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Christian Berger

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Christian Berger, der Direktor von Nord-Pas-de-Calais Tourisme, garantiert die Förderung der Gedächtnisstätten der Region auf nationaler und internationaler Ebene. Gestern ein Land von Auseinandersetzungen und Kämpfen, ist die Region Nord-Pas-de-Calais heute ein Land der Geschichte, des Erbes und der Kultur.

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Wie hat sich der Gedächtnistourismus in der Region Nord-Pas-de-Calais entwickelt und welchen Einfluss hat er heute?

Der Besuch der Kampfstätten des Ersten Weltkriegs begann sofort nach dem Konflikt mit der Entdeckung der ehemaligen Schlachtfelder in Flandern und im Artois und der verwüsteten Städte. Dann übernahm der Staat die Planung und Entwicklung der großen Gedächtnisstätten wie des Nationalfriedhofs Notre-Dame de Lorette, des größten französischen Soldatenfriedhofs, der 2014 zur nationalen Gedenkstätte wurde.

Auch der Zweite Weltkrieg hat viele Gedächtnisstätten hervorgebracht: Dünkirchen, La Coupole in der Nähe von Saint-Omer ou la Carrière Wellington in Arras. Die Beteiligung der Alliierten während der beiden Weltkriege verlieh vielen Städten und Dörfern der Region einen sehr hohen internationalen Bekanntheitsgrad. Cambrai und Dünkirchen für die Briten, Vimy für die Kanadier, Fromelles für die Australier, Le Quesnoy für die Neuseeländer ... Jedes Jahr kommen Tausende von ausländischen Besuchern, um die Gedenkstätten 14-18 im Norden Frankreichs zu sehen und die Erinnerung an die Soldaten ihrer Nation zu ehren.

Der Gedächtnistourismus trägt so zur Wirtschaft der Region bei und die Vorteile sind erheblich: in der Hotellerie konnte 2014 eine Steigerung von 12% bei den Übernachtungen ausländischer Touristen verzeichnet werden, während sie zwischen Juli 2013 und Juni 2014 56,8 Millionen Euro ausgegeben haben.

Welches Angebot bietet diese Region für den Gedächtnistourismus?

Vier regionale thematische Routen - die Frontlinie von Ypern bis Cambrai, der Bewegungskrieg und die deutsche Besetzung, das Küstengebiet, der hintere Stützpunkt der Armeen der Alliierten und der Wiederaufbau in den zerstörten Gebieten - laden zur Entdeckung der wichtigsten Orte ein, um die Geschichte des Ersten Weltkriegs und die der verschiedenen verfeindeten Nationen zu verstehen. Unsere Herausforderung bestand darin, das historische und schützenswerte Interesse der Gedächtnisstätten zu erklären und dadurch die Attraktivität der Region zu erhöhen.

Heute wird dieser Ansatz durch lokale Touren, die der Interpretation des Erbes 14-18 dienen, noch verstärkt. Unser touristisches Angebot wird aus einem zeitgenössischen Blickwinkel im Rahmen einer Botschaft des Friedens präsentiert. "Paix, Frieden, Peace" ist die Signatur der regionalen Dynamik der Gedächtniswege. Diese vereinigende Denkweise hat dazu beigetragen, dass man über die militärische Dimension des Konflikts hinausgehen konnte, so dass sich ein gemeinsames internationales Gedächtnis entwickeln konnte.

Die Öffnung der Bürger gegenüber der Welt ist zweifellos ein Prozess, der sich auch nach dem Besuch der Gedächtnisstätten der Region über die Hundertjahrfeier des Ersten Weltkriegs hinaus fortsetzen wird. Die verstärkte Zusammenarbeit mit "Atout France" und den Ministerien für Verteidigung und Tourismus bei einem Abkommen scheint uns ebenfalls eine Garantie für die erneute Attraktivität nach den Gedenkfeiern zu sein.

Wie bereiten sie sich auf den Empfang der Touristen bei den kommenden Hundertjahrfeiern des Ersten Weltkriegs vor?

Mit allen französischen Partnern, durch deren Territorien die Linie der Westfront im Ersten Weltkrieg verlief; die Region Nord-Pas-de-Calais setzt sich seit 2014 für die Strukturierung einer gemeinsamen Kommunikationsstrategie für ein gemeinsames Ziel, die "Westfront 14-18" ein.

Diese Dynamik erfreut sich einer starken staatlichen Unterstützung durch die Ministerien für Wirtschaft und Verteidigung; Unterstützung erfährt sie ebenfalls durch den Ausschuss für den 100. Jahrestag des ersten Weltkriegs und durch "Atout France".

In diesem Zusammenhang wurde das Gastgebernetzwerk "Northern France Battlefields Partners" entwickelt, das Unterkünfte, Restaurants, Fremdenverkehrsbüros und Verkehrsunternehmen umfasst. Also 300 Profis, die für die Geschichte und das Erbe des Ersten Weltkriegs sensibilisiert sind, und so den Erwartungen der verschiedenen Besucher gerecht werden und diese beraten können. Es ist unser Image, nämlich das einer beteiligten und gastlichen Region, das auf dem Spiel steht.


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