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Konzentrationslager Thil

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Die Krypta im Lager Thil. Quelle: Foto Aimelaime

 

Die Stadt Thil in Lothringen liegt nördlich von Meurthe-et-Moselle, wenige Kilometer entfernt von Longwy, mitten im Herzen der Industrieregion, die auch als Pays-Haut bekannt ist.

 

Das Vorhandensein eines Konzentrationslagers, das Kommando Struthof, auf dem Gebiet dieser Kommune wird bestätigt durch einen Bericht vom März 1951 aus den Archiven von Arolsen (internationaler Dienst des Roten Kreuzes).

 

Das Lager Thil-Longwy wird unter der einleuchtenden Bezeichnung „Arbeitslager für den Abbau von Erz“ geführt. Es ist vom 10. Mai 1944 bis im September desselben Jahres in Betrieb und wird vor Eintreffen der alliierten Armeen evakuiert. 

Die Gründe für die Errichtung im Norden von Meurthe-et-Moselle liegen auf der Hand, da es in dieser Region zahlreiche Eisenminen gibt.

Nach der Bombardierung von Peenemunde an der Ostsee, Hauptzentrum für die Herstellung der Granatwerfer V1 und V2, versuchten die Nazis den Kriegsverlauf zu ihren Gunsten zu verändern und sie suchten zu diesem Zwecke neue ausbaufähige Stätten.

Die Wahl fiel auf die Mine Thiercelet in Thil, mit einer Fläche von 250.000 m2, wo sie unterirdisch die Herstellung der V1 und V2 fortsetzen wollten.

 

Schätzungen gehen davon aus, dass 800 bis 900 Deportierte durch dieses Lager geschleust wurden.

Nach dem Krieg entscheiden sich die Einwohner von Thil zur Errichtung einer Krypta unter Einbindung des Krematoriums, das symbolisch als Nachweis für die Existenz dieses Lagers steht. Die Gedenkstätte wurde am 17. November 1946 in Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten eröffnet, unter ihnen der Abgeordnete Louis Marin, Gründungsvorsitzender der Nationalen Föderation der Deportierten, inhaftierten Widerstandskämpfer und Patrioten (FNDIRP), Leutnant F.H. Manhés und die Vertreter von General de Gaulle und des Regierungschefs Georges Bidault.

 

3 Jahre später, im Jahr 1949, wird das Lager Thil offiziell als „Konzentrationslager, Teil von Struthof“ anerkannt. 1984 wurde die Krypta als nationale Kriegsgräberstätte anerkannt und somit dem Staat unterstellt. Trotz dieser Anstrengungen ist die Geschichte dieses Lagers noch heute in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt.

Aus diesem Grund befürworten die Stadtverwaltung von Thil sowie die Vereinigung für das Gedächtnis und die Anerkennung des Konzentrationslagers Thil-Longwy (AMRCCTL) ein umfangreiches Projekt zum Ausbau der Kriegsgräberstätte und zur Errichtung eines Rundgangs mit historischen Informationen, bei dem die Besucher auch die Krypta besichtigen können.

 

Praktische Informationen:

Terminvereinbarung mit dem Rathaus von Thil:

Tel: +33 03 82 89 45 92

Fax: +33 03 82 89 20 60

 

 

Bibliografie:

Eugène Gaspard, Les travaux du IIIe Reich, entre Alzette et Fensch.

 

 

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Informationen

Anschrift

54880
Thil
+33 03 82 89 45 92