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Berty Albrecht

1893-1943

Aktie :

Bertie Albrecht DMPA Sammlung

Die am 15. Februar 1893 in Marseille in einem protestantischen Elternhaus geborene Bertie Albrecht macht ihren Abschluss als staatlich diplomierte Krankenschwester und arbeitet während des Kriegs in einem Militärkrankenhaus. Im Jahr 1919 heiratet sie den holländischen Finanzier Frédéric Albrecht, mit dem sie zwei Kinder bekommt. 1924 begibt sie sich nach London. 1931 kehrt sie nach Paris zurück und widmet sie sich ganz der Liga für Menschenrechte und Frauen bedingung. Im Jahr 1934 betreut sie vor dem Naziregime geflohene deutsche Flüchtlinge und hilft ihnen bei der Beschaffung von Geld, Unterkunft und Arbeit. Sie setzt sich auf die gleiche Art und Weise für die Flüchtlinge des spanischen Bürgerkriegs ein. Während des Krieges wird sie zum Einsatz berufen und wird Oberintendantin in der Usines Fulmen zu Vierzon. Der Waffenstillstand ist ihr zutiefst zuwider und sie weigert sich, sich mit der Niederlage abzufinden. Deshalb begibt sie sich in die unbesetzte Zone, wo sie ihrem aus Deutschland geflohenen Freund Henri Frenay wiederbegegnet, mit dem zusammen sie zunächst in Vichy und anschließend in Lyon die große, unter dem Namen "Combat" (zu deutsch Kampf) bekannte Widerstandsbewegung organisiert.

Sie wird von der Vichy-Regierung, ende November 1942, verhaftet und in Verwaltungshaft genommen, der Rechtsanspruch wowohl auf einen Anwalt als auch auf einen Prozess wird ihr verwehrt. Sie tritt in Hungerstreik, um einen Prozess zu bekommen, was ihr nach Ablauf von 13 Tagen zugestanden wird. Sie wird dann in das Saint-Joseph-Gefängnis in Lyon überwiesen. Bei ihrem sechs Monate später stattfindenden Prozess wird sie dazu verurteilt, die restliche Kriegszeit in einem Internierungslager der Vichy-Regierung zu verbringen. Hier simuliert sie, wahnsinnig geworden zu sein und wird deshalb in die psychiatrische Anstalt von Bron verwiesen. Von dort befreit sie am 23. Dezember 1942 ein Kommando der Combat-Bewegung. Sie wird nun von allen französischen und deutschen Polizeieinheiten gesucht und versteckt sich zwei Monate lang in der Gegend von Toulouse. Anschließend folgt sie Henri Frenay nach Cluny, wo sie ihre Untergrundtätigkeit wieder aufnimmt. Aufgrund einer Denunziation wird sie am 28. Mai 1943 von der Gestapo in Mâcon verhaftet, in das Montluc-Gefängnis von Lyon und dann im Gefängnis in Fresnes, dem 31. Mai um 0.15 Uhr, wo es gelingt, sich der Aufsicht der Wärter und gibt sich den Tod durch Erhängen in der Nacht.

Im Mai 1945 wurde sein Körper im Gemüsegarten im Gefängnis von Fresnes gefunden und begraben in der Krypta der Gedenkstätte Mont Fighting Frankreich Valerian. Sie wurde posthum mit dem Kreuz der Befreiungskämpfer (Croix de Compagnon de la Libération), der Militärmedaille, dem Kriegskreuz mit Palmen und der Medaille des Widerstands ausgezeichnet.