seine Frau gesehen zu haben, die ihm zustimmt und über die Kinder wacht. Aus Kapitän de Hauteclocque wird Leclerc. In London versteht er den politischen Sinn des Kampfes von General de Gaulle: Frankreich als souveränen Staat im Krieg erhalten. Der Chef des freien Frankreichs vertraut dem Kommandant Leclerc mit dem Anschluss von Kamerun am 26. August eine politische Mission an; eine weitere Mission bringt am 12. November den Anschluss von Gabon, welches Vichy als Basis für die Rückgewinnung des freien französischen Afrikas nutzen wollte.Dannach folgt die Verfolgung der Italiener in Lybien: dies wird zur Priorität, um zu zeigen, dass die Franzosen den Krieg nicht aufgeben. Oberst Leclerc wird zum Militärkommandanten des Tchad, der logistischen Basis dieser Operationen, befördert.

Nach einer sorgfältigen Vorbereitung nimmt Leclerc am 1. März 1941 Koufra ein, eine italienische Oasis im Südwesten Libyens, dies ist der erste alleinige Sieg Frankreichs. Leclerc schwört "die Waffen nicht niederzulegen, bis dass unsere Flagge, unsere schöne Flagge über der Kathedrale von Straßburg weht". Das Echo des Kampfes dringt bis in das besetzte Frankreich. Eine Übereinkunft zwischen Frankreich und England sieht eine aus dem Tschad kommende Aktion zur Hilfe der englischen Offensive gegen das Afrika-Korps an der libyschen Küste ab Ägypten vor. Mit den Kolonien des Tschads erobert Leclerc 1942 den Fezzan und trifft am 26. Januar 1943 auf General Montgomery, Kommandant der 8. britischen Armee, den er überzeugt, ihn in den tunesischen Feldzug einzubinden. Die "Kraft L", wie die Einheiten Leclercs nun genannt werden, überzeugt am 10. März im Kampf von Ksar Rhilane, wo sie mit Hilfe der Royal Air Force schwere Verluste bei einer deutschen Panzergruppe hervorruft. Nach einem mehrmonatigen Exil in Libyen während der Zeit, in der General de Gaulle sich gegenüber General Giraud behauptet, gründet die 2. freie französische Division ("Kraft L") am 24. Oktober 1943 offiziell die 2. Panzerdivision. Die Zusammensetzung der 2. PD in Temara (Marokko) verdankt ihre Homogenität ihrem Chef, obwohl sie ein Schmelztiegel aus Männern und Frauen verschiedenster politischer und militärischer Herkunft ist.

Ende 1943 vertraut de Gaulle Leclerc eine weitere politische Aufgabe an: die Befreiung der Hauptstadt. Die 2. PD wird Ende April 1944 nach England befördert, um dort ihre Ausbildung abzuschließen. Sie wird in die II. Armee des General Patton integriert, landet am 01. August in Utah-Beach und empfängt in Mortain die Feuertaufe. Dann hebt sie sich in der Schlacht von La Poche de Falaise hervor. Mitte August erwartet Leclerc ungeduldig den Befehl zur Befreiung von Paris und den dortigen Einsatz der vorläufigen Regierung. Die Bestimmtheit Leclercs, die von Oberst Roi-Tanguy, welcher die Innenstreitkräfte der Ile-de-France befehligt, gesandten Botschaften und das Beharren des General de Gaulle überzeugen Eisenhower, die Hauptstadt nicht zu umgehen. Die 2. PD richtet die Verbindung zu den Innenstreitkräften ein, zwingt den Feind zur Kapitulation und bereitet die Ankunft von General de Gaulle vor. Dank der Bestimmtheit ihres Chefs befreite die 2. PD Paris schnell und ohne Schaden. Obwohl Befreier und Retter von Paris, ist der Krieg nicht beendet und seine Einheit muss im Bourget noch schwere Kämpfe bestehen, um die deutsche Gegenoffensive zurückzuwerfen. Die 2. PD nimmt ihren Vormarsch wieder auf: am 13. September zerstört die Koordination aus Feuer und einem Manöver der Luftwaffe einen feindlichen Angriff in Dompaire. Baccarat wird am 30., Badonviller und Cirey-sur-Vezouze am 17. und 18. November befreit, die Vogesen am 22. Mit einem mutigen Vorstoß als Ergebnis einer methodischen Vorbereitung wird Straßburg befreit. Leclerc hat sein Versprechen von Koufra gehalten. Die 2. PD nimmt zusammen mit der I. Armee (de Lattre) an der Verminderung der Schlucht von Colmar teil. Der elsässische Feldzug ist sehr belastend und kostet viele Menschenleben. Leclerc bittet, in der amerikanischen Einrichtung ersetzt zu werden. Nach einer Erholungszeit in Châteauroux, während dem ein Teil der Division unter Befehl von Langlade an der Verminderung der Schlucht von Royan (15.-17. April 1945) teilnimmt, erhält Leclerc die Erlaubnis der Alliierten, an der letzten Schlacht in Deutschland teilzunehmen mit dem Ergebnis, dass Berchtesgaden eingenommen und die französische Fahne am 05. Mai auf der Villa Hitlers gehisst wird.

Als Oberst-Major der Truppen im Fernen Osten unter dem Befehl des Admirals Thierry d'Argenlieu, Regierungskommissar und Chefkommandant, reist Leclerc mit einer zweifachen Aufgabe nach Indochina: die französische Staatsgewalt wieder herzustellen und Frankreich bei der japanischen Kapitulation zu vertreten. Sein Aufenthalt in Ceylon bei Admiral Mountbatten überzeugt ihn, dass die diplomatischen und politischen Maßnahmen in seinem Manöverplan beinhaltet sein müssen. Er misst, viel mehr als seine Zeitgenossen, die Wichtigkeit der nationalen Bewegung im Vietnam. Nach seiner Rückkehr aus Tonkin stellt er die Ordnung in Cochinchine und in Annam Ende 1945- Anfang 1946 wieder her und bereitet gleichzeitig die militärische und diplomatische Maßnahme vor (Abkommen Sainteny - Hô Chi Minh vom 6. März 1946). Die Sichtweise des Mannes vor Ort steht hier den Prinzipien derer gegenüber, die, wie de Gaulle oder d'Argenlieu, Moutet oder Bidault fürchten, die französische Union durch eher zerrissene als vereinbarte Maßnahmen zu erschüttern. Er erbittet daher eine andere Aufgabe. Im Juli 1946 wird er zum Heeresinspektor in Nordafrika ernannt, eine Aufgabe, die durch eine Mission in Indochina auf Anfrage des Ministerpräsidenten Léon Blum im Dezember 1946 unterbrochen wird. Leclerc weist die Hypothese einer Übereinkunft mit den nationalistischen Führern nicht zurück, verweigert jedoch jedes militärische Eingreifen. Er nimmt das Angebot zur Nachfolge von d'Argenlieu nicht an, da er fürchtet, politisch isoliert zu werden und nicht die von ihm verlangten Mittel zu erhalten.

Er übernimmt erneut seine Funktion als Inspektor, die auf alle drei Armeen ausgeweitet wurde. Angesichts der politischen Schwierigkeiten in Nordafrika begünstigt er eine zeitlich eher gemäßigte Entwicklung mit weniger drastischen Ergebnissen als für Indochina. Sein Flugzeug zerschellt am 28. November 1947 an der algerisch-marokkanischen Grenze bei Colomb-Béchar. Mit ihm kommen sieben Offiziere seines Stabs und vier Flieger um. Am 8. Dezember wird die nationale Begräbnisfeier des Chefs begangen, von dem de Gaulle schreibt: "Nie gab es in ihm etwas Mittelmäßiges, weder in seinen Gedanken, noch in seinen Aussagen oder seinen Taten". Nach seinem Tode wird ihm im Jahre 1952 der Titel des Marschalls von Frankreich verliehen. Sein Mut und seine Beharrlichkeit, sein Einfluss auf die Soldaten, sein plötzliches Verschwinden machen aus ihm eine legendäre Persönlichkeit, die in die Geschichte eingeht.

Jacques Stosskopf

1898 - 1944

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Jacques Stosskopf. Foto DMPA

 

Der am 27. November 1898 in Paris geborene Jacques Stosskopf tritt im Jahr 1917 als Artillerieanwärter in den Militärdienst und wird bei Beendigung des Ersten Weltkriegs mit dem Kriegskreuz ausgezeichnet. Im Jahr 1920 tritt er der Ecole Polytechnique bei und entscheidet sich dann im Jahr 1924 für eine Karriere bei der Marine. 1939 wird er zum Leiter der Abteilung Neukonstruktionen der Werft von Lorient ernannt und wird bereits im November, im Alter von 41 Jahren, zum Chefingenieur 1. Klasse des Marinegenies befördert. Während der ersten Kriegsmonate trägt er zu den bedeutenden Anstrengungen der Werft zugunsten der Marineoperationen bei und wirkt insbesondere an der Entwicklung eines Minenräumsystems für die magnetischen Minen der Deutschen mit. Bereits bei der Ankunft der deutschen U-Boote im Hafen im Jahr 1940 inspiziert der Chefingenieur ständig die Anlegeplätze und gibt hierzu vor, die Tätigkeit seiner Arbeiter genauestens zu überwachen. Da er aufgrund seiner Elsässer Abstammung fließend deutsch spricht, gelingt es ihm, das Vertrauen der Besatzungsmacht zu gewinnen.

Der autoritäre, streng und kalt wirkende Ingenieur gilt unter den Mitarbeitern der Werft bald schon als ein gewissenhafter Kollaborateur, der bis ins Innere der Werkstätten hinein die den französischen Arbeitern von den Deutschen auferlegten Aufgaben überprüft. Die Offiziere der Kriegsmarine gewöhnen sich an die Präsenz des Ingenieurs um die Baugruppenrahmen und Becken und als die U-Boot-Basis Lorient-Kéroman Ende 1941 fertig gestellt wird, ist er aufgrund seiner privilegierten Beziehungen zum feindlichen Generalstab einer der wenigen Franzosen, die hierzu Zutritt bekommen.

Jacques Stosskopf verfügt über ein hervorragendes Gedächtnis und beobachtet somit vier Jahre lang die Port-Louis durchquerenden U-Boote: Eisenkreuz, Pik As, Fische und Meerjungfrauen, lachende Rinder nach einer berühmten Käsemarke... kurz, er merkt sich alle Insignien und Siegesfahnen der U-Boote, an denen man diese furchtbaren Kriegsmaschinen erkennt. Dieser Kämpfer im Dunkeln hält Tag für Tag in seinem Gedächtnis eine genaue Aufstellung der U-Boot-Bewegungen fest und gibt diese bei seinen Treffen mit dem Netzwerk Alliance auswendig wider. Letzteres wiederum übermittelt diese wertvollen Informationen an die englische Admiralsschaft. Die Enttarnung dieses Netzwerks führt am 21. Februar 1944 zur Verhaftung von Jacques Stosskopf.

Nach einer ersten Internierung in einer Baracke des Lagers Schirmeck wird er in das Lager Struthof verlegt, wo er am 1. September 1944, kurz vor der Ankunft der Alliierten im Elsass mit einem Schuss in den Nacken getötet wird. Jacques Stosskopf, der seinen glorreichen Beitrag zum Widerstand mit dem Leben bezahlen musste, wird im Oktober 1945 posthum von General de Gaulle zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt. Am 6. Juli 1946 wird die U-Boot-Basis Kéroman nach ihm benannt.

Pierre Denfert-Rochereau

1823 - 1878

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Denfert-Rochereau. Foto: SHAT

Der aus einer protestantischen Familie aus Jarnac stammende Pierre Marie Philippe Aristide Denfert-Rochereau wird am 11. Januar 1823 in Saint-Maxent, im Département Les Deux-Sèvres geboren. Nach einem ersten Fehlschlag gelingt es ihm schließlich, im Jahr 1842 in die Ecole polytechnique aufgenommen zu werden. Im Jahr 1845 entscheidet er sich dann aufgrund seiner nach seinen eigenen Worten mittelmäßigen Ergebnisse für eine Militärkarriere. Er schließt die Artillerie- und Pionierschule von Metz als bester seines Jahrgangs ab und wird daraufhin im Jahr 1847 als junger Leutnant dem 2. Genieregiment von Montpellier zugewiesen. Denfert-Rochereau nimmt an der Eroberung Roms im Jahr 1849 teil bevor er zum Hauptmann ernannt wird. In dieser Funktion nimmt er an den Krimkriegen und insbesondere an der Besetzung von Sebastopol im Jahr 1855 teil, wo er am linken Bein eine Kugelverletzung erleidet. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich lehrt er fünf Jahre lang Befestigungstechnik an der Militärschule von Metz. Danach geht er nach Algerien, um Kasernen, Brücken und Dämme zu errichten.

Der nunmehr zum Oberstleutnant beförderte Denfert-Rochereau befiehlt daraufhin das Pionierregiment von Belfort. Der Offizier übernimmt die Gestaltung der Verteidigungsanlagen der Stadt, deren Gouverneur er im Jahre 1870 wird. Die im Süden des Elsass gelegene Stadt Belfort ist während des seit Juli tobenden Krieges zwischen Frankreich und den mit Preußen koalierten deutschen Truppen Bezirkshauptstadt und Unterpräfektur des Departements Oberrhein. Bereits am 3. November 1870 wird die Region Montbéliard von den kampfstarken feindlichen Truppen belagert und Denfert-Rochereau muss den Widerstand von Belfort, einem strategischen Punkt zur Verhinderung des Einfalls der feindlichen Truppen in die Bourgogne organisieren. Als er von über vierzigtausend Soldaten unter der Leitung von Werder belagert wird, verfügt Denfert-Rochereau nur über rund 15.000 Mann, von denen nur ein bescheidenes Viertel den regulären Einheiten entstammt. Beim Befehl die Stadt aufzugeben soll Denfert-Rochereau dem Feind folgende Antwort gegeben haben: "Wir kennen das ganze Ausmaß unserer Pflicht Frankreich und der Republik gegenüber und sind entschlossen, diese zu erfüllen." Die preußische Kriegsmaschinerie verweigert den Auszug von Greisen, Frauen und Kindern aus der Stadt, verwendet seit Dezember 1870 mehr als 200 Artilleriegeschütze und bombardiert Belfort in der Hoffnung, auf diese Weise der Besetzung der Stadt ein Ende zu setzen. Der in einer Kasematte im Bourgeois-Turm am Brisach-Tor verschanzte Denfert-Rochereau weigert sich, trotz der menschlichen Verluste in seinen Truppen und der immer schwieriger werdenden sanitären Situation in der Zivilbevölkerung, sich zu ergeben. Die Kämpfe werden nach dem Waffenstillstand vom 28. Januar 1871 fortgesetzt und Denfert-Rochereau ergibt sich erst am 13. Februar auf ausdrücklichen Befehl der vorübergehenden Regierung. Nach 103 Kampftagen verlassen die immer noch aus zwölftausend Mann bestehenden belagerten Truppen vor den Preußen, die ihnen die Kriegsehren erweisen, die Stadt. Dieser heroische Widerstand rettet die Ehre Frankreichs nach der niederschmetternden Niederlage von Napoleon III und von Mac-Mahon in Sedan und der Ergebung Bazaines in Metz. Sie ermöglicht es dem am 17. Februar von der Nationalversammlung zum Chef der Exekutivgewalt der französischen Republik ernannten Adolphe Thiers von den Siegern die Aufrechterhaltung des Bezirks von Belfort innerhalb Frankreichs zu erwirken, während der Frankfurter Vertrag vom 18. Mai 1871 die Übergabe des restlichen Elsass und eines Teils Lothringens an den Feind vorsieht.
Der am 8. Februar von der Nationalversammlung zum Vertreter des Oberrheins gewählte Held von Belfort tritt bei der Unterzeichnung der Friedensvorhaben zurück. Am 18. April 1871 wird Denfert-Rochereau zum Kommandanten der Ehrenlegion ernannt und aufgrund seiner unerschütterlichen republikanischen Einstellung vom Dienst freigestellt. Aus diesem Grunde nimmt er auch nicht an der blutigen Niederschlagung der Kommune teil. Nach diesem Ausscheiden aus seinen militärischen Funktionen wird er in drei Departements für die Wahlen vom 18. Juli 1871 vorgeschlagen und entscheidet sich für die Charente-Inférieure, wo er der republikanischen Linken in einer hauptsächlich konservativen und monarchistischen Nationalversammlung angehört. Im Februar 1876 wird er erneut in den VI. Pariser Bezirk gewählt. Dort gehört er der republikanischen Union der Gambettisten an und reiht sich bei der Krise vom 16. Mai 1877 in die Opposition gegen General Mac-Mahon ein. Anlässlich seines dritten Mandats widmet er sich insbesondere militärischen Fragen und fordert unter anderem die Wiedereinführung des Wahlrechts für Soldaten, die dies seit 1872 verloren haben. Am 11. Mai 1878 verstirbt er im Palast vom Versailles und erhält bei seiner Beerdigung in Montbéliard ein Staatsbegräbnis.

Frédéric Bartholdi

1834 - 1904

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Frédéric Barholdi. Foto Musée Bartholdi

 

Frédéric Auguste Bartholdi wurde am 2. August 1834 in Colmar (Haut-Rhin) geboren. Bereits seit seiner Kindheit in Paris zeigt er eine künstlerische Begabung und seine Zukunft lässt sich beim Besuch von Ateliers und Bauwerken der Hauptstadt sehr gut nachvollziehen, ebenso wie sein Studiengang an der Lycée Louis-le-Grand.

Zwischen 1843 und 1851 besucht er häufig das Atelier des Malers Ary Scheffer und seine Schulferien verbringt er in Colmar, wo er von Herrn Rossbach Zeichenunterricht erhält.

1852 verbringt Bartholdi in einem Atelier in Paris und fertigt dort für seine Heimatstadt einen seiner ersten Aufträge an: Eine Statue von General Rapp, die 1856 eingeweiht wird.

Im Alter von 21 Jahren reist er in den Nahen Osten, nach Ägypten und in den Jemen.

Auf einer Fahrt auf dem Nil entdeckt er die reichhaltige Zivilisation, deren Monumente noch immer erhalten sind. Während dieser achtmonatigen Rundreise fertigt Bartholdi zahlreiche Skizzen, Zeichnungen und Fotografien an und er sieht sich seiner Leidenschaft für die Bildhauerei bestätigt.

1857 stellt er ein Brunnenprojekt vor, mit dem er einen Wettbewerb, ausgeschrieben von der Stadt Bordeaux, gewonnen hatte. Dieses Projekt wird jedoch erst 42 Jahre später in Lyon auf dem Place des Terreaux realisiert.

Von 1863 bis 1869 erbaut er in Colmar das Monument Martin Schongauer und den Admiral Bruat gewidmeten Brunnen. Weiterhin reist er ein zweites Mal nach Ägypten und entwirft das Werk Petit Vigneron, das in der Markthalle von Colmar ausgestellt ist.

1870 fertigt er das erste Modell der Freiheitsstatue an und versetzt die Welt in Staunen. Während dem Krieg unterstützt er als Offizier der Nationalgarde das Lager von General Garibaldi und wirkt als Bindeglied zur Regierung. Traurig über den Verlust von Elsass-Moselle sagt Bartholdi im Laufe eines Gesprächs zu seinem Freund Edouard de Laboulaye: „Ich werde für die Freiheit kämpfen und ich appelliere an die freien Menschen. Ich werde mich bemühen, die Republik zu glorifizieren und währenddessen warte ich darauf, dass sie eines Tages bei uns ankommt.“ Voller Bewunderung über die französisch-amerikanische Freundschaft macht er sich auf den Weg in die USA.

1872 beendet er sein Werk „Das Unheil des Elsass“ und entwirft ein Grabmal für die Männer der Nationalgarde, die im Krieg gestorben sind. Im Jahr 1873 wird die Statue von Vauban in Avallon eingeweiht. 1874 fertigt er Flachreliefs für die unitarische Kirche in Boston an.

Für die Ausstellung in Philadelphia folgt 1875 ein Brunnen, weiterhin erbaut er eine Statue von Champollion. Mit Gründung der Vereinigung für die französisch-amerikanische Union beschäftigt er sich maßgeblich mit dem Entwurf der Freiheitsstatue, die die Welt in Staunen versetzt.

Die Hand und die Fackel werden 1876 fertiggestellt und 5 Jahre lang auf dem Madison Square ausgestellt. Für die Stadt New York entwirft Bartholdi im selben Jahre die Statue La Fayette.

Auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1878 wird dann zum ersten Mal der Kopf der Freiheitsstatue präsentiert.

Von 1879 bis 1884 entwirft er das Monument Gribeauval in Paris, den Löwen von Belfort, die Statue von Rouget de Lisle in Lons-le-Saunier sowie die Statue von Diderot in Langres.

Am 4. Juli 1884 übergibt Frankreich den USA die Freiheitsstatue. 1885 wird ein mehrere Meter großes Modell auf der Ile des Cygnes in Paris aufgestellt, während die große Schwester an Bord der Isère ihre Reise antritt. Die Statue wird am 28. Oktober 1886 in New York eingeweiht. Weitere Modelle werden anschließend in Hanoi und Bordeaux aufgestellt.

Zwischen 1888 und 1891 erbaut Bartholdi in Colmar die Monumente Roesselmann und Hirn sowie später das Monument Gambetta in Sèvres.

Von 1892 bis 1895 stellt er in Paris zwei Werke aus, die La Fayette und Washington gewidmet sind. Es folgt eine Skulptur für die Schweiz, die Straßburg zu Hilfe gekommen war. Während der Weltausstellung in Chicago präsentiert er eine Statue von Christopher Columbus.

1898 wird das Monument Schwendi in Colmar eröffnet.

1902 fertigt er für den Place des Ternes in Paris ein Werk an, das er den Luftfahrern des Krieges von 1870 widmet, den großartigen Unterstützern der Welt (ausgestellt im Hof des Museums von Colmar).

1903 folgt das Vercingétorix gewidmete Monument für die Stadt Clermont-Ferrand, das auf einem Modell von 1870 basiert.

Frédéric Auguste Bartholdi stirbt in Folge seiner Krankheit am 4. Oktober 1904 in Paris.

1907 vermacht seine Witwe sein Haus und seine Modelle der Stadt Colmar, wo zu seinen Ehren ein Monument errichtet wird.

1912 wird in Belfort posthum das Monument Trois Sièges errichtet.

Im Jahr 1922 wird das Museum Bartholdi eröffnet, vier Jahre nach der Wiederangliederung von Elsass-Moselle an Frankreich.

Zu seinen Werken gehört auch das Monument Sergent Hoff, Kriegshelden von 1870, auf dem Friedhof Père-Lachaise (Abschnitt 4).

Ferdinand Foch

1851-1929

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Marschall Foch. Copyright : SHD

 

Foch wird 1851 in Tarbes geboren. Er stammt aus einer frommen und bürgerlichen Familie. Fleißiger und brillanter Gymnasiast besteht er sein Abitur erst in Geisteswissenschaften und dann auch in Naturwissenschaften. 1869 wird er nach Metz geschickt um sich dort auf die Ecole Polytechnique vorzubereiten. Er erlebt die preußische Besetzung, und die Bemächtigung Lothringens. An der Ecole Polytechnique entscheidet er sich für die Militärausbildung. Im Alter von 26 Jahren ist er Kapitän und Freund von Gustave Doré. Er wird 1883 heiraten. 1885 ist er Student an der Kriegesakademie und wird später, von 1895 bis 1901 hier lehren, bevor er 1908 als Kommandant der Akademie ernannt wird. Es wurden schon in zwei Werken seine strategischen Vorstellungen zusammengefasst.

August 1914 : der Krieg bricht aus.

Seit 1907 ist er General und wird die 9. Armee kommandieren. Er wird sich während der Schlacht "marais Saint-Gond" auszeichnen. Diese Operation wird für die erste Schlacht der Marne entscheidend sein. Er koordiniert dann die Heeresgruppe Nord, welche die Deutschen in deren "Wettlauf zum Meer" stoppt. 1915 leitet er die Artois Offensiven und die der Somme im Jahre 1916. Doch die Auswirkungen der Ergebnisse dieser Operationen werden als unausreichend beurteilt darüber hinaus kommen auch interne Rivalitäten, was Generals Foch provisorische Unzufriedenheit und Bitterkeit erklären wird. 1917 ist die militärische Situation der Alliierten prekär : Misserfolg des Generals Nivelle auf dem "Chemin des Dames", Aufstände, Zusammenbruch des russischen Imperiums, Zusammensturz Italiens... Foch wird zum Chef des Generalstabs ernannt. Im April wird er Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte und unternimmt die entscheidende Gegenattacke am 18. Juli. Am 11. November hat er das Gefühl seine Pflicht erfüllt zu haben. Doch andererseits ist er sich der Millionen Todesopfer - darunter auch sein Sohn und sein Schwiegersohn - bewusst und weiß, dass man auch den Frieden zurückgewinnen muss. "Ich mache den Krieg nicht für den Krieg. Wenn ich durch den Waffenstillstand die Bedingungen erhalte, die wir Deutschland auferlegt haben, kann ich mich als zufrieden erklären. Sobald das Ziel erreicht ist, hat keiner das Recht nicht noch ein Tropfen Blut zu vergießen." (Memoiren des Marschalls Foch, Band II Seite 285). Man erweist ihm mehrmals die Ehre: Er ist Marschall von Frankreich, von Großbritannien und Polen, Akademiker, Besitzer von 37 französische und ausländische Auszeichnungen, Vorsitzender des Obersten Kriegesrates. Berater während der Friedenskonferenz, die am 18. Januar 1919 eröffnet wird, kann er sich mit seiner Forderung, die französische Militärgrenze an den Rhein zu verlegen, nicht durchsetzen.


Von den Klauseln des Friedenvertrags enttäuscht, wird er sich den Präsidentschaftswahlen 1920 vorstellen, um seine Stimme hören zu lassen. Nach seinem Misserfolg gibt er die Politik auf. Er reist und schreibt seine Memoiren auf und verteidigt unermüdlich seine Überzeugungen zu verteidigen : eine moralisch starke, mächtig bewaffnete Nation ist notwendig um zu verhindern, dass der Krieg nicht wieder ausbricht. Die Isolierung Frankreichs, der wirtschaftliche Marasmus, der sich profiliert, der Verfall der Friedensverträge, verfinstern die letzten Jahre seines Lebens. Er stirbt am 20. März 1929 und hinterlässt das folgende Motto: "Sei derjenige besiegt, der nicht siegen will." Der Name Foch ist mit dem Sieg von 1918 verbunden und viele Gemeinden Frankreichs haben symbolisch , Straßen, Plätze und Boulevards mit diesem Namen getauft : Marschall Foch ist ohne Zweifel die historische Persönlichkeit, die am meisten in den Städten Frankreichs erwähnt wird.

Charles Mangin

1866 - 1925

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General Mangin

 

In Sarrebourg (Mosel) geboren, wird Chales Mangin (1866-1925), die senegalesischen Einzelschützen führen und an der Congo-Nil Mission 1898-1900 unter Marchands Befehl teilnehmen. Oberst in Marokko, bemächtigt er sich mit Lyautey von Marrakesch. Zwischen 1914 und 1915 ist er General und kommandiert, eine Infanteriebrigade und später, während der Grenzenschlacht zwischen der Marne und Artois, die 5. Infanteriedivision von Rouen. Am 22. Mai 1916 greift er vergebens das Douaumont (Maas) Fort an, dann immer in Verdun lenkt er mit Hilfe von Nivelle die Offensiven für die Zurückeroberung. Am Chemin des Dames ist er 1917 Chef der 6. Armee. Der Angriff erlahmt sich und Mangin wird entlassen. Er kommt 1918 zurück um die 10. Armee zu kommandieren, mit der er den berühmten Gegenangriff vom 18. Juli in Villers-Cotterêts durchführt und wo er den Feind schlägt. Im Hebst ist er Sieger von Aisne, bricht die deutsche Front und befreit Soissons und Laon.

Der Waffenstillstand annulliert seinen vorgesehenen Angriff in Lothringen. Am 19. November dringt er in Metz ein. Am 11. Dezember und erreicht den Rhein und besetzt das Rheinland. Überzeugt von der Bedeutung und den Wert der senegalesischen Truppen, war er ein treuer Partisan einer der mächtigsten afrikanischen Armee (?die schwarze Kraft?) im Dienst für Frankreich. Erinnern wir uns, dass er von 1906 bis 1922 sein Offiziersbursche der Baba Koulibaly hieß und ein Bambara war. Er war groß und kräftig und wachte Tag und Nacht mit Hingabe auf sein General, was er sehr zu schätzen wusste. Mangin, geliebt oder gehasst, verkörperte den kolonialen, unermüdlichen, temperamentvollen Typen, der die Männer kommandierte und die Ereignisse forcierte.

Georges Guynemer

1894 - 1917

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Georges Guynemer vor seiner Spad. Foto: DMPA/CEROd

Georges, Marie Guynemer wird am 24. November in Paris geboren.

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 Als der Krieg erklärt wird, möchte er sich bei der Infanterie verpflichten, dann bei der Kavallerie, aber er wird jedes Mal aufgrund seiner schwachen körperlichen Konstitution abgelehnt. Er schafft es, bei der Luftwaffe verpflichtet zu werden und macht im März 1915 seinen Pilotenschein. In der Fliegerstaffel „Cigognes“ erweist er sich schnell als außerordentlich mutiger und fähiger Jagdfliegerpilot. Er wird mehrmals belobigt und mehrfach ausgezeichnet.

Kapitän Georges Guynemer, der zu einem lebenden Mythos geworden war, starb im Einsatz („im ruhmreichen Himmel“ würde die letzten Belobigung sagen, die ihm zuteil wurde) über Poelkapelle (Belgien) am 11. September 1917 am Steuer seines Fluggeräts, dem „Vieux Charles“. Seine 53 bestätigten Luftsiege machen ihn zu einem der „Fliegerasse“ der französischen Luftfahrt im Ersten Weltkrieg.

Seine Devise „entschlossen handeln“ wurde von den Luftstreitkräften übernommen.

 

Guynemer, un mythe, une histoire (Service historique de l'armée de l'air, 1997)
Guynemer ou le mythe de l'individualiste et la naissance de l'esprit du groupe (1997, in „Revue historique des armées“ Nr. 207).

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Gedenkvideo vom 20. April 2016 - ©Verteidigungsministerium - DMPA/SDMAE/BAPI

John Mc Crae

1872-1918

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John Mc Crae. Photo MINDEF/SGA/DMPA

Wenn man heutzutage auf den britischen Gräbern bescheidende Klatschmohnblumen aus Papier bewundern kann, die manchmal in kleinen Kronen geflochten sind, ist es John Mc Crea zu verdanken. Wie Frankreich die Kornblume ausgewählt hat, haben die Briten die zerbrechliche Feldblume ?poppy?, seit 1921 gewählt. Doch diese ?Gedächtnisblume?, die zum ?Poppy day? überall zu sehen ist, soll nicht die Farbe der Paradeuniformen darstellen, sondern an die Schlachtfelder von Essex Farm in Boezinge in der Nähe von Ypres erinnern. Das Gedicht verweist an alle Zeugenaussagen bekannter und unbekannter Autoren und wird bald , nach dem Muster von Dorgelès oder von Genevoix das Symbol einer Generation die in der Blüte ihrer Jahre wurde.

Dieses Gedicht erwähnt in all seiner Einfachheit die Schlachtfelder der Flandern : In Flanders Fields the poppies blow Between the crosses, row on row, That mark our place; and in the sky The larks, still bravely singing, fly Scarce heard amid the guns below. We are the Dead. Short days ago We lived, felt dawn, saw sunset glow, Loved, and were loved, and now we lie In Flanders fields. Take up our quarrel with the foe: To you from failing hands we throw The torch, be yours to hold it high. If ye break faith with us who die We shall not sleep, though poppies grow In Flanders fields.

Die belgischen und französischen Länder der Flandern, sind von diesen Schlachtfeldern, mit ihren Gedächtnisorten und Relikten übersät. Heute kann man Mc Crean's Stelle in Boezinge besuchen, von wo er dieses Gedicht geschrieben hat. Diese Stelle, wo die Bunker sich der Essex Farm entlangziehen, die sich noch heute über den Kanal entlang des Dixmuideweg aufrichten...

René Quillivic

1879-1969

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René Quillivic in seiner Künstlerwerkstatt. Quelle ibretagne.net

René Quillivic kam 1879 in Plouhinec im Finistère zur Welt. Sein Vater war Bauer und Fischer.

Er fing in der Schreiner- und Zimmermannswerkstatt seines Dorfes eine Lehre an und erkannte bald seine wahre Berufung, Bildhauer, obwohl ihn nichts dazu prädestinierte. Dank des Abgeordneten und späteren Senators des Finistères, Georges Le Bail, erhält er ein Stipendium und kann das Studium an der Pariser Ecole nationale des Beaux-Arts (Akademie für schöne Künste) aufnehmen. Während seiner Studien- und Ausbildungszeit ist ihm immer daran gelegen, in sein Schaffen eine kulturelle Tradition einzubeziehen, die er rasch als eigenständig betrachtet.

Bereits vor dem Krieg arbeitet er an Grabgedenkstätten. Doch nach dem Ersten Weltkrieg wird René Quillivic zu einem der berühmtesten Bildhauer der Bretagne. Fast alle Denkmäler von Quillivic stehen im Finistère. René Quillivic ist in seiner Arbeit bestimmten Usancen aus der Tradition der bretonischen Bilderschnitzer des 15. und 17. Jh. treu geblieben. Nach und nach benutzt er für seine Werke Kersant, das ihm der Steinmetz und Grabsteinbildhauer Donnart liefert. Kersant (unrichtig als Kersanton-Granit bezeichnet), ist ein feinkörniges, dunkelgraues und unter Regen schwarz aussehendes Gestein, das kaum verwittert und im Nordfinistère um die Rade de Brest vorkommt. "Mit fortschreitendem Schaffen setzt sich Kersant ziemlich schnell für ihn als Symbolgestein des bretonischen Totengedenkens durch, denn es gibt kaum einen Werkstoff, der so präzise zum Boden und zur Landesgeschichte gehört und die Zeit überdauert", nach Sylvie Blottière-Derrien in Monuments de Mémoire - Monuments aux morts de la Grande Guerre, Mission permanente aux commémorations et à l'information historique, Secrétariat d'Etat aux anciens combattants et victimes de guerre, 1991. René Quillivic bettet die thematische Wahl seiner Werke in den regionalen Kontext der Bretagne ein. Ihm stehen seine Familie und Freunde Modell, sie sind bekannt und werden wiedererkannt. So erkennen die Bewohner von Bannalec im Grabdenkmal von Quivillic die Schwester des glorreichen Fliegers Le Bourhis wieder. Und in Plouhinec hat er das Portrait seiner eigenen Mutter im Stein verewigt. "René Quillivic ist die treibende Kraft einer spezifisch bretonischen Gedenk-Bildhauerei".

Totendenkmal von Pont-Scorff (Morbihan) Die Initiative für dieses Denkmal geht auf die Prinzessin Henri de Polignac zurück, die ihrem am 25. September 1915 in Auberive en Champagne gefallenen Gatten eine Ehre erweisen wollte. Rene Quillivic führte das Werk aus unter der Leitung von Charles Chaussepied, Architekt, und Donnart, Steinmetz und Grabsteinbildhauer.

 

Das 1920 eingeweihte Denkmal in Saint-Pol-de-Léon (Finistère) wurde nach den Wünschen des Bürgermeisters entworfen. Quillivic schuf das Werk gemeinsam mit dem Architekten Charles Chaussepied. Die liegende Figur zeigt einen Poilu, einen Soldaten des Ersten Weltkriegs. An den Ecken der Grabplatte sind vier Frauen des Landes dargestellt: Eine trägt die große Trauerhaube, die zweite die Haube der Bäuerin, die dritte die Haube der Städterin und die vierte die Trauertracht der Bürgerin. Mit dieser Wahl "können sich alle sozialen Schichten und Altersgruppen identifizieren: Die erste Frau ist 50 bis 60 Jahre alt, die zweite ist eine Witwe von 30 oder 35 Jahren, die dritte eine sehr junge Witwe und die junge Bürgerin schließlich symbolisiert eine Verlobte".


Finistère

  • Saint Pol de Léon
  • Roscoff - Guiclan
  • Châteaulin (über Jean Moulin)
  • Pont-Croix
  • Plouhinec
  • Plouyé
  • Scaër
  • Banalec
  • Coray
  • Ile de Sein

Côtes d'Armor

  • Loudéac
  • Pleumeur-Bodou

Morbihan

  • Pont-Scorff

Jean-Baptiste Estienne

1860-1936

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General Estienne. Photo SHAT

 

In Condé-en-Barrois geboren, ist Jean-Baptiste ESTIENNE (1860-1936), der Vater der Panzer. Im Mathematikwettbewerb aller Gymnasiasten im ganzen Lande, wird er im Jahre 1880 Erster und wird im selben Jahre an der Ecole Polytechnique angenommen, wo er die Laufbahn die Infanteriewaffen einschlagen wird. Sehr neugierig, interessiert er sich der Luftfahrt und befürwortet die Anwendung von Heißluftballons und später von Flugzeugen für die Präzisionsschüsse. Er wird nicht lange warten müssen, dass man ihm den Luftfahrtdienst anvertraut, wo insbesondere Kapitän Ferber als Ausbilder tätigt ist. Die patentierten Piloten, die sein Dienst verlassen nehmen offiziell an den Manövern von 1910 teil, sodass der Luftfahrt mittlerweile eine reelle Existenz in der Armee gewährleistet wird. In der Tat befürwortet er seit August 1914 die Errichtung einer Angriffsartillerie. Sie soll durch die Aufrichtung motorisierter Maschinen die, der Solidität und der Fortbewegung unterschiedlicher Gelände wegen, mit einem Kürass und später auch mit Raupenketten erfolgen. Sollten die Briten mit der Verwirklichung des Projektes der Panzerkonstruktion voraus sein, wird Estienne den Generalstab überzeugen, die britische Artillerie zu verwenden, um die Front zu brechen.

Als Generalinspektor der Angriffsartillerie ernannt, ist er der Initiator der Diversifizierung der Verbindungspanzerregimente. Seine Ideen bezüglich der Angriffspanzer und deren Anwendung, haben vor allem die Deutschen inspiriert. Heinz Guderian nahm Beispiel an seiner Kriegesstrategie der Panzerarmee, die von nun an eine unabhängige Waffe geworden ist, und nicht mehr nur ein Hilfsmittel für die Infanterie.

Berty Albrecht

1893-1943

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Bertie Albrecht DMPA Sammlung

Die am 15. Februar 1893 in Marseille in einem protestantischen Elternhaus geborene Bertie Albrecht macht ihren Abschluss als staatlich diplomierte Krankenschwester und arbeitet während des Kriegs in einem Militärkrankenhaus. Im Jahr 1919 heiratet sie den holländischen Finanzier Frédéric Albrecht, mit dem sie zwei Kinder bekommt. 1924 begibt sie sich nach London. 1931 kehrt sie nach Paris zurück und widmet sie sich ganz der Liga für Menschenrechte und Frauen bedingung. Im Jahr 1934 betreut sie vor dem Naziregime geflohene deutsche Flüchtlinge und hilft ihnen bei der Beschaffung von Geld, Unterkunft und Arbeit. Sie setzt sich auf die gleiche Art und Weise für die Flüchtlinge des spanischen Bürgerkriegs ein. Während des Krieges wird sie zum Einsatz berufen und wird Oberintendantin in der Usines Fulmen zu Vierzon. Der Waffenstillstand ist ihr zutiefst zuwider und sie weigert sich, sich mit der Niederlage abzufinden. Deshalb begibt sie sich in die unbesetzte Zone, wo sie ihrem aus Deutschland geflohenen Freund Henri Frenay wiederbegegnet, mit dem zusammen sie zunächst in Vichy und anschließend in Lyon die große, unter dem Namen "Combat" (zu deutsch Kampf) bekannte Widerstandsbewegung organisiert.

Sie wird von der Vichy-Regierung, ende November 1942, verhaftet und in Verwaltungshaft genommen, der Rechtsanspruch wowohl auf einen Anwalt als auch auf einen Prozess wird ihr verwehrt. Sie tritt in Hungerstreik, um einen Prozess zu bekommen, was ihr nach Ablauf von 13 Tagen zugestanden wird. Sie wird dann in das Saint-Joseph-Gefängnis in Lyon überwiesen. Bei ihrem sechs Monate später stattfindenden Prozess wird sie dazu verurteilt, die restliche Kriegszeit in einem Internierungslager der Vichy-Regierung zu verbringen. Hier simuliert sie, wahnsinnig geworden zu sein und wird deshalb in die psychiatrische Anstalt von Bron verwiesen. Von dort befreit sie am 23. Dezember 1942 ein Kommando der Combat-Bewegung. Sie wird nun von allen französischen und deutschen Polizeieinheiten gesucht und versteckt sich zwei Monate lang in der Gegend von Toulouse. Anschließend folgt sie Henri Frenay nach Cluny, wo sie ihre Untergrundtätigkeit wieder aufnimmt. Aufgrund einer Denunziation wird sie am 28. Mai 1943 von der Gestapo in Mâcon verhaftet, in das Montluc-Gefängnis von Lyon und dann im Gefängnis in Fresnes, dem 31. Mai um 0.15 Uhr, wo es gelingt, sich der Aufsicht der Wärter und gibt sich den Tod durch Erhängen in der Nacht.

Im Mai 1945 wurde sein Körper im Gemüsegarten im Gefängnis von Fresnes gefunden und begraben in der Krypta der Gedenkstätte Mont Fighting Frankreich Valerian. Sie wurde posthum mit dem Kreuz der Befreiungskämpfer (Croix de Compagnon de la Libération), der Militärmedaille, dem Kriegskreuz mit Palmen und der Medaille des Widerstands ausgezeichnet.

Charles Delestraint

1879-1945

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Charles Delestraint Collection DMPA

Charles Delestraint wurde 1879 in Biache-Saint-Vaaste (Pas-de-Calais) geboren, 1897 in die Militärakademie von Saint-Cyr aufgenommen und am 1. Oktober 1900 zum Leutnant im 16. Feldjägerbataillon befördert. 1914 zeichnete er sich durch eine glänzende und vielbeachtete Haltung bei den ersten Kämpfen der auf dem Rückzug befindlichen französischen Armee. Am 30. August 1914 wurde er beim Angriff von Le Chesnoy-Auboncourt gefangen genommen und verbrachte 4 Jahre im Kriegsgefangenenlager Plasemburg, wo er im Dezember 1918 befreit wurde. Danach führte er eine brillante Militärkarriere. Sein Hauptgebiet war zunächst die schwere Kavallerie. 1930 wurde er stellvertretender Kommandant der Kampfpanzerschule Versailles, 1932 wurde er als Oberst zum Befehlshaber des 505. Panzerregiments von Vannes befördert. 1936 übernahm er als General die Führung der dritten Panzerbrigade in Metz. Als Reserveoffizier wurde er im September 1939 angesichts des bevorstehenden Kriegs wieder aktiviert und im Juli 1940 demobilisiert.

Er lehnte sich gegen den Waffenstillstand und die deutsche Besatzungsmacht auf und war ein erbitterter Feind des Nazismus. Sein christlicher Glaube verbat ihm jede Theorie, die den Menschen erniedrigt, wie Rassismus oder Antisemitismus. Er kämpfte darum, dass die Zivilisation nicht der Barbarei in die Hände fiel. Sein Kampf war somit auch philosophisch und theologisch begründet. Dieser Widerstand wurde 1942 in die Praxis umgesetzt. CAm 28. August 1942 wurde er mit Jean Moulin in Verbindung gesetzt und besprach mit ihm die Möglichkeiten einer Trennung zwischen politischen und militärischen Aktionen in der Résistance. Er wurde mit demPseudonym "Vidal" bezeichnet und übernahm die Führung der "Geheimen Armee", in der Kampfeinheiten der Gruppen "Combat" (Kampf), "Libération" (Befreiung) und "Franc-Tireur" (Freischärler) zusammengefasst waren. Damit ging er in den Untergrund und richtete sich in Lyon, ganz in der Nähe des Hauptquartiers der Gestapo ein, wo er den Generalstab der "Geheimen Armee" bildete: Frenay, Major Castaldo, General Desmazes, Hardy, Aubrac, Lassagne. AIm Februar 1943 begab er sich mit Jean Moulin nach London, um die Aktionen der "Geheimen Armee" mit denen des Befehlshabers der alliierten Streitkräfte zu koordinieren. Nach der Rückkehr nach Frankreich baute er den Widerstand "Maquis" - insbesondere im Massiv des Vercors - auf. Er arbeitete unermüdlich an der Vereinigung und Koordination der Einsätze seiner Truppen, Dabei bevorzugte "Vidal" eine geplante Vorbereitung gegenüber punktuellen und demonstrativen Einzelaktionen. Am 15. März 1943 wurde sein Generalstab durch eine Verhaftungswelle stark geschwächt. Am Dienstag, 8. Juni 1943 wurde General Delestraint von der Abwehr an der Métrostation Muette festgenommen, als er sich zu einer geheimen Versammlung begeben wollte. Nach einer neunmonatigen Haft und Verhörung, bei der er keine einzige Information vermittelte, wurde er von einem Gericht in Breslau verurteilt und am 10. März 1944 bei einer "Nacht und Nebel" Aktion im KZ Natzweiler-Struthof interniert. Vor den anrückenden Alliierten wurden die Gefangenen nach dem KZ Dachau verlagert, wo er am 19. April 1945 kaltblütig erschossen wurde.